DE386891C - Verfahren zur Vorbereitung der Haut fuer die Gerbung sowie zur Desinfektion und Vorgerbung - Google Patents

Verfahren zur Vorbereitung der Haut fuer die Gerbung sowie zur Desinfektion und Vorgerbung

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DE386891C
DE386891C DEB105183D DEB0105183D DE386891C DE 386891 C DE386891 C DE 386891C DE B105183 D DEB105183 D DE B105183D DE B0105183 D DEB0105183 D DE B0105183D DE 386891 C DE386891 C DE 386891C
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tanning
bath
disinfection
well
skin
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DEB105183D
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning

Description

  • Verfahren zur Vorbereitung der Haut für die Gerbung 'sowie zur Desinfektion und Vorgerbung. Bei dem Zusatzpatent 374633, Zusatz zum Patent 361969, wurde eine Verbesserung und Neuerung angewendet, welche darin besteht, daß man in die Gerbbrühe gasförmige, schweflige Säure einbläst.
  • Das Verfahren, welches Gegenstand des vorliegenden Patentes ist, wird dadurch gekennzeichnet, daß der Prozeß der Weiche und Desinfektion einerseits sowie der Entkälkung und Vorgerbung (Farbengang) anderseits gleichzeitig und je in einem Bad ausgeführt werden können, indem man in die Flüssigkeit, welche nach Patent 361969 in rasche strömende Bewegung versetzt wird, schwefligsaures Gas einbläst. Der auf die Weiche und Desinfektion folgende Äscherungsprozeß wird in üblicher Weise vorgenommen. Statt also, wie bisher, vier gesonderte Fabrikationsprozesse auszuführen, reduzieren sich dieselben bei der neuen Erfindung auf drei Operationen: i. die Weiche, a. die Äscherung; 3. die Entkälkung und Vorgerbung. Bei diesem neuen Verfahren sind verschiedene Alternätiven möglich. Der Endeffekt ist jedoch immer derselbe.
  • Wird beispielsweise die Weiche und Desinfektion in einem ersten Bade ausgeführt, die Äscherung naturgemäß für sich in einem zweiten Bade, die EntkUkung und Vorgerbung in einem dritten Bade, so kann zu diesem dritten Bade das saure Wasser des ersten Bade,9 verwendet werden, oder aber es kann ein besonderes Bad angesetzt werden. Ebenso können die Wässer des Bades 3 als Weichwasser für Bad i Verwendung finden.
  • Die schweflige Säure ist wegen ihrer keimtötenden Wirkung für die Weiche der Häute schon früher vorgeschlagen worden; ebenso ist die schweflige Säure gelegentlich zur Entkälkung angewendet worden, da sie leichtlösliche Kalziumsalze bildet; ebenso ist die schweflige Säure nach Zusatzpatent 374633 auch bei der Gerbung verwendet worden. Neu ist dagegen die Erkenntnis, daß die bei der Entkälküng mit SO, sich bildenden Salze derart leicht löslich sind, daß diese Operation mit der Vorgerbung gleichzeitig ausgeführt werden kann. Andererseits kann dasselbe Entkälkungswasaer auch als Weichwasser Verwendung finden und zugleich zur Desinfektion der Haut dienen. Dieses Prinzip der zwei Gleichzeitigkeiten bildet ebenfalls ein neues Moment in dem verbesserten Verfahren. Bei Verwendung der in dem Hauptpatent und dessen Zusatz beschriebenen Einrichtung kann somit dieses Prinzip der Gleichzeitigkeit praktisch durchgeführt werden.
  • Wenn bei der Enthaarung und Äscherung Sulfide angewendet werden, so wird der verwendete Strom von Schwefligsäuregas nicht nur als solcher desinfizierend auf die Häute wirxen, sondern diese Wirkung wird noch dadurch erhöht, daß die sich bildenden chemischen Körper zum Teil als solche eine konservierende Wirkung auf die Haut ausüben können.
  • Die Weiche kann in der Wes- ausgeführt werden, daß man die Haarfelle in kommunizierende Gefäße (nach Patent 361969) einhängt, bei welchen man in das Weichwasser Schwefligsäuregas einleitet (Bad i). Ist diese beschleunigte Weiche vollendet, so werden die Häute in üblicher Weise geäschert (Bad 2). Hierauf werden sie zur Entkälkung wieder in das beschriebene Weichwasser zurückgetan, wobei während oder nach erfolgter Entkälkung zur Vorgerbung überschüssige Gerbbrühe verwendet wird, z. B. aus dem Gerbverfahren nach Patent 361969 stammend, wodurch die Häute angefärbt werden können. Bei der Eingabe einer folgenden Partie Häute in dasselbe Weichwasser wird ein Teil des alten Weichwassers abgelassen, durch frisches Wasser ersetzt und durch Einleiten von Schwefligsäuregas neuerdings zur Weiche, Entkälkung und Vorgerbung verwendet, oder aber es wird für die Entkälkung und Vorgerbung ein besonderes Bad (Bad 3) angesetzt.
  • Bekanntlich teilen sich die modernen Gerbverfahren in zwei Phasen: I. die Vorgerbung im Farbengang (alte saure Brühen), IL die Ausgerbung in Versenkungen oder in Geschirren mit frischen und dichten Extraktbrühen.
  • War der tlscher besonders scharf, so reicht in den meisten Fällen die Azidität der sauren Brühen nicht aus, um den Kalk aus den Häuten vollständig auszulösen. Ein ausreichender Zusatz von Säure zur Farbe ist unwirtschaftlich und benachteiligt die Vorgerbung. Es muß also meistens eine der Gerbung vorausgehende Entkälkung stattfinden. Die neue Erfindung macht selbst bei verhältnismäßig hohem Kalkgehalt oder Alkaligehalt eine vorausgehende Entkälkung unnötig, ebenso wird dadurch der Zusatz von Säuren zum Farbengang vermieden.
  • Zur Vorgerbung gemäß der Erfindung werden die Blößen statt sie der schwierigen und oft schädlichen Behandlung mit starker Mineralsäure oder organischen Säuren vor oder während der Gerbung zu unterziehen, in die Gerbgeschirre eingehängt, die mit der rasch zirkulierenden verdünnten Brühe versetzt sind und in die man gasförmige schweflige Säure einleitet. Man verwendet hierzu am besten überschüssige Brühe, wie sie sich z. B. aus den Gerbgeschirren des Verfahrens nach Patent 361969 ergibt, durch die Volumenzunahme beim Zubessern mit Extrakt. Man erzielt in dieser Weise eine vollständige Ausnutzung der Gerbbrühe. Nachdem die Blößen den Gerbstoff aufgenommen haben und keinen Kalkgehalt mehr aufweisen, wird die mit gelösten Kalksalzen und Alkalisalzen angereicherte Gerbbrühe abgelassen und die kalkfreien angegerbten Häute in die Serie der Gerbgeschirre mit dichten Brühen eingeschaltet und ausgegerbt, z. B. nach Patent 361969, und im weiteren Verlauf nach Zusatzpatent 374633 vorgegangen. Das Einblasen von Schwefligsäure in die Gerbgeschirre bewirkt eine derartig gründliche Lösung etwa vorhandener Kalksalze, daß auch die Bildung der gefürchteten oKalkflecke« in der Gerbung vermieden wird.
  • Die Erfahrung hat gezeigt, daß eine Brühenstärke von i bis 2° B6 für die Vorgerbung genügt, um ein regelrechtes Entkälken und zugleich Vorgerben der Häute zu bewirken. Sobald sich die Blößen als kalkfrei erwiesen haben, kann der Gasstrom stark verringert werden. Dieser Fall tritt normalerweise nach acht Stunden ein; nach weiteren zehn Stunden, wenn nicht schon früher, werden die Häute aus dem Farbengang herausgenommen und z. B. nach Zusatzpatent 374633 ausgegerbt.
  • Beispiele. I. Weiche: 2o ostindische Kipse werden in die oben beschriebene Geschirrserie (i. Bad) eingehängt, in welcher Weichwasser in rasch zirkulierender Strömung sich befindet, in welches Schwefligsäuregas eingeblasen wird. Nach beendeter Weiche werden die Kipse in einem zweiten Bade geäschert oder mit Schwefelnatrium zuerst enthaart, worauf ein Kalkäscher folgen kann. Die hierauf reingemachten Kipse werden zur Entkälkung in das beschriebene Weichwasser (i. Bad) zurückversetzt, in welchem inzwischen eine zweite Partie Kipse geweicht gewesen sein kann. Am Schluß der Entkälkung wird das Wasser zum Teil abgelassen und durch alte Brühe aus der Gerbserie ersetzt, wobei die Gerbstoffdichte i bis 2 ° B6 betragen kann. Sind die Häute genügend angefärbt und der Gerbstoff aus der Brühe ausgezogen, dann werden diese vorgegerbten Kipse in die eigentlichenGerbgefäße eingebracht und ausgegerbt, wobei z. B. nach Zusatzpatent 374633 verfahren wird.
  • IL 2o Kuhhäute werden in derselben Weise wie bei Beispiel I in das Weichwasser eingehängt (Bad i) und dann in üblicher Weise geäschert (Bad 2). Zur Entkälkung und gleichzeitigen Vorgerbung werden die Häute in ein besonderes Wasser gebracht, welches durch die alte Gerbbrühe auf etwa i° B6 Gerbstoffdichte gebracht ist und in welches Schwefligsäuregas eingeleitet wird (Bad 3). Die folgenden Partien Häute können unter Umständen in derselben Weise dieselben drei Bäder durchlaufen. Hierauf erfolgt die Ausgerbung z. B. in der Gerbserie nach Zusatzpatent 37q633.

Claims (1)

  1. PATENT-AN SPRUCIi: Verfahren zur Vorbereitung der Haut für die Gerbung sowie zur Desinfektion und? Vorgerbung, dadurch gekennzeichnet, dalj die Prozesse der Weiche der Desinfektion einerseits gleichzeitig und in einem Bade und die der Entkälkung und der Vorgerbung anderseits ebenfalls gleichzeitig in einem Bade ausgeführt werden, indem man in die Flüssigkeit, welche in rasche grämende Bewegung versetzt wird, Schwef!igs:irr?gas ;anleitet.
DEB105183D 1920-07-28 1920-07-28 Verfahren zur Vorbereitung der Haut fuer die Gerbung sowie zur Desinfektion und Vorgerbung Expired DE386891C (de)

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