DE238995C - - Google Patents

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DE238995C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/48Reproductive organs
    • A61K35/50Placenta; Placental stem cells; Amniotic fluid; Amnion; Amniotic stem cells

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 238995 KLASSE 30 h. GRUPPE
■ Dr. KARL BASCH in PRAG.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. August 1909 ab.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung eines Stoffes, der imstande ist, die Milchabsonderung auszulösen oder aber, wenn sie bereits besteht, wesentlich zu steigern.
Aus der Erfahrung, daß Tiere nach dem Wurf mit Vorliebe die Plazenta (Nachgeburt, Mutterkuchen) auffressen, hat man vermutet, daß diese imstande sei, eine besondere Wir-
jo kung auf die Milchabsonderung auszuüben.
Man hat demgemäß versucht, Plazenta in Substanz solchen Individuen zuzuführen, deren Milchabsonderung gesteigert werden sollte, z. B. Müttern, die an Milchmangel litten.
Diese Versuche sowie die Anwendung eines Glyzerinextraktes der Plazenta haben jedoch zu einem praktischen Ergebnisse nicht geführt (vgl. die einschlägigen Versuche von Bouchacourt, Mace, Brindeau, Fieux). Das gleiche gilt von den Untersuchungen englischer Forscher (Starling, Miß Lane Clay-' ρ ο η) über Beziehungen der Plazenta zur Milchdrüse.
Es wurde nun durch physiologische Versuche festgestellt, daß die Plazenta allerdings als Bestandteil einen Stoff enthält, der auf die Absonderung der Milchdrüse eine erregende oder steigernde Wirkung auszuüben vermag. Dieser Stoff ist aber in der Plazenta mit anderen Substanzen so verbunden, daß seine milchtreibende Wirkung dadurch völlig verdeckt und aufgehoben werden kann. Darin ist der Grund zu sehen, weshalb die Verabreichung von Plazenta als solcher zweck- und wirkungslos, ja sogar schädlich sein kann.
Die überwiegend schädlichen Folgen des Fressens der Plazenta durch Tiere sind den Landwirten bekannt, die deshalb die Tiere am Fressen der Plazenta möglichst zu verhindern suchen.
Das vorliegende Verfahren besteht nun darin, jenen aktiven Stoff der Plazenta von seinen schädlichen Beimengungen zu befreien und ihn zweckmäßig so abzusondern, daß er die ihm innewohnende physiologische Reizwirkung auf die durch eine vorhergegangene Schwängerung prädisponierte Milchdrüse im tierischen und im menschlichen Organismus ungehemmt zu entfalten vermag.
Man verfährt zu diesem Zwecke wie folgt:
Rein präpierte, tierische oder menschliche Plazenta wird durch eines der bekannten Mittel zerkleinert und sodann entweder frisch oder im getrockneten Zustande mit isotonischer Kochsalzlösung oder einer schwachen Lösung von Alkali digeriert. Es ist vorteilhaft, die frische oder getrocknete Masse vorher mit Äther, Toluol oder Azeton zu behandeln, um die Lipoidsubstanzen zu entfernen, ebenso empfiehlt es sich, das Digerieren durch Schütteln zu verstärken.
Der mittels Kochsalzlösung oder Alkalien ausgezogene Stoff bildet eine blutähnliche Flüssigkeit, die die Allgemeinreaktionen tierischer Eiweißstoffe gibt und vorwiegend durch ihr biologisches Verhalten zur Milchdrüse gekennzeichnet ist.
Im Vakuum eingetrocknet gibt die vorgenannte Flüssigkeit ein dunkelrotes, amorphes Pulver, das in Wasser unvollständig, in alka-
(2. Auflage, ausgegeben am i. August
lischen Flüssigkeiten leicht löslich ist und aus schien Lösungen durch Säuren, Alkohol, Äther wieder ausgeiällt werden kann. Durch Kochen gerinnt die Lösung.
Der in Lösung befindliche Stoff kann durch vorsichtigen Zusatz von Alkohol oder Glyzerin haltbar gemacht und so jahrelang aufbewahrt werden.
Die zugesetzte Menge Alkohol indessen darf keine zu große sein, da sonst Fällungen auftreten. Geringe, auf rühr bare Niederschläge jedoch schaden nichts.
Durch Behandlung mit großen Mengen Alkohol oder einer konzentrierten Lösung von Gerbsäure kann der in Lösung befindliche wirksame Stoff ausgefällt und sodann durch Trocknen in eine feste, pulverförmige Form übergeführt werden.
Das auf diese Weise erhaltene Pulver eignet sich zur arzneilichen Verwendung in Tablettenform oder als pulverförmiger Zusatz zum Futter.
Nach angestellten Versuchen empfiehlt es sich, das erwähnte Mittel in kleinen, wiederholten Dosen zu verabreichen und nach mehreren Tagen eine Pause einzuschalten. Die Dosierung soll eine allmählich ansteigende sein.
Als zweckmäßigste Dosierung hat sich bei Ziegen eine tägliche Verfütterung von 1 bis 2 g des festen Stoffes oder 50 bis 150 ecm der Lösung herausgestellt.
Beim Menschen muß die angewandte Gabe geringer gehalten werden. Eine tägliche Dosis von x/4 bis 1Z2 g des Pulvers erwies sich als die zweckmäßigste.
Ist die Milchdrüse für das Mittel nicht genügend prädisponiert, d. h. ist sie nicht in dem Grade entwickelt, wie es nach einer regulären Schwangerschaft der Fall zu sein pflegt, dann kann man die Entwicklung der Drüse dadurch fördern, daß man das Tier mit Ovarium oder einem geeigneten Präparate daraus vorbehandelt, oder daß man die PIazentabehandlung mit einer Ovariumbehandlung kombiniert.
Es entsteht alsdann durch die Einwirkung der wirksamen Elemente des Eierstocks ein gesteigertes Wachstum der Milchdrüse, worauf sie auf die Reizkörper der Plazenta lebhafter reagiert.
Das Mittel wirkt, wie bemerkt, nicht nur steigernd auf eine vorhandene Milchabsonderung, sondern ist auch imstande, sie zu
wecken. .
Unerläßliche Bedingung ist jedoch, wie bereits bemerkt, daß die Milchdrüse des zu behandelnden weiblichen Individuums vorher einmal durch Schwängerung für die Behandlung prädisponiert wurde.
Bei Tieren, die vor Anstellen des Versuches eine Milchabsonderung nicht zeigten, konnte durch subkutane Einspritzung des Mittels, unabhängig von einer Schwangerschaft, Milchabsonderung künstlich erzeugt werden, sofern s5 diese Tiere schon früher einmal geworfen hatten.
Bei milchgebenden Individuen konnte die Milchabsonderung auch durch innerliche Verabreichung deutlich gesteigert werden. So wurde bei Nutzvieh eine Steigerung von 20 Prozent und mehr beobachtet.
Es ist ersichtlich, daß die Erfindung für die Landwirtschaft infolge Steigerung des Milchertrags von besonderem Werte ist. Sie vermag aber auch beim Menschen wohltätig zu wirken, nämlich dort, wo es gilt, durch therapeutische Maßnahmen die natürliche Ernährung des Säuglings an der Mutterbrust zu unterstützen oder zu ermöglichen.
Aus der britischen Patentschrift 29446/1896 ist bereits ein Verfahren bekannt geworden, nach dem man zwecks Herstellung therapeutisch wichtiger Organpräparate verschiedene tierische Organe, wie Eierstöcke u. dgl., mit Salzlösungen behandelt, die gewonnenen Extrakte filtriert, mit Tannin versetzt und die erhaltenen Niederschläge bei geeigneter Temperatur trocknet und pulverisiert.
Allein unter den dort angeführten Organen befindet sich die Plazenta nicht, auch ist das dort beschriebene Verfahren von dem vorliegenden wesentlich verschieden.
Wollte man das Verfahren jener Vorveröffentlichung auf die Plazenta anwenden, so würde das milchtreibende Prinzip nicht nur nicht gewonnen, es würde im Gegenteil völlig vernichtet werden. Denn in dem bekannten Verfahren ist als wesentlicher Teil angegeben, daß der betreffende Organauszug nach Behandlung mit Tannin im Wasserbade bis zur vollständigen Gerinnung erhitzt werden soll, wodurch der milch treibende Bestandteil der Plazenta völlig zerstört würde. Im übrigen kann man den in Betracht kommenden Stoff durch Alkohol, und zwar zweckmäßig durch diesen ausfällen, während die Fällung mit Tannin nur von nebensächlicher Bedeutung ist. Man kann außerdem von der getrockneten oder mit Äther, Azeton oder Toluol vor- Jj0 behandelten Plazenta ausgehen, was für die Gewinnung wirksamer Substanzen sogar förderlich erscheint, während nach der britischen Patentschrift frische Organe benutzt werden sollen. J1,.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung eines die Milchabsonderung auslösenden oder vermehrenden Mittels, dadurch gekennzeichnet, daß man tierische oder menschliche Plazenta zerkleinert, gegebenenfalls mit
    Äther, Azeton oder Toluol vorbehandelt, darauf nach oder ohne vorherige Trocknung mit Kochsalzlösung oder einer schwachen Lösung von Alkali digeriert und das gewonnene Extrakt von zurückbleibenden festen Stoffen auf übliche Weise trennt.
    2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach Anspruch ι gewonnene Flüssigkeit im Vakuum zur Trockne bringt oder mit viel Alkohol oder mit Gerbstoff versetzt und die dabei gewonnenen Niederschläge bei niedriger Temperatur, vorteilhaft im Vakuum, trocknet.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973249C (de) * 1952-12-16 1959-12-31 Labopharma Dr Johannes Riesenb Verfahren zur Gewinnung von injizierbaren Loesungen aus Frischplacenta

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973249C (de) * 1952-12-16 1959-12-31 Labopharma Dr Johannes Riesenb Verfahren zur Gewinnung von injizierbaren Loesungen aus Frischplacenta

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