DE142969C - - Google Patents

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DE142969C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

wi ^miii ι
KAISERLICHES
PATENTAMT.
.-Λ! 142969 KLASSE 28«.
Die nach der bisher allein üblichen Methode der Pelzgerberei — einer Art der Weißgerberei, bei welcher als Gerbemittel im wesentlichen Kochsalz und die durch Gährung aus Kleie entstehenden, organischen Säuren dienen — hergestellten Pelzleder oder Felle waren nicht mottensicher und auch nicht waschbar.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung
ίο bildet ein Pelzleder oder Fell, welches durch eine Art Sämischgerbverfahren vollständig mottensicher und waschbar gemacht ist, so daß es sich namentlich gut zur Herstellung von waschbaren Pelzhandschuhen und dergl. eignet.
Die gewöhnliche Sämischgerberei ist aber zur Herstellung dieser neuen Waschpelzleder oder waschbaren Felle nicht verwendbar, denn sie unterscheidet sich bekanntlich von allen anderen Gerbverfahren dadurch, daß man nicht nur Fetthaut und Epidermis, sondern auch die Narbe abstoßen muß, damit das Fett gleichmäßig einziehen kann.
Für Pelzwaren, bei denen sowohl die Haare als auch die oberen, den Haarboden bildenden Hautschichten erhalten bleiben müssen, ist somit das übliche Sämischgerbverfahren nicht ohne weiteres anwendbar, weil das Fett durch die Haare und die oberen Hautschichten schlechter eindringt als von der Fleischseite her.
Man muß deshalb zur Herstellung des neuen Pelzleders vor dem Sämischgerbprozeß eine Behandlung der Felle vornehmen, welche das leichte und gleichmäßige Eindringen des Fettes durch die Haare sowohl als auch durch die oberen Hautschichten ermöglicht. Diese Behandlung besteht nach vorliegender Erfindung darin, daß man die nach Art der Mineralgerberei mit Alaun vorbehandelten Felle vor der Sauerbeize, die sie vor dem eigentlichen Fettgerben und Walken durchmachen müssen, mit einer Lösung von Kupfervitriol behandelt.
Durch diese Behandlung mit Kupfervitriollösung erleiden die oberen Hautschichten eine derartige Veränderung, daß sie, ohne im Geringsten die Haare gehen zu lassen, die Gerbfette leicht und reichlich aufnehmen und durchlassen, so daß der Sämischgerbprozeß ermöglicht wird.
Das neue Pelzgerbverfahren gestaltet sich demnach beispielsweise wie folgt:
Die rohen Felle werden etwa einen Tag lang im Wasser geweicht und dann vom Schmutz vollständig gereinigt. Hierauf weicht man etwa 6 bis 7 Stunden lang nochmals in klarem Wasser, bis alle Teile gut aufgeweicht sind. Nach dem Herausnehmen und Abtropfen kommen die Felle in ein Alaunbad. Dieses Bad ist zweckmäßig bereits am Tage vorher herzustellen, damit es auskühlt, weil im warmen Alaunbade die Wolle sich während des Erkaltens des Bades erfahrungsgemäß verfilzt.
Man rechnet bei diesem Alaunbad auf 100 Stück Lammfelle beispielsweise 10 kg Alaun und läßt die Felle etwa 5 bis 6 Tage lang darin liegen; darauf trocknet man an der Luft ab. Bis hierher deckt sich das Verfahren vollständig mit den bekannten Verfahren zur Herstellung von Pelzfellen.
Nun aber folgt die Behandlung mit Kupfervitriollösung. Zu diesem Zweck nimmt man für etwa 100 Stück kleine Felle 1 kg Kupfer-
vitriol, welches man in heißem Wasser löst und der Lösung darauf noch so viel Wasser zusetzt, bis die in ein Gefäß gebrachten Felle unter Wasser stehen.
In dieser Kupfervitriollösung werden die Pfeile einige Minuten tüchtig durchgearbeitet, worauf man sie abtropfen läßt und in die Kleienbeize bringt. Bei dem Verfahren der Patentschrift 16306 wird zwar auch Kupfervitriol verwendet, doch dient dasselbe mit als Gerbmittel, nicht aber wie bei dem Erfindungsgegenstand vorbereitend für die eigentliche, nachfolgende Fettgerbung.
Nach dem Auswinden kommen die Felle in die Walke, um in derselben genau so behandelt zu werden, wie dies bei Herstellung von Sämischleder ohne Wolle bezw. Haare geschieht. Dieser Fettgerbeprozeß in der Walke dauert etwa 3. bis 4 Tage. Man erkennt die Beendigung des Prozesses genau so, wie sonst bei Sämischleder, an dem Aufhören der Selbsterwärmung der Felle.
Zu bemerken ist noch, daß die einzelnen, aufeinander folgenden Walkprozesse nicht länger als höchstens eine halbe Stunde dauern dürfen, weil die gefettete Wolle sich sehr schnell erhitzt und öfter wieder ausgekühlt werden muß.
Die gewalkten und fettgegerbten Felle werden dann in Soda und warmem Wasser gewaschen. Es empfiehlt sich eine mehrmalige Waschung, weil sich die Felle schwerer von den Fettstoffen reinigen lassen als die Häute, welche sonst zum Sämischgerben benutzt werden.
. Nach dem Reinwaschen werden die Felle sauber abgeschlichtet und gebimst, worauf sie beliebig gefärbt werden können.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Vorbereiten von Fellen für die Sämischgerberei, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise mit Alaun vorbehandelten Felle mit einer Lösung von Kupfervitriol behandelt werden, zu dem Zweck, das leichte und gleichmäßige Eindringen des Fettes durch die Haare und die oberen Hautschichten zu ermöglichen.
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