DE514723C - Verfahren zur Nachgerbung von Leder - Google Patents
Verfahren zur Nachgerbung von LederInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
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Description
- Verfahren zur Nachgerbung von Leder Man hat verschiedene Verfahren vorgeschlagen, um den Auswaschverlust von Leder, insbesondere von pflanzlich gegerbtem Leder, herabzusetzen. Die bekannten Mittel, z. B. Kasein oder Leim, fixieren jedoch die in der Sulfitcelluloseablauge enthaltenen Ligninsulfosäuren nicht oder nur unvollständig: sie sind daher nicht anwendbar, wenn Leder ganz oder teilweise mit Celluloseextrakt gegerbt bzw. nachgegerbt ist. Die Anwendung der bekannten Mittel macht das Leder brüchig und dunkel, besonders dann, wenn es unter Zuhilfenahme von Sulfitcelluloseablauge gegerbt oder nachgegerbt ist.
- Die Erfindung besteht in einem Verfahren zur N achgerbung von Leder, insbesondere solcher pflanzlicher oder gemischter Gerbung, mit Sulfitcelluloseablauge, bei welchem diese im Leder mit wasserlöslichen Salzen carbocvclischer Basen fixiert wird.
- Es ist aus der britischen Patentschrift 24 196/191q bekannt, Gerbstoffe durch Zusätze von cyclischen Aminen zu Sulfitcelluloseablauge herzustellen. Es soll mit diesen Gerbstoffen eine bessere Gerbwirkung erzielt werden als mit der unveränderten Sulfitcelluloseablauge, jedoch wird der Auswaschverlust des Leders, wie vergleichende Versuchsreihen ergeben, durch Anwendung dieser Gerbstoffe nicht verringert.
- Aus der britischen Patentschrift Zoo 262 ist andererseits bekannt, cyclische Amine, jedoch nicht deren wasserlösliche Salze, auf Leder in verschiedenen Stufen der Gerbung, auch in der Nachgerbung, zur Einwirkung zu bringen. Damit sollen die im Leder enthaltenen Säuren, insbesondere Schwefelsäure, abgestumpft werden, um deren zerstörende Einflüsse auf das Leder zu verhindern. So verwendete carbocvclische Amine verbinden sich jedoch nicht mit der absichtlich dem Leder als Nachgerbemittel hinzugefügten Sulfitcelluloseablauge zu unauswaschbaren Produkten.
- Erfindungsgemäß können anstatt der wasserlöslichen Salze der cvclischen Amine, also der Aminoverbindungen der Benzol-, Diphenvl-, Naphthalin- usw. Reihen, auch andere chemisch bestimmte Stoffe verwendet werden, welche in an sich bekannter Weise mit Ligninsulfosäuren Niederschläge ergeben.
- Die im Celluloseextrakt enthaltenen Ligninsulfosäuren werden durch die Umsetzung in nicht hygroskopische Verbindungen übergeführt, so daß ein qualitativ verbessertes Leder entsteht, welches Feuchtigkeit nicht anzieht und diese schwer durchläBt. Das so hergestellte Leder weist weder den Geruch noch die leichte Nachdunklung des mit Celluloseextrakt gegerbten bzw. nachgegerbten Leders auf.
- Bei dem Verfahren der Erfindung bleiben die nichtgerbenden Stoffe, z. B. Zuckerstoffe, im wesentlichen löslich und können nach der Fixierung der Ligninsulfosäure ausgewaschen werden. So wird ein genügend gefülltes und griffiges Leder erzielt, welches gleichwohl nur einen geringen Auswaschverlust aufweist. Bei Zuhilfenahme der nachträglichen Auswaschung ist das Verfahren auch für Oberleder anwendbar.
- Nach dem Verfahren der Erfindung kann man auch Leder von kombinierten Gerbungen behandeln, indem nunmehr statt des bisher zum Nachgerben des mit Chrom oder anderen Mineralien gegerbten Leders verwendeten teuren Gerbstoffes ohne Nachteil auch Celluloseextrakt verwendet werden kann. i. Ausführungsbeispiel Zu einem in üblicher Weise mit gereinigter Sulfitcelluloseablauge nachgegerbten Vacheleder wurden im Walkfaß auf ioo kg Leder, berechnet nach dem lufttrocknen Gewicht, 0,5 kg Anilinchlorhydrat in konzentrierter wäßriger Lösung hinzugegeben, und zwar wurde das Anilinchlorhydrat in der zehnfachen Menge Wasser gelöst. Das Leder wurde mit der Flüssigkeitsmenge ungefähr 1/4 Stunde gewalkt, wonach die Flüssigkeit eingesaugt war. Alsdann wurde das Leder in üblicher Weise gefettet und zugerichtet. Der Auswaschverlust des Leders, der bisher etwa 140/, betrug, wurde auf 7 °/o verringert.
- Vergleichende Versuche haben beispielsweise ergeben, daß ein mit gereinigter Sulfitcelluloseablauge von 25°Be nachgegerbtes Leder, das einen über den durchschnittlichen Auswaschverlust nicht nachgegerbten Leders hinausgehenden Auswaschverlust von 18,2 °/o hatte, nach Behandlung mit Anilinchlorhydrat, "I-Naphthalinchlorhydrat, Benzidinchlorhydrat nur noch übersteigende Auswaschverluste zwischen 9,4 und 11,8 °/o aufwies, während gleichzeitig die Wasseraufnahme von 61,z °/o auf 51,6 bis 54,5 °/o des Endgewichtes des Leders herabging. Leder, welches mit Extrakt nach dem britischen Patent 24 tg6/ig14 gegerbt war, unterschied sich nach beiden Merkmalen nicht von Leder, das mit unfixierter Sulfitcelluloseablauge behandelt war.
- 2. Ausführungsbeispiel Zu ioo kg eines in üblicher Weise gegerbten Vacheleders, berechnet nach dem lufttrocknen Gewicht, werden o,5 kg Anilinchlorhydrat, in 5 kg Wasser gelöst, hinzugegeben und ungefähr 1/4 Stunde gewalkt, wonach die Flüssigkeit eingesaugt war. Alsdann wurde das Leder mit gereinigter Sulfitcelluloseablauge von 25°B6 im Walkfaß bei 45'C 45 Minuten gewalkt. Die gesamte Menge war vom Leder aufgenommen. Das Leder wurde 24 Stunden im warmen Raum gelagert und dann in üblicher Weise gefettet und zugerichtet. Der Auswaschverlust des Leders betrug 12 °/a. Der Auswaschverlust einer mit genau derselben Gewichtsmenge gereinigter Sulfitcelluloseablauge in derselben Weise behandelten Vergleichsprobe, welche Probe jedoch nicht mit Anilinchlorhydrat behandelt wurde, war 160./,.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Nachgerbung von Leder, insbesondere solcher pflanzlicher oder gemischter Gerbung, mit Sulfitcelluloseablauge, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfitcelluloseablauge im Leder mit wasserlöslichen Salzen carbocyclischer Basen fixiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE514723C true DE514723C (de) | 1930-12-17 |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE514723C (de) |
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1927
- 1927-07-23 DE DEST42952D patent/DE514723C/de not_active Expired
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