DE728816C - Gerbverfahren - Google Patents

Description

• Gerbverfahren Es wurde gefunden, daß man tierische Häute . durch Behandeln mit Halogeniden höhermolekulaxer aliphatischer Carbonsäuren oder Sulfonsäuren in Leder oder lederähnliche Erzeugnisse von ausgezeichneten Eigenschaften umwandeln kann, ohne daß die Häute dabei leiden. Man verwendet beispielsweise die Chloride von Laurin ; Palmitin-, Öl-, Ricinol- oder Steaxinsäure, ferner von Carbonsäuren aus der Paraffinoxydation oder auch die Halogenide von Sulfonsäuren, die man z. B. durch Behandeln höhermolekularer aliphatischer TKohlenwasserstoffe mit Halogen und Schwefeldioxyd erhält. Die Behandlung führt man in Gegenwart von säurebindenden Steffen aus. Das erhaltene Leder ist zum Teil kochecht, zum Teil weitgehend hitzebeständig und vor allem auch chemisch sehr widerstandsfähig, z. B.- gegen wäßriges Ammoniak. Wegen der Alkalifestigkeit des erhaltenen Leders ist das Verfahren auch von Bedeutung für die Pelzgerberei. Beispiel r Man walkt entkälkte und gebeizte Rindsblöße etwa 3 Tage lang in einem Bad, das, auf die verwendete Blöße gerechnet, 1q.% Natriumbicarbonat und 2o0;0 Stearinsäurechlorid in 300% *Wasser enthält. Das erhaltene Leder wird gründlich gespült, getrocknet, in feuchtes Sägemehl eingelegt, gestollt und aufgespannt. Man erhält :ein sehr festes Leder.
• Ein weicheres Leder wird gewonnen, wenn man an Stelle von Stearinsäurechlorid und Natriumbicarbonat 2oo,/o Ölsäurechlorid und Ioo,`o Pyridin anwendet. Beispiel 2 Entkälkte und gebeizte Rindsblöße wird <3 Stunden lang in einem Bad gewalkt, das, auf die Blöße berechnet, aus r 2 oio Natriumchlorid, 20;o Natronlauge von 4.o° B6 und tooo,ö Wasser besteht. Man läßt die Blöße abtropfen und behandelt sie dann durch Aufstreichen oder im Walkfaß mit 2o% eines Sulfonsäurechloridgemisches, das man erhält, wenn man ein Gemisch aliphatischer Kohlenwasserstoffe mit einem durchschnittlichen Gehalt von etwa 14 Kohlenstoffatomen im Molekül mit Chlor und Schwefeldioxyd behandelt. Nach 2 Tagen wird die behandelte Haut gespült, getrocknet, leicht angefeuchtet, gestollt, aufgespannt und wieder getrocknet. Man erhält so ein sehr widerstandsfähiges und reißfestes, fast weißes Leder, das besonders für technische Zwecke angewandt werden kann.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Gerbverfahren, gekennzeichnet durch die Behandlung des zu gerbenden Guts mit Halogeniden höhermolekularer aliphatischer Carbon- oder Sulfonsäuren in Gegenwart von säurebindenden Stoffen.