DE388245C - Verfahren zur Gewinnung der feinen Unterwolle von Fellen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung der feinen Unterwolle von Fellen

Info

Publication number
DE388245C
DE388245C DED42344D DED0042344D DE388245C DE 388245 C DE388245 C DE 388245C DE D42344 D DED42344 D DE D42344D DE D0042344 D DED0042344 D DE D0042344D DE 388245 C DE388245 C DE 388245C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
skins
solution
treatment
pelts
undercoat
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED42344D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE388245C publication Critical patent/DE388245C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung der feinen Unterwolle von Fellen. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Fellen von Beuteltieren, wie Känguruhs, Opossums o. dgl., und Nagetieren, wie Kaninchen, Hasen o. dgl., d. h. von Fellen, die eine zarte und empfindliche Unterwolle besitzen, die ein geschätztes Ausgangsmaterial für die Hutfabrikation und andere Zwecke bildet.
  • Bisher war es nicht möglich, Felle dieser Art von der feinen Unterwolle zu befreien, ohne entweder die Unterwolle zu beschädigen oder die Haut so zu verändern, daß sie für die Ledergewinnung nicht oder nur in beschränktem Maße in Frage kam.
  • Die Erfindung besteht in einer kombinierten Behandlung in Einzelphasen, die an sich schon bei der Enthaarung von Fellen benutzt worden sind.
  • Nach der Erfindung werden die Felle zuerst in einer Lösung von Natriumsulfit eingeweicht. Darauf werden die so behandelten Felle die gewünschte Zeitlang in einer vorzugsweise erwärmten Lösung von Ammoniak belassen, und schließlich werden die Felle bei geeigneter Temperatur die gewünschte Zeitlang schwitzen gelassen, um Pelz und Haar auf den Häuten zu lockern, worauf das Haar durch mechanische Behandlung entfernt wird.
  • Zur Ausführung der Erfindung wird zweckmäßig eine Vorratslösung durch Auflösen von je Zoo g Natriumsulfit in je i 1 Wasser her=' gestellt. : Ein Teil dieser Vorratslösung wird dann mit ungefähr sechs Teilen Wasser verdünnt. Diese schwächere Lösung stellt die erste Flüssigkeit dar, in welche die Felle eingebracht und eine genügende Zeitlang einweichen gelassen werden, nm alles Blut und Fett zu entfernen. - Die zweite Lösung, in welche die so behandelten Felle eingebracht werden, besteht aus einem Teil wäßriger Ammoniaklösung (spez. Gewicht o,88), welche mit sechs bis fünfzehn Teilen Wasser verdünnt wird, wobei die Flüssigkeit auf einer Temperatur von etwa 7,5 bis 50 ' C gehalten wird.
  • Die Felle werden dann ablaufen gelassen und in einem Schwitzbehälter etwa 12 bis 24 Stunden belassen, worauf Pelz und Haar auf den Häuten genügend gelockert sind, so daß sie durch Bürsten, leichtes Kratzen oder Reiben oder andere mechanische Einwirkungen entfernt werden können.
  • Die Konzentration der Lösungen und die Zeitdauer der Behandlung in den einzelnen Abschnitten des Verfahrens wechseln je nach der Art der Felle. Gegebenenfalls ist für eine neue Fellsorte ein kleiner Vorversuch zu machen.
  • Beispiel. Eine Portion von zehn Dutzend Kaninchenfellen vom Gewicht von etwaZ, 6,8 kg werden in- 43 1- der iäch obigen- Angaben erhaltenen schwachen Natriumsulfitlösung eingebracht, d. h. also in eine Lösung, die in q.51 etwa 1,3 kg Natriumsulfit enthält. Die Felle werden in dieser Lösung etwa 12 Stunden lang einweichen gelassen. Dann werden die Felle aus der Lösung herausgenommen und alles Blut und Fett, das noch nicht entfernt ist, wird mechanisch abgekratzt. Die Felle werden dann in einen Behälter gebracht, der etwa 2o,51 der zweiten Lösung enthält, die durch Vermischen von etwa 2,31 wäßriger Ammoniakflüssigkeit von etwa o,88 spez. Gewicht mit etwa z8,21 Wasser erhalten ist. Der Behälter, in dem dieser zweite Abschnitt der Behandlung stattfindet, ist mit einem verschiebbaren Deckel versehen, um das Entweichen von Ammoniak zu vermeiden. Die Lösung wird auf einer Temperatur von etwa 25 bis 5o° C gehalten, und die Felle werden in der Flüssigkeit etwa 12 Stunden lang belassen.
  • Nach diesem zweiten Abschnitt der Behandlung werden die Häute herausgenommen, ablaufen gelassen und in einen Schwitzbehälter gebracht, wo sie etwa i2 bis 24 Stunden lang verbleiben. Die Häute sind nun in dem richtigen Zustand, um den Pelz zu entfernen, was durch Kratzen oder Bürsten leicht geschehen kann. Das Haar wird vollständig unbeschädigt und in geeigneter Verfassung für die industrielle Weiterverarbeitung, wie für die Herstellung von Filzhüten o. dgl., erhalten. Andererseits werden die Häute nach der vorbeschriebenen Enthaarung der üblichen Gerbbehandlung unterworfen und ergeben sehr brauchbare Leder der verschiedenen Art.
  • Die Zeitdauer, während welcher die Felle schwitzen gelassen werden, ist abhängig von der Stärke der Ammoniaklösung und der Temperatur, bei welcher das Schwitzen durchgeführt wird; schwache Lösungen bzw. niedrigere Temperaturen erfordern eine längere Zeit, als wenn stärkere Lösungen bzw. höhere Temperaturen angewendet werden.
  • Wenn die Felle aus dem Schwitzbehälter entnommen werden, werden sie gerieben oder gebürstet, um Pelz und Haar zu entfernen; diese Behandlung wird zweckmäßig sobald als möglich nach der Entnahme der Felle aus dem Schwitzgefäß vorgenommen.

Claims (2)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: i. Verfahren zur Gewinnung der feinen Unterwolle von Fellen von Beuteltieren (wie Känguruhs, Opossums o. dgl.) und Nagetieren (wie Hasen,- Kaninchen o. dgl.),, ohne die Häute für die Lederbearbeitung zu schädigen, dadurch gekennzeichnet, daß die Felle zuerst mit einer Lösung von Natriumsulfit behandelt, darauf in eine Lösung von Ammoniak übergeführt und schließlich einer Schwitzbehandlung unterworfen werden, worauf die Unterwolle mit den anderen Haaren mechanisch entfernt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt der Behandlung in einer schwachen, ungefähr dreiprozentigen Lösung von Natriumsulfit etwa 12 Stunden lang zwecks . Entfernung des Blutes und Fettes erfolgt, worauf die Häute der Ammoniakbehandlung bei --einer Temperatur von etwa 25 bis 5o' C wiederum etwa 12 Stunden lang unterworfen werden, und daß die Schwitzbehandlung etwa 12 bis 24 Stunden lang durchgeführt wird.
DED42344D 1921-09-28 1922-09-05 Verfahren zur Gewinnung der feinen Unterwolle von Fellen Expired DE388245C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AU388245X 1921-09-28

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE388245C true DE388245C (de) 1924-01-11

Family

ID=3725799

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED42344D Expired DE388245C (de) 1921-09-28 1922-09-05 Verfahren zur Gewinnung der feinen Unterwolle von Fellen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE388245C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE388245C (de) Verfahren zur Gewinnung der feinen Unterwolle von Fellen
AT97909B (de) Verfahren zur Gewinnung der feinen Unterwolle von Fellen von Beuteltieren und Nagetieren.
DE885460C (de) Verfahren zum Unloeslichmachen von Faeden oder Fasern aus Milch-oder Sojabohnencasein mit Chromsalzen
DE907287C (de) Verfahren zum Veredeln von Textilien
DE664994C (de) Verfahren zum Bleichen von tierischen und pflanzlichen Fasern und Haaren
DE353799C (de) Verfahren zum Vorbereiten von Tier- und Menschenhaaren zur Erhoehung der Filzbarkeit
DE516531C (de) Verfahren zum Bleichen von Federn, Fellen, Pelzen, Haaren, Borsten und anderen empfindlichen Fasern und Stoffen pflanzlicher und tierischer Natur mit Hilfe von Wasserstoffsuperoxyd
DE708860C (de) Verfahren zum Enthaaren von Fellen
DE671497C (de) Schutzmittel fuer tierische Faserstoffe und tierische Haut
DE142969C (de)
DE750361C (de) Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen
DE451985C (de) Verfahren zur Herstellung von Leim bzw. Gelatine aus Abfaellen von Seelebewesen, insbesondere Fischen
AT105790B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstleder.
DE747485C (de) AEschern von geweichten Rohhaeuten
DE555400C (de) Verfahren zur Behandlung von Filz
DE485088C (de) Verfahren zum Entsaeuern von fertiggegerbten Pelzfellen
DE653118C (de) Verfahren zur Veredelung von kuenstlichen Gebilden, insbesondere Kunstfaeden
DE456313C (de) Verfahren zur Ausnutzung der Haeute von Knorpelfischen (chondropterygii) und Quermaeulern (plagiostomata)
DE521477C (de) Verfahren zum Entgerben von chromgarem Leder oder Chromlederabfaellen
DE353947C (de) Verfahren zur Vorbereitung von Haaren fuer die Filzfabrikation
DE424746C (de) Verfahren zur Herstellung von geschmeidig bleibenden und nicht klebenden Gelatine-Verschlusskapseln
DE325884C (de) Verfahren zur Herstellung eines Saemischlederersatzes
DE513373C (de) Verfahren zur Verarbeitung von Rohseide
DE410166C (de) Batikverfahren
AT132687B (de) Verfahren zum Zurichten von Fellen.