DE973249C - Verfahren zur Gewinnung von injizierbaren Loesungen aus Frischplacenta - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von injizierbaren Loesungen aus Frischplacenta

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DE973249C
DE973249C DEL14198A DEL0014198A DE973249C DE 973249 C DE973249 C DE 973249C DE L14198 A DEL14198 A DE L14198A DE L0014198 A DEL0014198 A DE L0014198A DE 973249 C DE973249 C DE 973249C
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DEL14198A
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Johannes Dr Riesenberg
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LABOPHARMA DR JOHANNES RIESENB
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LABOPHARMA DR JOHANNES RIESENB
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/48Reproductive organs
    • A61K35/50Placenta; Placental stem cells; Amniotic fluid; Amnion; Amniotic stem cells
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von injizierbaren, histologisch standardisierten Lösungen aus Frischplacenta von Mensch oder Tier.
Es ist bekannt, daß die Placenta von Mensch oder Tier Hormone mit Stereoid- bzw. Polypeptidcharakter, Vitamine, Fermente und bisher chemisch nicht definierte Wirkstoffe, ferner Ionen enthält und daß dieser Komplex im nativen Milieu physiologisch wirksam ist.
Es gelang bisher nicht, den potentiellen Wirkstoffkomplex der Placenta standardisiert in exakt dosierbarer und therapeutisch leicht anwendbarer Form zu nutzen, weil nach bisher angewendeten Extraktionsverfahren durch chemische oder thermische Beeinflussung irreversible Veränderungen mit entwertetem Effekt auftreten.
Ein derartiges bekanntes Verfahren besteht darin, tierische oder menschliche Placenta nach der Zerkleinerung entweder frisch oder in getrocknetem
90968W10
Zustand mit isotonischer Kochsalzlösung oder einer schwachen Lösung von Alkali zu digerieren. Wenn auch bei diesem Verfahren Frischplacenta zur Anwendung kommen kann, so wird doch durch die chemische Behandlung eine teilweise Zerstörung der empfindlichen Wirkstoffe hervorgerufen.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird getrocknete Placenta einer Behandlung mit Äther unterworfen; abgesehen davon, daß bei diesem Verto fahren keine Frischplacenta verwendet wird, werden bei der Extraktion die Phosphatide ausgefällt. Diese Verbindungen sind aber gerade für den endokrin gesteuerten intermediären Stoffwechsel von erheblicher Bedeutung, da durch den reversiblen Ab- und Aufbau von Adenosin-tri- in Adenosindiphosphorsäure Energie für den Zitronensäurezyklus des Organismus, die Hefegärung oder die Assimilation der grünen Pflanze gewonnen bzw. gespeichert wird.
ao Da bei den bekannten Verfahren nur ein Teil der in der Placenta enthaltenen Wirkstoffe erhalten bleibt, beziehen sich die bekannten Standardisierungen auch nur auf Teil Wirkungen, wie z. B. auf ACTH- oder Prolan- oder Folliculin-Aktivität, nicht aber auf eine komplexe Wirkung.
Man behilft sich für therapeutische Zwecke mit getrockneter Gesamtplacenta durch Darreichung per os. Die Trocknung bewirkt jedoch Strukturveränderungen im sterischen Bau der Wirkstoffe, und ferner werden diese im Verdauungstrakt enzymatisch inaktiviert.
Die histologische Prüfung zeigt daher eine unbefriedigende Wirkung.
Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von injizierbaren Placenta-Extrakten mit mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln und Zusätzen zeigen unbefriedigende Ergebnisse im histologischen Bild, weil durch Koagulation der Polypeptide irreversible Veränderungen dieser und des nativen Milieus eintreten.
Biologische Prüfungen der Wirksamkeit zeigen daher, wie gesagt, nur Teilleistungen der Präparate, z. B. ACTH- oder Prolan- oder Folliculin-Aktivität, und keine komplexe Wirkung. ■45 Im Gegensatz zu den bekannten Extraktions verfahren werden nach dem erfindungsgemäßen Kombinationsverfahren aus Placenta injizierbare Lösungen gewonnen, die eine Harmonisierung und dynamische Beeinflussung des gesamten endo^ krinen Systems über Hypophyse und Nebennierenrinde in großer therapeutischer Breite ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß die gereinigte und in einem Zerkleinerungsapparat nach Art des Latapie zerkleinerte Frischplacenta mittels mit Wasser nicht mischbarer, organischer Lösungsmittel im Dipolmomentintervall zwischen 0,37 und 1,2 in Mengen von etwa 10% versetzt und bei niederen Temperaturen mehrere Tage geschüttelt wird. Nach erfolgtem Aufschluß werden die Feststoffe durch Abpressen abgetrennt; der so erhaltene Zellsaft wird darauf nach einer weiteren Behandlung mit organischen Lösungsmitteln zur Entfernung der Lipoide und nach Abtrennung des Lösungsmittels in an sich bekannter Weise geklärt, sterilisiert und gegebenenfalls im Vakuum konzentriert.
Gemäß der Erfindung wird frische Human- oder Tier-Placenta durch gründliches Waschen von Blut, Eiweiß und Verunreinigungen befreit und nach Zerkleinerung im Latapie mit mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln, z. B. Chloroform (Dipolmoment 1,1), mit etwa 10% der Gewichtsmenge des Extraktionsgutes versetzt und mehrere Tage bei niederer Temperatur unter ständigem Schütteln so behandelt, daß der Organbrei sich ständig mit dem Chloroform durchsetzt. Selbstverständlich können auch andere Lösungsmittel im Dipolintervall 0,37 bis 1,2 verwendet werden, wie beispielsweise Toluol oder Tetrachloräthan.
Nach der Behandlung mit dem Lösungsmittel wird die Festsubstanz abgepreßt und verworfen. Der aus dem Lösungsmittel und dem Zellsaft bestehende abgepreßte Anteil wird zur Entfernung der Lipoide mit weiteren Mengen Lösungsmittel versetzt.
Die histologische Auswertung wird wie folgt durchgeführt: Neun Meerschweinchen (J und ? mit einem Gewicht von je etwa 350 g werden zur Gewöhnung während 5 Tagen für den Versuch in Ruhe gehalten. Es erhalten dann erstens drei Meerschweinchen 7 Tage lang täglich 0,5 ecm Placenta-Extrakt, zweitens drei Meerschweinchen 7 Tage lang täglich 0,5 ecm physiologische Kochsalzlösung (Kontrolle), drittens drei Meerschweinchen verbleiben unter gleichen äußeren Bedingungen (Kontrolle). 12 Tage nach Versuchsbeginn werden die Versuchstiere mit Leuchtgas getötet. Hypophyse und Nebenniere werden operativ entfernt. Die ent nommenen Organteile werden nach den Methoden der Histologie für die Mikrotomtechnik verarbeitet. Die Schnitte werden mit Hämatoxylin-Eosin und nach der Azan-Methode gefärbt.
Als Ergebnis wurde festgestellt, daß der Durchschnittsdurchmesser der Nebennieren bei den unbehandelten Tieren 5,9 Teilstriche eines achtmal vergrößernden Okularmikrometers beträgt, während der Durchschnittsdurchmesser bei den mit Placenta-Extrakt behandelten Tieren 7,5 Teilstriche beträgt. Der Zuwachs oder der Wirkungseffekt von 3,5 ecm Placenta-Extrakt beträgt demnach 2"j, 1 %>.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Verfahren zur Gewinnung von. injizierbaren Lösungen aus von Verunreinigungen befreiter, zerkleinerter Frischplacenta, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Zerreibeapparat nach Art des Latapie zerkleinerte, in Mengen von etwa 10% der Gewichtsmenge des Behandlungsgutes mittels in Wasser nicht mischbarer organischer Lösungsmittel vom Dipolmoment zwischen 0,37 und 1,2, z. B. Chloroform, Toluol oder Tetrachloräthan, versetzte Frischplacenta bei niederer Temperatur mehrere Tage ge-
    schüttelt wird, nach erfolgtem Aufschluß die Feststoffe durch Abpressen abgetrennt werden, worauf der so erhaltene Zellsaft nach einer weiteren Behandlung mit organischen Lösungsmitteln zur Entfernung der Lipoide und nach Abtrennung des Lösungsmittels nitriert, geklärt, entkeimt und gegebenenfalls im Hochvakuum steril konzentriert wird. In Betracht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschriften Nr. 238 995, 30ό 906, 309482;
    Dr. Christian Bomskov, Methodik der Hormonforschung, 1939, 2. Band, S. 153;
    Brockmann, Angewandte Chemie, A 59, 1947, S. 203ff.;
    Katalog Lautenschläger Nr. 100, S. 234.
    © 509597/137 11.55 (909 68W10 12.59-)
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2338970A1 (de) * 1973-08-01 1975-02-27 Boettger Kg Pharmazeutische Un Verfahren zur herstellung standardisierter, stabilisierter, wasserloeslicher placenta-extrakte
DE2835292A1 (de) * 1977-08-16 1979-03-01 Cellorgan Sa Lab Verfahren zur herstellung von entfibrinisierten und gefriergetrockneten placentazellen

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DE306906C (de) *
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