DE2856320A1 - Enzymatisches beizverfahren - Google Patents
Enzymatisches beizverfahrenInfo
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Description
Enzymatisches Beizverfahren
Bekanntlich müssen zur Herstellung von Ledern mit einer gewissen Weichheit und Geschmeidigkeit
im Griff, die einen qualitativ hochwertigen Narben aufweisen, die Blößen nach dem Äschern und Entkälken einem weiteren enzymatischen
Prozeß, der sogenannten Beize unterworfen werden. Ihr technologischer Sinn ist es,
neben weiterer Reinigung der Haut von Haar-, Fett- und Epidemisresten einerseits eine Entquellung,
andererseits eine Auflockerung und Konditionierung des gesamten Hautfasergefüges
herbeizuführen. Bereits 1907 hat 0. Röhm ein enzymatisches Beizverfahren unter Verwendung
von Pankreasenzymen unter Zusatz von Ammoniumsalzen CDRP 200 519) eingeführt. Die Ammoniumsalze
haben ebenfalls eine entkalkende Wirkung und bilden mit dem freiwerdenden Ammoniak ein
schwach alkalisches Puffersystem, das den für tryptische Fermente optimalen pH-Bereich stabilisiert.
Im weiteren wurden zunehmend die aus Schimmelpilzen und Bakterien gewonnenen Proteasen für die Beize verwendet. Die meisten
-Z-
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-J-
handelsüblichen Beizpräparate haben vergleichbare Zusammensetzungen und unterscheiden
sich vor allem im Enzym- bzw. Ammoniumsalzgehalt, in der Enzymart und zum Teil auch durch die Netzmittelzusätze.
In der DE-PS 1 230 169 wird eine enzymatische Enthaarung der Felle und Häute mit
Proteasen unter Zusatz von Carbohydrasen bei pH 5,5 bis 10 und Nachbehandlung mit
proteolytischen Enzymen aus Mikroorganismen bei pH 3,0 bis 5,5 vorgeschlagen, wobei die
Proteasen zur Erzielung eines optimalen Effekts mit Carbohydrasen kombiniert werden
können. Bei den zur Anwendung kommenden Carbohydrasen handelt es sich nach der DE-PS 1 230 469 um Oligasen, d.h. um einfache
Glykoside und Oligosaccharide spaltende' Enzyme (vgl. Handbuch der Enzymologie,
Herausg. F.F. Nord und R. Weidenhagen, Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1940,
S. 514 ff.). Unter modernen Gesichtspunkten ist der Erfolg der an die Äscherung anschließenden
technologischen Schritte in der Wasserwerkstatt daran zu messen, ob die erwünschte
Grundlockerung erreicht wird.
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In der DE-PS 1 800 891 wird ein Verfahren zum Weichen oder Beizen von Häuten oder
Fellen oder Nachbeizen von vorgegerbtem Hautmaterial mittels proteolytischer Enzyme
bei einem pH-Wert zwischen 3 und 5 unter nicht-schwellenden Bedingungen vorgeschlagen,
das durch die Verwendung von Papain als Protease gekennzeichnet ist.
Es wurde nun gefunden, daß bei einem enzymatischen Beizverfahren im sauren pH-Bereich
eine voll befriedigende Beizwirkung, verbunden mit einer ausgezeichneten Grundlöckerung,
dann erreicht wird, wenn man als Enzyme Amylasen und Proteasen gleichzeitig, speziell Amylasen mit gewisser proteolytischer
Begleitaktivität verwendet. Unter dem sauren pH-Bereich sei im Sinne der vorliegenden Erfindung
in der Regel der Bereich von pH bis 7,5, insbesondere der Bereich von 3 bis
6, verstanden.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Amylasen in Kombination mit sauren Proteasen.
Unter den im Sinne der vorliegenden Erfindung geeigneten Amylasen seien die Enzyme
verstanden, die die Hydrolyse einer ο 1 —^4 glykosidischen Bindung in Polysaccariden
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'ff
katalysieren,*} die eine proteolytische Begleitaktivität besitzen, insbesondere
a-Amylasen (vgl. Fischer und Stein in "The Enzymes" Herausg. P.D. Boyer et al.
Vol. IV, S. 313 - 343, Academic Press, 2. Auflage, I960). Der optimale pH-Bereich
der geeigneten Amylasen liegt im Hinblick auf den Stärkeabbau im allgemeinen zwischen S und" 6, sofern im Temperaturbereich
von 20 bis 400C gearbeitet wird. Vielfach beobachtet man eine deutliche
Temperaturabhängigkeit der pH-Optima hinsichtlich der Stärkehydrolyse, d.h. mit steigender Temperatur verschieben
sich die pH-Optima zum Neutralpunkt hin, wobei die Enzymaktivität tendenzmäßig abnimmt. Umgekehrt nimmt die Aktivität
auch mit fallendem pH-Wert ab.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Amylasen sind tierischen, pflanzlichen oder mikrobiologischen
Ursprungs. So können beispielsweise Pankreas-Amylasen, Bakterien- und Pilzamylasen Verwendung finden.
speziell diejenigen
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■<■
Die besonders geeigneten α-Amylasen können
beispielsweise aus Bacillus-Arten wie Bacillus subtilis, Bacillus coagulans,
Bacillus mesentericus, Bacillus stearthermophilus oder aus Pilzen, z.B.
Aspergillus Arten, wie Aspergillus oryzae (Taka-Amylase), Aspergillus candidus,
ferner Pseudomonas-Arten wie Pseudomonas saccharophila, gewonnen werden.
Ferner ist die Gewinnung von a-Amylase
aus Malz möglich.
Unter den sauren Proteasen, die zur Kombination mit den Amylasen gemäß der vorliegenden
Erfindung infrage kommen, seien die tierischen Proteasen, wie Pepsin und Trypsin, pflanzliche Proteasen wie Papain,
sowie solche mikrobiologischen Ursprungs, vor allem Pilzproteasen wie die aus Aspergillus-Arten (Aspergillus saitoi,
Aspergillus oryzae, Aspergillus niger, oder aus Penicillium-Arten wie Peaicillium
roqueforti aus Rhiz. chinenensis oder Mucor
*
pusillus gewonnen, verstanden, deren optimaler Wirkungsbereich (gegenüber Haemoglobin) zwischen pH 2 und 7 liegt-
pusillus gewonnen, verstanden, deren optimaler Wirkungsbereich (gegenüber Haemoglobin) zwischen pH 2 und 7 liegt-
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von proteolytischen Enzymen, deren Wirkungsoptimum
gegenüber Haemoglobin bei pH-Werten unter 5,5 liegt. Als besonders günstig hat
werden
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sich die Kombination von sauren PiIz-Proteinasen mit den erfindungsgemäß verwendbaren
Amylasen erwiesen.
Für den Einsatz der genannten Enzyme
können die bereits bekannten Verfahren, bei denen saure Proteasen zur Beize
herangezogen worden sind, als Vorbild dienen.
10
10
Die Temperaturen liegen dabei im allgemeinen zwischen Raumtemperatur und ca.
500C. Die enzymatischen Ansätze können noch die üblichen Zusätze wie Salze, ins-
^5 besondere Ammonsulfat, Natriumsulfat und
Kochsalz neben den zur Einstellung des gewünschten pH-Werts gebräuchlichen Agentien
enthalten. Die Dauer der Behandlung hängt in erster Linie vom Substrat ab.
Bei "Wet Blues" liegt sie z.B. in der Größenordnung von 14 Stunden; bei Rindsoder Kalbsblößen genügt eine deutlich
kürzere Behandlungsdauer, beispielsweise in der Regel zwischen 2 und 4 Stunden.
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Dabei wurden die in üblicher Weise geweichten und geäscherten Blößen nach den
mechanischen Arbeitsgängen wie z.B. Entfleischen und Spalten in üblicher Weise
im Faß, Mischer, Gerbmaschine, Haspel u.a. entkalkt.
Die Durchführung der sauren Beize wird bei der Herstellung von Chromledern am einfachsten
mit dem zur Sauerstellung erfor-
10- derlichen Pickel kombiniert. Zur Vermeidung
des Auftretens einer Säureschwellung sollte man entweder mit einem Kochsalzpuffer
oder mit sogenannten nicht-schwellen-.den Säuren wie z.B. Naphthalinsulfonsäure,
*5 Naphtholsulfonsäure, Sulfophthalsäure u.a.
arbeiten.
Beim Arbeiten im Gerbfaß geht man dabei zweckmäßig so vor, daß man zunächst SO-100
Gew.-I Wasser bezogen auf das Blößen-O gewicht mit einer Einlauftemperatur von
ca. 23 - 250C in das Faß einlaufen läßt.
man Nun gibt man die Blößen dazu. SofernYohne
nicht-schwellende Säuren arbeitet, gibt man 5 - 10 Gew.-$ Kochsalz zu und bewegt
J ca. 20 Minuten. Danach setzt man das Enzymprodukt
zu und reguliert durch Zugabe von Säuren den pH-Wert. An Säuren können z.B.
eingesetzt werden: Ameisensäure, Essigsäure, Salzsäure, Schwefelsäure. Die Mengendosierung
sollte so bemessen sein, daß ein pH-Wert in der Flotte von 4,0 bis 4,5 nicht
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wesentlich unterschritten wird. Je nach dem Alkaligehalt sowie der Stärke der Blößen
benötigt man hierfür zwischen 0,5 und 1 Gew.-I Ameisensäure ( 85 % - technisch). Die Enzymmenge
richtet sich u.a. danach, ob es sich um einen Kurzzeitprozeß von einigen Stunden
oder um einen Prozeß der z.B. über Nacht durchgeführt wird, handelt. Für Kurzprozesse benötigt man die 3 - 4fache
Enzymmenge wie für Langzeitverfahren. Im allgemeinen benötigt man zwischen 0,01 und 0,2-*)
Gew.-t bezogen auf das Blößengewicht eines Enzymprodukts mit zwischen 800 und 2500
.Löhlein-Volhard-Einheiten. (Siehe nachstehende Definitionen). Am Ende der Beize
liegt die Blöße in einem grundfreien, verfallenen Zustand vor. Die zur Chromgerbung
erforderliche Sauerstellung kann im gleichen Bad durch weitere Säurezugabe erfolgen. Auch
die nachfolgende Chromgerbung wird im selben Bad durchgeführt.
Während die eingangs angeführten, auf.der Basis von Pankreas-Enzymen aufgebauten Beizmittel,
die im neutralen oder schwach-alkalischen pH-Bereich angewandt werden, vorwiegend
eine Reinigung des Narbens von Schmutz und Grund bewirken, führen die sauren Beizmittel auch zu einer Auflockerung des
j5O Fasergefüges, die in einem weicheren Griff
des Leders zum Ausdruck kommt.
. Jvorzugsweise zwischen 0,02 und 0,08 -
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Physikalische Untersuchungen der Zugfestigkeit und der Dehnung haben gezeigt,
daß die Werte im Vergleich zu konventionellen Beizverfahren um 15 - 20 % verbessert
sind.
Mit im sauren pH-Bereich angewandten Kombinationen von proteolytischen und amylasehaltigen
Enzymen ist es somit möglich, den in der Praxis häufig durchgeführten Nachäscher
einzusparen. Werden sie bei der Entpicklung von Pickelblößen (Beispiel 3) eingesetzt, so werden die beim Versand
häufig auftretenden Liegefalten beseitigt.
Da bei der Herstellung von Pickelblößen häufig nur ein kurzer Äscher durchgeführt
wird, sind solche Pickelblößen oft nur in unzureichendem Maße grundrein. Die Grundlockerung
kann durch Anwendung einer sauren Beize der oben beschriebenen Art wesentlich
verbessert werden. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, diese Blößen zur Herstellung von naturell gefärbten Anilinledern zu verwenden, die ohne eine aus-
reichende Grundlockerung nicht gegeben ist.
Auch sogenannte "Wet blues" (Beispiel Nr. 5) können mit Kombinationen aus Amyläsen und
Proteasen in chromgegerbtem Zustand enzy- -,Q matisch behandelt werden. Voraussetzung hierfür
ist, daß die nicht an die Faser gebundenen Chromsalze durch die Zugabe von so-
* (Beispiel 4)
- 10 -
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genannten Maskierungsmitteln (Formiat, Azetat, Sulfit
etc.) gebunden oder durch Waschprozesse aus der Lösung entfernt werden.
Diese Vorbehandlung ist erforderlich um eine Inhibierung der proteolytischen Enzyme zu vermeiden.
Da die Schrumpfungstemperatur von "Wet blues" gegenüber derjenigen von Blößen erhöht ist, können bei der praktischen Durchführung der Enzymbehandlung Temperaturen von ca. 400C angewandt werden. Nach den Vorbereitungsprozessen liegt im Behandlungsbad ein pH-Wert von 4-4,5 vor, der auch im optimalen Wirkungsbereich der Enzyme liegt. Aus dem genannten Grund ist eine Einstellung des pH-Wertes bei der Verarbeitung von "Wet blues" nicht erforderlich. Die Behandlung sollte bei "Wet blues" Über Nacht andauern. Am Ende der Enzymbehandlung liegen die Leder in einem weichen, verfallenen Zustand vor. Dies zeigt sich durch das Vorhandensein eines Eiweiß-Hydrolysatfilms sowohl auf dem Narben als auch auf der Fleischseite.
Da die Schrumpfungstemperatur von "Wet blues" gegenüber derjenigen von Blößen erhöht ist, können bei der praktischen Durchführung der Enzymbehandlung Temperaturen von ca. 400C angewandt werden. Nach den Vorbereitungsprozessen liegt im Behandlungsbad ein pH-Wert von 4-4,5 vor, der auch im optimalen Wirkungsbereich der Enzyme liegt. Aus dem genannten Grund ist eine Einstellung des pH-Wertes bei der Verarbeitung von "Wet blues" nicht erforderlich. Die Behandlung sollte bei "Wet blues" Über Nacht andauern. Am Ende der Enzymbehandlung liegen die Leder in einem weichen, verfallenen Zustand vor. Dies zeigt sich durch das Vorhandensein eines Eiweiß-Hydrolysatfilms sowohl auf dem Narben als auch auf der Fleischseite.
Die Durchführung der Daumen-Druckprobe als
praktischen Beiztest ist möglich. Durch die Enzymbehandlung lassen sich Liegefalten beseitigen.
Es werden egalere Färbungen erhalten. Die physikalischen Meßwerte von Zugfestigkeit
und Dehnung sind verbessert. Vor der Enzymbehandlung luftundurchlässige
- 11 -
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-43-
"Wet blues" sind nach der Enzymbehandlung gemäß der vorliegenden Erfindung luftdurchlässig
geworden. Ein mittlerer Cr2 O_-Gehalt
von 1-2 Gew.-I bezogen auf Blößengewicht ergibt die besten Wirkungseffekte.
Die proteolytische Wirksamkeit der Enzyme wird zweckmäßig nach der sogenannten
Löhlein-Volhardmethode ("die Löhlein-Volhard'sche Methode zur Bestimmung der proteolytischen Aktivität", Gerbereitechnisches
Taschenbuch, Dresden-Leipzig 1955) bestimmt Und in "LVE" (Löhlein-Volhard-Einheiten)
angegeben bzw. bestimmt.
Unter einer LVE-Einheit ist diejenige Enzymmenge zu verstehen, die unter den
spezifischen Bedingungen der Methode 1,725 mg Kasein verdaut. Für die Aktivitätsbestimmung
der im sauren Bereich wirksamen Enzyme, die aus der Anson-Methode
(M.L. Anson, J. Gen. Physiol. U, 79 (1939))
abgeleitet wurde, gilt: Die Einheiten werden als "Proteinase-Units (Hämoglobin)" = IW
bezeichnet. Eine U„, entspricht derjenigen Enzymmenge, welche die Freisetzung von trichloressigsäure-löslichen
Bruchstücken aus Hämoglobin äquivalent 1 Mol Tyrosin pro Minute bei 37°C (gemessen bei 280 nm)
katalysiert. 1 mUj,, = 10~ U„. .
■ . - 12 -
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•X-
Die Aktivität der erfindungsgemäßen α-Amylasen
unter Verwendung von Stärke als Substrat kann nach der Methode von Sandstedt, Kneen & Blish
(Cereal Chem. J_6, 172 (1939) und Technical Bulletin Nr. 1024, U.S. Dept. of Agriculture)
bestimmt werden. Dabei ist 1 Amylaseneinheit (= 1 SKB-Einheit) diejenige Enzymmenge, die
bei 3O0C und den im übrigen gegebenen Reaktionsbedingungen
imstande ist, 1 g lösliche Stärke im Laufe von 1 Stunde zu dextrinieren.
Ferner wird die Methode von Willstätter zur Bestimmung der Aktivität der Pankreas-Amylase
herangezogen (Hoppe-Seylers.
.je Z. physiol. Chem. 126, 143 (1923). Dabei
wird eine Willstätter-Amylase-Einheit als das Hundertfache derjenigen Enzymmenge, die
unter den gegebenen Versuchsbedingungen die Stärke mit einer solchen Geschwindigkeit
«λ spaltet, daß die monomolekulare Reaktionskonstante
gleich 0,01 ist.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren der Erfindung erläutern ohne den nachgebe
suchten Schutz auf diese Ausführungsarten zu beschränken ist definiert.
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100 kg Rindsblößen werden nach der Entkälkung im Faß zur Beize behandelt mit
5
100,0 Gew.-I Wasser mit 25°C Einlauftemperatur
0,025 Gew.-i Pankreasamylase mit 2500 LVE 0,9 Gew.-% Ammonsulfat
Nach 20 Minuten Laufzeit wird mit sogenannten nicht schwellenden Säuren, wie
z.B. Sulphtalsäure, Naphtalinsulfonsäure,
-r Naphtolsulfonsäure auf pH 5,0 eingestellt.
Nach 3-stündiger Bewegung sind die Blößen grundrein. Der Pickel kann in der selben
Flotte durch Einstellung auf pH 3,5 mittels der oben angeführten nicht schwellenden
Säuren vorgenommen werden. Die Prozentangaben beziehen sich auf das Blößengewicht.
*
42 Willstätter1sehen Amylaseneinheiten/g und...
42 Willstätter1sehen Amylaseneinheiten/g und...
- 14■■-
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100 kg Kalbsblößen werden nach der Entkälkung in der Gerbmaschine zur Beize zunächst
mit
60,0 Gew.-I Wasser mit 25°C Einlauftemperatur bezogen auf das Blößengewicht
10
5,0 Gew.-I Kochsalz
0,025 Gew.-I Amylase. aus Ba- * -
cillus subtilis mit 850 LVE 15
0,05 Gew.-I Pilzproteinase aus Aspergillus parasiticus mit 1800 LVE
0,9 Gew.-I Natriumsulfat
20 Minuten bewegt. Zur Einstellung des pH-Wertes auf 5,0 gibt man
0,8 Gew.-I Ameisensäure techn.
(85Ug) 1:10 verdünnt
zu und bewegt 2 Stunden. Nach dieser Zeit sind die Blößen grundrein und weisen die charakteristischen
Beizmerkmale, wie Luftdurchlässigkeit,
. 5000 SKB-Einheiten und...
- Ί5 -
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Stehenbleiben des Eindruckes bei der Daumendruckprobe auf. In der gleichen
Flotte kann nun die weitere Sauerstellung im Pickel durch Zugabe von technischer
Schwefelsäure 1:10 verdünnt, erfolgen.
100 kg Schafpickelblößen werden zunächst im Faß mit
200,0 Gew.-$ Wasser, 25°C Anfangstemperatur (Prozent-
' angaben bezogen auf
Abtropfgewicht)
12,0 Gew.-% Natriumchlorid 1»5 Gew.-I Natriumbikarbonat
entpickelt. Vor Einbringen der Blößen ist es erforderlich, daß das Wasser und Natriumchlorid
gut durchmischt ist, um eine Säure-Schwellung zu vermeiden. Nach einer Laufzeit
von 1 Stunde hat sich ein pH-Wert von 5,0 in der Flotte eingestellt. Jetzt gibt man
zur Beize
- 16 -
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0,0125 Gew.-$ Amylase aus Asper- *
gillus orycae mit 900 LVE
0,019 Gew.-I Bakterienproteinase aus Bacillus
subtilis mit 850 LVE
zu und bewegt 1 Stunde. Die Blößen bleiben über Nacht im Faß. Während der Nacht bewegt
man mehrmals 10 Minuten. Am nächsten Morgen bewegt man 20 Minuten. Die Blößen sind grundrein,
luftdurchlässig und weisen keine Liegefalten mehr auf.
*4700 SKB/g und...
Beispiel 4
Beispiel 4
100 kg Spaltblößen werden im Mischer in üblicher Weise entkält und gespült. Zur Beize
werden sie folgendermaßen weiterverarbeitet: 20
70,0 Gew.-I Wasser, 25°C Einlauftemperatur
0,02 Gew.-? 0 Pankreasamylase mit 750 LVE
25
0,02 Gew.-% Bakterienproteinase aus Bacillus subtilis mit 900 LVE
0,9 Gew.-I Natriumsulfat.
**
. 42 Willstätter-Einheiten und...
. 42 Willstätter-Einheiten und...
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030029/0081
Nach einer Bewegung von 30 Minuten wird der pH-Wert der Flotte mit Naphtalinsulfonsäure
auf pH 5,0 eingestellt. Man bewegt insgesamt 2 Stunden. Die Blößen bleiben über Nacht im Mischer und werden 3mal 10 Minuten
bewegt. Die Gesamtbehandlungsdauer beträgt 14 Stunden. Nach dieser Zeit ist die Blöße
abgeschwellt, verfallen und weist die charakteristischen Beizunterschiede auf. Die
Blöße wird dann in der gleichen Flotte gepickelt und gegerbt. Die Prozentangaben beziehen
sich auf das Blößengewicht.
100 kg wet-blues aus Lammblößen werden zunächst im Faß mit
100,0 Gew.-% Wasser, 35°C . 1,0 Gew.-V Natriumsulfat
60 Minuten bewegt. Danach werden sie 2mal mit 100 Gew.-S Wasser, 35°C gewaschen. Ziel
dieser Maßnahmen ist es, den nicht gebundenen Chromgerbstoff zu entfernen und die Einstellung
des für die Enzymbehandlung erforderlichen optimalen pH-Wertes zu erreichen, der bei pH
5,0 liegen sollte. Nicht ausgewaschener Chromgerbstoff bewirkt die Inhibierung der Enzyme.
Die Enzymbehandlung erfolgt mit
- 18 -
030029/0031
100,0 Gew.-»ο Wasser, 35°C
0^06 Gew.-I Amyläse aus
Bacillus subtilis mit 5000 SKB und 1800 LVE
0,9 Gew.-I Natriumsulfat.
Zunächst wird 2 Stunden bewegt. Die Leder bleiben über Nacht im Faß. Während dieser
Zeit wird mehrmals 20 Minuten bewegt. Die Behandlungsdauer beträgt 14 Stunden. Danach
wird die Flotte abgelassen, gewaschen und in üblicher Weise gegerbt. Die Prozentangaben
beziehen sich auf das Blößengewicht. Am Ende der Enzymbehandlung zeigen die Leder
die charakteristischen Beizmerkmale, wie z.B. schlüpfriger Narben, Luftdurchlässigkeit,
Stehenbleiben des Eindruckes bei der
Daumendruckprobe.
20
20
030029/0081
Claims (3)
- Enzymatisehes BeizverfahrenPatentansprücheVerfahren zur enzymatischen Beize von Blößen im sauren pH-Bereich unter gleich zeitiger Grundlockerung,dadurch gekennzeichnet,daß man als Enzyme Amylasen und Proteasen gleichzeitig anwendet.
- 2. Verfahren zur enzymatischen Beize von Blößen im sauren pH-Bereich unter gleich- ~ zeitiger Grundlockerung, dadurch gekennzeichnet, daß man als Enzyme Amylasen mit proteolytischer Begleitaktivität, die im sauren pH-Bereich ausreichende katalytisch^ Wirksamkeit entfalten, verwendet.
- 3. Verfahren zur enzymatischen Beize von Blößen im sauren pH-Bereich unter gleichzeitiger Grundlockerung, dadurch gekennzeichnet, daß man als Enzyme Amylasen mit proteolytischer Begleitaktivität, deren hydrolytische Aktivität gegenüber Polysacchariden unter Spaltung der a-1-*"4-glykosidischen Bindung unterhalb von pH 7 ihr Optimum hat, verwendet.030029/0081Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Enzyme Amylasen mit proteolytischer Begleitaktivität und gleichzeitig saure Proteasen verwendet.Ö3ÖÖ29/GÖ81
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Family
ID=6058493
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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AR (1) | AR220249A1 (de) |
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