DE2856320A1 - Enzymatisches beizverfahren - Google Patents

Enzymatisches beizverfahren

Info

Publication number
DE2856320A1
DE2856320A1 DE19782856320 DE2856320A DE2856320A1 DE 2856320 A1 DE2856320 A1 DE 2856320A1 DE 19782856320 DE19782856320 DE 19782856320 DE 2856320 A DE2856320 A DE 2856320A DE 2856320 A1 DE2856320 A1 DE 2856320A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
amylases
pelts
acidic
weight
enzymes
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19782856320
Other languages
English (en)
Other versions
DE2856320C2 (de
Inventor
Rolf Dr Monsheimer
Ernst Dipl Chem Pfleiderer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm GmbH Darmstadt
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Roehm GmbH Darmstadt filed Critical Roehm GmbH Darmstadt
Priority to DE19782856320 priority Critical patent/DE2856320A1/de
Priority to ES486658A priority patent/ES486658A1/es
Priority to US06/104,832 priority patent/US4273876A/en
Priority to IN913/DEL/79A priority patent/IN153467B/en
Priority to GB7944281A priority patent/GB2044294B/en
Priority to IT7969478A priority patent/IT1119625B/it
Priority to BR7908523A priority patent/BR7908523A/pt
Priority to JP16953979A priority patent/JPS5590600A/ja
Priority to AR279471A priority patent/AR220249A1/es
Publication of DE2856320A1 publication Critical patent/DE2856320A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2856320C2 publication Critical patent/DE2856320C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Enzymes And Modification Thereof (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

Enzymatisches Beizverfahren
Bekanntlich müssen zur Herstellung von Ledern mit einer gewissen Weichheit und Geschmeidigkeit im Griff, die einen qualitativ hochwertigen Narben aufweisen, die Blößen nach dem Äschern und Entkälken einem weiteren enzymatischen Prozeß, der sogenannten Beize unterworfen werden. Ihr technologischer Sinn ist es, neben weiterer Reinigung der Haut von Haar-, Fett- und Epidemisresten einerseits eine Entquellung, andererseits eine Auflockerung und Konditionierung des gesamten Hautfasergefüges herbeizuführen. Bereits 1907 hat 0. Röhm ein enzymatisches Beizverfahren unter Verwendung von Pankreasenzymen unter Zusatz von Ammoniumsalzen CDRP 200 519) eingeführt. Die Ammoniumsalze haben ebenfalls eine entkalkende Wirkung und bilden mit dem freiwerdenden Ammoniak ein schwach alkalisches Puffersystem, das den für tryptische Fermente optimalen pH-Bereich stabilisiert. Im weiteren wurden zunehmend die aus Schimmelpilzen und Bakterien gewonnenen Proteasen für die Beize verwendet. Die meisten
-Z-
Q30029/0G81
-J-
handelsüblichen Beizpräparate haben vergleichbare Zusammensetzungen und unterscheiden sich vor allem im Enzym- bzw. Ammoniumsalzgehalt, in der Enzymart und zum Teil auch durch die Netzmittelzusätze.
In der DE-PS 1 230 169 wird eine enzymatische Enthaarung der Felle und Häute mit Proteasen unter Zusatz von Carbohydrasen bei pH 5,5 bis 10 und Nachbehandlung mit proteolytischen Enzymen aus Mikroorganismen bei pH 3,0 bis 5,5 vorgeschlagen, wobei die Proteasen zur Erzielung eines optimalen Effekts mit Carbohydrasen kombiniert werden können. Bei den zur Anwendung kommenden Carbohydrasen handelt es sich nach der DE-PS 1 230 469 um Oligasen, d.h. um einfache Glykoside und Oligosaccharide spaltende' Enzyme (vgl. Handbuch der Enzymologie, Herausg. F.F. Nord und R. Weidenhagen, Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1940, S. 514 ff.). Unter modernen Gesichtspunkten ist der Erfolg der an die Äscherung anschließenden technologischen Schritte in der Wasserwerkstatt daran zu messen, ob die erwünschte Grundlockerung erreicht wird.
030029/0081
In der DE-PS 1 800 891 wird ein Verfahren zum Weichen oder Beizen von Häuten oder Fellen oder Nachbeizen von vorgegerbtem Hautmaterial mittels proteolytischer Enzyme bei einem pH-Wert zwischen 3 und 5 unter nicht-schwellenden Bedingungen vorgeschlagen, das durch die Verwendung von Papain als Protease gekennzeichnet ist.
Es wurde nun gefunden, daß bei einem enzymatischen Beizverfahren im sauren pH-Bereich eine voll befriedigende Beizwirkung, verbunden mit einer ausgezeichneten Grundlöckerung, dann erreicht wird, wenn man als Enzyme Amylasen und Proteasen gleichzeitig, speziell Amylasen mit gewisser proteolytischer Begleitaktivität verwendet. Unter dem sauren pH-Bereich sei im Sinne der vorliegenden Erfindung in der Regel der Bereich von pH bis 7,5, insbesondere der Bereich von 3 bis 6, verstanden.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Amylasen in Kombination mit sauren Proteasen.
Unter den im Sinne der vorliegenden Erfindung geeigneten Amylasen seien die Enzyme verstanden, die die Hydrolyse einer ο 1 —^4 glykosidischen Bindung in Polysaccariden
030029/0081
'ff
katalysieren,*} die eine proteolytische Begleitaktivität besitzen, insbesondere a-Amylasen (vgl. Fischer und Stein in "The Enzymes" Herausg. P.D. Boyer et al. Vol. IV, S. 313 - 343, Academic Press, 2. Auflage, I960). Der optimale pH-Bereich der geeigneten Amylasen liegt im Hinblick auf den Stärkeabbau im allgemeinen zwischen S und" 6, sofern im Temperaturbereich von 20 bis 400C gearbeitet wird. Vielfach beobachtet man eine deutliche Temperaturabhängigkeit der pH-Optima hinsichtlich der Stärkehydrolyse, d.h. mit steigender Temperatur verschieben sich die pH-Optima zum Neutralpunkt hin, wobei die Enzymaktivität tendenzmäßig abnimmt. Umgekehrt nimmt die Aktivität auch mit fallendem pH-Wert ab.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Amylasen sind tierischen, pflanzlichen oder mikrobiologischen Ursprungs. So können beispielsweise Pankreas-Amylasen, Bakterien- und Pilzamylasen Verwendung finden.
speziell diejenigen
30
030029/0081
■<■
Die besonders geeigneten α-Amylasen können beispielsweise aus Bacillus-Arten wie Bacillus subtilis, Bacillus coagulans, Bacillus mesentericus, Bacillus stearthermophilus oder aus Pilzen, z.B.
Aspergillus Arten, wie Aspergillus oryzae (Taka-Amylase), Aspergillus candidus, ferner Pseudomonas-Arten wie Pseudomonas saccharophila, gewonnen werden. Ferner ist die Gewinnung von a-Amylase aus Malz möglich.
Unter den sauren Proteasen, die zur Kombination mit den Amylasen gemäß der vorliegenden Erfindung infrage kommen, seien die tierischen Proteasen, wie Pepsin und Trypsin, pflanzliche Proteasen wie Papain, sowie solche mikrobiologischen Ursprungs, vor allem Pilzproteasen wie die aus Aspergillus-Arten (Aspergillus saitoi, Aspergillus oryzae, Aspergillus niger, oder aus Penicillium-Arten wie Peaicillium roqueforti aus Rhiz. chinenensis oder Mucor
*
pusillus gewonnen, verstanden, deren optimaler Wirkungsbereich (gegenüber Haemoglobin) zwischen pH 2 und 7 liegt-
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von proteolytischen Enzymen, deren Wirkungsoptimum gegenüber Haemoglobin bei pH-Werten unter 5,5 liegt. Als besonders günstig hat
werden
0300 29/00 8 1
sich die Kombination von sauren PiIz-Proteinasen mit den erfindungsgemäß verwendbaren Amylasen erwiesen.
Für den Einsatz der genannten Enzyme
können die bereits bekannten Verfahren, bei denen saure Proteasen zur Beize herangezogen worden sind, als Vorbild dienen.
10
Die Temperaturen liegen dabei im allgemeinen zwischen Raumtemperatur und ca. 500C. Die enzymatischen Ansätze können noch die üblichen Zusätze wie Salze, ins-
^5 besondere Ammonsulfat, Natriumsulfat und Kochsalz neben den zur Einstellung des gewünschten pH-Werts gebräuchlichen Agentien enthalten. Die Dauer der Behandlung hängt in erster Linie vom Substrat ab.
Bei "Wet Blues" liegt sie z.B. in der Größenordnung von 14 Stunden; bei Rindsoder Kalbsblößen genügt eine deutlich kürzere Behandlungsdauer, beispielsweise in der Regel zwischen 2 und 4 Stunden.
030029/0081
Dabei wurden die in üblicher Weise geweichten und geäscherten Blößen nach den mechanischen Arbeitsgängen wie z.B. Entfleischen und Spalten in üblicher Weise im Faß, Mischer, Gerbmaschine, Haspel u.a. entkalkt.
Die Durchführung der sauren Beize wird bei der Herstellung von Chromledern am einfachsten mit dem zur Sauerstellung erfor-
10- derlichen Pickel kombiniert. Zur Vermeidung des Auftretens einer Säureschwellung sollte man entweder mit einem Kochsalzpuffer oder mit sogenannten nicht-schwellen-.den Säuren wie z.B. Naphthalinsulfonsäure,
*5 Naphtholsulfonsäure, Sulfophthalsäure u.a. arbeiten.
Beim Arbeiten im Gerbfaß geht man dabei zweckmäßig so vor, daß man zunächst SO-100 Gew.-I Wasser bezogen auf das Blößen-O gewicht mit einer Einlauftemperatur von
ca. 23 - 250C in das Faß einlaufen läßt.
man Nun gibt man die Blößen dazu. SofernYohne
nicht-schwellende Säuren arbeitet, gibt man 5 - 10 Gew.-$ Kochsalz zu und bewegt J ca. 20 Minuten. Danach setzt man das Enzymprodukt zu und reguliert durch Zugabe von Säuren den pH-Wert. An Säuren können z.B. eingesetzt werden: Ameisensäure, Essigsäure, Salzsäure, Schwefelsäure. Die Mengendosierung sollte so bemessen sein, daß ein pH-Wert in der Flotte von 4,0 bis 4,5 nicht
030029/0081
wesentlich unterschritten wird. Je nach dem Alkaligehalt sowie der Stärke der Blößen benötigt man hierfür zwischen 0,5 und 1 Gew.-I Ameisensäure ( 85 % - technisch). Die Enzymmenge richtet sich u.a. danach, ob es sich um einen Kurzzeitprozeß von einigen Stunden oder um einen Prozeß der z.B. über Nacht durchgeführt wird, handelt. Für Kurzprozesse benötigt man die 3 - 4fache Enzymmenge wie für Langzeitverfahren. Im allgemeinen benötigt man zwischen 0,01 und 0,2-*) Gew.-t bezogen auf das Blößengewicht eines Enzymprodukts mit zwischen 800 und 2500 .Löhlein-Volhard-Einheiten. (Siehe nachstehende Definitionen). Am Ende der Beize liegt die Blöße in einem grundfreien, verfallenen Zustand vor. Die zur Chromgerbung erforderliche Sauerstellung kann im gleichen Bad durch weitere Säurezugabe erfolgen. Auch die nachfolgende Chromgerbung wird im selben Bad durchgeführt.
Während die eingangs angeführten, auf.der Basis von Pankreas-Enzymen aufgebauten Beizmittel, die im neutralen oder schwach-alkalischen pH-Bereich angewandt werden, vorwiegend eine Reinigung des Narbens von Schmutz und Grund bewirken, führen die sauren Beizmittel auch zu einer Auflockerung des
j5O Fasergefüges, die in einem weicheren Griff des Leders zum Ausdruck kommt.
. Jvorzugsweise zwischen 0,02 und 0,08 -
03ÖÖ29/0081
Physikalische Untersuchungen der Zugfestigkeit und der Dehnung haben gezeigt, daß die Werte im Vergleich zu konventionellen Beizverfahren um 15 - 20 % verbessert sind.
Mit im sauren pH-Bereich angewandten Kombinationen von proteolytischen und amylasehaltigen Enzymen ist es somit möglich, den in der Praxis häufig durchgeführten Nachäscher einzusparen. Werden sie bei der Entpicklung von Pickelblößen (Beispiel 3) eingesetzt, so werden die beim Versand häufig auftretenden Liegefalten beseitigt.
Da bei der Herstellung von Pickelblößen häufig nur ein kurzer Äscher durchgeführt wird, sind solche Pickelblößen oft nur in unzureichendem Maße grundrein. Die Grundlockerung kann durch Anwendung einer sauren Beize der oben beschriebenen Art wesentlich verbessert werden. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, diese Blößen zur Herstellung von naturell gefärbten Anilinledern zu verwenden, die ohne eine aus- reichende Grundlockerung nicht gegeben ist.
Auch sogenannte "Wet blues" (Beispiel Nr. 5) können mit Kombinationen aus Amyläsen und Proteasen in chromgegerbtem Zustand enzy- -,Q matisch behandelt werden. Voraussetzung hierfür ist, daß die nicht an die Faser gebundenen Chromsalze durch die Zugabe von so-
* (Beispiel 4)
- 10 -
030029/0081
genannten Maskierungsmitteln (Formiat, Azetat, Sulfit etc.) gebunden oder durch Waschprozesse aus der Lösung entfernt werden. Diese Vorbehandlung ist erforderlich um eine Inhibierung der proteolytischen Enzyme zu vermeiden.
Da die Schrumpfungstemperatur von "Wet blues" gegenüber derjenigen von Blößen erhöht ist, können bei der praktischen Durchführung der Enzymbehandlung Temperaturen von ca. 400C angewandt werden. Nach den Vorbereitungsprozessen liegt im Behandlungsbad ein pH-Wert von 4-4,5 vor, der auch im optimalen Wirkungsbereich der Enzyme liegt. Aus dem genannten Grund ist eine Einstellung des pH-Wertes bei der Verarbeitung von "Wet blues" nicht erforderlich. Die Behandlung sollte bei "Wet blues" Über Nacht andauern. Am Ende der Enzymbehandlung liegen die Leder in einem weichen, verfallenen Zustand vor. Dies zeigt sich durch das Vorhandensein eines Eiweiß-Hydrolysatfilms sowohl auf dem Narben als auch auf der Fleischseite.
Die Durchführung der Daumen-Druckprobe als praktischen Beiztest ist möglich. Durch die Enzymbehandlung lassen sich Liegefalten beseitigen. Es werden egalere Färbungen erhalten. Die physikalischen Meßwerte von Zugfestigkeit und Dehnung sind verbessert. Vor der Enzymbehandlung luftundurchlässige
- 11 -
030029/0081
-43-
"Wet blues" sind nach der Enzymbehandlung gemäß der vorliegenden Erfindung luftdurchlässig geworden. Ein mittlerer Cr2 O_-Gehalt von 1-2 Gew.-I bezogen auf Blößengewicht ergibt die besten Wirkungseffekte.
Die proteolytische Wirksamkeit der Enzyme wird zweckmäßig nach der sogenannten Löhlein-Volhardmethode ("die Löhlein-Volhard'sche Methode zur Bestimmung der proteolytischen Aktivität", Gerbereitechnisches Taschenbuch, Dresden-Leipzig 1955) bestimmt Und in "LVE" (Löhlein-Volhard-Einheiten) angegeben bzw. bestimmt.
Unter einer LVE-Einheit ist diejenige Enzymmenge zu verstehen, die unter den spezifischen Bedingungen der Methode 1,725 mg Kasein verdaut. Für die Aktivitätsbestimmung der im sauren Bereich wirksamen Enzyme, die aus der Anson-Methode
(M.L. Anson, J. Gen. Physiol. U, 79 (1939)) abgeleitet wurde, gilt: Die Einheiten werden als "Proteinase-Units (Hämoglobin)" = IW bezeichnet. Eine U„, entspricht derjenigen Enzymmenge, welche die Freisetzung von trichloressigsäure-löslichen Bruchstücken aus Hämoglobin äquivalent 1 Mol Tyrosin pro Minute bei 37°C (gemessen bei 280 nm) katalysiert. 1 mUj,, = 10~ U„. .
■ . - 12 -
030029/0081
•X-
Die Aktivität der erfindungsgemäßen α-Amylasen unter Verwendung von Stärke als Substrat kann nach der Methode von Sandstedt, Kneen & Blish (Cereal Chem. J_6, 172 (1939) und Technical Bulletin Nr. 1024, U.S. Dept. of Agriculture) bestimmt werden. Dabei ist 1 Amylaseneinheit (= 1 SKB-Einheit) diejenige Enzymmenge, die bei 3O0C und den im übrigen gegebenen Reaktionsbedingungen imstande ist, 1 g lösliche Stärke im Laufe von 1 Stunde zu dextrinieren.
Ferner wird die Methode von Willstätter zur Bestimmung der Aktivität der Pankreas-Amylase herangezogen (Hoppe-Seylers.
.je Z. physiol. Chem. 126, 143 (1923). Dabei wird eine Willstätter-Amylase-Einheit als das Hundertfache derjenigen Enzymmenge, die unter den gegebenen Versuchsbedingungen die Stärke mit einer solchen Geschwindigkeit
«λ spaltet, daß die monomolekulare Reaktionskonstante gleich 0,01 ist.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren der Erfindung erläutern ohne den nachgebe suchten Schutz auf diese Ausführungsarten zu beschränken ist definiert.
- 13 -
030029/0081
Beispiele Beispiel 1
100 kg Rindsblößen werden nach der Entkälkung im Faß zur Beize behandelt mit 5
100,0 Gew.-I Wasser mit 25°C Einlauftemperatur
0,025 Gew.-i Pankreasamylase mit 2500 LVE 0,9 Gew.-% Ammonsulfat
Nach 20 Minuten Laufzeit wird mit sogenannten nicht schwellenden Säuren, wie z.B. Sulphtalsäure, Naphtalinsulfonsäure,
-r Naphtolsulfonsäure auf pH 5,0 eingestellt. Nach 3-stündiger Bewegung sind die Blößen grundrein. Der Pickel kann in der selben Flotte durch Einstellung auf pH 3,5 mittels der oben angeführten nicht schwellenden Säuren vorgenommen werden. Die Prozentangaben beziehen sich auf das Blößengewicht.
*
42 Willstätter1sehen Amylaseneinheiten/g und...
- 14■■-
030029/0081
Beispiel 2
100 kg Kalbsblößen werden nach der Entkälkung in der Gerbmaschine zur Beize zunächst mit
60,0 Gew.-I Wasser mit 25°C Einlauftemperatur bezogen auf das Blößengewicht 10
5,0 Gew.-I Kochsalz
0,025 Gew.-I Amylase. aus Ba- * -
cillus subtilis mit 850 LVE 15
0,05 Gew.-I Pilzproteinase aus Aspergillus parasiticus mit 1800 LVE
0,9 Gew.-I Natriumsulfat
20 Minuten bewegt. Zur Einstellung des pH-Wertes auf 5,0 gibt man
0,8 Gew.-I Ameisensäure techn.
(85Ug) 1:10 verdünnt
zu und bewegt 2 Stunden. Nach dieser Zeit sind die Blößen grundrein und weisen die charakteristischen Beizmerkmale, wie Luftdurchlässigkeit,
. 5000 SKB-Einheiten und...
- Ί5 -
030029/0081
Stehenbleiben des Eindruckes bei der Daumendruckprobe auf. In der gleichen Flotte kann nun die weitere Sauerstellung im Pickel durch Zugabe von technischer Schwefelsäure 1:10 verdünnt, erfolgen.
Beispiel 3
100 kg Schafpickelblößen werden zunächst im Faß mit
200,0 Gew.-$ Wasser, 25°C Anfangstemperatur (Prozent-
' angaben bezogen auf
Abtropfgewicht)
12,0 Gew.-% Natriumchlorid 1»5 Gew.-I Natriumbikarbonat
entpickelt. Vor Einbringen der Blößen ist es erforderlich, daß das Wasser und Natriumchlorid gut durchmischt ist, um eine Säure-Schwellung zu vermeiden. Nach einer Laufzeit von 1 Stunde hat sich ein pH-Wert von 5,0 in der Flotte eingestellt. Jetzt gibt man zur Beize
- 16 -
030029/0081
0,0125 Gew.-$ Amylase aus Asper- *
gillus orycae mit 900 LVE
0,019 Gew.-I Bakterienproteinase aus Bacillus subtilis mit 850 LVE
zu und bewegt 1 Stunde. Die Blößen bleiben über Nacht im Faß. Während der Nacht bewegt man mehrmals 10 Minuten. Am nächsten Morgen bewegt man 20 Minuten. Die Blößen sind grundrein, luftdurchlässig und weisen keine Liegefalten mehr auf.
*4700 SKB/g und...
Beispiel 4
100 kg Spaltblößen werden im Mischer in üblicher Weise entkält und gespült. Zur Beize werden sie folgendermaßen weiterverarbeitet: 20
70,0 Gew.-I Wasser, 25°C Einlauftemperatur
0,02 Gew.-? 0 Pankreasamylase mit 750 LVE 25
0,02 Gew.-% Bakterienproteinase aus Bacillus subtilis mit 900 LVE
0,9 Gew.-I Natriumsulfat.
**
. 42 Willstätter-Einheiten und...
- 17 -
030029/0081
Nach einer Bewegung von 30 Minuten wird der pH-Wert der Flotte mit Naphtalinsulfonsäure auf pH 5,0 eingestellt. Man bewegt insgesamt 2 Stunden. Die Blößen bleiben über Nacht im Mischer und werden 3mal 10 Minuten bewegt. Die Gesamtbehandlungsdauer beträgt 14 Stunden. Nach dieser Zeit ist die Blöße abgeschwellt, verfallen und weist die charakteristischen Beizunterschiede auf. Die Blöße wird dann in der gleichen Flotte gepickelt und gegerbt. Die Prozentangaben beziehen sich auf das Blößengewicht.
Beispiel 5
100 kg wet-blues aus Lammblößen werden zunächst im Faß mit
100,0 Gew.-% Wasser, 35°C . 1,0 Gew.-V Natriumsulfat
60 Minuten bewegt. Danach werden sie 2mal mit 100 Gew.-S Wasser, 35°C gewaschen. Ziel
dieser Maßnahmen ist es, den nicht gebundenen Chromgerbstoff zu entfernen und die Einstellung des für die Enzymbehandlung erforderlichen optimalen pH-Wertes zu erreichen, der bei pH 5,0 liegen sollte. Nicht ausgewaschener Chromgerbstoff bewirkt die Inhibierung der Enzyme. Die Enzymbehandlung erfolgt mit
- 18 -
030029/0031
100,0 Gew.-»ο Wasser, 35°C
0^06 Gew.-I Amyläse aus
Bacillus subtilis mit 5000 SKB und 1800 LVE
0,9 Gew.-I Natriumsulfat.
Zunächst wird 2 Stunden bewegt. Die Leder bleiben über Nacht im Faß. Während dieser Zeit wird mehrmals 20 Minuten bewegt. Die Behandlungsdauer beträgt 14 Stunden. Danach wird die Flotte abgelassen, gewaschen und in üblicher Weise gegerbt. Die Prozentangaben beziehen sich auf das Blößengewicht. Am Ende der Enzymbehandlung zeigen die Leder die charakteristischen Beizmerkmale, wie z.B. schlüpfriger Narben, Luftdurchlässigkeit, Stehenbleiben des Eindruckes bei der
Daumendruckprobe.
20
030029/0081

Claims (3)

  1. Enzymatisehes Beizverfahren
    Patentansprüche
    Verfahren zur enzymatischen Beize von Blößen im sauren pH-Bereich unter gleich zeitiger Grundlockerung,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß man als Enzyme Amylasen und Proteasen gleichzeitig anwendet.
  2. 2. Verfahren zur enzymatischen Beize von Blößen im sauren pH-Bereich unter gleich- ~ zeitiger Grundlockerung, dadurch gekennzeichnet, daß man als Enzyme Amylasen mit proteolytischer Begleitaktivität, die im sauren pH-Bereich ausreichende katalytisch^ Wirksamkeit entfalten, verwendet.
  3. 3. Verfahren zur enzymatischen Beize von Blößen im sauren pH-Bereich unter gleichzeitiger Grundlockerung, dadurch gekennzeichnet, daß man als Enzyme Amylasen mit proteolytischer Begleitaktivität, deren hydrolytische Aktivität gegenüber Polysacchariden unter Spaltung der a-1-*"4-glykosidischen Bindung unterhalb von pH 7 ihr Optimum hat, verwendet.
    030029/0081
    Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Enzyme Amylasen mit proteolytischer Begleitaktivität und gleichzeitig saure Proteasen verwendet.
    Ö3ÖÖ29/GÖ81
DE19782856320 1978-12-27 1978-12-27 Enzymatisches beizverfahren Granted DE2856320A1 (de)

Priority Applications (9)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19782856320 DE2856320A1 (de) 1978-12-27 1978-12-27 Enzymatisches beizverfahren
ES486658A ES486658A1 (es) 1978-12-27 1979-12-06 Procedimiento para el tratamiento de pellejos con enzimas proteoliticas
US06/104,832 US4273876A (en) 1978-12-27 1979-12-18 Enzymatic bating method
IN913/DEL/79A IN153467B (de) 1978-12-27 1979-12-19
GB7944281A GB2044294B (en) 1978-12-27 1979-12-21 Enzymatic bating process
IT7969478A IT1119625B (it) 1978-12-27 1979-12-24 Procedimento epr la purga enzimatica delle pelli
BR7908523A BR7908523A (pt) 1978-12-27 1979-12-26 Processo para a mordentacao enzimatica de peles em tripa
JP16953979A JPS5590600A (en) 1978-12-27 1979-12-27 Fermentative decomposition of depilated stock leather within acidic range by enzyme under floor loosening condition simultaneously
AR279471A AR220249A1 (es) 1978-12-27 1979-12-27 Procedimiento de adobado enzimatico en la produccion de cueros

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19782856320 DE2856320A1 (de) 1978-12-27 1978-12-27 Enzymatisches beizverfahren

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2856320A1 true DE2856320A1 (de) 1980-07-17
DE2856320C2 DE2856320C2 (de) 1990-02-08

Family

ID=6058493

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19782856320 Granted DE2856320A1 (de) 1978-12-27 1978-12-27 Enzymatisches beizverfahren

Country Status (9)

Country Link
US (1) US4273876A (de)
JP (1) JPS5590600A (de)
AR (1) AR220249A1 (de)
BR (1) BR7908523A (de)
DE (1) DE2856320A1 (de)
ES (1) ES486658A1 (de)
GB (1) GB2044294B (de)
IN (1) IN153467B (de)
IT (1) IT1119625B (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3312840A1 (de) * 1983-04-09 1984-10-11 Röhm GmbH, 6100 Darmstadt Verfahren zur nassentfettung von hautmaterial
EP0505920A1 (de) * 1991-03-26 1992-09-30 Röhm Gmbh Enzymatisch unterstütztes Äscherverfahren
US5525509A (en) * 1991-03-26 1996-06-11 Rohm Gmbh Method for the enzymatic liming of skins and hides

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3533203A1 (de) * 1985-09-18 1987-03-26 Roehm Gmbh Verwendung von phosphonsaeurederivaten als lederhilfsmittel
GB2220317B (en) * 1988-05-28 1992-07-22 Motorola Israel Ltd Automatically self-calibrating oscillators in heterodyned radio receivers
JPH0239623A (ja) * 1988-07-28 1990-02-08 Nec Corp Pll回路
US4929918A (en) * 1989-06-07 1990-05-29 International Business Machines Corporation Setting and dynamically adjusting VCO free-running frequency at system level
US7029553B1 (en) 1992-07-24 2006-04-18 Peach State Labs, Inc. Urea sulfate and urea hydrochloride in paper and pulp processing
US20030061666A1 (en) * 2001-05-01 2003-04-03 Blc Leather Technology Centre Limited Leather Trade House Leather processing
US7198647B2 (en) * 2002-07-15 2007-04-03 Council Of Scientific And Industrial Research Process for lime and sulfide free unhairing of skins or hides using animal and/or plant enzymes
CN102858967B (zh) 2010-02-05 2015-04-15 科学与工业研究委员会 新型真菌菌株白僵菌mtcc 5184及由其制备酶的方法
CN106282143A (zh) * 2015-06-12 2017-01-04 深圳市大地康恩生物科技有限公司 一种皮革软化复合酶

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE927464C (de) * 1953-09-04 1955-05-09 Roehm & Haas G M B H Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen
GB785112A (en) * 1953-02-26 1957-10-23 Donald Burton Improvements in the treatment of hides, skins and tanning liquors therefor

Family Cites Families (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CA585232A (en) * 1959-10-20 Burton Donald Process and compositions for the enzymatic treatment of hides and skins
DE200519C (de) * 1907-06-06
US2363646A (en) * 1941-05-08 1944-11-28 Armour & Co Hide treatment
US3133002A (en) * 1961-08-08 1964-05-12 Roehm & Haas Gmbh Treatment of hides
US3288683A (en) * 1963-11-07 1966-11-29 Taisho Pharmaceutical Co Ltd Production of acid-stable proteolytic and amyloytic enzyme
JPS519033B1 (de) * 1969-09-12 1976-03-23

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB785112A (en) * 1953-02-26 1957-10-23 Donald Burton Improvements in the treatment of hides, skins and tanning liquors therefor
DE927464C (de) * 1953-09-04 1955-05-09 Roehm & Haas G M B H Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
ULLMANN: Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Aufl., Bd. 10, Verlag Chemie, Weinheim/ Bergstraße, 1975, S.506/7 *

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3312840A1 (de) * 1983-04-09 1984-10-11 Röhm GmbH, 6100 Darmstadt Verfahren zur nassentfettung von hautmaterial
EP0505920A1 (de) * 1991-03-26 1992-09-30 Röhm Gmbh Enzymatisch unterstütztes Äscherverfahren
WO1992017613A1 (de) * 1991-03-26 1992-10-15 Röhm Gmbh Enzymatisch unterstützte äscher- und beizverfahren
US5525509A (en) * 1991-03-26 1996-06-11 Rohm Gmbh Method for the enzymatic liming of skins and hides

Also Published As

Publication number Publication date
US4273876A (en) 1981-06-16
GB2044294A (en) 1980-10-15
JPS5590600A (en) 1980-07-09
AR220249A1 (es) 1980-10-15
IT7969478A0 (it) 1979-12-24
DE2856320C2 (de) 1990-02-08
IN153467B (de) 1984-07-21
JPS6247240B2 (de) 1987-10-07
IT1119625B (it) 1986-03-10
GB2044294B (en) 1982-12-15
ES486658A1 (es) 1980-05-16
BR7908523A (pt) 1980-08-26

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2856320C2 (de)
DE3429047C2 (de)
DE2917376A1 (de) Enzymatisches verfahren zur haargewinnung und zum gleichzeitigen hautaufschluss
DE2929844C2 (de)
EP1124994B1 (de) Hilfsmittel für den hautaufschluss und die haarlockerung von tierhäuten
DE1230169B (de) Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen
EP1029930B1 (de) Gerbverfahren
DE2836824C2 (de) Verfahren zur enzymatischen Pelzweiche
DE927464C (de) Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen
DE1233530B (de) Verfahren zum enzymatischen Enthaaren und bzw. oder Beizen von Haeuten und Fellen
US3133002A (en) Treatment of hides
DE1800891C (de) Verfahren zum Weichen oder Beizen von Häuten oder Fellen oder Nachbeizen von vorgegerbtem Hautmaterial
DE622213C (de) Verfahren zur Verbesserung der Weichheit und Geschmeidigkeit von Leder
DE767061C (de) Verfahren zum Beizen von geaescherten Hautbloessen
DE2944462A1 (de) Verfahren zum weichen von pelzfellen
DE976107C (de) Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen fuer Chevreauleder
DE10106541B4 (de) Enzympräparat und dessen Verwendung in der Gerberei
DE941680C (de) Verfahren zur Vorbehandlung von geweichten Pelzfellen fuer die Gerbung
DE2301591C3 (de) Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blößen aus tierischen Häuten und Fellen
CH293704A (de) Verfahren zum Beizen von Pelzfellen mit Enzymlösungen.
DE1203416B (de) Verfahren zur Herstellung tierischer Bloessen
RU2062791C1 (ru) Способ обработки меховых шкурок
DE3440750A1 (de) Verfahren zum hautaufschluss von grossviehhaeuten und kalbfellen
DE1800891B (de) Verfahren zum Weichen oder Beizen von Hä&#34;ten oder Fellen oder Nachbeizen von vorgegerbtem Hautmaterial
DD288398A5 (de) Verfahren zur haarlockerung an tierischen rohhaeuten

Legal Events

Date Code Title Description
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee