DE658751C - Reinigungs-, Emulgierungs-, Netz- und Fettungsmittel in der Lederindustrie - Google Patents

Reinigungs-, Emulgierungs-, Netz- und Fettungsmittel in der Lederindustrie

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DE658751C
DE658751C DEO19893D DEO0019893D DE658751C DE 658751 C DE658751 C DE 658751C DE O19893 D DEO19893 D DE O19893D DE O0019893 D DEO0019893 D DE O0019893D DE 658751 C DE658751 C DE 658751C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
    • C14C9/02Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes using fatty or oily materials, e.g. fat liquoring

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Reinigungs-, Emulgierungs-, Netz- und Fettungsmittel in der Lederindustrie Bekanntlich finden die Einwirkungsprodukte von Schwefelsäure auf Rizinusöl, Klauenöl, Tran usw. als Netz- und Aufwalkmittel, Emulgieröle, Fettlicker, Bleichöle usw. teils allein, teils in gemischten organischen Lösungsmitteln, Mineralölen, Fettstoffen usw. für die verschiedenartigsten Behandlungsprozesse in der Lederindustrie, wie. Annetzen von Rohhäuten und Ledern, Entfetten von Blößen, Ledern und Pelzwerk, Bleichen von Leder, zum Fetten, Ölen usw., Verwendung. Alle bekannten Fettsulfonierungsprodukte stellen in Wasser meist milchige, seltener klar lösliche Erzeugnisse dar, die ihrer chemischen Struktur nach Schwefelsäureester sind, deren Sulfogruppe stets über eine Sauerstoffbrücke (C # O # S 03 H) gebunden ist. Kalk- und Säurebeständigkeit dieser sogenannten Türkischrotöle, ihr Netz- und Emulgiervermögen .sind zwar etwas besser als die der gewöhnlichen Seifen, doch für viele Zwecke in der Lederindustrie nicht ausreichend. Schon bei ihrer Verwendung in mittelhartem Wasser entstehen oft Schwierigkeiten. Auch gegen Salzlösungen und starkgradige Laugen sind die Türkischrotöle nur ungenügend beständig. Vielfach ist man dazu übergegangen, als Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmittel die substituierten hochmolekularen Sulfonsäuren der aromatischen Kohlenwasserstoffe zu verwenden. Diese sind verhältnismäßig teuer, auch fehlt die wertvolle Eigenschaft der Seifen und sulfonierten Öle, den damit behandelten Ledern einen guten Griff zu verleihen. Auch ist die Salzbeständigkeit bei diesen Verbindungen recht gering.
  • Es wurde nun gefunden, daß die durch Einwirkung genügend großer Mengen von Chlorsulfonsäuren auf Fette oder Fettsäuren und anschließendes reinigendes Kalken erhältlichen Sulfonierungsprodukte,welche sich von denen der gewöhnlichen Schwefelsäuresulfonierung in jeder Hinsicht unterscheiden, da sie fast reine Sulfonsäuren darstellen, für die Durchführung von Reinigungs-, Emulgierungs-, Netz- und Fettungsprozessen, .gegebenenfalls im Gemisch mit Lösungsmitteln, Mineralölen oder Fettstoffen, in der Lederindustrie sehr gut geeignet sind und die bekannten Olsulfonate in vieler Hinsicht übertreffen.
  • Die Reinigung des bei der Sulfonierung mit Chlorsulfonsäure erhaltenen Produktes erfolgt durch das sogenannte Kalken, welches sonst nur bei der Herstellung von Sulfonsäuren oder sulfonsauren Salzen der aromatischen Reihe üblich ist. Etwa vorhandene, nicht völlig umgesetzte Fettreste, mitunter störende Fettschwefelsäureester u. dgl., werden auf diese Weise in Form von unlöslichen Kalkseifen abgeschieden. Die Lösung des sulfonsauren Kalks wird dann, wie üblich, mit Soda oder Pottasche umgesetzt. Die entstehenden Alkalisalzlösungen können direkt in den Arbeitsgängen der Lederindustrie verwendet oder zu geeigneten Mischungen aufgearbeitet «erden. Bei den so erhaltenen Produkten sind die Sulfogruppen nicht nur esterartig gebunden, sondern sitzen (C # S 03 H) direkt am Kohlenstoffatom. Diese echt gebundenen Sulfogrup-: pen sind mit verdünnten Mineralsäuren nicht. abspaltbar und dürften die Träger für die wertvollen Eigenschaften in den erfindungsgemäß beschriebenen Prozessen sein.
  • Es ist erforderlich, zur ausreichenden Sulfonierung, d. h. zur Bildung von Produkten, die echte Kohlenstoffsulfonsäuren in wirksamen Mengen enthalten, wenigstens 501], an Chlorsulfonsäure vom Fettstoff zu verwenden, da anderenfalls die Sulfonier-.zng nicht weit genug geht und die Beständigkeitseigenschaften der Fertigprodukte nicht bis zu dem gewünschten Grad gesteigert werden. Die. so hergestellten Erzeugnisse geben sogar mit starken Mineralsäuren, mit Oxalsäure o. dgl. im Bleichprozeß, mit hochprozentigen Bittersalzlösungen in Beschwerungen usw. keine Ausscheidungen. Der Gehalt an organischem S 03, das nur zu einem Bruchteil esterartig gebunden ist, hängt von der angewandten Menge der Chlorsulfonsäure ab und beträgt häufig 45% und mehr, was für den Eintritt von 2 bis 3 SO, H-Gruppen pro Mol Fettsäure entspricht: Naturgemäß sind die entstehenden Endprodukte nicht einheitlich, sondern stellen Gemische von hochsulfonierten und chemisch völlig veränderten Fettstoffen, also echten aliphatischen Sulfonsäuren, mit Polyfettsulfo-nsäuren, - Laktonsulfonsäuren, Glycerinschwefelsäureestern sowie Kondensationsprodukten dieser Stoffe untereinander dar. Aus diesen Gemischen werden die erfindungsgemäß zu verwendenden Sulfonsäuren durch das Kalken isoliert.
  • Die , erhaltenen Sulfonsäuren wie ihre Alkali-, Erdalkali- und Schwermetalisalze lösen sich in Wasser, in Säuren, Salzlösungen und Laugen höchster Konzentration auf, ohne Ausscheidungen. zu geben. Die Lösungen schäumen stark und haben ein ausgeprägtes Wasch-, Emulgierungs- und 'Netzvermögen. Man kann mittels der Sulfonsäuren oder ihrer Salze Fettstoffe, Mineralöle, Kohlenwasserstoffe, substituierte und hydrierte Kohlenwasserstoffe, Alkohole, hydrierte Phenole, Ketone, Chlorhydrine oder Gemische solcher Löst4ngsmittel in Emulsionen oder in klare 4dbereitungen überführen, die in Wasser klar oder milchig löslich sind. Derartige Gemische eignen sich ihrerseits als Reinigungs-, Emulgierungs-, Benetzungs- und Fettungsmittel in der Lederindustrie. Ausführungsbeispiel roo kg Olein werden unter guter Kühlung und Rührung mit Zoo kg Chlorsulfonsäure innerhalb von 1o Stunden bei etwa 30° C sulfoniert und in der oben beschriebenen Weise nach erfolgter Nachreaktion vorsichtig mit Wasser verdünnt. Die Sulfonsäurelösung wird bei Siedehitze mittels dicker Kalkmilch neutralisiert, die Kalksulfonsalzlösung vom Gipsniederschlag filtriert und mittels Soda in der Wärme in die entsprechende Natriumsalzlösung übergeführt, welche abermals von dem ausgefallenen Calciumcarbonat nach dem Erkalten abfiltriert wird. Dieses Filtrat kann dann wahlweise konzentriert oder eingetrocknet werden. Man benutzt das Erzeugnis als Ersatz für Türkischrotöl in der Bleiche oder salzhaltigen Beschwerung von Leder.
  • In analoger Weise kann man Rizinusöl, Talg, Tran oder Dericinöl in die entsprechenden Sulfonsäuren überführen. Diese eignen sich im Gemisch mit Mineralölen oder fetten Ölen als Licker, als Zusatz zu Tafel- oder Faßschmiere für Leder oder zusammen mit Eigelb und Klauenöl als Fettungsmittel für Lackleder und Pelzwerk.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von echten aliphatischen Sulfonsäuren, die durch Einwirkung von Chlorsulfonsäure auf Fette oder Fettsäuren und anschließendes Kalken entstehen, gegebenenfalls im Gemisch mit Lösungsmitteln, Mineralölen oder Fettstoffen, als Reinigungs-, Emulgierungs-, Netz- und Fettungsmittel in der Lederindustrie.
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