DE524210C - Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen mit Schwefelnatrium - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen mit Schwefelnatrium

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DE524210C
DE524210C DED57580D DED0057580D DE524210C DE 524210 C DE524210 C DE 524210C DE D57580 D DED57580 D DE D57580D DE D0057580 D DED0057580 D DE D0057580D DE 524210 C DE524210 C DE 524210C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blößen mit Schwefelnatrium Bisher «-erden Rohhäute und Felle für die Gerbung in der Weise vorbereitet, daß man sie mit Schwefelnatrium und Kalk oder Kalk allein oder Arsenik und Kalk u. dgl. äschert. Durch diesen Äscherprozeß «erden die Häute und Felle stark geschwellt, insbesondere durch die Bildung von Natronlauge. Man ist daher gezwungen, um ein gutes Leder zu erzielen, die geäscherten Blößen einem Beizprozeß zu unterwerfen. Hierzu benutzt man neuerdings insbesondere Enzyme bzw. Fermente.
  • Dieses Verfahren ist verhältnismäßig umständlich, weil es zur Vorbereitung der Haut für die Gerbung zwei getrennte Operationen erforderlich macht.
  • plan hat auch bereits vorgeschlagen, Schwefelnatrium allein, ohne Zusatz von Kalk, zur Enthaarung und Äscherung von Häuten und hellen zu verwenden. Es hat sich indessen gezeigt, daß Schwefelnatrium allein nicht den beabsichtigten Effekt mit Sicherheit erreichen läßt. Infolgedessen wird zur Zeit ganz allgeinein eine Mischung von Schwefelnatrium und Kalk zum Enthaaren und Äschern benutzt.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß bei der Herstellung gerbfähiger Blößen mit Hilfe von Schwefelnatrium dann besondere technische Vorteile erreicht werden, wenn die Äscherung unter gleichzeitigem Zusatz einer oder mehrerer Zuckerarten, Milchsäure und gegebenenfalls gereinigter Sulfitcelluloseablauge erfolgt.
  • Demgemäß besteht die Erfindung darin, claß man die mit Wasser in der üblichen Weise geweichte Haut in einer Mischung von Schwefelnatrium, einer Zuckerart und Milchsäure äschert. Als Zucker können beispielsweise Glucosen, wie Dextrose, Traubenzucker, Stärkezucker, Kartoffelzucker, Fructosen, wie beispielsweise Lävulose, Fruchtzucker, Maltosen oder aber Polysaccliaride,wie Lactose, Rübenzucker, Zuckersirup, Melasse, oder aber Mischungen verschiedener Zuckerarten Verwendung finden, wobei nian als Milderungsmittel noch eine geringe Menge Sulfitcelluloseablauge zusetzen kann.
  • An Stelle reiner Zuckerarten können auch zuckerhaltige Stoffe Verwendung finden. Behandelt man in diesem Äscherungsprozeß Häute und Felle, so lösen sich wohl die Haare und der Grund, aber die Häute schwellen nicht auf, sondern sie bleiben weich und elastisch. Es braucht daher der übliche Beizprozeß nicht mehr vorgenommen werden, sondern die derart behandelten Häute und Felle können dann sofort einem der üblichen Gerbverfahren unterworfen werden.
  • Durch die gleichzeitige Verwendung von Milchsäure wird eine größere Weichheit der Blößen erzielt. Bei ganz schlechten Rohhautgattungen, die eine geringe Substanz besitzen und daher leer und abfällig sind, ist ein geringer Zusatz von Sulfitcelluloseablauge zweckmäßig. Durch letzteren Zusatz bleiben die Blößen noch flacher, glatter und weicher. Mit einer derartig zusammengesetzten ÄscherflÜssigkeitkann die Äscherung mit Temperaturen vorgenommen werden, die höher als die bisher üblichen liegen, beispielsweise bei Temperaturen von 3o bis 35° C.
  • Durch diese Arbeitsweise kann man selbst bei geringerer Rohware ein feinnarbiges, nicht abfälliges Leder erzielen, da die Blöße vollständig geschont ist; der Narben selbst ist sehr zart, geschldssen und von feinster Struktur. Ausführungsbeispiele r. Bei gesalzenen Rindshäuten: Aus 5o Teilen Schwefelnatrium (30','" ig), 25 Teilen Glucose, z8 Teilen Maltose stellt man sich eine Flotte von r6° Be her. Diese verdickt man gleichmäßig mit einem neutralen Träger (Kaolin, Koksmehl) usw. zu einem Brei von 33 bis 36° Be bei einer Temperatur von 2o° C. Mit diesem Brei schwödet man die geweichten Häute oder Felle an in gewohnter Weise mit Pinsel oder auch durch Eintauchen, läßt die Häute oder Felle ( bis ro Stunden liegen und bringt sie alsdann in den eigentlichen Äscher.
  • Auf aoo kg gesalzener Rohware: rechnet man zur Äscherung im Faß nicht mehr als 170 °1'" Wasser, 3 "/" von einem Gemisch aus 5o Teilen Schwefelnatrium (3o"j"ig), 25 Teilen Ghicose, 18 Teilen Maltose. Die Temperatur der Flotte beträgt im Faß 27 bis 30° C. Man setzt, nachdem das Faß 5 bis so Minuten gelaufen ist, noch 0,4 bis o,65 "j'" Milchsäure langsam hinzu.
  • z. Bei schlechteren Hautprovenienzen, Kühen, trocken gesalzenen: Der Schwödeprozeß ist wie bei _`v r. i, nur ändert sich der :scher insofern, daß man noch 6 bis 8 Teile Sulfitcellulose, je nach Rohhaut, dein Gemisch aus so Teilen Schwefelnatrium, 25 Teilen Glucose, 18 Teilen Maltose zusetzt.
  • 3. Bei trockener Rohware, Kipsen usw. schlechtester Arten: Der Sehwödebrei bleibt wie oben der gleiche; man setzt im scher wie bei 2. im gleichen Verhältnis Sulfiteelluloseablauge hinzu und bei Verwendung von 3 "/", o,6 bis 0,7 "/" 5o""`"ige Milchsäure.
  • Das Verfahren ermöglicht es, Häute und Felle unmittelbar für den Gerbprozeß geeignet zu machen. Sie behalten ihre natürliche weiche Beschaffenheit, der Narben ist weich und mild, und ist die Blöße nach kurzem Waschen in einem Zustande, als wäre sie mittels Enzymen bzw. Fermenten leicht gebeizt.
  • Man hat zwar bereits vorgeschlagen, beim Entkalken und Beizen von Häuten und Fellen gleichzeitig saure Salze und Kochsalz sowie Borsäure und Zucker oder zuckerhaltige Stoffe zuzusetzen. Ebenso ist es bekannt, als Ersatz der in der Gerberei verwendeten aniinalischen, vegetabilischen und mineralischen Stoffe, wie Phosphorsäure und Buttersäure, finit Alkalien und Erdalkalien zii verwenden.
  • Schließlich ist es auch bekannt, die Äscherwirkung von kalk- und schwefelnatriumhaltigen Äscherbrühen durch Zusatz von Kohlehydraten zu mildern.
  • Von diesen Verfahren unterscheidet sich das vorliegende dadurch, daß eine Verwendung von Kalk überhaupt nicht erfolgt. Infolgedessen übt der Zucker hier eine ganz andere Wirkung aus.
  • Durch die gleichzeitige Verwendung von Milchsäure kann man das Äschern bei etwas höheren Temperaturen vornehmen, als das bisher möglich war, ohne Gefahr zii laufen, daß die Häute zu stark angegriffen werden.
  • Auch die bekannten Verfahren zum Entk,ilken und Gerben von Blößen mit Hilfe von Sulfitcelluloseablauge haben mit dem vorliegenden Verfahren nichts zu tun, weil es ja hier auf ein Entkalken überhaupt nicht ankommt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blößen mit Schwefelnatrium, dadurch gekennzeichnet, daß die Äsclierung der Häute und Felle unter gleichzeitiger Verwendung einer oder mehrerer Zuckerarten und Milchsäure, gegebenenfalls unter "Zusatz gereinigter Sulfitcellulo#eablauge erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß .als Zucker eine Mischung von Glucose und Malfose verwendet wird.
DED57580D 1929-01-29 1929-01-29 Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen mit Schwefelnatrium Expired DE524210C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2451943A1 (fr) * 1979-03-23 1980-10-17 Roehm Gmbh Procede pour pelanner des peaux en poil et depilees en tripes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2451943A1 (fr) * 1979-03-23 1980-10-17 Roehm Gmbh Procede pour pelanner des peaux en poil et depilees en tripes

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