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Verwendung von Spaltungsprodukten der Eiweißkörper. Zusatz zum Patent
330=33e Durch das Patent 330133 ist es bekannt, daß der Zusatz von Spaltungsprodukten
der Eiweißkörper vom Typ der Protalbin- und Lysalbinsäure u. dgl. zu Farbbädern
nicht nur leichteres und gleichmäßigeres Aufziehen der Farbstoffe, sondern auch
reinere und bessere Färbungen bewirkt, wozu bei tierischen Fasern als besonderer
Vorteil noch große Schonung und oft sogar Verbesserung der Faser hinzutritt.
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Derartige Vorteile ergeben sich nun auch bei dem Mitgebrauch dieser
Eiweißspaltungsprodukte- beim Färben von Pelzen, Haaren, Federn und Leder, und zwar
nicht nur beim Färben derselben mit eigentlichen Farbstoffen, sondern auch beim
Färben derselben mit solchen chemischen Verbindungen, welche sich erst später durch
Oxydation zu färbenden Körpern entwickeln und besonders in der Pelzfärberei Verwendung
finden.
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Es sind dies z. B. solche chemische Verbindungen, wie sie in den Patenten
47349, 51073, 80814, 920o6, 98431, 103505, 149676, 286337, 334011 angegeben
und unter verschiedenen Namen, wie Furrol-, Nako-, Ursolfarben usw., im Handel sind,
oder diesen in der Wirkung ähnliche chemische Verbindungen.
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Bei dem Gebrauch dieser chemischen Verbindungen erzielt man nun sowohl
bei dem eigentlichen Färben als auch bei den damit zusammenhängenden allgemeinen
Behandlungsoperationen der Pelze, Haare, Federn oder Leder, wie Beizen, Spülen,
Töten usw., durch Mitgebrauch dieser Eiweißspaltungsprodukte mannigfache Vorteile:
Die Haare der Pelze haften fester, die Pelze und Federn werden glänzender und sanfter,
die Färbungen werden egaler, saftiger und tiefer, die Pelze und Leder werden weicher
und geschmeidiger, gehen oft auch weniger ein als sonst usw., so daß man, wenn auch
der eine oder andere dieser günstigen Wirkungen weniger hervor- oder gar nicht auftritt,
durch die Mitverwendüng dieser Eiweißspaltungsprodukte beim Färben von Pelzen, Haaren,
Federn oder Leder und bei den damit zusammenhängenden allgemeinen Behandlungen derselben,
wie Beizen, Spülen, Töten usw., doch stets praktische Vorteile erzielt werden.
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Beispiel I. Schwarzfärben von Kanin mit Furrol (Cassella & Co.).
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Töten. 1o g calc. Soda und 25 g Percosal F im Liter (s. unten) ; diese
Lösung wird auf 25° C erwärmt und das Fell unter Hin- und Herbewegen 2 Stunden lang
darin gelassen, spülen, dann mit 3 g 85prozentiger Ameisensäure im Liter abgesänert
und schließlich gut gespült.
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Kupferbeize. 5 g krist. Kupfersulfat, 2 ccm 50prozentiger Essigsäure
und 25 g Egalisal im
Liter (s. unten); diese Lösung wird auf 25°
C erwärmt und das Fell 12 bis 16 Stunden lang darin liegengelassen. Dann wird in
25° C warmem Wasser gut gespült.
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Färben. Die Haarseite des derart vorbereiteten Felles wird ohne zu
trocknen mit einer Lösung von 15,75 g Furrol S (Cassella & Co.), 9,25 g Furrol
GR (Cassella & Co.) und 9o g Egalisal (s. unten) in 1 1 Wasser von 25° C bestrichen
und 3 Stunden an der Luft liegengelassen.
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Dann wird das Fell noch in einem Bade v0.1 3,15 g Furrol S
(Cassella & Co.), 0,45 g Furrol GR (Cassella & Co.), 18 g Egalisal und 10
ccm 30gewichtsprozentigem Wasserstoffsuperoxyd in 1 1 Wasser von 25° C 6 bis 8 Stunden
lang gefärbt. Nach dem Färben wird bei 25° C gespült, dann mit io g Percosal SS
(s. unten) mit etwas Seife und Soda versetzt im Liter gewaschen, nochmals bei 25°
C gespült und schließlich geschleudert. Beispiel 11.
Braunfärben von Kanin
mit Furrol B (Cassella & Co.).
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Töten. io g calc. Soda und 25 g Percosal F im Liter (s. unten). Diese
Lösung wird auf 25° C erwärmt und das Fell unter Hin- und Herbewegen 2 Stunden lang
darin gelassen, spülen, dann mit 3 g 85prozentiger Ameisensäure im Liter abgesäuert
und schießlich gut gespült. 1 Kupferbeize. 5 g krist. Kupfersulfat, 2 ccm 5oprozentige
Essigsäure und 25 g Egalisal (s. unten) ; diese Lösung wird auf 25° C erwärmt und
das Fell 12 bis 16 Stunden lang darin liegengelassen. Dann wird in 25°C warmem Wasser
gut gespült.
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Färben. Das derart vorgebeizte Fell wird ohne zu trocknen in einem
Bad von 3 g Furrol B (Cassella & Co.), 15 g Egalisal (siehe unten), 3 ccm wässerige
Ammoniaklösung von 0.935 spezifisches Gewicht und io ccm 3ogewichtsprozentigem Wasseistoffsuperoxyd
in 1 1 Wasser von 25° C 6 bis 8 Stunden lang gefärbt.
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Nach dem Färben wird bei 25' C gespült, dann mit io g Percosul SS
(Percosal F siehe unten) mit etwas Seife und Soda versetzt im Liter gewaschen, nochmals
bei 25° C gespült und schließlich geschleudert.
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Percosal F ist die Handelsbezeichnung für das Präparat, welches man
erhält durch hydrolyti,che Spaltung von ioo Gewichtsteilen Leim mit 15 Gewichtsteilen
Ätznatron und Soo Teilen Wasser in der Wärme, Abstumpfen des Reaktionsgemisches
mit Säure bis zur Neutralität gegen Phenolphthalein und Eindampfen auf dem Wasserbad
bis zur Sirupkonsistenz (s. Patentschrift 33715i).
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Egalisal ist der Handelsname für das Präparat, welches man erhält
durch hydrolytische Spaltung von ioo Gewichtsteilen Leim mit 15 Gewichtsteilen Ätznatron
und 5oo Teilen Wasser in der Wärme, Abstumpfen des Reaktionsgemisches mit Säure
bis zur Neutralität gegen Lackmus und Eindampfen auf dem Wasserbad bis zur Sirupkonsistenz
(#,. Patentschrift 337151).