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Verfahren zur Herstellung von Chromleder, insbesondere von Oberleder durch reine
Chromgerbung
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höchstens aber 2-5% sind viel zu gering, um überhaupt eine gerbende Wirkung ausüben zu können.
Sie wirken hingegen in dem Sinn als Katalysator, dass sie die Aufnahmsfähigkeit der Blössen für
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kannten Verfahren in das Leder gebracht und von der Faser gebunden wird. Hiedurch ergibt sich der Vorteil, dass mit Brühen ohne die üblichen Überschüsse an Chromsalzen gearbeitet werden kann und ein Verlust an diesen Salzen praktisch überhaupt nicht eintritt. Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung wird unter der Einwirkung des Katalysators nahezu die ganze aufgewendete Menge an Chrom an die Faser gebunden, so dass also dem Leder mit einem Mindestmass an aufgewendeten Chromsalzen ein Höchstmass an Chrom einverleibt werden kann. Da die Auszehrung der Chrombrühen praktisch vollkommen ist, entfällt die Notwendigkeit der Rückgewinnung des Chroms aus den Restbrühen.
Es sei hier bemerkt, dass es bekannt ist, durch Anpassung des pH-Wertes der Gerbflotte an die jeweiligen Erfordernisse die bestmögliche Aufnahmefähigkeit der Blösse gegenüber Chromsalzen dadurch zu erzielen, dass deren Lösungen Verbindungen von Aldehyden mit Ammoniak zugesetzt werden, welche dissoziieren, so dass der hiebei freiwerdende alkalische Anteil auf die Gerb- flotte säurebindend wirkt, wobei als Begleit- erscheinung eine geringe Menge Formaldehyd entstehen kann. Diese kann di : Wirkung des direkten Zusatzes von Formaldehyd nach dem
Verfahren gemäss der Erfindung nicht herbei- führen, welches diesem bekannten Verfahren gegenüber, das auf Chromersparnis überhaupt nicht ausgeht, eine solche von 50 bis 75% er- möglicht.
Das Verfahren kann z. B. folgendermassen durchgeführt werden :
Die in üblicher Weise vorbereiteten Blössen werden in'einer Brühe angegerbt, die folgender- massen hergestellt ist :
In 1801 Wasser werden 23 kg Chromosal B ge- löst. Diese Brühe enthält 33 g Cr203 je Liter
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Die vorbereiteten Blössen werden mit der gleichen Gewichtsmengs einer Brühe angegerbt, welcher 3% Kochsalz und 1'2% der obenbeschriebenen Chro1brûhe zugesetzt werden, wodurch 0'2% iges Chromoxyd zur Anwendung kommt.
Für die Ausgerbung wird eine Chrombrühe vorbereitet, indem 400 Chromosal B in 300 1 Wasser gelöst werden und diese Brühe durch eine Lösung von 34 kg Soda in 60 l Wasser abgestumpft wird. Diese, Brühe enthält dann 200 g CrijOg im Liter mit einer Basizität von 40%.
Die zur Ausgerbung zu verwendende Brühe wird derart hergestellt, dass einer Wassermenge von 70% des Blössengewichtes 3-5 bis höchstens 7% der vorbereiteten Chrombrühe und 0-15 bis 1-4% bis höchstens 2#5% Formaldehyd zugesetzt werden, was einem Gehalt von 0-7 bis 1-4% Cr2O3 entspricht. Nach etwa 10 Minuten Laufzeit werden 0'04% Soda und nach weiteren 3 Stunden Laufzeit 0-12% Soda zugesetzt, wonach abermals 3 Stunden gewalkt wird. Die Felle bleiben über Nacht im stehenden Fass, werden am folgenden Tag auf Böcke geschlagen und normal weiterbearbeitet. Dem Formaldehyd kann mit Vorteil eine geringe Menge NaOH zugesetzt werden.
Der handelsübliche Formaldehyd verbraucht bei der Titration mit n NaOH 15-18 cm auf lOOcm3.
10 Diese Azidität könnte die Basizität der Chrombrühe ungünstig beeinflussen, weshalb mit Vorteil ein abgestumpfter Formaldehyd verwendet wird, welcher nur ungefähr 5 ess"NaOH auf 100 cm3
10 verbraucht.
Vergleichsversuche haben ergeben, dass sich die für ein gutes Chromleder geforderten Eigen- schaften auch bei einem Sinken des Chrom- gehaltes unter die in dem angeführten Aus- führungsbeispiel angegebene Grenze ohne weiteres erzielen lassen, was offenbar darauf zurückzuführen ist, dass der Chromgehalt des Leders bei Anwen- dung der gleichen Menge Cr203 infolge des Zusätze von Formaldehyd stets höher ist als ohne solchem Zusatz. Die Chromaufnahme kann durch die katalytische Wirkung des Formaldehyds bis zu 15% gesteigert werden. Die Auszehrung der Brühen konnte bis auf einen restliéhen Gehalt an Cr, 0a von nur 1-5 je Liter gesteigert werden, so dass eine Rückgewinnung von Chrom aus den Brühen praktisch nicht mehr in Frage kommt.
Die Ausführung des Verfahrens ist naturgemäss nicht auf die vorstehend beispielsweise angegebenen Werte des Gehaltes an CrOg und Formaldehyd beschränkt, sondern können bereits bei einem
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erzielt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Chromleder, insbesondere Oberleder durch reine Chromgerbung, dadurch gekennzeichnet, dass in üblicher Weise durch Entkalken, Beizen und Pickeln vorbereitete Blössen, gegebenenfalls nach einer Angerbung mit einer schwachen Chromsalzlösung in einer Brühe ausgegerbt werden, die aus einer keine Überschusskonzentration aufweisenden Chromsalzlösung besteht, der geringe Mengen Formaldehyd als Katalysator zugesetzt sind.