DE904098C - Gerbverfahren - Google Patents

Gerbverfahren

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Publication number
DE904098C
DE904098C DEH9327A DEH0009327A DE904098C DE 904098 C DE904098 C DE 904098C DE H9327 A DEH9327 A DE H9327A DE H0009327 A DEH0009327 A DE H0009327A DE 904098 C DE904098 C DE 904098C
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DE
Germany
Prior art keywords
molecular weight
tanned
tanning
skins
hides
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Expired
Application number
DEH9327A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Bernhard Raecke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DEH9327A priority Critical patent/DE904098C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE904098C publication Critical patent/DE904098C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/26Chemical tanning by organic agents using other organic substances, containing halogen

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Gerbverfahren Es wurde gefunden, daß sich Halogencarhonsäureester und -amide mit leicht ausitauschbaren Halogenatomen, .die sieh von vorzugsweise höhermollekularen, alipha.tischen, cycloaliphatischen oder fettaromatischen Hvdroxvl- bzw. Aminoverbindungen und a-Halogenc,airbonsäuren ableiten, mit Vorteil zum Gerben von Häuten und Fellen verwenden lassen.
  • Die gemannten. Gerbmittel besitzen eine hohe Affinität zur tierischen Kollagenfaser und lassen sich in die Häute bzw. Fohle glatt einarbeiten. Die Behandlung wird zweckmäßig in Gegenwart säurebindender Mittel, wie z. B. von Alkalien, Alkalicarbonaten, Ammoniak, Ammoncarbonat, organischen Basen u. dlgl., ausgeführt. Die erhaltenen Leder sind kochecht urnd'hitzebeständi:g und zeichnen sieh durch chemische Widerstandsfähigkeit beispielsweise gegen wäßrige Ammoniak- oder Alkaliläsungen aus.
  • Das Gerbverfahren kann auch in Kombination mit üblichen mineralischen, vegetabilischen oder synthetischen Gerbstoffen sowie auch mit Fettgerbstoffen angewendet werden, wobei man die bekannten Gerbverfahren entweder in Form einer Vorgerbung oder einer Nachgerbung anwendet. Die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Gerbmit:tel hängen in gewissem Umfang von dem Charakter der Kohlenwasserstoffreste ab; so nehmen die Gerbstoffe z. B. mit zunehmender Verlängerung der a,liphat.ischen den Charakter von Fettgerbstoffen an.
  • Die neuen Gerbmittel eignen sich für die Gerbung von tierischen Häuten. und Fellen altler Art, die in üblicher Weise in ,der Wasserwerkstatt durch Weichen, Schwöden und/oder Äschern, Entkälken, Beizen und gegebenenfalls durch Pickeln vorbereitet werden.
  • Die Halogenfettsäureester oder -ami:de werden in an sich bekannter Weise durch Veresterung oder L'mesterung bzw. Amidierung von g.-Halogenfettsäuren oder deren funktionellen Derivaten, wie a-Halogenfettsäurehalogeniden, -estern u. dgl., mit vorzugsweise höhermolekulare aliphatische Reste enthaltenden Alkoholen oder Aminen hergestellt. Als Ausgangsstoffe kommen dafür in erster Linie die Chloressigsäure oder deren funktionelle Derivate in Betracht, ferner die homologen Halogenfettsäuren, wie z. B. a-Chlorpropionsäure, a-C'hlörbuttersäure und dgl., sowie auch höhermolekulare a-Halögenfettsäuren, wie a-Chlorlaurin-, a-C'hlorpalmitin- oder a-Chliorstearinsäure, die man zweckmäßig mit niedermolekularen Alkoholen oder Aminen zur Umsetzung bringt.
  • Als höhermolekulare aliphaüische Alkohole bzw. Amine kommen solche mit wenigstens 4Kohlenstoffatomen im Molekül in Betracht, wie z. B. Buty 1-alkähol, Octyl-alkohol, Dodecyliälkohol, Octadecylalkohol, Octadecenylal'l-,ohol, dieren Homolöge oder deren Gemische, Dode cylamin,Octadecyl.aminu.,dgl., weiterhin. Alkylcyclöhexylalikohole oder -amine mit Alkylresten von etwa 3 bis 18 Kohlenstoffatomen, Naph;thenylallcöliole oder -amine, Iiernalkylierungsprodukte aromatischer Oxy- oder Aminoverbindungen, wie z. B. Alkylphenäle oder -nap'hthole mit Alkylresten von etwa 3 bis 18 Kohlenstoffatomen, sowie entsprechende kernalkylierte aromatische Aminoverbindungen. Die Kohlenwasserstoffreste dieser Hydroxyl- bzw. Aminoverbindungen können auch durch Heteroatome, wie z. B. Sauerstoff und Schwefel, oder durch Heteroatomgruppen, wie z. B. Carbonami;d- und Su:lfonamidgruppen, unterbrochen sein und können auch Substituenten, insbesondere Hydroxylgruppen, Aminogruppen u. dggl., enthalten.
  • Alis Beispiele für die erfindungsgemäß verwendeten Gerbmittel sind demgemäß zu nennen C'hloressigsäu.redodecylesber, Chloressigsäureoctadecy lamid der Chloressigsäureester eines Gemisches von Fettalkoholen mit io bis 14 Kohlenstoffatomen, das Chloressigsäureamid eines Gemisches von ungesättigten aliphatischenAminen mit 1.4 bis 15 Kohlenstoffatomen, weiterhin der Chloressigs-äureester eines Gemisches von Alkylphenolen mit io bis 16 Kohlens,toffatomen in der Alkylkette bzw. entsprechende Estergemische der a-C'hlorpropionsäure u. dgl. Ferner sind als Beispiele zu nennen a-Chlorlaurinsäuremethylester, a-ChlorpaImitinsäurecyctohexylami,d, a-Chlorstearinsäurebutylester, a-Chlorpalmitinsäu-reoleylester u. ,dlgl.
  • Das Verfahren wird in, der Weise durchgeführt, daß man die Halogencarbonsäureamide oder -estier entweder idirekt oder in Lösung bzw. Emulsion möglichst konzentriert in die Blößen einwalkt, und zwar in Mengen von etwa i bis 8% auf das Blößengewicht berechnet. Nach dfern Einwalken «=erden die Leder in üblicher Weise weiterverarbeitet und fertiggestellt. In den nachfolgenden Beispielen beziehen sich die Prozentangaben jeweils auf Blößengewicht.
  • Beispiele i. Entpickelte Kaninblößen werden mit 0,3'/o Salzsäure, 6%Kochsalz und ioo0/aWasser i Stunde vorbehandelt. Darauf wird mit o,50 /a Chromoxyd in Farm einer io%igen Lösung eines bekannten Chromgerbmittels i Stunde gegerbt. Das Leder bleibt i Woche feucht liegen und wird anschließend gut ausgedrückt.
  • Nunmehr wird im Gerhfaß mit @i6% Chloressigsäured,adecylester und 3,5% Soda nachgegerbt und nach 15 Minuten Heißluft von 6o° eingeblasen. Nach Beendigung der Gerbung werden die Leder 2o Tage ruhengelas.sen. Die Reaktion der Leder ist dann praktisch neutral. Hierauf wird mit o,50/0 Soda und 2oo% Wasser bei 30° 2 Stunden gewaschen und, anschließend gründlich gespült. Nach dem Auftrocknen wird gestollt. Die Leder zeigen gute Haltbarkeit; sie sind weich und geschmeidig.
  • 2. Entpickelte Kaninblößen werden bei 30° mit 1,50/a 3o%iger wäßrigerFormal,dehydlös-ung, 0,7% Natriumbicarbonat und 8oo % Wasser vorgegerbt, wobei Formaldehydlösung und, Natriumhicarbonat in je 3 -Anteilen im Abstand von 30 Minuten zu-,gegeben werden. Nach 3 Stunden Gerbdauer werden die Leder herausgenommen und feucht liegengelassen. Anschließend wirdwie in Beispiel i unter den dort angegebenen Bedingungen und Konzentrationen mit Chtoressigsäuredodecylamid fertiggegerbt und aufgearbeitet. Die,Leder sind gut durchgegerbt und besitzen einen geschmeidigen Griff.
  • 3. Entpickelte Rin@dsblößen werden mit 5 0/a eines Chlore -ssigsäureestergemisches aus ungesättigten Fettalkoholen C14 bi's C18 und 5o 1/o Wasser 2 Stunden lang gegerbt. Das Estergeinisch wird 1r1 Form einer wäßrigen Emulsion angewendet, bei der als Emulgator dias. Natriumsalz eines Alkylsulfatgemisches C7 bis C0 verwendet wird. Die be'handelten Blößen werden längere Zeit gelagert, sodann ausgewaschen und: getrocknet. Die Stücke, welche vor dem Lagern noch keinen ausreichenden Gerbeffekt zeigen., sind nunmehr durchgegerbt und haben einen guten Griff. Die Leder werden nach längerem Lagern aufgewalkt, mit i % Natriumbicarbonat und 200% Wasser bei 35° i Stunde gespült und anschließend gefärbt, gelickert und in üblicher Weise fertiggestellt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Gerbverfahren für Häute und Felle, gekennzeichnet durch die Behandlung des zu gerbenden Materials mit Estern oder Amiden aus a-Halogenfettsäuren und vorzugsweise höhermolekulanen Hydtroxyl- oder Aminoverbindungen.
  2. 2. Gerbverfahren für Häute und Felle nach Anspruch i; gekennzeichnet durch die Behandlung des zu gerbenden Materials mit Chlores-sigsäureestern oder -amiden von höhermolekulare aliphatische Reste enthaltenden Hydroxyl- oder Aminoverbindungen. 3. Gerbverfahnen für Häute und, Felle nach Anspruch i, gekenuzeie'hnet d@urf die Behand- lung des zu gerbenden. Materials mit Chloressig- säureestern oder -amiden von hähermolekulare ungesättigte, aliphatische Reste enthaltenden Hydroxyl- oder Aminoverbindungen.
    q.. Gerbverfahren für Häute und Felle mach Anspruch i, gekennzeichnet dure'h die Behand- lung des zu gerbenden Materials mit Estern oder Amiden aus hö'hermolekularen a-Halogen- fe.ttsäu.ren und vorzugsweise niedermolekularen Hydroxyl- oder Aminoverbind@ungen.
DEH9327A 1951-08-04 1951-08-04 Gerbverfahren Expired DE904098C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2626430A1 (de) * 1976-06-12 1977-12-22 Bayer Ag Verfahren zum gerben von leder

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2626430A1 (de) * 1976-06-12 1977-12-22 Bayer Ag Verfahren zum gerben von leder

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