DE486548C - Verfahren zum Waschen bei niederen Temperaturen - Google Patents
Verfahren zum Waschen bei niederen TemperaturenInfo
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- B21D51/00—Making hollow objects
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- B21D51/38—Making inlet or outlet arrangements of cans, tins, baths, bottles, or other vessels; Making can ends; Making closures
- B21D51/383—Making inlet or outlet arrangements of cans, tins, baths, bottles, or other vessels; Making can ends; Making closures scoring lines, tear strips or pulling tabs
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Description
- Verfahren zum Waschen bei niederen Temperaturen Einen wesentlichen Teil des Waschprozesses bildet bisher meist die mechanische Behandlung der zu reinigenden Stoffe durch Reiben von Hand, durch Schlagen, Drücken oder durch Schwenken und Bewegen in Waschmaschinen. Seit einiger Zeit hat man nun erkannt, daß bei Anwendung gewisser Waschmittel, der sogenannten »selbsttätigen-Waschmittel, sich diese mechanische, die Textilfaser naturgemäß sehr schädigende Behandlung erübrigt. Insbesondere kommt diese günstige Eigenschaft den perborathaltigen Waschmitteln, wie z. B. dem »Persil-Henkel#( (vgl. A n d e s, Wasch-, Bleich-, Blau-, Stärke- und Glanzmittel, igo9, Seite ioi), zu.
- Die selbsttätige Wirkung dieser Waschmittel beginnt bereits bei Temperaturen oberhalb 70°, sie findet aber in der Hauptsache erst beim Kochen statt. Da nun aber viele Stoffe, wie Wolle, Seide und Kunstseide, Temperaturen über 70° nicht ohne Schädigung ertragen, so ist man für diese empfindlichen Textilien bisher auf die schädigende mechanische Behandlung angewiesen.
- Versuche der Erfinderin haben nun ergeben, dar man eine selbsttätige Waschwirkung auch bereits unterhalb - von 70° erreichen kann, wenn man mittels Urease eine enzymatische Harnstoffspaltung in der Waschlauge erzeugt. Diese Spaltung geht bereits bei Zimmertemperatur, besser aber bei Temperaturen von 3o bis 70°, vor sich und besteht darin, daß der Harnstoff in Ammoniak und Kohlensäure zerfällt. Der Zerfall ist sowohl an dem Aufsteigen kleiner Gasbläschen, die den Schmutz teilweise mit sich führen, als auch an dem sich entwickelnden Ammoniakgeruch zu erkennen. Die selbsttätige Waschwirkung läßt sich, wie bei den bekannten selbsttätigen Waschmitteln, leicht vorführen.
- Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist die an sich bekannte milde Waschwirkung des sich entwickelnden Ammoniaks.
- Das Verfahren läßt sich z. B. so ausführen, daß einem z. B. aus Seife, mildem Alkali u. dgl. bestehenden Waschmittel zur Erzeugung der selbsttätigen Wirkung Harnstoff und Urease in trockenem Zustande hinzugefügt werden. Die Wirkung beginnt dann erst beim Einbringen des Mittels in Wasser, derart, daß je nach der angewendeten Zusammensetzung, Temperatur und Konzentration in einer Stunde ein beträchtlicher Teil des eingebrachten Harnstoffes zerlegt ist.
- Es ist bekannt, daß die beste Temperatur für die enzymatische Harnstoffspaltung 4.o bis 6o° ist, daß aber bei höherem. oder tieferen Temperaturen ebenfalls eine wenn auch schwächere Wirkung vorhanden ist. Ebenso ist ein Optimum der Wasserstoffionenkonzentration. bekannt; das- aber ebenfalls nichtgenau eingehalten zu werden braucht.
- Das Ureasepräparat kann z. B. nach dem Verfahren van Slyke u. Cullori (Deutsche medizinischeWochenschrift (igi4] 40, Seite i2ig bis 1221) hergestellt werden.
- Für praktische Reinigungszwecke ist die Anwendung von Seife, mildem Alkali oder anderen .Mitteln von benetzender # -und schmutzlösender Eigenschaft neben dem Harnstoff und der Urease sehr zu empfehlen, weil weder Harnstoff noch Urease noch die Spaltungsreaktion der Waschlauge netzende und emulgierende Eigenschaften zu :verleihen vermögen.
- Als Beispiel für ein zur Ausführung des Verfahrens dienendes Waschmittel wird folgendes angegeben: io Teile Kernseife, 1,2 Teile sek. phosphorsaures Natron (NarHP04), 2 Teile Harnstoff, o,5 Teile Ureasepräparat.
- Ein Beispiel, in dem .das Optimum der Wasserstoffionenkonzentration, das zweckmäßigerweise einzuhalten ist, berücksichtigt ist, ist folgendes: io Teile Seife, 8 Teile Harnstoff, 6 Teile prim. phosphorsaures Natron (NaH,P04 sicc.), 2 Teile sek. phosphorsaures Natron (Na2HP04 sicc.), 4 Teile Ureasepräparat.
- Diese Zusammensetzung, in der Konzentration von 1,5 g auf i ooo ccm Wasser gelöst, ergibt bei 35° C eine Wasserstoffionenkonzentration (pH) von 7,2.
- Ein besonderer Vorteil des- Verfahrens ist der, daß @ der Glanz der Farbe nicht nur erhalten bleibt, sondern sogar noch erhöht wird, und daß der für neue Textilien aus Seide, Kunstseide und Wolle charakteristische knirschende Griff bei diesem Waschverfahren wiederhergestellt wird. Die Anwendung von gefaultem Urin zum Waschen ist von alters her bekannt. Hierbei handelt es sich aber um einen höchst unhygienischen und unästhetischen Stoff, der aus den verschiedensten, stets wechselnden Bestandteilen besteht, die eine Waschwirkung höchstens in nicht zu kontrollierender und nicht - zu beeinflussender Weise auszuüben imstande sind. Wenn man Urin an der Luft sich selbst überläßt, so tritt durch verschiedenartige Mikroben eine Gärung ein. Der Harnstoff wird in Ammoniumkarbonat umgewandelt. Außerdem entstehen aber Schwefelammonium, schwefelsaures Ammonium, Salmiak, phosphorsaure Ammoniummagnesia, organische Aminbasen und andere Stoffe von intensiv unangenehmem Geruch (vgl. C. Lunge .und H. K ö h 1 e r , Die Industrie des Steinkohlenteers und des Ammoniaks, igi2, Seite95/96).
- Es ist selbstverständlich, daß ein derart unästhetischer und unhygienischer Stoff, wie gefaulter Urin, heutzutage nicht mehr zum Waschen von Wäsche u. dgl. Verwendung finden kann. Die Nachteile dieses Stoffes finden sich nicht bei dem neuen Waschmittel, bei der in zielbewußter Weise ein Gemenge von Waschmitteln geschaffen ist, dessen Bestandteile in klar übersichtlicher Reaktion nur derart aufeinanderwirken, daß sie eine selbsttätige milde Waschwirkung hervorrufen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: -_ Verfahren zum Waschen bei niederen Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß man Waschmittel verwendet, die Harnstoff und Urease enthalten, oder daß man Harnstoff und Urease den üblichen Waschlaugen zusetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH107655D DE486548C (de) | 1926-08-17 | 1926-08-18 | Verfahren zum Waschen bei niederen Temperaturen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH0107655 | 1926-08-17 | ||
DEH107655D DE486548C (de) | 1926-08-17 | 1926-08-18 | Verfahren zum Waschen bei niederen Temperaturen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE486548C true DE486548C (de) | 1929-11-18 |
Family
ID=25980831
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH107655D Expired DE486548C (de) | 1926-08-17 | 1926-08-18 | Verfahren zum Waschen bei niederen Temperaturen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE486548C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1030497B (de) * | 1953-12-08 | 1958-05-22 | Kraemer & Flammer K G | Einweichen, Waschen und Spuelen von Waesche |
-
1926
- 1926-08-18 DE DEH107655D patent/DE486548C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1030497B (de) * | 1953-12-08 | 1958-05-22 | Kraemer & Flammer K G | Einweichen, Waschen und Spuelen von Waesche |
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