DE298322C - - Google Patents

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DE298322C
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lime
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/04Soaking

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

KAISER LICHE S
PATENTAMT.
Es ist bekannt, daß bei der Herstellung der Blößen in der sogenannten Wasserarbeit der Gerbereien in den Weichen und Äschern Eiweiß oder Eiweißabbauprodukte sich vorfinden, die aus Bestandteilen der Haut selbst durch Bakterien-, Alkali- und Wassereinwirkung entstanden sind. Die Bakterien wirken in dieser Richtung namentlich in den Weichen, aber auch neben Alkali in den Äscherbrühen,
ίο und es gehen um so mehr Haut bestandteile in Lösung, je länger Weiche und Äscher dauern. Daraus ergibt sich, daß die Häute von ihrem ursprünglichen Gewicht durch das Weichen und Äschern erheblich verlieren, was insbesondere bei Leder, welches nach Gewicht verkauft wird, von Bedeutung ist, aber auch
. bei anderen Ledersorten, weil das Leder um so voller wird, je weniger von der wertvollen Hautsubstanz gelöst wird. -
Man mußte aber diesen Gewichtsverlust in Kauf nehmen, weil die Fasern der Haut nicht genügend gelockert werden und ein plattes, dünnes Leder entsteht, wenn man ungenügend oder gar nicht weicht oder wenn man zu kurz äschert. Es ist die\ Aufgabe des Gerbers, die genügende Lockerung der Hautfaser ohne zu großen Verlust an wertvollen Hautbestandteilen zu erreichen, was große Erfahrung erfordert, da Weiche und Äscher auf verschiedenes Hautmaterial verschieden stark wirken, und da man keine Mittel hat, um deren Wirkung objektiv festzustellen, vielmehr ganz auf die subjektive Beurteilung nach dem Aussehen der Häute angewiesen ist. Es schien deshalb eine lohnende Aufgabe, die aus diesen Verhältnissen sich ergebende Unsicherheit in der Herstellung der Blößen nach Möglichkeit zu beheben, und es wurde gefunden, daß man dies auf folgendem Wege erreichen kann.
Setzt man nämlich zum Weichwasser Eiweiß oder Eiweißabbauprodukte, so wirkt es viel schneller als Wasser allein. Eiweiß oder Eiweißabbauprodukte entfalten diese ihre weichende, fasernlockernde Wirkung auch neben dem die Fasern schwellenden Kalk oder Alkali, so daß man auf eine besondere Weiche verzichten und Weiche und Äscher in einen Prozeß zusammenlegen kann. Man spart dadurch die Zeit für die Weiche, kann auch die Äscherzeit selbst abkürzen und vermeidet so die in den Weichwässern gewöhnlich eintretende Bakterienwirkung. Ebenso kann dabei die Wirkung schädlicher Bakterien im Äscher vermieden werden, insbesondere wenn man statt Ätzkalk Ätznatron in genügender Konzentration zum Schwellen verwendet. Die Anwesenheit von Eiweiß oder Eiweißabbauprodukten neben Kalk oder Alkalien verhindert auch eine zu starke Einwirkung dieser auf die Haut und auf die Haare und Wolle.
Ein gut wirkendes Bad für die Häute besteht z. B. aus Wasser mit einem Gehalt von 5 Teilen Ätznatron und 5 Teilen Eiweißabbauprodukten auf 1000 Teile Wasser. Dasselbe braucht nicht immer frisch gemacht zu werden, sondern wird nach Bedarf mit beiden Materialien oder nur mit Ätznatron zugebessert, da die Häute selbst meistens genügend Eiweißabbauprodukte abgeben. Es hält sich steril bzw. frei von schädlichen Bakterien, wenn stets genügend Ätznatron zugegen ist.
Eiweiß und Eiweißabbauprodukte können
aus den verschiedensten Quellen stammen; die Abbauprodukte können nach den bekannten Methoden durch Kochen mit Säuren oder unter Druck oder durch Enzymwirkung hergestellt werden.
Die Häute können aus solchem Bade in wenigen Tagen gehaart und dann weiter behandelt, d. h. gebeizt oder neutralisiert werden, oder man kann die Haarlässigkeit und Schmutzlösung nach bekanntem Verfahren mit den Enzymen der Bauchspeicheldrüse oder ähnlich wirkenden Enzymen, gegebenenfalls unter Zusatz von Kalk und Alkali neutralisierenden Stoffen, wie Säuren, sauren Salzen, Ammoniaksalzen usw., in noch kürzerer Zeit bewirken und dadurch das Beizen sparen.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die mit Kalk oder Alkali bei Anwesenheit von Eiweiß oder Eiweißabbauprodukten behandelten Häute weich und nicht so glasig hart schwellen wie ohne den Zusatz, und daß sie infolge davon in den Gerbereien leichter gehandhabt werden können und auch Kalk und Alkali viel leichter abgeben.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von Blößen, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Weichen von Häuten und Fellen dem Weichwasser Eiweiß oder Eiweißabbauprodukte zusetzt.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Blößen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Äschern von Häuten und Fellen bei Anwesenheit von Kalk oder Ätzalkalien und Eiweiß oder Eiweißabbauprodukten: vornimmt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Blößen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Weichen und Äschern der Häute und Felle in einem gemeinsamen Bade bei Gegenwart von Kalk oder Ätzalkalien und Eiweiß oder Eiweißabbauprodukten vornimmt.
  4. 4. 'Verfahren zur Herstellung von Blößen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Häute und Felle nach dem Äschern gemäß Anspruch 2 oder nach dem gemeinsamen Weichen und Äschern gemäß Anspruch 3 erst enthaart, nachdem sie vorher mit den Enzymen der Bauchspeicheldrüse oder ahnlieh wirkenden Enzymen, gegebenenfalls unter Zusatz von Kalk und Alkali neutralisierenden Stoffen, wie Säuren, sauren Salzen, Ammoniaksalzen usw., behandelt wurden, wodurch ein besonderes Beizbad erspart wird. ■
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