DE279102C - - Google Patents

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DE279102C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C1/00Pretreatment of the finely-divided materials before digesting

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  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■- JVe 279102 -' KLASSE 556. GRUPPE L.
CAMILLO MELHARDT in STARNBERG.
der Rohstoffe zu trennen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Mai 1913 ab.
Bekanntlich enthalten die Ligno-Zellulosen (Holz, Stroh, Jutefaser usw.) in ihrer inkrustierenden Substanz außer gut verwendbaren Harzen eine ganze Reihe verschiedener Körper nicht harzartigen Charakters, welche die Eigenschaft haben, durch Ätzalkalien, besonders bei Anwendung von Druck und höheren Temperaturen, tiefgreifenden Umwandlungen zu unterliegen. Einzelne von den
ίο Nichtharzen werden übrigens auch bei höherem Druck und hohen Temperaturen von Ätzalkalien nicht gelöst, sondern müssen erst nach Behandlung mit Ätzalkalien durch Chloralkalien u. dgl. aufgeschlossen und aus der Zellulose entfernt werden. Im ursprünglichen Zustand sind sie nicht wasserlöslich, da sie als Ester oder Amide vorhanden sind.
Die Behandlung der obengenannten Rohstoffe mit Ätzalkalien bedeutet daher, solange die Nichtharze vorhanden sind, eine nutzlose Verschwendung der Alkalien sowie des aufzuwendenden Druckes und der nötigen hohen Temperaturen.
Je nach Herkunft des Rohstoffes und je nach der Verfassung, in welcher er zur Verarbeitung gelangt, d. h. z. B. bei Holz, frisch gefällt oder mit Luft getrocknet, beim Flößen ausgelaugt oder nicht usw., sind die Nichtharze sehr verschiedener Natur, haben aber,
30- wie es. sich gezeigt hat, die Eigenschaft gemein, daß sie entweder durch eine der Rasenbleiche ähnliche Behandlung oder teilweise durch fortgesetztes Auslaugen mit Kalkwasser 35
sich in wasserlöslichen Zustand überführen und so entfernen lassen. Nach ihrer Entfernung verbleiben nur reine Zellulose und durch Alkalien zu entfernende, industriell gut verwendbare Harze.
Hat man daher nach der Erfindung die Nichtharze entfernt, so kann man mit einem wesentlich geringerem Aufwand von Alkalien die Harze aus der Zellulose gewinnen. Dabei entfallen alle bis jetzt z. B. beim Natronverfahren notwendig gewordenen Erschwernisse, wie z. B. Anwendung bedeutender Überschüsse an Alkali, hoher Druck und Temperaturen, die auch eine nachteilige Einwirkung auf die Faser im Gefolge hatten und so zur Verdrängung eines an und für sich guten Zelluloseverfahrens führen mußten.
Nach dem vorstehenden Verfahren erfolgt vielmehr — wie zahlreiche Versuche feststellten — z. B. die Aufnahme der notwendigen Menge Natronlauge auch ohne Anwendung irgendeines Druckes oder einer höheren Temperatur innerhalb 2 bis 3 Stunden, worauf jeder schädliche Alkaliüberschuß durch Nachspülen mit Wasser entfernt werden kann. Schreitet man sodann zu einer Kochung, um die Harzalkaliverbindung zu entfernen, so ist naturgemäß mangels Alkaliüberschusses jeder Angriff auf die Faser oder die sonstigen vorstehend bereits erwähnten Oxydationen der Inkrusta o. dgl. ausgeschlossen.
Ob die angeführten Behandlungsweisen, jede für sich allein, genügen, richtet sich, wie be-
60

Claims (1)

  1. reits eingangs erklärt, nach Herkunft und Beschaffenheit des Rohstoffes und ist durch kleine Vorproben leicht festzustellen.
    Ausführungsbeispiel: Naturbleiche.
    Der zur Verarbeitung gelangende Rohstoff, z. B. Fichtenholz, wird möglichst schon im Walde in die bei der Zellulosefabrikation gebräuchlichen Späne zerkleinert, auf einer
    ίο durch Hohlziegel, Dächplatten oder einer Sandschicht wasserdurchlässig gemachten Unter-
    ·'■ lage ausgebreitet und unter beständiger ausreichender Befeuchtung dem Sonnenlicht ausgesetzt, wodurch der größte Teil der obengeschilderten Substanzen aus seiner Esteroder Amidstellung gebracht und dadurch
    ..; wasserlöslich gemacht und vom Befeuchtungswasser entfernt wird.
    Ausführungsbeispiel: Auslaugung mit Kalkwasser.
    Soweit Essigsäure-, Ameisensäure- und ähnliche Ester und Amide, die durch Einwirkung von Ammoniak auf diese Ester entstanden sind, noch vorhanden sind, wird das Holz in dem obengeschilderten, zerkleinerten Zustand so lange mit Kalkwasser gespült, bis dieses von den vorgeschilderten Substanzen nachweislich nichts mehr aufnimmt; der behandelte Stoff wird sodann mit Wasser nachgewaschen und ist für eine etwaige Weiterbehandlung reif.
    Die Weiterbehandlung besteht in beiden vorgenannten Fällen in der bekannten Anwendung von Kohlensauren- und Ätzalkalien.
    Statt auf zerkleinertes Holz können alle Ausführungsformen auch auf Holzschliff angewendet werden, namentlich solange er noch naß ist.
    Pa τ ε ν ϊ - A ν s ρ ε υ c η:
    Verfahren zur Vorbehandlung von Ligno-Zellulosen (wie Holz, Holzschliff, Stroh ■ u. dgl.), um die Harze der inkrustierenden Substanz von den Nichtharzen vor weiterer Behandlung der Rohstoffe zu trennen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nichtharze vornehmlich durch Naturbleiche oder Auslaugung mit Kalkwasser in wasserlöslichen Zustand überführt und entfernt und dann die Lösung der Harze mittels Alkalien vornimmt.
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