DE546145C

DE546145C - Verfahren zur Aktivierung von pflanzlichen oder tierischen Proteasen

Info

Publication number: DE546145C
Application number: DE1930546145D
Authority: DE
Inventors: Frau Dr Aenne Nies-Harteneck; Dr Conrad Schoeller
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1930-01-22
Filing date: 1930-01-22
Publication date: 1932-03-10

Description

Verfahren zur Aktivierung von pflanzlichen oder tierischen Proteasen In der Patentschrift 532 398 ist ein Verfahren zum Aktivieren von pflanzlichen Proteasen beschrieben, bei dem als Aktivatoren Salze der Thiosäuren verwendet werden.
Es wurde nun gefunden. daß man eiweißspaltende Enzyme allgemein mit sauerstoffhaltigen Verbindungen, die Schwefel in 2-oder 4wertiger Form enthalten, oder mit Gemischen dieser Verbindungen weitgehend aktivieren kann. Als besonders geeignete Aktivatoren dieser Art erwiesen sich z. B. Hyposulfite, Sulfite, xanthogensaures Kalium. Diese Aktivatoren können auch in Mischung mit bereits bekannten Aktivatoren angewandt werden. Die Aktivierung kann vor Zusatz des Substrates in das Bad oder gleichzeitig mit diesem erfolgen. Von Vorteil erwies sich ferner beim Arbeiten mit diesen Aktivierungsmitteln ein Zusatz von örganischen Säuren, z. B. Essigsäure oder Ameisensäure, oder von verdünnten Alkalien zu dein Enzvmbad. Die angewandten Wasserstoffionenkonzentrationen müssen sich auch hier stets in den für die Reaktion zwischen Enzvm und dem betrettenden Substrat optimalen Grenzen halten. Sie können durch geeignete Puffermischungen eingestellt werden. Beispiel i io Gewichtsteile unentbastete Mailänder Tramseide werden in einer Flotte von 5oo Gewichtsteilen Wasser, die o,i Gewichtsteil Papain, o,5 Gewichtsteile unterschwefligsauren Alkalis (wie Na., S.,0, -f- H=O) und 3 Gewichtsteile ioprozentige Essigsäure enthält, i Stunde lang bei 65° behandelt. Alsdann wird kurze Zeit gespült und in einer Seifenlösung, welche 5 g Marseiller Seife pro Liter enthält, 112 Stunde lang bei 65° nachbehandelt. Man erhält eine vollständig entbastete Seide.
An Stelle von o,5 Gewichtsteilen Hvposulfit können auch o,5 Gewichtsteile einer aus 2 Teilen Hvposulfit und i Teil Natriumpyrophosphat bestehenden i1Iischung angewandt werden.
Beispiel e 5 Gewichtsteile Blut-Fibrin werden in einer Lösung aus 25o Gewichtsteilen Wasser, i Gewichtsteil Papain, 5 Gewichtsteilen Natriumsulfit und 2 Gewichtsteilen ioprozentiger Essigsäure ih Stunden lang bei 40° gehalten. Das Fibrin ist nach dieser Zeit fast vollständig in wasserlösliche Form übergegangen.
B@ispiel3 io Gewichtsteile unentbasteter Mailänder Tramseide werden in einer Flotte, die o,5 Gewichtsteile Papain, o,5 Gewichtsteile xanthogensaures Kalium und 4 Gewichtsteile ioprozentige Essigsäure in 5oo Gewichtsteilen Wasser enthält, i Stunde lang bei 65° behandelt. Alsdann wird kurze Zeit gespült und in einer Seifenlösung, welche 5 g Kernseife pro Liter enthält, % Stunde lang bei 65° nachbehandelt. Man erhält eine gut entbastete Seide.
Beispiel 4 Geweichte Kalbfelle werden während 12 Stunden in einer Lösung, die. z Gewichtsteile Ätznatron pro iooo Teile enthält, behandelt. Hierauf gelangen sie in ein Enzymbad von pN - 8, welches mit i °/o Papain (bezogen auf Weichgewicht) und gleichen Mengen Hyposulfit angesetzt ist. Nach etwa 18 Stunden sind die Felle ausgezeichnet haarlässig und vorzüglich gebeizt.
Statt Papain können auch die entsprechenden Mengen der aus Hefe oder aus der Niere gewonnenen Proteasen verwendet werden,

Claims

PATENTANSPRUCH: Weiterbildung des Verfahrens des Patentes 532 398, dadurch gekennzeichnet, daß als Aktivatoren für pflanzliche oder tierische Proteasen andere sauerstoffhaltige Verbindungen, die Schwefel in a- oder 4wertiger Form enthalten, als Thiosäuren bzw. deren Salze für sich oder in Mischung miteinander oder mit anderen Aktivierungsmitteln verwendet werden.