DE977414C - Verfahren zum AEschern von Fellen und Haeuten mit proteolytischen Enzymen - Google Patents

Verfahren zum AEschern von Fellen und Haeuten mit proteolytischen Enzymen

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DE977414C
DE977414C DER14259A DER0014259A DE977414C DE 977414 C DE977414 C DE 977414C DE R14259 A DER14259 A DE R14259A DE R0014259 A DER0014259 A DE R0014259A DE 977414 C DE977414 C DE 977414C
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DE
Germany
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skins
proteolytic enzymes
bacterial protease
tryptase
treatment
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DER14259A
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English (en)
Inventor
Otto Dr-Ing Grimm
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Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming
    • C14C1/065Enzymatic unhairing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Äschern von Fellen und Häuten mit proteolytischen Enzymen Es ist bekannt, Felle und Häute mit proteolytischen Enzymen zu enthaaren. Als Enzyme können dabei Pankreastryptase, Pilztryptase, Bakterienprotease oder Enzyme pflanzlicher Herkunft, z. B. Papain, verwendet werden. Mit diesen Enzymen erzielt man aber nur bei bestimmter Anwendungsart eine praktisch brauchbare Haarlockerung. So ist es z. B. beim Arbeiten mit Pankreastryptase unerläßlich, mit stark alkalischen Lösungen, wie Ätznatronlösungen, vorzuschwellen. Eine solche Vorbehandlung ist auch bei der Verwendung von Bakterienprotease als Enthaarungsmittel angezeigt.
  • In der französischen Patentschrift 678 123 ist ein Enthaarungsverfahren beschrieben, nach dem man das proteolytische Enzym in zwei Stufen auf die Felle einwirken läßt, und zwar derart, daß man die geweichten Felle in eine Salzlösung von pH 8 bis 9 einbringt und zunächst ein Zehntel der Gesamtenzymmenge zugibt und die restlichen neun Zehntel nach etwa 24 Stunden zur Einwirkung bringt.
  • Nach der USA.-Patentschrift a 095 273 kann zum Enthaaren und Beizen von Fellen und Häuten Bakterienprotease, die gegebenenfalls mit anderen Enzymen kombiniert ist, verwendet werden. Voraussetzung ist jedoch, daß 3 bis 6 Tage mit starker Ätznatronlösung vorgeschwellt wird.
  • Die starke alkalische Vorbehandlung ermöglicht zwar eine weitgehende Lockerung der Haare, ist aber in mehrfacher Hinsicht mit Nachteilen verbunden. Beispielsweise wirkt sich die alkalische Vorschwellung bei Ziegenfellen ungünstig auf die Narbenbildung aus. Besonders bei hartnaturigen Ziegenfellen führt sie zu Narbenzug, bei Kalbfellen hat sie die Bildung eines losen Narbens zur Folge. Größere Häute, wie Rindshäute, lassen sich auf diese Weise in der Lederfabrik überhaupt nicht verarbeiten, da bei mäßiger und kurzer Vorschwellung die Haarlockerung sehr mangelhaft ist, während die Häute bei einer alkalischen Behandlung, die für die Haarlockerung ausreichend wäre, eine so starke und harte Schwellung erfahren, die kaum mehr völlig rückgängig zu machen ist und zu einem sehr harten Leder führt. Außerdem werden die Häute durch die starke Schwellung so unhandlich, daß sie weder auf der Maschine noch von Hand zu bearbeiten sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß man ohne alkalische Vorschwellung und die damit verbundenen Nachteile unter Verwendung proteolytischer Enzyme zu einer ausgezeichneten Enthaarung kommt, wenn man wassergeweichte Felle und Häute mit proteolytische Enzyme enthaltenden wäßrigen Zubereitungen in zwei Stufen bei verschiedenen Bedingungen in der Weise behandelt, daß in der ersten Stufe unmittelbar nach der Weiche eine Bakterienprotease, Ammoniumsalz und Natriumbisulfit, in der zweiten Stufe in an sich bekannter Weise eine Schimmelpilztryptase enthaltende Lösung verwendet wird. Dabei kann man so vorgehen, daß die Behandlung mit Bakterienprotease und Schimmelpilztryptase zwar nacheinander, aber im gleichen Bad erfolgt, also derart, daß die Felle oder Häute zunächst in einer Bakterienprotease enthaltenden Flotte behandelt werden und die Schimmelpilztryptase dieser Flotte nach abgeschlossener Vorbehandlung zugesetzt wird. Die in jedem Fall nacheinander erfolgende Behandlung der geweichten Felle und Häute mit Bakterienprotease und Schimmelpilztryptase kann - wie im nachstehenden Beispiel i angegeben - auch in zwei getrennten Bädern erfolgen. - Es verdient hervorgehoben zu werden, daß die gleichzeitige Einwirkung der beiden verschiedenartigen Enzyme nicht zu dem gleich günstigen Äschereffekt führt, der bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erzielt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet, getrocknete Ziegenfelle oder gesalzene Kalbfelle, selbst schwere Rindshäute, nach vierundzwanzigstündiger Enzymeinwirkung ohne Schwierigkeiten vollständig zu enthaaren, während beim Arbeiten nach dem bekannten Zweistufenverfahren mit alkalischer Vorschwellung selbst nach 48 Stunden die Enthaarung mangelhaft ist.
  • Es hat sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, gleichzeitig mit Bakterienprotease auch Carbohydrasen auf die Felle und Häute einwirken zu lassen.
  • Unter Carbohydrasen werden Enzyme verstanden, die auf glykosidische Bindungen einwirken, während die Bakterienproteasen bzw. Schimmelpilztryptasen Peptidbindungen spalten. Glykosidasen sind Carbohydrasen, die zum Unterschied von Polyasen glykosidische Bindungen nur in Oligosacchariden spalten. Die günstige Beeinflussung des Haarlockerungsprozesses durch die Anwesenheit von Glykosidasen neben Proteasen hängt offensichtlich mit dem Vorhandensein glykosidischer Bindungen in irgendwelchen Hautkomponenten, vermutlich in den nichtkollagenen Begleitproteinen, zusammen, wobei durch die Glykosidasen Bindungen in nichtkollagenen Proteinen gelöst werden, die dann von proteolytischen Enzymen leichter abzubauen sind.
  • Carbohydrasen erhält man beispielsweise durch Züchtung von Bacillus subtilis auf Getreidemehlmaische, wie dies von L. D. Beckord, Eric K n e e n und K. H. Lewis in Industrial and Engineering Chemistry, 1945, S.692, ausführlich beschrieben worden ist. In entsprechender Weise können die im Sinn vorliegender Erfindung zu verwendenden, glykosidische Bindungen spaltenden Enzyme auch aus Schimmelpilzen gewonnen werden, wenn man beispielsweise Aspergillus orycae auf Nährböden der in der genannten Arbeit beschriebenen Art züchtet. Man erhält auf diese Weise zwar ein Gemisch von Carbohydrasen, das vorwiegend aus Amylase besteht, außerdem aber auch die gerbereitechnisch interessanten Glykosidasen enthält.
  • Beispiel i Gesalzene Kalbfelle werden wie üblich mit Wasser geweicht, dann mit einer Lösung aus 300% Wasser vom Weichgewicht, 0,5'°/o Bakterienprotease, o,5°/o eines aus einer Bakterienkultur gewonnenen Carbohydrasenpräparates, o,5 °/o Bisulfit, 0,5'°/o Ammoniumsulfat, Anfangs-pH-Wert 6,5 behandelt, bevor der Enzymäscher mit 300% Wasser vom Weichgewicht, 3°/o Schimmelpilztryptase, i Q/o Natriumnitrit, 0,5 °/o Ammoniumsulfat, 1% Soda (calc.), Anfangs-pH-Wert 7,5 angeschlossen wird. Die Dauer der Vorbehandlung beträgt etwa 3 Stunden, die der Nachbehandlung 36 Stunden.
  • Beispiel e Trockene Ziegenfelle werden geweicht und dann mit einer Lösung von 300% Wasser vom Weichgewicht, 0,5 °/o Bakterienprotease, o,S"/o Natriumbisulfit, 0,5 % Ammoniumsulfat, Anfangs-pH-Wert 6,5 behandelt, dann werden 3'010 Schimmelpilztryptase, i °/o Ammoniumsulfat, i % Natriumsulfit, 2q/o Soda (calc.), Anfangs-pH-Wert 8,o bis 8,5 zugegeben. Die Dauer der Vorbehandlung beträgt i bis 2 Stunden, die der Nachbehandlung 24 bis 36 Stunden. Nach dem Enthaaren wird ausgewaschen. Die Blößen können dann in beliebiger Weise nachgeschwellt werden. (Die Bakterienprotease und die Schimmelpilztryptase zeigen einen Enzymwert von 5ooo nach Gerbereichemisches Taschenbuch von A. K ü n t z e 1, Verlag von Theodor Steinkopff, Dresden und Leipzig, 1955, S. 86).
  • Das im Beispiel i mitverwendete Carbohydrasenpräparat weist einen Gehalt an Glykosidasen bzw. Oligasen, wie Glucosidasen, Galactosidasen und Mannosidasen entsprechend einem ß-Glucosidasewert von 0,013 auf, entsprechend »Enzymatische Katalyse« von K. Myrbäck, Verlag Walter De Gruyter, 1953, S.45.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Aschern von mit Wasser geweichten Häuten und Fellen unter Behandlung mit proteolytische Enzyme enthaltenden wäßrigen Zubereitungen in zwei Stufen bei verschiedenen Bedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe unmittelbar nach der Weiche eine Bakterienprotease, Ammoniumsalz und Natriumbisulfit, in der zweiten Stufe in an sich bekannter Weise eine Schimmelpilztryptase enthaltende Lösung verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Bakterienprotease in Gegenwart von Carbohydrasen erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 72i 370, 896 983; britische Patentschrift Nr. 346 836; französische Patentschrift Nr. 678 123.
DER14259A 1954-05-21 1954-05-21 Verfahren zum AEschern von Fellen und Haeuten mit proteolytischen Enzymen Expired DE977414C (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR678123A (fr) * 1928-10-29 1930-03-19 Perfectionnements dans l'épilage et le confitage des peaux
GB346836A (en) * 1929-09-12 1931-04-20 Ig Farbenindustrie Ag Improvements in the treatment of skins and pelts
DE721370C (de) * 1937-06-30 1942-06-02 Kalle & Co Ag Verfahren zur Enthaarung von Haeuten oder Fellen
DE896983C (de) * 1936-09-05 1953-11-16 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Enthaaren und gleichzeitigen Beizen von geweichten, alkalisch oder nicht alkalisch vorbehandelten Haeuten und Fellen mit Schimmelpilztryptase

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