DE344952C - Verfahren zur Herstellung von haltbaren Naehrmitteln aus aufgeschlossenen, zellulosehaltigen Pflanzenteilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von haltbaren Naehrmitteln aus aufgeschlossenen, zellulosehaltigen Pflanzenteilen

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DE344952C
DE344952C DE1919344952D DE344952DD DE344952C DE 344952 C DE344952 C DE 344952C DE 1919344952 D DE1919344952 D DE 1919344952D DE 344952D D DE344952D D DE 344952DD DE 344952 C DE344952 C DE 344952C
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
    • A23K10/32Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from hydrolysates of wood or straw

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von haltbaren Nährmitteln aus aufgeschlossenen, zellulosehaltigen Pflanzenteilen. Es ist bekannt, daß verschiedene Pflanzen, die für sich nicht ohne weiteres zur Ernährung dienen können, entweder durch Kochen mit Wasser unter Druck oder durch Einwirkung von Alkalien oder Erdalkalien, z. B. von Alkalihydroxyden, Alkalikarbonaten, Kalzium@hydroxyd, gegebenenfalls durch Kochen in wäßrigen Lösungen, wobei gleichfalls Druck .angewendet werden kann, aufgeschlossen werden. Man kann .dieses Verfahren beispielsweise zum Aufschließen von Maisstengeln, Kornspreu, Reisspreu, Maisbärten, Kornspelzen benutzen. Hierbei hat sich der Übelstand gezeigt, daß die aufgeschlossenen Pflanzenteile sofort oder wenigstens nach kurzer Zeit verbraucht werden müssen, da bei längerem Liegen Zersetzungen eintreten. Namentlich ist dies der Fall, ,nenn man, was vielfach zur Erhöhung des Eiweißgehaltes notwendig ist, dem aufgeschlossenen Produkt eiweißhaltige Körper, z. B. Blut o. dgl., zumischt.
  • Das vorliegende Verfahren vermeidet die angeführten Übelstände und erreicht die Herstellung haltbarer Nahrungsmittel, welche den weiteren Vorteil besitzen, ,daß sie besonders hoch eiweißhaltig sein können. Es besteht darin, daß man zu den aufgeschlossenen Pflanzen, gegebenenfalls nach Zusatz weiterer Eiweißkörper, eine Verbindung von Eiweißkörpern mit organischen Farbstoffen, z. B. Methylvioletthydrochlorid o. dgl., hinzugibt. Als mit Farbstoffen verbundener Eiweißkörper kommt dabei besonders Hefe zur Verwendung. Die Herstellung der Verbindungen von Eiweißkörpern mit den Farbstoffen erfolgt .derartig, daß man gegebenenfalls mit geringen Mengen Kochsalz belhandelteHefe auf eineTemperatur von etwa 3o° C bringt, antiseptische, organische Farbstoffe, gegebenenfalls nach Zusatz von Säure, mit der Hefe erhitzt und hierdurch eine Bindung des Farbstoffes an das Hefeeiweiß herbeiführt. Schließlich kann die Hefe durch Druck und Wärme abgetötet werden.
  • Zur Herstellung der Verbindung des Hefeeiweißes mit .den organischen Farbstoffen kann sonach z. B. in folgender Weise verfahren werden.
  • 6 Hektoliter Naßhefe oder die entsprechende Menge mit Wasser angerührter Trockenhefe, die vorteilhaft gewaschen wird und sowohl im entbitterten wie im unentbitterten Zustande benutzt werden kann, wird mit 2 bis 5 Prozent ihres Trockengewichtes Kochsalz zweckmäßig in der Wärme behandelt. Diese Behandlung hat .den Zweck, das Eiweiß zu verflüssigen, kann aber auch unterbleiben, wenn die Verflüssigung nicht notwendig ist. Vorteilhaft nimmt man die Behandlung bei gelinder Wärme, z. B. 30° C, vor. Hierauf behandelt man die Hefe mit einer Lösung einer Säure, am besten einer organischen. Man verwendet auf ioo kg Hefe etwa 21 Essigsäurelösung von 33 Prozent. Man kann auch andere organische Säuren verwenden, z. B. Weinsäure, Milchsäure. Sobald .die Hefe in einen homogenen Zustand übergegangen ist, bringt man die Hefe mit der Lösung des Farbstoffes zusammen. Man kann z. B. io 1 einer 25prozentigen Lösung von Methylvioletthydrochlorid benutzen. Die Einwirkung erfolgt bei höherer Temperatur, z. B. bei 5o .bis 6o° C, wobei die Farbstofflösung wiederholt erneuert werden kann. Die Einwirkung findet zweckmäßig so lange statt, als noch Farbstoff von der Hefe aufgenommen wird, wozu beispielsweise eine Zeitdauer von 12 Stunden genügt. Die Einwirkung der Farbstofflösung kann durch Rühren u. dgl. begünstigt werden. Nach genügender Farbstoffaufnahme wird durch kurzfristige Behandlung mit gespanntem Dampf, z. B. von i25° C, oder ähnlichen Mitteln eine Koagulation des Hefeeiweißes herbeigeführt und so der Eiwe'ßfarbstoffkomplex in eine stabile Verbindung verwandelt.
  • Der Farbstoff ist durch die Hefe gebunden, so daß er durch Behandeln mit Wasser bei Innehaltung eines gewissen Mengenverhältnisses zwischen Farbstoff und Hefe nicht mehr gelöst werden kann. Mit Methylviolett kann man ein Produkt mit etwa 4o bis 5o Prozent Eiw eißfarbstoffverbindung erhalten. Man kann das Produkt von überschüssigem Farbstoff durch Behandeln mit Wasser befreien.
  • Zwecks Herstellung eines haltbaren Nährmittels unter, Verwendung einer solchen Eiweißfarb-stoffverbindung wird .beispielsweise in folgender Weise verfahren: iooo kg frisch geschnittene Maisstengel, Kornspreu, Maisbärte oder andere technische Abfälle werden in Rotationskochern von mindestens i o ooo kg Fassungsvermögen mit Kalkmilch übergossen und unter Anwendung von Druck und Wärme einige Stunden in Bewegung gehalten. Der Druck darf zwei Atmosphären nicht übersteigen. Nach Entspannung bzw. Ablassen des überschüssigenDampfes wird die Masse mit Salzsäure neutralisiert, bis eine, dem Magensaft entsprechende Azidität erreicht ist. Alsdann wird dem aufgeschlossenen Zellulosematerial das die nötige Menge Eiweiß enthaltende Blut zugegossen, welches zuvor .dadurch haltbar gemacht wird, daß man es in einen Kolonnenapparat träufeln läßt, in welchem ein Gegenstrom flüchtiger, antiseptischer Stoffe unterhalten wird. Der Rotationskocher wird nun wiederum in Bewegung gesetzt, und während weiterer zwei Stunden wird eine homogene Durchmischung erreicht. Nach Entspannung des Dampfes wird der Inhalt des Kochers (Wassergehalt mindestens 5o Prozent) in einen Mahlgang gebracht und dort mit der Verbindung von Hefe mit Farbstoff vermischt. Man gibt auf ioookg frisch geschnittener Maisstengel etwa 5o kg der Eiweißverbindung hinein. Die Mischung geschieht so lange, bis die Gleichmäßigkeit der Färbung eine vollständige Verteilung des Zusatzes anzeigt. Alsdann wird die Masse entweder an der Luft oder mittels Wärme getrocknet.
  • Wenngleich es bekannt ist, Hefe durch Zusatz von Anilinfarbstoffen zu färben, so war es nicht bekannt, diese Färbung unter derartigen Bedingungen vorzunehmen, daß die Produkte als Antiseptica dienen. Die Verbindungen der Teerfarbstoffe mit Hefeeiweißstoffen unterscheiden sich von den Verbindungen mit Blut dadurch, daß tatsächlich das Blut ,die Teerfarbstoffe nicht festbindet. Dagegen werden die Teerfarbstoffe durch Hefeeiweiß gebunden. Infolgedessen kann die Verbindung von Hefe mit Farbstoffen antiseptische Wirkung ausüben, und zwar für wesentlich längere Zeit als bei Verwendung der Teerfarbstoffe allein. Die Benutzung der Verbindungen .des Hefeeiweißes mit den Farbstoffen hat den großen Vorteil, daß man mit .den antiseptischen Mitteln gleichzeitig einen als Nahrungsmittel dienenden Körper zuführt. Die bekannten antiseptischen Stoffe wirken entweder schädlich oder überhaupt nicht auf den Tierkörper, jedenfalls konnten sie aber eine Ernährung nicht herbeiführen.
  • Es ist auch bekannt, ein für Ernährungszwecke dienerndes Farbstoffpräparat (Haematose)- durch Fällung einer Albuminlösung mit einem Anilinfarbstoff (Naphbholgrün) herzustellen. Auch die Verwendung, von Anilinfarbstoffen als Antiseptica ist bereits bekannt. Die erstgenannte Anilinfarbstoffverbindung hält jedoch den Farbstoff nicht fest, so daß bei der Aufbewahrung eine Spaltung eintritt. Wenngleich es bekannt war, aufgeschlossene Pflanzenstoffe mit Hefe zu vermischen, so wußte man bis jetzt nicht, wie sich eine Farbstoffeiweißverbindung verhalten würde. Erst durch vorliegende Erfindung ist ermittelt worden, daß es möglich ist, durch Vermischen der Hefefarbstoffverbindung mit Blut oder anderen eiweißhaltigen Stoffen preßbare Produkte zu erhalten, während aufgeschlossene Pflanzenteile mit Blut oder anderen Eiweißstoffen allein kein preßbares Produkt liefern.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zur Herstellung von haltbaren Nährmitrteln aus aufgeschlossenen, zellulosehaltigen Pflanzenteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise aufgeschlossenen Pflanzenteile, gegebenenfalls nach Zusatz von Eiweißkörpern, mit Verbindungen von Hefe mit organischen Farbstoffen, insbesondere Anilinfarbstoffen, vermischt werden.
DE1919344952D 1919-01-30 1919-01-30 Verfahren zur Herstellung von haltbaren Naehrmitteln aus aufgeschlossenen, zellulosehaltigen Pflanzenteilen Expired DE344952C (de)

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