DE747487C - Verfahren zum Entfetten von Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Entfetten von Haeuten und Fellen

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DE747487C
DE747487C DEB199084D DEB0199084D DE747487C DE 747487 C DE747487 C DE 747487C DE B199084 D DEB199084 D DE B199084D DE B0199084 D DEB0199084 D DE B0199084D DE 747487 C DE747487 C DE 747487C
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degreasing
skins
tanning
hides
fat
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Expired
Application number
DEB199084D
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English (en)
Inventor
Dr Erna Machon Geb Demelius
Dr Friedrich Schmitt
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Boehme Fettchemie GmbH
Original Assignee
Boehme Fettchemie GmbH
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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Abstract

Zum Entfetten von Häuten und Fellen (auch nach der Gerbung) werden die unverseifbaren Rückstände verwendet, die beim Verseifen von Alkylsulfochloriden mlit Alkalien entstehen. Sie sind nicht feuergefährlich, wirken nicht narkotisch und entziehen dem Gut das Fett nicht so weit wie organische Lösungsmittel.

Description

  • Verfüren zum Entfetten von Häuten und Fellen Die Entfettung stark, fetthaltiger Häute und Felle wurde bisher meist nach der Gerbung durchgeführt, da. Leder in diesem Zustand bei Temperaturen, die über dem Schmelzpunkt der Fette liegen, mit organischen Lösungsmitteln ohne Schädigung der Lederfasern bearbeitet werden können. Diese Arbeitsweise hat jedoch den Nachteil, daß die Gerbstoffe an den noch fetten Stellen der Haut während der Gerbung nicht eindringen, so daß diese Stellen nach Entfettung notgar sind und eine nochmalige Gerbung notwendig machen.
  • Um diese Mängel zu beseitigen, wurde versucht, die Entfettung bereits im Blößenzustand durchzuführen. Es wurden hierfür hauptsächlich organische Lösungsmittel, wie z. B. Benzin, Petroleumfraktionen, Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff usw., verwendet. Bei diesen Verfahren wurden jedoch die Blößen meist zu stark entfettet, zumindest in der Narbenschicht. Infolgedessen fühlt sich das fertige Leder ziemlich hart und trocken an, die Reißfestigkeit ist herabgesetzt und der Narben zeigt eine rauhe, grobporige Beschaffenheit. Auch lösen sich die 'meisten Fettlösungsmittel in Wasser nicht auf und dringen infolgedessen nur schlecht in die prallen, mit Wasser gesättigten Blößen ein. Es ist daher eine starke mechanische Behandlung notwendig, die leicht zu einem Wundscheuern der empfindlichen Blößen führt. Auch verursacht die restlose Entfernung des Fettlösers erhebliche Schwierigkeiten.
  • Die ebenfalls bereits versuchte Verwendung von emulgierten Fettlösern hat den Nachteil, daß man für eine gute Entfettung zu hohe Mengen der emulgierten Fettlöser anwenden muß, so daß diese Arbeitsweise wenig wirtschaftlich ist. -Eswurde schließlich auch schonvorgeschlagen, Schwefelsäureester von aliphatischen Al- koholen mit etwa 6 bis 12 Kohlenstoffatomen bzw., wenn es sich um ungesättigte Alkoholk' stilfonate handelt, bis züi 18 Kohlenstoffatomen zur Entfettung zu verwenden.
  • Es wurde nun gefunden, daß die unverseifbaren, chlorhaltigen Verbindungen., die sich bei der Umsetzung von durch Anlagerung von Schwefeldioxyd und Chlor an alipliatischc Kohlenwasserstofie gewonnenen Sulfochloriden mitAlkali abscheiden, vorzüglich als Eiltfüttungsmittel für Häute und Felle vor oder z5 nach der Gerbung geeignet sind. Diese unverseifbaren, chlorhaltigen Stoffe werden -e--wonnen, indem man das durch SulfochlorierunghöllerniolelztilarerKoh#lenwass,erstoff,-erhaltene Allzvlstilfochlorid,-eniiseli mit Natronlauge von I' C LI 40 bis 45' Bl# bei 8o bis ioo' , seift. Der unverseifbare, chlorhaltige An-- --ers teil scheidet sich hierbei ab. Er wird mit Wasser gewaschen und bis zur Klärung ab-Z, sitzen gelassen. Ein so erhaltenes Erzeugnis hat z. B. folgende Kennzahlen:
    '#,pe7. Gew.: 0,812201 C
    s. Z. 0
    V. Z. 3
    j. Z. 1
    OH. Z. 0
    Siedebeginn: 210, C
    Siede"renzun: bis
    230' C 2
    :2-10' C 7
    :250' C 13
    :26o'- C 20
    2700 C 34
    280' C 64 lio
    290c' C 77 "/o
    300' C 87
    3050 C 95
    Viscosität »- E" 1,28
    Chlorgehalt: etwa 4,5 'It,
    Die einzusetzende Menge des Entfettungsmittels richtet sich nach dem Naturfettgehalt der Blöfien bzw. Leder. Für mittelfette Felle (bis 15 % Nt, aturfett,-,ehalt') sind beispielsweise 3 bis 4 "/, des Entfettungsmittels vom Blößen-(yewicht ausreichend, wähyend für sehr star'I',-fetthaltige Blößen C) bis io0/, des Mittels benötigt werden. Bei diesen erweist sich eine Nachbehandlung mit den im Patent 696 735 beschriebenen Entfettungsmitteln als vorteilhaft, da hierdurch eine besonders gleichmäßige Verteilung des in der Haut verbliezn z# benen Naturfettes erfolgt. Das nach dem neuen Verfahren gelöste Naturfett kann durch Aussalzen wiedergewonnen werden. Durch Zusatz von Kochsalz scheidet sich das Naturfett zugleich mit einem Teil des Unverseifbaren an der Oberfläche der gebrauchten Entfettungsbrühe ab und kann leicht abgeschöpft und gewünschtenfalls für die Lederfettung verwendet werden. Das Entfettungsmittel gemäLl. der -Erfindung kann auch ini Gemisch mit anderen Fettlöseril v-,--rwen#rl-et werdt#ii.
  • Beispiel i Die nach dem Äschern gespülten, nicht ab--(,tropften Schafblöflen kommen in ein angewärmtes, langsam laufendes Tall (0 bis 8 Umdrehungen je Minute). Man gibt nur so viel Wasser in dai;, Faß, daß keine Scbeilerwirkung eintritt. Die Flotte soll höchsten, 20'1, vorn P3lößengewicht betragen. Die Entfettung wird bei 35 bis 380 C durchgeführt. Der rnengenmäßige Zusatz des Entfettungsmittels richtet -,;ich nach dem Fett,-ebalt der Schaffelle. Wenn derselbe z. B. über 2o"" liegt, so werden 5 bis 60/, Entfettungsmittel vom 13lößengewicht durch die hohlu Achse ins Faß zu-e-eben und dann bis -" Stunde be-4 wegt. Nach dieser Zeit ist die Hauptmenge des Naturfettes entfernt, worauf der Spül- deckel aufgesetzt und so lan-e mit lanwarmein Wasser gespült -wird, bis- dasselbe klar ablItift.
  • Wenn das gelöste Fett wiedergeworinen werden soll, wird nach der Entfettung nicht gespült, sondern der Entfettunigsflotte eine Kochsalzlösung von 6' Bl# zugegeben, dann das Faß noch io bis 1 5 Minuten bewegt. Die Felle bleiben über Nacht in der Flotte liegen. Ärn nächsten Morgen läßt sich das oben abgeschiedene Fett, das einen Teil des als Lösungsmittel verwendeten Uii#-1-rs,#ifbaren enthält. leicht entfernen. Beispiel 2 Bei sehr fetthaltigen Blößen hat sich auch folgende Arbeitsweise gut bewährt: Sehr stark fettbaltige Blößen werden, wie ini Beispiel i b-eseliricb#.-,n, mit dem Entfettungsmittel behandelt, nach einer Dauer von 1: bis i Stunde wird die Entfettungsbrühe ab-,4 k# gelassen. Hierauf gibt man eine Lösung von o,5'j, #vorn Blößengewicht) -Na-Salz der sulfonierten Fettalkohole mit 6 bis 1-2 Kohlenstotiatomen (aus dem Vorlauf der Kokosfettallzohole), in Wasser voll 38" C gelöst, in das Faß. und zwar beträgt die Menge 10 bis 20' ! io (vom Blöflengewicht). Mit dieser Lösung wird dann `e noch ',, Stunde nachbehandelt, der Spüldeckel aufgesetzt und mit lauwarmem Wasser gut gespült. Nach dem Entfetten wird wie üblich weitergearbeitet.
  • Anstatt die Blößen vor der Gerbung züi entfetten, kann man auch das Leder nach der Gerbung mit dem Unverseifbaren, das bei der Verseifung der Alkvlsulfochloride abfällt, behandeln, wobei ähnlich gearbeitet wird, wie es bei der Entfettung mit sonstigen urgani-23 sehen Lösun-smitteln üblich ist.
  • 23 Das Entfetten mit Odem Mittel gemäß der Erfindung gibt bei Blößen von Schaffeollen, Ziegenfell,en, Schw-einshänten und Roßhäuten usw. gute Erfolge. Das Arbeiten ist im Geb csens atz zur Verwendung von Benzin und Petroleum nicht feuergefährlich, auch üben die Mittel keine narkotische Wirkung aus. wie dies bei Trichloräthylen und Tetrachlorkohlenstoff der Fall ist. Die Hautstibstanz wird bei dem erfindungsgemäßen Arbeiten geschont und auch der Narben zeigt keinerlei' ungünstige Beeinflussung. Die Arbeitsweise ist sehr einfach und erfordert keine besonderen Apparaturen. Durch das Mittel gemäll der Erfindung wird das Naturfett gut gelöst, jedoch wird keine zu weitgehende Entfettung bewirkt, wie dies oftmals bei Anwendung bekannter organischer Lösungsmittel der Fall ist. Das gemäß der Erfindung entfettete Leder bzw. das aus erfindungsgemäß entfetteten Blößen gewonnene Leder besitzt demgemäß noch genügend ',\Taturfett und braucht deshalb nicht stark mit Lederöl nachgefettet werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: -i. Verfahren zum Entfetten von Häuten und Fellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Häute und Felle vor oder nach der Gerbung mit den unverseifbaren, chlorlialtigen Kohlenwasserstoffen behandelt werden, die sich bei der Verseifung der durch Einwirkung von schwefliger Säure und Chlor auf höhermolekulare aliphatische Kohlenwasserstoffe entstehenden Sulfochloride mit Alkalien abscheiden.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Nachbehandlung mitFettalkoholsulfonaten, insbesondere den in der Patentschrift 696 73 5 hAchriebenen Verbindungen, erfolgt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegen-221 e el standes vom Stand der Technik sind im Ert#ilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
DEB199084D 1943-08-02 1943-08-02 Verfahren zum Entfetten von Haeuten und Fellen Expired DE747487C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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