DE222670C - Verfahren zum Beizen von Häuten - Google Patents

Verfahren zum Beizen von Häuten

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DE222670C
DE222670C DE1908222670 DE222670A DE222670C DE 222670 C DE222670 C DE 222670C DE 1908222670 DE1908222670 DE 1908222670 DE 222670 A DE222670 A DE 222670A DE 222670 C DE222670 C DE 222670C
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DE
Germany
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acid
pickling
acids
hides
lactide
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Expired
Application number
DE1908222670
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English (en)
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Gustave Eberle
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GUSTAVE EBERLE
Original Assignee
GUSTAVE EBERLE
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Hg 222670 -KLASSE 28 a, GRUPPE
Dr. GUSTAV EBERLE in STUTTGART.
Verfahren zum Beizen von Häuten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. September 1908 ab.
Vorliegendes Verfahren bezweckt, die bisher zum Entkälken und Reinmachen enthaarter Blößen benutzten Beizen durch vorteilhaftere Produkte zu ersetzen.
Man hat versucht, die heute noch großenteils verwendeten Mistbeizen durch Säuren zu ersetzen, und zwar durch solche, die relativ leicht lösliche Kalksalze liefern. Es gelangten unter anderen in Vorschlag: Salzsäure, Essigsäure, Milchsäure, Ameisensäure.
Die Erfahrungen der Praxis haben ergeben, daß von diesen Säuren diejenigen mit schwachem Säurecharakter das relativ beste Beizresultat ergeben, weil sie bei ihrer Verwendung im warmen Beizbad die Blößensubstanz nur wenig verändern. Die Einwirkung der freien Säure auf die Haut ist z. B. eine sehr geringe bei Milchsäure, sie ist eine energischere bei Essigsäure und noch stärker bei Salzsäure.
Praktisch äußert sich die Wirkung dieser Säuren dadurch, daß der Narben der Blößen nach der Gerbung rauh und an gewissen Stellen, insbesondere an den Flamen zusammengezogen erscheint.
Man hat versucht, die Säurewirkung, auf die Blößen dadurch zu paralysieren, daß man die zur Lösung des Kalkes erforderliche Säuremenge in größeren Zeitintervallen langsam dem Beizbade zufügte, oder daß man die sauren oder neutralen Ammoniumsalze verwendete und das überschüssige Ammoniak eventuell nachträglich wieder abstumpfte (Procter).
Diese Verfahren sind indes mit Umständlichkeiten für den praktischen Betrieb verknüpft Und in ihrem Erfolg nie ganz zuverlässig.
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Das vorliegende Verfahren bezweckt nun, die genannte schädliche Einwirkung der Säuren auf die Haut dadurch zu umgehen, daß man Säuren mit kalklösenden Eigenschaften in Form ihrer Anhydride, Lactone oder Lactide zur Verwendung bringt, und zwar in der gleich bequemen Weise wie die vielfach benutzte Mist- und Kleienbeize.
Es geht alsdann bei dem für den Beizprozeß bekannten Temperaturoptimum von etwa 40 ° C. innerhalb der üblichen Zeitdauer von etwa 2 Stunden eine ganz allmähliche Aufspaltung der Anhydride, Lactone und Lactide zu freien Säuren vor sich, die sich in dem Moment des Freiwerdens sofort mit dem Kalk verbinden. Eine Einwirkung von freier Säure auf die Haut kann also nur am Schluß des Beizprozesses stattfinden, und zwar auch nur dann, wenn ein Überschuß von Säure in Form ihres Anhydrids bzw. Lacton oder Lactid zur Verwendung gelangt.
Bei diesem Verfahren erhält somit gleich wie bei den Mistbeizen das Beizbad keine saure Reaktion, und die Qualität der so gebeizten Leder ist infolgedessen eine außerordentlich gute.
Für den genannten Zweck eignen sich von Anhydriden z. B. das Anhydrid der Essigsäure, der Propionsäure, der Buttersäure, der Milchsäure; von Lactonen z. B. das Lacton der Gammaoxy-Buttersäure; von Lactiden z. B. das Lactid der Milchsäure. Letzteres erhält man am besten durch Erhitzen von reiner Milchsäure auf 150 bis 160 ° C. Es ist in Wasser unlöslich und wird für die praktische Verwendung vorteilhaft durch Vermengen mit
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Kieselgur, Sägespänen usw. gleichmäßig verteilt in das Beizbad eingebracht.
Beispiel: ioo kg Blößen werden im Haspel gebeizt unter Zusatz von 1Z2 kg Lactid. Das Beizbad wird, wie üblich, in ständiger Bewegung gehalten. Die Dauer des Beizens beträgt 2 Stunden, nach welcher Zeit das Läctid vollständig gespalten ist und die Blößen ■'vorzüglich glatt und verfallen sind, in gleicher Weise wie dies z. B. beim Beizen mit Taubenmist und Kleie der Fall ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Beizen von Häuten, dadurch gekennzeichnet, daß man sie der Einwirkung von Anhydriden, Lactonen oder Lactiden der Fettsäuren unterwirft.
DE1908222670 1908-08-31 1908-08-31 Verfahren zum Beizen von Häuten Expired DE222670C (de)

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FR (1) FR406646A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5010824A (en) * 1989-12-04 1991-04-30 Ptx-Pentronix, Inc. Linearly movable tool or work handling unit

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US5010824A (en) * 1989-12-04 1991-04-30 Ptx-Pentronix, Inc. Linearly movable tool or work handling unit

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FR406646A (fr) 1910-02-04

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