DER0014242MA - - Google Patents

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DER0014242MA
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 18. Mai 1954 Bekanriigemacht am 9. Februar 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Es ist bekannt, zum Beizen von Blößen, proteolytisch wirksame Enzyme zusammen mit Ammoniumsalzen und anderen Entkalkungsmitteln. zu verwenden, , Das bekannteste Beizmittel für diesen Zweck ist Pankreastryptase, Daneben kommen aber auch Pilztryptase und Bakterienpratease zur Anwendung. Wie aus der deutschen Patentschrift 888 741 hervorgeht, können Blößen verschiedenster Art mit Pankreastryptase und Pilztryptase in beliebiger Reihenfolge nacheiinander gebeizt werden. Aus der deutschen Patentschrift 545 443 ist ein Verfahren bekannt, nach dem Felle und. Häute ausschließlich mit Bakterienprotease gebeizt werden. Es ist nun nicht in allen Fällen, gelungen, die früheren Beizmittel, nämlich Hühnermist und Hundekot, durch Pankreastryptase im Gemisch, mit anderen proteolytischen Enzymen1 zu ersetzen. Vornehmlich bei der Verarbeitung von Ziegenblößen auf Chevreauleder hat man festgestellt, daß bei der alleinigen Verwendung von enzymatischen. Beizmitteln bei dem Leder nicht die gleichen Eigenschaften wie beim Beizen, mit'Hundekot erzielt werden kann. Man hat deshalb bei der Herstellung feiner Chevreauleder bis heute nicht darauf verzichten können, im Anschluß an eine Beize mit Pankreastryptase eine wenn auch abgeschwächte Hundekotbeize !nachzugeben. Ausgedehnte Versuche, auch bei der Chevreaulederherstellung ohne die unbequeme Hundekotbeize auszukommen, führten bisher zu keinen befriedigenden Ergebnissen.
Es wurde nun gefunden; daß man. beim Beizen von zur Herstellung von Chevreauleder geäscherten Ziegenblößen den gleichen Effekt wie bei der Hundekotbeize erreichen, kann, wenn eiweißspaltende Enzyme nacheiinander in bestimmter
509 657/179
R 14242 IVc/28a
Reihenfolge zur Einwirkung kommen. Erfindungsgemäß' \vird so verfahren, daß man die Blößen anschließend an, eine Behandlung mit eiweißspaltenden Enzymen wie Pankreastryptase allein oder im Gemisch mit Schimmelpilztryptase in neutraler bis schwachalkalischer Flotte einer Nachbehandlung mit ebenfalls proteolytisch wirkenden· Bakterienproteasen unterwirft. Die Einwirkung der Bakteri.enproteasen erfolgt dabei am besten, bei, Ph 5,5
ίο bis 7. Mitverwendung von reduzierenden Schwefelverbindungen, besonders Natriumbisulfit in Gegenwart von Ammoniumsalzen, hat sich als sehr zweckmäßig erwiesen. In vielen Fällen ist es vorteilhaft, bei der Durchführung des Beizprozesses zusammen mit den Baktarieiiproteasen Carbohydrasen mitzuverwenden. Bei den Carbohydrasen handelt es sich um Enzyme, die in der Lage sind, glycosidische Bindungen zu spalten. Der Vorgang, der sich unter der Einwirkung von Proteasen und . 20 Carbohydrasen abspielt; ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.
Solche kohlenhydratspaltenden Enzyme erhält man beispielsweise durch Züchtung von, bacillus subtilis auf Gerteidemehlmaische, wie dies von
L. D. Beckord, Eric Kneen und K. H. Lewis in Industrial and: Engineering Chemistry, 1945, S. 692, ausführlich beschrieben worden ist. In entsprechender Weise können, die im Sinne vorliegender Erfindung zu verwendenden kohlenhydratspaltenden Enzyme auch aus Schimmelpilzen gewonnen werden, wenn man beispielsweise Aspergillus orycae auf Nährböden der in der genannten Arbeit beschriebenen Art züchtet.
Es verdient darauf hingewiesen zu werden, daß sich auf die genannte Weise ein Gemisch von Carbohydrasen. bildet, das zum überwieg.enden Teil aus Amylase besteht. Die Konstitution der übrigen kohlenhydratspaltenden Enzyme, deren Existenz durch ihre Wirksamkeit als sicher nachgewiesen gelten muß, ist im einzelnen noch nicht geklärt.
Dieses Beizverfahren ist nicht nur für Ziegenblößen geeignet, sondern auch für Blößen aus anderer hartniaturiger Rohware, wenin es sich darum handelt, einen besonders feinen und dünnen, mit künstlichen Beizmitteln allein nicht erreichbaren Beizeffekt zu erzielen.
Allgemein sind unter hartnaturiger Rohware solche Felle und Häute zu verstehen, bei denen manmitHilfe von künstlichen Beizmitteln nach den bisher bekanntgewordenen Verfahren, nicht zu. dem erforderlichen feinen und zarten Narben kommt, wie er sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt.
Beispiel 1
Aus einem enzymartischen Äscher ohne Schwellung enthaarte Ziegenfelle, d, h. nach Äschern der Felle mit Schimmelpilztryptase ohne alkalische Vorschwellung mit Ätznatron, werden dieselben nach dem Auswaschen mit; Schwefelnatrium hachgeschwellt und dann gebeizt mit 300 °/o Wasser von 380 C, 0,4% Pankreastryptase, 1,6% Ammoniumsulfat. Nach 3stündiger Beizdauer werden 0,5% Bakterienprotease, 0,4% Ammoniumsulfat, 0,4% Natriumbisulfat zugegeben. Es wird so lange bei pH 5,5 bis 6 weitergebeizt,' bis die Blößen den typischen Hundekotgriff aufweisen. Dies ist meistens nach 30 bis 45 Minuten der Fall. Zur Er- zielung eines besonders feinen Narbens ist es bisweilen vorteilhaft, neben der Bakterienprotease noch 0,5 °/o eines aus Bakterien gewonnenen Carbohydrasenpräparates mitzuverwenden.
Beispiel 2
Mk Kialkschwefelnatrium geäscherte Ziegenfelle werden gebeizt mit 300% Wasser von 380 C, 0,2% Pankreastryptase, 0,2% Schimmelpilztryptase, 1,6 °/o Ammoniumsulfat. Nach 3 bis 4 Stunden Beizdauer \verden zugesetzt 0,5 °/o Bakterienprotease, 0,4% Ammoniumsulfat. Durch Zusatz einer mäßigen Menge einer schwachen organischen Säure, wie z. B. Milchsäure,- wird der pH auf 5,5 eingestellt. Es wird gebeizt, bis die Blößen den typischen, Hundekoteffekt zeigen.
Beispiel 3
Mit Kalkschwefelnatrium geäscherte hartnaturige Kipse werden mit 300% Wasser von 380 C, 0,1% Pankreastryptase, 0,1 °/o Schimmelpilztryptase, i,8°/o Ammoniumsulfat 1 bis 2 Stunden geheizt; dann wenden 0,3 % Bakterienprotease, 0,3 °/o eines aus Bakterien gewonnenen Carbohydrasenpräparates, 0,4 °/o' Ammoniumsulfat nachgesetzt. Durch Zugabe einer mäßigen Menge Ameisensäure wird der pH-Weirt auf 5,5 eingestellt. Es wird gebeizt, bis die Blößen den gewünschten Effekt zeigen.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zum Beizen tierischer Haut-. bloßen unter Verwendung von Pankreastryptase allein oder im Gemisch mit anderen proteolytischen Enzymen in neutraler bis schwach alkalischer Flotte, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Chevreauleder geäscherte und in bekannter Weise mit Pankreastryptase allein oder im Gemisch mit anderen, proteolytischen Enzymen gebeizte Ziegenblößen, einer Nachbehandlung mit Bakterienprotease , in schwachsaurem Medium unterzogen werden.
2. Verfahren, zum Beizen tierischer Hautblößen mach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bakterienproteasen unter Zusatz re- , duzierender Schwefelverbindungen verwendet werden. ,
3. Verfahren zum Beizen tierischer Haut- bloßen nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß B.akterienproiteasen unter Zusatz von Carböhydrasein verwendet werden.
4. Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloßen mach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß gebeizte hartnäturige Blößen der Nächbehandlung unterzogen, werden.
Angezogene Druckschriften:
. Deutsche Patentschriften Nr. 888 741, 847 947, 545 443·
509 657/179 1.56

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