DE200519C - - Google Patents

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DE200519C
DE200519C DE1907200519D DE200519DA DE200519C DE 200519 C DE200519 C DE 200519C DE 1907200519 D DE1907200519 D DE 1907200519D DE 200519D A DE200519D A DE 200519DA DE 200519 C DE200519 C DE 200519C
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DE
Germany
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pickling
pancreas
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salt
extract
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Expired - Lifetime
Application number
DE1907200519D
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English (en)
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Publication of DE200519C publication Critical patent/DE200519C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■ — Λ*200519 KLASSE 28«. GRUPPE
Dr.OTTO ROHM in ESZLINGEN a.N.
Verfahren zum Beizen von Häuten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1907 ab.
Nach vorliegendem Verfahren wird zum Beizen von Häuten ein wäßriger Auszug der Bauchspeicheldrüse in Verbindung mit Ammoniak- oder Alkalisalzen oder Gemischen dieser Salze als Beizflüssigkeit verwendet. Der Zweck des Zerfahrens ist, die Kotbeize zu ersetzen. Aus den Arbeiten von Wood (Journal of the Society of Chemical Industry 1898, S. ioio bis 1013, und 1899, S. 990
ίο bis 993) sowie Jettmar (1901, S. 148 Absatz 4 und S. 149) geht hervor, daß das eigenartige Verhalten speziell der Hundekotbeize auf die Wirkung von Enzymen im Verein mit organischen Aminverbindungen und Ammoniaksalzen zurückzuführen ist. Von der Überlegung ausgehend, daß auch andere Enzyme, von denen eine Einwirkung auf die Hautsubstanz bekannt ist, eine Wirkung analog der Hundekotbeize ausüben
ao dürften, fand Erfinder in dem Trypsin der Bauchspeicheldrüse ein Material, welches die erwünschte Beizwirkung genau wie die Enzyme des Hundekots zeigt. Die Wirkung wird noch unterstützt durch das fettspaltende
s5 Enzym der Bauchspeicheldrüse, das Steapsin, welches das in den Häuten enthaltene Fett vollends verseift. Man erreicht mit einem wäßrigen Auszug der Bauchspeicheldrüse eine schöne Beizwirkung, wenn man ein Ammo-
niumsalz zusetzt, das den überschüssigen Ätzkalk (aus dem Äscher stammend) in ein lösliches Kalksalz überführt und die durch den Ätzkalk der Häute bewirkte Alkalinität der 45
Beizflüssigkeit während der Beizdauer stetig vermindert, dadurch, daß das dem Ätzkalk entsprechende Ammoniak während des Bewegens der Häute im Haspelfaß zu einem großen Teil verdunstet. Die günstige Wirkung des Ammoniumsalzes auf die Felle äußert sich hauptsächlich dadurch, daß die Felle mehr zusammenfallen, dünner werden, und daß sie nicht rauh werden, wenn sie nach dem Beizen in reines Wasser kommen, was bei stark alkalischer Reaktion der Felle und einem gleichzeitigen größeren Gehalt des Wassers an Calciumbicarbonat vorkommen kann.
Beispielsweise kann man in der Weise verfahren,· daß man eine Drüse von etwa 250 g Gewicht mit 1 1 Wasser auszieht und 10 ecm dieses Auszuges zu 990 ecm einer 0,15 Prozent Ammoniumhydrosulfid und 0,3 Prozent Chlornatrium enthaltenden wäßrigen Lösung gibt. Die so erhaltene Lösung bildet eine sehr wirksame Beizflüssigkeit. An Stelle des Ammoniumhydrosulfids kann man auch irgendein anderes Ammoniaksalz, z. B. Ammoniumchlorid, anwenden, welches ein lösliches 'Kalksalz liefert.
Das Extrakt der Bauchspeicheldrüse kommt für vorliegendes Verfahren ausschließlich in frischem oder durch geeignete Zusätze konserviertem Zustande zur Verwendung, nicht aber, wenn es bereits in Fäulnis übergegangen ist und infolgedessen saure Reaktion besitzt. Die Konservierung der Drüsen kann
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auch durch Trocknen erfolgen; aus der getrockneten Drüse stellt man dann mit Wasser die Beizflüssigkeit her. Während der Beizr operation selbst tritt keine Fäulnis ein. Die Wirkung des in dem Auszuge enthaltenen Enzyms kommt durch die alkalische Reaktion der zu beizenden Häute besonders kräftig zur Geltung.

Claims (1)

  1. Patent-An spruch:
    \ Verfahren zum Beizen von Häuten, gekennzeichnet durch die Verwendung eines wäßrigen Auszuges der Bauchspeicheldrüse unter Zusatz eines ein lösliches Kalksalz bildenden Ammonium- oder Alkalisalzes oder eines Gemisches dieser Salze als Beizfiüssigkeit.
    ■■..·.' ι■
DE1907200519D 1907-06-06 1907-06-06 Expired - Lifetime DE200519C (de)

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AT37236D AT37236B (de) 1907-06-06 1908-02-22 Verfahren zum Beizen von Häuten.

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ID=463147

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DE1907200519D Expired - Lifetime DE200519C (de) 1907-06-06 1907-06-06

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DE (1) DE200519C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE975095C (de) * 1955-01-01 1961-08-10 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen tierischer Bloessen mit Pankreasenzympraeparaten
US4273876A (en) * 1978-12-27 1981-06-16 Rohm Gmbh Enzymatic bating method
US5102422A (en) * 1987-02-13 1992-04-07 Rohm Gmbh Methods for leather processing including liquid enzyme formulation

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE975095C (de) * 1955-01-01 1961-08-10 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen tierischer Bloessen mit Pankreasenzympraeparaten
US4273876A (en) * 1978-12-27 1981-06-16 Rohm Gmbh Enzymatic bating method
US5102422A (en) * 1987-02-13 1992-04-07 Rohm Gmbh Methods for leather processing including liquid enzyme formulation

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