DE723019C - Verfahren zur Herstellung einer wundenheilenden Zubereitung aus Embryonalstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer wundenheilenden Zubereitung aus Embryonalstoffen

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DE723019C
DE723019C DEL99845D DEL0099845D DE723019C DE 723019 C DE723019 C DE 723019C DE L99845 D DEL99845 D DE L99845D DE L0099845 D DEL0099845 D DE L0099845D DE 723019 C DE723019 C DE 723019C
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DEL99845D
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Dr Med Albert Fischer
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H Lundbeck AS
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H Lundbeck AS
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/48Reproductive organs
    • A61K35/54Ovaries; Ova; Ovules; Embryos; Foetal cells; Germ cells

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Description

  • Verfahren zur Herstellung einer wundenheilenden Zubereitung aus Embryonalstoffen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung einer wundenheilenden (ephitilisierenden) Zubereitung aus Embryonalstoffen, die sowohl haltbar wie auch steril ist.
  • Es 'ist bekannt, Embryonalextrakte dadurch in steriler Form zu erhalten, daß das Embryo unter aseptischen Bedingungen herausgenommen und behandelt wird. Die dadurch gewonnenen Extrakte sind nur wenige Tage haltbar.
  • Es ist auch bekannt, Organextrakte der verschiedensten Art dadurch haltbar zu machen, daß sie in getrocknetem Zustand übergeführt werden. So ist es auch mehrfach versucht worden, Embryonalstoffe einzutrocknen, jedoch sind die Versuche, dadurch ein Trockenprodukt zu erhalten, das sowohl steril als auch haltbar ist, bisher nicht gelungen. Solche Erzeugnisse könnten übrigens nur aus Embryonen, die in steriler Form gewonnen werden können, hergestellt werden, was die Verwendung von Hühnerembryonen, die im Laboratorium aus dem Ei aseptisch herausgenommen werden, bedingt. Von einer Sterilisierung soll nach den Angaben im Schrifttum unbedingt abgesehen werden, weil dadurch der wachstumfördernde Wirkstoff nahezu ganz zerstört wird.
  • In den Fällen, wo Embryonalstoffe bei den bisherigen Versuchen eingetrocknet worden sind, hat man stets möglichst schonende Bedingungen angewendet, und zwar niedrige Temperatur und Vakuum. Bei den Versuchen ist es auch vorgekommen, daß man die unter aseptischen Bedingungen erreichten Eindampfungsprodukte wieder aufgelöst hat, wobei man immer eine bedeutende Herabsetzung der Aktivität feststellen mußte. Die Sterilisierung von frischen, also nicht vorher eingedampften Embryonalextrakten ist durch Sterilfiltrierung versucht worden, wobei jedoch die Ergebnisse wenig befriedigend waren, da die Aktivität durch Filtrieren durch ein Berkefeldfilter vermindert und durch Filtrieren durch ein Chamberlandfilter ganz aufgehoben wird. Aufbewahrung in Kälte setzt auch die Aktivität eines Embryonalextraktes herab, Es wurde nun gefunden, daß Embryonalstoffe eine Sterilisierung, die nicht als Hitzesterilisation ausgeführt werden darf, wider Erwarten gut aushalten, wenn sie vorher einer Trocknung bei nicht wesentlich über 5o° C unterworfen werden, wobei auch niedrige Temperaturen (unter o° C) zu vermeiden sind. -Die Trocknung soll zum Vorbereiten des Embryonalstoffes für die Sterilisierung dienen und soll auch dann ausgeführt werden, wenn für die Weiterbehandlung und/oder als Enderzeugnis eine Lösung des Embryonalstoffes erwünscht ist.
  • Auf dem getrockneten Produkt oder auf dessen Extrakten kann eine Fraktionierung ausgeführt werden, wobei der Embryonalstoff in eine mehr und eine minder wirksame Fraktion geteilt wird.
  • Die Trocknung kann durch Verdampfen des Wassers bei einer Temperatur, die So' nicht übersteigt und die nicht ' sehr niedrig (unter o°) ist, erfolgen, oder sie kann durch Behandlung mit wasserentziehenden Mitteln durchgeführt werden.
  • Die Sterilisation darf nicht als Hitzesterilisation ausgeführt werden, weil die F_mbryonalstoffe eine Erhitzung auf über t oo- C auch nicht nach vorherigem Eintrocknen vertragen. Sie kann auf das Produkt, während es in der wasserfreien Form vorliegt, durch Behandlung mit sterilisierenden Mitteln, z. B. organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, Methylalkoliol, Äthylalkohol oder Aceton, vorzugsweise in konzentriertem oder wasserfreiem Zustand ausgeführt werden, wobei die genannten Lösungsmittel den Wirkstoff nicht lösen. Wenn man beabsichtigt, die Sterilisation, während der Wirkstoff in der Form einer Lösung vorliegt, auszuführen, geschieht sie vorzugsweise durch Filtrierung durch ein bakteriendichtes Filter, wobei es sich als bedeutungslos gezeigt hat, ob man hierzu ein Chatnberlandfilter, ein Berkefeldfilter oder ein Seitzfilter benutzt, da die Aktivität bei dieser Behandlung in keinem Fall wesentlich abnimmt.
  • Es hat sich gezeigt, daß die vorhergehende Trocknung des Embryonalstoffes auch für eine nachfolgende Fraktionierung eine notwendige Bedingung ist, weil diese unter Verwendung der für solche Stoffe üblichen Fraktionierungsmethoden eine weit bessere Trennung der aktiven von den inaktiven Stoffen ermöglicht, als wenn solche Maßnahmen auf Enibryonalstoffe, die nicht vorher zum Trocknen eingedampft worden sind, angewendet werden. Für das Fraktionieren werden vorzugsweise verdünnte Säuren, z. B. Salzsäure oder Essigsäure, oder auch Aceton oder Al- kohol, verwendet, worin sich das aktive Prinzip nicht oder verhältnismäßig wenig löst. Das Fraktionieren kann durch Fällen eines Extraktes des getrockneten Embryonalstoffes in Wasser, Ringerlösung o. dgl. ausgeführt werden.
  • Wenn der Sterilisierung andere Behandlungen folgen, müssen diese unter aseptischen Bedingungen ausgeführt werden, ebenso wie gegebenenfalls dem Präparat zuzusetzende Stoffe steril sein müssen.
  • Wenn man ein Trockenpräparat herstellen will, ist es empfehlenswert, den Extrakt zunächst mit einem pulverförmigen Absorptionsmittel aufzunehmen, das in einer solchen Menge hinzugesetzt wird, daß ein mehr oder minder trockener Brei entsteht.
  • Während des ganzen Verfahrens wird durch Entnahme geeigneter Proben die biologische Aktivität des Produktes überwacht. und Chargen, die sich unwirksam erweisen, werden aus dein Verfahren entfernt. Die Überwachung kann durch Prüfung des Vermögens der Wachstumförderung künstlicher Gewebekonturen, z. B. unter dem Mikroskop oder durch direkte Prüfung der wundenheilenden Wirkung an geeigneten Versuchstieren, z. B. Hunden, ausgeführt werden. Im Einklang mit dem Ergebnis dieser Proben kann das Präparat gegebenenfalls auf eine im voraus bestimmte Aktivität eingestellt werden, z. B. durch Mischung von Chargen verschiedener Aktivität oder durch Verdünnung mit Verdünnungsmitteln, wie z. B. Ringerlösung, wenn es sich um flüssige, oder bolus alba, Talkum o. dgl., wenn es sich um feste Produkte handelt.
  • Das als Rohmaterial benutzte Embr yonaigewebe braucht nicht aus Hühnerembryonen oder anderen Embryonen, die im Laboratorium aseptisch herausgenommen werden können, zu bestehen, sondern man kann auch Embryonen anderer warmblütiger Tiere auf einem geeigneten Entwicklungsstadium benutzen, wobei es an sich bekannt ist, daP tierische Gewebe den wachstumfördernden Stofft in um so wirksamerer Form enthalten. auf je früherer Entwicklungsstufe sie sich befinden.
  • Als Grundmaterial können ganze Embryonen oder Teile davon verwendet werden. So kann man gegebenenfalls einzelne Organe von den Embryonen entfernen, z. B. Thymus oder Anlagen von Klauen und Zähnen, die entweder in anderer Weise verwendet werden können oder nur in geringem Maße zur Gewinnung der proliferationsaktiven Stoffe beitragen oder (wie die Leber oder andere Verdauungsdrüsen bei verhältnismäßig stark entwickelten Embryonen) herabsetzend auf die Aktivität des hergestellten proliferationsaktiven Stoffes wirken.
  • Die Erfindung soll im folgenden noch durch einige Ausführungsbeispiele erläutert werden.
  • Beispiel i 25 Hühnerembryonen, die während 7 bis i i Tagen gebrütet worden sind, werden aus den Eiern genommen und in physiologischer Kochsalzlösung reingespült, wonach sie fein gehackt werden. Zu dem entstandenen Embryonalbrei werden. 4. Volumen Äthylalkohol hinzugesetzt. Nachdem der Brei einige Stunden lang mit dem Alkohol gestanden hat, wird der Niederschlag durch Zentrifugieren oder Filtrieren abgetrennt und dann weiter mit frischem Äthylalkohol 24 Stunden lang behandelt. Diese Behandlung wird noch einmal wiederholt, wonach der Niederschlag noch auf dieselbe Weise mit Äther extrahiert wird. Die Suspension wird dann filtriert und in der Luft getrocknet. Das Trockenpulver wird in einer Kugelmühle zu feinem Pulver vermahlen, gesiebt und mit reichlichen Mengen von Aceton 24 Stunden lang hingestellt. Dadurch wird eine Sterilisierung bewirkt, und das Aceton wird unter sterilen Bedingungen entfernt, wonach das Pulver getrocknet wird, und zwar ebenfalls unter sterilen Bedingungen.
  • Dieses Trockenpulver kann als solches als wundenheilendes Mittel verwendet werden, oder es kann ein steriler wäßriger Extrakt daraus als wundenheilendes Mittel Verwendung finden, jedoch ist das Präparat nicht so aktiv wie die nach Beispiel 2 und 3 hergestellten Präparate.
  • Beispiel 2 io g des nach Beispiel i hergestellten Trockenproduktes, das jedoch noch nicht durch Acetonbehandlung sterilisiert worden ist, werden mit 75 cm' o,o6 n-Salzsäure versetzt und 24 Stunden bei o° stehengelassen. Die Suspension wird zentrifugiert und der Niederschlag in So cm' Wasser aufgeschlemmt. Unter Abkühlung mit Eis wird dann o,o6 n-Natriumhydroxyd bis zu schwach basischer Reaktion hinzugesetzt. Die Aufschlemmung wird zentrifugiert und das Zentrifugat mit Salzsäure versetzt. Der hierdurch entstandene Niederschlag wird durch Zentrifugieren abgetrennt und durch Behandlung mit Aceton getrocknet. Es werden o,2 g des aktiven Stoffes gewonnen und dieser durch Stehenlassen während 24 Stunden mit Aceton oder absolutem Alkohol sterilisiert. Das unlösliche Pulver wird von der Flüssigkeit getrennt und unter sterilen Bedingungen getrocknet. Es kann als solches als wundenheilendes Mittel verwendet werden, oder man kann daraus sterile Lösungen durch Lösung des Pulvers in steriler Salz-oder Pufferlösungen herstellen, wobei gegebenenfalls steriles Alkali hinzugesetzt werden muß.
  • Beispiel 3 o,2 g eines nach Beispiel?- hergestellten Produkts, das jedoch nicht sterilisiert zu sein braucht, wird unter Zusatz von o,25 n-Natriumhydroxyd zu neutraler Reaktion in So cm3 physiologischem Kochsalz gelöst. Die Lösung wird nach kräftiger Zentrifugierung auf dem Seitzfilter oder Berkefeldfilter steril filtriert.
  • Beispiel 4 Gereinigte Kralbsembryonen werden fein zerteilt und durch Zerstäubungstrocknen in warmer Luft getrocknet, wobei die Temperatur des nassen Produktes 45° nicht übersteigen darf. Das Trockenprodukt wird gesiebt und mit reichlichem Aceton während 24 Stunden stehengelassen, wodurch völlige Sterilisierung erreicht werden kann. Das Pulver wird isoliert und unter sterilen Bedingungen getrocknet.
  • Beispiel 5 Fein zerteilte Kalbsembryonen werden im Vakuum bei einer 40° nicht übersteigenden Temperatur getrocknet. Das erhaltene Produkt wird auf der Kugelmühle vermahlen, gesiebt und mit Aceton 24 Stunden stehengelassen. Das Pulver wird isoliert und unter sterilen Bedingungen getrocknet. Es kann als solches für die Beschleunigung der Wundenheilung benutzt werden, ist aber nicht so aktiv wie die nach den folgenden Beispielen 7 bis 9 erzielten Produkte.
  • Beispiel 6.
  • 5 g eines im Vakuum getrockneten Produktes nach Beispiel 5 werden mit ioo cm3 physiologischer Kochsalzlösung extrahiert und der Extrakt zentrifugiert. Die klare Flüssigkeit wird durch Filtrierung durch ein Seitzfilter sterilisiert.
  • Beispiel 7 ioo g eines Produktes, das, wie in Beispiel 5 angegeben, im Vakuum. getrocknet ist, werden 24 Stunden bei o° C mit 750 cm3 o,o6 n-Salzsäure hingestellt. Der Niederschlag wird abgeschleudert und mit Soo cm3 Wasser unter Neutralisierung mit verdünntem Natriumhydroxyd extrahiert. Der Extrakt wird zentrifugiert, und die klare Flüssigkeit wird durch Versetzung mit verdünnter Salzsäure gefällt. Der Niederschlag wird abgeschleudert und mit Aceton getrocknet. Gewicht :2 g. Zum Sterilisieren wird das Produkt mit reichlichem Aceton während 24. Stunden behandelt und danach unter sterilen Bedingungen isoliert und getrocknet. Das Produkt ist io- bis 2omal aktiver als das nach Beispiel s erzielte Produkt. .
  • Beispiel o,5 g eines nach Beispiel 7 hergestellten, jedoch noch nicht sterilisierten Produktes wird unter Neutralisation mit Natriumhydroxyd in ioo cml physiologischem Kochsalz gelöst. Die Lösung wird zentrifugiert und die dadurch gewonnene klare Lösung auf einem Seitzfilter filtriert.
  • Beispiel Ein nach Beispie17 hergestellter neutraler Extrakt wird mit 2 Volumen Aceton oder Alkohol versetzt. Es entsteht ein Niederschlag, der abzentrifugiert, gründlich mit Aceton behandelt und getrocknet wird. Gewicht des trocknen Pulvers 3 g. Das Pulver wird 2.4 Stunden mit Aceton behandelt und unter sterilen Bedingungen isoliert und getrocknet.
  • Die zur Verwendung kommenden Embryonen können auch im voraus gepreßt werden, um den Zellsaft abzutreiben, oder mit näßrigen Lösungen extrahiert werden und die Lösung und .zurückbleibende Genehe jedes für sich aufgearbeitet werden. Es ist jedoch am praktischsten, die Embryonen im ganzen aufzuarbeiten, weil sowohl in der Lösung und dem ausgepreßten Saft als auch im abgepreßten Gewebe große Mengen von aktivem Stoff enthalten sind, so daß hierdurch keine wesentliche Fraktionierung erreicht «-orden ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von haltbaren und sterilen wundenheilenden, gegebenenfalls angereicherten Zubereitungen aus Embryonalstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Embryonalstofffe vor einer Anreicherung und vor der Sterilisation, jedoch unter Ausschluß einer Hitzesterilisation einer Trocknung bei nicht wesentlich über 5o#" C unterworfen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zubereitung in wasserfreiem Zustand durch Behandlung mit sterilisierenden Mitteln, wie Alkohol oder Aceton, sterilisiert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zubereitung in gelöstem Zustande durch Filtrieren durch ein bakteriendichtes Filter sterilisiert wird. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zubereitung zusammen mit einem indifferenten Absorptionsmittel eingedampft wird.
DEL99845D 1939-01-09 1940-01-05 Verfahren zur Herstellung einer wundenheilenden Zubereitung aus Embryonalstoffen Expired DE723019C (de)

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