DE767110C - Verfahren zur Herstellung von Bloessen unter Anwendung von Pilztryptasen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bloessen unter Anwendung von Pilztryptasen

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DE767110C
DE767110C DER94938D DER0094938D DE767110C DE 767110 C DE767110 C DE 767110C DE R94938 D DER94938 D DE R94938D DE R0094938 D DER0094938 D DE R0094938D DE 767110 C DE767110 C DE 767110C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming
    • C14C1/065Enzymatic unhairing

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Abstract

Vorbereitung von Blößen zur Gerbung durch Behandlung mit Pilztryptasen (Aspergillus flavus) unter Zusatz von Traubenzucker, Glycenin, Lactaten.

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Blößen unter Anwendung von Pilztryptasen Es wurde bereits vorgeschlagen, das Enthaaren und Beizen von Häuten und Fellen unter Anwendung von Pilztryptasen, insbesondere aus Aspergillusarten, in alkalischer, neutraler und schwach saurer Lösung bei 25 bis 3o° unter Zusatz von Natriumbisulfit oder ähnlichen schwefelhaltigen Verbindungen dieser Art, wie z. B. Natriumsulfit oder Natriumthiosulfat, durchzuführen. Die Wirkung dieser Lösungen kann außerdem durch den Zusatz von Ammoniumsalzen und bei Verwendung von Natriumsulfit oder Natriumthiosulfat durch den Zusatz von alkalisch reagierenden Salzen gesteigert werden. Die alkalische oder ammoniakalische Behandlung kann von der Behandlung mit Pilztryptase getrennt werden, indem man sie vorangehen oder folgen läßt. Man kann dabei mit oder ohne Schwellung arbeiten.
  • Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß man die nach den erwähnten Verfahren als Zusatz zu der Pilztryptase empfohlenen Chemikalien Natriumbisulfit, Natriumsulfit, Natriumthiosulfat und ähnliche schwefelhaltige Verbindungen dieser Art mit gutem Erfolg ganz oder teilweise durch aliphatische O-xvsäuren oder ihre Salze als reaktionsfärdernde Stoffe ersetzen kann. Als alipliatische Otvsäuren kommen in Betracht Milchsäure, Glylkolsätire, Äpfelsäure, Weinsäure. Zitronensäure usw. 'Man kann diese Chemikalien der Pilztryptaselösung entweder allein zusetzen oder auch zusammen mit N atriumbisulfit. -N atriumsulfit, \ atriumthiosulfat oder ähnlichen schwefelhaltigen Verbindungen dieser Art. Ein Zusatz von Ammoniumsalzen oder NTatriumbiearbonat hat sich ebenfalls als lehrvorteilhaft erwiesen.
  • Man kann auf die Felle und Häute sofort nach der üblichen Weiche die Pilztrcptase mit den genannten Zusätzen bei 25 bis 30= zur Einwirkung bringen. nach entsprechender Einwirkungsdauer enthaaren und nach den nötigen Reinmacharbeiten sofort gerben. oder aber man kann vor oder nach dem Enthaaren mit Alkali nachbehandeln. Ferner kann man der Pilztrvptaseeimvirkung eine alkalische Behandlung vorangehen oder folgen lassen. Te nach dem vorliegenden Fell- oder Häutematerial ist es zweckmäßig, bei dieser allkalischen Vor- oder Nachbehandlung mit oder ohne Schwellung zu arbeiten.
  • Zur alkalischen Vor- oder Nachbehandlung kann man verschiedene Alkalien verwenden. ,wie z. B. Ätznatron oder gegebenenfalls auch Kall:, ferner alkalisch reagierende Salze. wie z. B. Natriumcarbonat, Bora, NTatriumphosph ate.
  • Die Pilztryptaseeinwirkung kann in schwach saurer. neutraler oder schwach alkalischer Lösung erfolgen. Zur teilweisen oder wollständigen Neutralisierung oder zur Sauerstellung der alkalisch vorbehandelten oder unmittelbar nach der Weiche anzuschwödenden Felle kann man :Milchsäure oder .\ atriumbisulfit verwenden.
  • Es wurde ferner beobachtet. daß die an sich bekannte Art des Durchziehen--; der Felle und Häute durch die Schwödelösung als Ersatz des Anschwödens auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Vorteil anwendbar ist. Das Verfahren wird dadurch vereinfacht. die Einwirkung der Schwödelösung sowie die Enthaarung verlaufen gleichmäßiger. -Mit Vorteil ist an Stelle des Durchziehens durch die Schwödelösung auch das Walken der Häute und Felle mit Schwödelösung anwendbar. wenn es sich um Häute oder Felle mit kurzen Haaren oder kurzer Wolle handelt: bei längeren Haaren oder längerer Wolle würde bei dem Walken eine Verfilzung der Haare oder Wolle eintreten.
  • Die Wirkung der erfindungsgemäßen Arbeitsmethoden hängt auch von der Art der verwendeten Pilztryptasen ab, da nicht alle Aspergillusarten gleich intensiv wirken.
  • Aus der britischen Patentschrift 346 83(i ist es bereits bekannt. Häute und Felle zwecks Enthaarens und gleichzeitigem Beizen mit gegebenenfalls aktiviertem Papain i Enzym der Carica papaya), gegebenenfalls auch in Gegenwart von stark puffernden oder ionisierten Salzen. zu behandeln. Als Aktivatoren «-erden hierbei genannt: Blausäure. Schwefelwasserstoff, Sulfide, Hvdrosulfit ulw. Als puffernde Salze werden z. B. Atntnoniumsalze. .Nitrate usw. erwähnt. Auch die Vorbehandlung der Häute mit gewissen Salzen wurde in Verbindung mit den vorstehenden Angaben vorgeschlagen, z. B. solche mit alkalischen Salzen. wie Nitraten. Ammoniumsalzen usw. Hilfsweise hat matt auch daran gedacht, das zu verwendende handelsübliche Papaiti zusammen mit bis zu 5o01o seines Gewichts an anderen proteolytischen Enzymen, darunter auch Aspergillusprotease, zu verwenden, woraus sich ein Gemisch von Papain und Aspergillusprotease im Verhältnis 2 : 1 ergibt, ohne dah hierbei Aktivatoren oder andere Zusatzstoffe unter besonderer Beziehung auf beide oder eines der Enzyme vorgeschlagen wurden.
  • N acharbeitungen der vorstehend erwähnten Vorschläge der Patentschrift Haben gezeigt, daß es nicht möglich ist, unter Verwendung von Papain oder papainhaltigen Enzvingemischen Häute oder Felle einwandfrei zu enthaaren und zu beizen, ohne daß das zu verarbeitende Material. insbesondere der Narben, in empfindlicher Weise geschädigt wird. Demgegenüber kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Enthaarung und bzw. oder Beizung in vollkommen einwandfreier Weise durchgeführt werden und Leder erhalten werden, das sich durch einen hervorragend gut erhaltenen Narben auszeichnet.
  • In den folgenden Beispielen sind die mannigfachen Arbeitsmethoden näher beschrieben: i. ioo kg wie üblich geweichte Rindshäute werden finit einer Lösung aus i kg Pilztryptase aus Aspergillus flavus. 1 kgNatriumlaktat iooo,'oig. io 1 Wasser auf der Fleischseite angeschwödet und 2.4 Stunden liegengelassen. Dann werden die Häute in eine Brühe aus 6oo 1 Wasser und io kg Soda calc. eingebracht. Nach z Tagen kann grundhaarfrei enthaart -werden.
  • Zur Vereinfachung und Erzielung einer deichmäßigeren Wirkung kann man die Häute durch die Lösung von Pilztrcptase und N atriumlaktat durchziehen und dann ?d. Stunden lagern.
  • z. roo kg wie üblich geweichte Rindshäute werden mit einer Lösung aus 1,; kg 1'ilztryptase aus Aspergillus ventii. i kg g Kaliuni-Natritim-Tartrat, io 1 Wasser angeschwödet oder durch diese Lösung durchgezogen und nach 24 Stunden Lagern in einen Äscher aus 6oo 1 Wasser, 6 kg Kalkhydrat, o,.6 kg Ammonsulfat eingebracht. Nach 2 Tagen kann grundhaarfrei enthaart werden.
  • 3. Man kann wie in Beispielen i und 2 arbeiten, aber zusammen mit der Pilztryptase Ammoniumsulfat anwenden.
  • 4. ioo kg .wie üblich geweichte Lammfelle werden auf der Fleischseite angeschwödet mit einer Lösung aus o,6 kg Pilztryptase aus Aspergillus parasiticus, I kg Natriumlaktat 6ao/oig, io 1 Wasser.
  • Nach 24 Stunden Lagern werden die Felle 2 Tage nachbehandelt mit einer Lösung aus 5oo 1 Wasser, io kg Soda calc.
  • Aus dieser Lösung heraus kann grundhaarfrei entwollt werden. An Stelle von Soda kann man auch die gleiche Menge Kalkhydrat verwenden.
  • 5. iookg wie üblich geweichte Ziegenfelle werden mit einer Lösung aus i kg Pilztryptase flavus, i kg Di-Natriumcitrat, o,5 kg Natriumsulfit, io 1 Wasser auf der Fleischseite angeschwödet oder durch diese Lösung durchgezogen und 24 Stunden gelagert. Nach dieser Zeit wird wie in den anderen Beispielen mit Sodalösung oder Kalkbrühe nachbehandelt und dann enthaart.
  • 6. ioo kg wie üblich geweichte. Rindshäute werden auf der Fleischseite angeschwödrt mit i kg Pilztryptase aus Aspergillus flavus, o,5 kg Natriumbisulfit, o,5 kg Kalium-Natrium-Tartrat, io 1 Wasser.
  • Anstatt anzuschwöden, kann man die Felle auch durch die Schwödelösung durchziehen oder damit walken. Nach 24 Stunden Lagern kann grundhaarfrei enthaart werden. An Stelle von Natriumbisulfit kann auch Natriumsulfit verwendet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von gerbfertigen Blößen durch Behandlung der Häute mit Schimmelpilztryptase, insbesondere aus Aspergillusarten gewonnener Tryptase in schwach alkalischer bis schwach saurer Lösung, gegebenenfalls bei höherer Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung als reaktionsfördernde Stoffe aliphatische Oxysäuren oder ihre Salze zugesetzt werden, wobei die Häute einer alkalischen Vorbehandlung und bzw. oder einer schwellenden oder nicht schwellenden alkalischen Nachbehandlung unterworfen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Natriumbisulfit, N atriumsulfit, Natriumthiosulfat oder ähnliche schwefelhaltige Verbindungen dieser Art mitverwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zusammen mit den erwähnten Zusätzen Ammonsalze verwendet. Zur Abgrenzung des. Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden Britische Patentschrift Nr. 346 836; französische Patentschriften N r. 689 858, 7o'2 234; Hoppe-Seyler, Zeitschrift für physiologische Chemie, 1934, Band 224, S. 165.
DER94938D 1935-12-08 1935-12-08 Verfahren zur Herstellung von Bloessen unter Anwendung von Pilztryptasen Expired DE767110C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1219620B (de) * 1953-09-04 1966-06-23 Roehm & Haas Gmbh Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR689858A (fr) * 1928-06-30 1930-09-12 E Lenk & F Lippner Dr Procédé pour la fabrication de produits pour dépiler, nettoyer et ronger les peaux
FR702234A (fr) * 1929-09-12 1931-04-02 Ig Farbenindustrie Ag Procédé pour le traitement des peaux animales

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