DE383477C - Verfahren zur Herstellung von Handschuhleder ohne Eigelb - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Handschuhleder ohne Eigelb

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DE383477C
DE383477C DES60864D DES0060864D DE383477C DE 383477 C DE383477 C DE 383477C DE S60864 D DES60864 D DE S60864D DE S0060864 D DES0060864 D DE S0060864D DE 383477 C DE383477 C DE 383477C
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fatty acid
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EDMUND SIMON SEN
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EDMUND SIMON SEN
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Gloves (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Handschuhleder ohne Eigelb. Die Bestrebungen, das Eigelb, dieses wichtige Nahrungsmittel, welches in großen Mengen zur Herstellung von Handschuhleder Verwendung findet, zu ersetzen, sind zwar alt, bisher aber ohne Erfolg geblieben. Man versuchte, hierzu Emulsionen aus Fett und ölen, auch Seifenlösungen, zü verwenden, doch ohne Erfolg. Leder, die auf diese Weise hergestellt wurden, waren mißfarbig, flach, ihnen fehlte die notwendige Weichheit, und was die Hauptsache, sie ließen sich nicht färben. Es war hierbei gleichgültig, ob man die Gerbmittel (Eigelbersatz, Tonerdesalz, Weizenmehl und Kochsalz) zu einer Mischung vereinigte und in einem Verfahren die Gerbung ausführte, oder ob man die Haut zuerst mit dem Eigelbersatz behandelte, und dann erst mit Tonerdesalzen, Weizenmehl und Salz, der Mißerfolg war der gleiche. Auch Ammoniakseife aus Ölen und Fetten Lergestellt, ergab kein brauchbares Leder (Handschuhleder).
  • Die Ursache der Unbrauchbarkeit aller bisher als Eigelbersatz vorgeschlagenen Mittel festzustellen, ist deshalb so schwer, weil teer Gerbevorgäng sehr verwickelter Art ist. Er beruht nicht, wie wir jetzt wissen, auf eitlem rein chemischen Vorgang, sondern auf der Wirkung von Kolloiden und die durch dieselben bedingte Adsorption. Bei der Herstellung des Handschuhleders findet eine vereinte Wirkung von Kolloiden mit kristallisierten Stoffen statt. Da Ammoniakseife aus Fetten und Ölen wegen des Glyzeringehaltes eine sehr lockere Verbindung darstellt, stellte ich mir reines fettsaures Ammonium aus reiner, durch Spaltung erhaltener Fettsäure her. Ich hatte damit insofern Erfolg, als damit hergestelltes Leder sich gut färben ließ, auch weich und zügig war.
  • Dagegen ließ die Weiße des Leders zu wünschen übrig, die Fleischseite war schmutzig gelblich, auch waren die Hautfasern verklebt und das Leder flach. Diesen durch zu schnelle Adsorption hervorgerufenen Übelstand beseitigte ich dadurch, daß ich eine alkoholische Lösung des fettsauren Ammoniums und phosphorsaures Natron zur Anwendung brachte.
  • Nach der amerikanischen Patentschrift 503987 kommt ein aus Fetten oder Ölen her-"estelltes fettsaures Ammonium in Verbindung mit Glaubersalz zur Verwendung, doch ist ein auf diese Weise gewonnenes Leder eine Art Fettleder, dessen Verwendung als Handschuhleder ausgeschlossen ist. Weiter suchte man das Eigelb durch sulfoölsaures Ammonium zu ersetzen, doch auch dieser Weg ist ungangbar, da das sulfoölsaure Ammonium das Leder durch Selbsterhitzung hart und brüchig macht. Der Erfinder hat dies in der betreffenden Patentschrift auch zum Ausdruck gebracht, indem er sagt: »Man fügt ihnen (den Ledern) etwas Karbolsäure hinzu, um beim Lagern dem zu starken Erhitzen vorzubeugen. Glacelederhandschuhe aber mit Karbolgeruch sind ein Unding.« Das alkoholische fettsaure Ammonium wird in der Weise hergestellt, daß man die Fettsäure in Alkohol (Aethyl-, Methylalkohol usw.) löst und hierauf mit Ammoniak verseift. Dieser mit Wasser verdünnten Ammoniakse(fe setzt man des weiteren noch etwas phosphorsaures Natron zu. Weiter setzt man den zur Verwendung kommenden Tonerdesalzen noch etwas Soda hinzu, wodurch eine Beschleunigung des Gerbevorganges erzielt wird.
  • Der Gerbevorgang ist nun folgender: Die zu gerbenden Häute werden in gewohnter Weise eingeweicht, enthaart, geäschert und gebeizt. Man bringt sie dann in die vorerwähnte fettsaure Ammoniumlösung, die etwas phosphorsaures Natron enthält, läutert darin mit Unterbrechungen von 2o bis 25 Minuten etwa 3 bis q. Stunden, läßt die Häute die gleiche Zeit noch in der Brühe stehen und preßt dann ab. Die Häute kommen nun in eine Brühe, bestehend aus Tonerdesalz, Soda, Weizenmehl und Kochsalz und werden darin genau so behandelt wie in der Seifenbrühe. Die Leder werden dann leicht abgepreßt, aufgezogen, mild getrocknet und können schon nach einigen Tagen gestollt und zugerichtet werden. Von der gebräuchlichen :Menge Weizenmehl oder Ersatzstoffen kann man vorteilhaft schon einen Teil dem Seifenbad zufügen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Handschuhleder, dadurch gekennzeichnet, daß eine glyzerinfreie alkoholische Lösung von fettsaurem Ammonium als Ersatz des Eigelbes gebraucht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Häute zuerst mit der mit Wasser verdünnten alkoholischen Lösung von fettsaurem Ammonium behandelt werden, wobei ein zum gleichen Zwecke bekannter Zusatz von phosphorsaurem Natrium gemacht wird, und daß darauf eine Behandlung mit einer bei der Handschuhlederherstellung an sich bekannten Flüssigkeit aus einem Tonerdesalz, Soda, Mehl und Kochsalz folgt.
DES60864D 1922-09-15 1922-09-15 Verfahren zur Herstellung von Handschuhleder ohne Eigelb Expired DE383477C (de)

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