DE386017C - Verfahren zum Enthaaren, Neutralisieren und Beizen von Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Enthaaren, Neutralisieren und Beizen von Haeuten und Fellen

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DE386017C
DE386017C DER47862A DER0047862A DE386017C DE 386017 C DE386017 C DE 386017C DE R47862 A DER47862 A DE R47862A DE R0047862 A DER0047862 A DE R0047862A DE 386017 C DE386017 C DE 386017C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming
    • C14C1/065Enzymatic unhairing
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
  • Cosmetics (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Enthaaren, Neutralisieren und Beizen von Häuten und Fellen. Es ist bekannt, die Enzyme der Bauchspeicheldrüse, insbesondere Trypsin, zum Beizen von Häuten zu verwenden. Auch hat man bereits zum Enthaaren und Reinmachen von Häuten und Fellen Tryptaselösung, z. B. Pankreastryptase (Auszug der Bauchspeicheldrüse) verwendet und dabei das sonst übliche Kalken und Beizen fortgelassen. Zu diesem Zweck behandelt man die Felle zunächst kurze Zeit in einer alkalisch reagierenden Lösung und setzt dann die Tryptase zu. Hierbei muß je nach der Art der Häute und Felle die Alkalität der Lösung größer oder kleiner oder die Behandlungsdauer eine kürzere oder längere sein. Beispielsweise müssen Schaffelle in einer o,3prozentigen Ätznatronlösung zwei Tage lang verbleiben oder in einer o,2prozentigen Lösung etwa drei Tage, damit eine genügende Lockerung der Haare eintritt.
  • Unerwünschterweise tritt bei dieser Behandlung eine ziemlich starke Schwellung der Häute ein, sie werden sehr steif und dadurch für die Verarbeitung unhandlich. Oft ist es auch erwünscht, rascher zu arbeiten. Das könnte durch Erhöhen der Konzentration der Ätznatronlösung erreicht werden. Je höher aber die Konzentration gewählt wird, um so steifer werden die Häute und um so leichter tritt eine Überschwellung ein. Wie durch Erhöhen der Konzentration kann man auch durch Erwärmen des Bades eine raschere Wirkung erzielen. Dabei wird aber die Gefahr der Überschwellung noch größer.
  • Zur Vermeidung dieser Übelstände setzt man nach der Erfindung zu der alkalischen Lösung, die zur Vorbehandlung der zu enthaarenden Häute dient, das ist zu einer Lösung von kaustischen Alkalien oder Erdalkalien oder Ammoniak, noch ein Alkali- oder Erdalkalisalz hinzu. Als Alkalisalz hat sich Natriumsulfat besonders günstig erwiesen, doch können auch andere Alkalisalze, z. B. Kaliumsulfat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid usw., verwendet werden; als Erdalkalisalze werden z. B. Kalziumchlorid oder Bariumchlorid angewendet. Durch einen solchen Zusatz wird die Gefahr der Überschwellung der Häute selbst bei höherem Gehalt der Lösung an Ätznatron oder anderen Basen und bei Erwärmung vermieden. Das Verfahren kann außerordentlich abgekürzt werden, und dabei bleiben die Häute weich und handlich. Nach dieser Vorbehandlung setzt man zum Abstumpfen des Atznatrons Natriumbikarbonat oder Ammonsalze, z. B. Ammoniumsulfat,Ammoniumchlorid, oder schwacheSäuren, z. B. Borsäure, Milchsäure usw., hinzu und zum Reinmachen und Beizen endlich die Enzyme der Bauchspeicheldrüse. In dieser Weise werden die geweichten Häute in einem einzigen Behälter in kürzester Frist reif zum Enthaaren und gerbfertig gemacht.
  • Beispielsweise behandelt man Rindshäute mit einer o,zprozentigen Ätznatronlösung unter Zusatz von etwa o,1 Prozent Natriumsulfat bei 3o bis 40 ' C. Nach 12 bis 24 Stunden bringt man die dem Ätznatron entsprechende Menge N atriumbikarbonat und Pankreastryptase hinzu und läßt die Häute weiter 12 bis 24 Stunden in dem Bade. Nimmt man sie dann heraus, so können die Haare mit Leichtigkeit entfernt und die Häute nach der sonst üblichen Behandlung ohne weiteres gegerbt werden. An die Temperatur von ;o bis 4o' C ist man nicht gebunden, man kann auch eine niedrigere Temperatur wählen.
  • Man kann bei der Vorbehandlung der Häute und Felle, z. B. mit 3tznatron und Natriumsulfat, die Lösungen auch so verstärken, daß die Häute sich schon vor dem Zusatz von Bikarbonat und Tryptase enthaaren lassen. Darauf folgt dann das Beizen, das in beliebiger Weise vor sich geht.
  • Die Mischung von z. B. _ltzalkalien und Natriumsulfat kann man ebenso wie in der Flotte auch nach Art des üblichen Schwö debreics anwenden, indem die Felle mit dem Enthaarungsmittel auf der Fleischseite angestrichen «erden.
  • Ferner wurde gefunden, daß die bei dem beschriebenen Verfahren abfallende Lauge schon nach der erstmaligen Benutzung mit Vorteil zum Weichen der zu verarbeitenden Häute und Felle gebraucht werden kann. Wenngleich es bekannt ist, zu diesem Zweck Enzyme der Bauchspeicheldrüse, gegebenenfalls bei alkalischer Reaktion, zu benutzen, so liegt doch in der Verwendung der bereits zum Enthaaren und Beizen benutzten Lauge, also in deren Rückführung in den Kreislauf, ein besonderer technischer Fortschritt. Es war bisher in der Lederindustrie nicht gebräuchlich, für die Anschärfung der Weiche gebrauchte Äscher- oder Beizbrühen zu verwenden. plan hat dies deshalb nicht getan, weil man die Wirkung der in den :scher- oder Beizbrühe n vorhandenen Mikroorganismen gefürchtet hat, durch welche die Hautsubstanz angegriffen wird und bei Feinleder lose Narben entstehen, hei Bodenleder geringes Rendement sich ergibt. Entgegen dieser allgemein verbreiteten Ansicht hat sich gezeigt, daß die bei vorliegendem Verfahren abfallende Lange schon nach einmaliger Benutzung so schwach ist, daß sie lediglich die bei der Weiche gewünschte Unterstützung der Quellung bewirkt, ohne daß eine Schwellung und die daraus sich ergebenden nachteiligen Folgen (lose Narben u. ä.) auftreten. Endlich wirkt ein Zusatz von Alkali- oder Erdalkalisalzen, insbesondere Natriumsulfat, günstig und beschleunigend in allen Fällen, wo es sich darum handelt, aus Häuten, die dem üblichen Äscherverfahren unterworfen wurden, den Kallz oder sonstige Äscherchemikalien, die aus dem üblichen ascherverfahren stammen, durch Neutralisierungz- oder Beizmittel zu entfernen.
  • Beispielsweise «-irden mit Kalk geäscherte und enthaarte Häute gut gewaschen und dann zur Beizung in eine Flüssigkeit gebracht, die auf ioo I Wasser ioo g Bauchspeicheldrüsenextrakt, i.5o g Ammoniumsulfat und -zöo g Natriumsulfat enthält.

Claims (1)

  1. PATE', T- A"#SPRÜci3R: i. Verfahren zum Enthaaren, Neutralisieren und Beizen von Häuten und Fellen mit Alkalien und Enzymen der Bauchspeicheldrüse, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gut zuerst in einer Lösung von kaustischen Alkalien oder Erdalkalien oder Ammoniak behandelt, der ein Alkali- oder Erdalkalisalz, insbesondere Natriumsulfat zugesetzt ist, und dann ein Mittel zum Abstumpfen desAlkalis, wie \ atriumbikarbonat, und die Enzyme der Bauchspeicheldrüse hinzufügt. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit der alkalischen Lösung, die ein Alkali-oder Erdalkalisalz enthält, so lange ausdehnt, daß das Gut schon in diesem Verfahrensabschnitt enthaart werden kann, und es erst nach der Enthaarung neutralisiert und beizt. Verwendung der bei dem Verfahren nach Anspruch i abfallenden Lauge zum vorangebenden Weichen der Häute und Felle. Verfahren zum Neutralisieren und Beizen von Häuten und Fellen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Neutralisierungs-oder Beizmitteln Alkali- oder Erdalkalisalze, insbesondere Natriumsulfat, zusetzt.
DER47862A 1919-06-28 1919-06-28 Verfahren zum Enthaaren, Neutralisieren und Beizen von Haeuten und Fellen Expired DE386017C (de)

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GB28904/20A GB156079A (en) 1919-06-28 1920-10-12 New or improved process for the depilation, neutralization and bating of hides and skins
CH92142D CH92142A (de) 1919-06-28 1920-10-29 Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blössen.
FR527286A FR527286A (fr) 1919-06-28 1920-11-16 Procédé pour l'épilation, la neutralisation et le décapage de peaux et de cuirs

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