DE975095C - Verfahren zum Beizen tierischer Bloessen mit Pankreasenzympraeparaten - Google Patents

Verfahren zum Beizen tierischer Bloessen mit Pankreasenzympraeparaten

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DE975095C
DE975095C DER15724A DER0015724A DE975095C DE 975095 C DE975095 C DE 975095C DE R15724 A DER15724 A DE R15724A DE R0015724 A DER0015724 A DE R0015724A DE 975095 C DE975095 C DE 975095C
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pickling
animal
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Expired
Application number
DER15724A
Other languages
English (en)
Inventor
Otto Dr Grimm
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Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Description

  • Verfahren zum Beizen tierischer Blößen mit Pankreasenzympräparaten Bekanntlich werden die- von der Bauchspe-cheldrüse erzeugten Enzyme unter anderem auch als Beizmittel in der Lederindustrie verwendet. Die Bauchspeicheldrüse dient auch als Lieferant des für die Behandlung der Zuckerkrankheit überaus wichtigen Insulins. Nach der Gewinnung dieses Wirkstoffes können auch noch die Enzyme der Bauchspeicheldrüse aus dieser isoliert werden. Die nach der Insulingewinnung erhaltenen Enzympräparate sind jedoch den unmittelbar aus der Pankreasdrüse isolierten Enzymen durch ihr schlechteres Lösevermögen für den Grund bzw. Gneist unterlegen. Diese Unterlegenheit ist qualitativer Art, d. h., sie kann nicht durch Anwendung einer entsprechend größeren Menge an Enzymen ausgeglichen werden, ohne daß dabei erhebliche Nachteile, wie vor allem Losnarbigkeit, in Kauf genommen werden müssen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Wirkungsweise der nach der Isolierung des Insulins gewinnbaren Enzympräparate durch den Zusatz tierischer, pflanzlicher, mineralischer oder synthetischer Öle in überraschender Weise verbessert werden kann. Im Hinblick darauf, daß während des Beizvorgangs die in den Poren der Haut sitzenden Fettstoffe, Pigmente und Rückstände der Epidermis gelockert und - zum Teil bei der anschließenden mechanischen Bearbeitung - entfernt werden sollen, mußes als unerwartet bezeichnet werden, daß ein auf die Entfernung von Fettstoffen gerichteter Prozeß gerade durch die Mitverwendung von Ölen gefördert wird. Die die Grundlösung fördernden Stoffe können vor, bei oder nach dem Beizen, müssen je- doch selbstverständlich vor der mechanischen Entfernung des Grundes bzw. Gneistes angewendet werden.
  • Unter Ölen im Sinne der vorliegenden Erfindung sollen jene Produkte pflanzlicher, tierischer, mineralischer oder synthetischer Herkunft verstanden werden, die vornehmlich auf Grund ' ihres physikalischen Verhaltens gleichsam als Gleitinittel für den in den Poren sitzenden Grund wirken. Diese Stoffe sind in Wasser praktisch unlöslich und bei der für den Beizvorgang in Betracht kommenden Temperatur flüssig. Ihre Wirkung ist nicht den mehr oder weniger großen Mengen Körperfett, welches in Pankreasenzympräparaten häufig noch anzutreffen ist, eigen; denn diese Körperfette sind zwar in geschmolzenem Zustand ebenfalls Öle, aber in dem für den Beizvorgang in Betracht kommenden Temperaturbereich noch nicht geschmolzen. Sie können daher nicht wesentlich als Gleitmiitel w irken. » - Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Öle in ernulgierter Form der Beizflotte zuzusetzen. Auf welche Weise diese Öle emulgiert worden sind, ist nur insofern von Bedeutung, als die Ernulgatoren die Enzymwirkung nicht stören sollen. Die Emulgierung der Öle kann beispielsweise auch dadurch erreicht werden, daß man durch Sulfonierung wasserlöslich gemachte Öle in die Enzymwirkung nicht störender Menge mitverwendet. Die wirksame Komponente ist auch in diesem Falle das durch den Sufonatanteil in wäßrige Emulsion übergeführte Neutralöl.
  • Zur Verbesserung des Beizeffektes oder falls dies für die gleichmäßige Verteilung des Öles und den davon abhängenden Erfolg der Behandlung erforderlich ist, können in an sich bekannter Weise Emulgatoren, welche die Enzyme nicht schädigen, mitverwendet werden. Als solche sind nichtionogene Emulgatoren, vornehmlich Äthylenoxydkondensationsprodukte und kationaktive Emulgatoren, z. B. quaternäre Ammoniumbasen bzw. -salze, geeignet. Auch in Kombination miteinander können diese Emulgatoren zur Anwendung kommen.
  • Eine sichere Deutung für den sich bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens abspielenden Vorgang kann nicht gegeben werden. Die mit den nachstehenden Beispielen belegten, durch die beschriebenen Zusätze erzielten Vorteile lassen jedoch erkennen, daß den nach der Insulinextraktion gewonnenen Enzymen offenbar eine Wirkungskomponente fehlt, die in den unmittelbar aus Bauchspeicheldrüsen isolierten Enzympräparaten enthalten ist. Es war nicht vorherzusehen, daß dieser Mangel durch den Zusatz von Ölen ausgeglichen werden kann. Beispiel i Ein Ziegenfell wird in üblicher Weise geweicht, geäschert und für die Beize vorbereitet. Die linke Hälfte der Blöße wird dann gebeizt mit 3oo% Wasser von 32 bis 34' C, o,5% eines Pankreastryptasepräparates, wie es nach vorangegangener Insulingewinnung anfällt (Enzymwert 2000), 0,5 0/0 i . mmoniumsulfat.
  • Die rechte Hälfte wird gebeizt mit 3000/0 Wasser von 32 bis 34' C, o,5% des gleichen Pankreastryptasepräparates, o,5% Ammoniumsulfat, 5% Spindelölraffinat.
  • Die Durchführung der Beize erfolgt bei PH 6 bis 8,5. Nach 8stündiger Beizdauer wird geglättet. Die Grundlös-ung bei der linken Hälfte ist mangelhaft, .bei der rechten Hälfte sehr gut.
  • Beispiel 2 Die linke Hälfte einer Ziegenblöße wird ebenso b"ehandelt, wie zu Anfang des Beispiels i angegeben. Bei der rechten Hälfte werden außer dem Pankreastryptasepräparat und dem Ammoniumsulfat zugesetzt: o,:25"/o, Spermöl mit einer Kältebeständigkeit Von - I' C, 0,25 % wasserlösliches Äthylenoxvdkondensationsprodukt oder 0,25 11/o Diniethylbenzylammoniumchlorid.
  • Nach 8stüridiger Beize bei pli 6 bis 8,5 wurde geglättet. Bei der linken Hälfte ist wiederum die Grundlösung unbefriedigend. Bei der rechten Hälfte läßt sich der Grund leicht und vollständig entfernen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCII: Verfahren zum Beizen tierischer Blößen mit Flotten, deren Wirkstoff aus Enzympräparaten besteht, die aus Pankreasdrüsen nach der Extraktion des Insulins gewonnen wurden, in Gegenwart von wasserunlöslichen, im geschmolzenen Zustand ölförmigen Stoffen, im Bedarfsfall unter Zusatz kationaktiver oder nichtionogener Emulgatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Blößen vor oder bei dem Beizen oder unmittelbar anschließend mit wasserunlöslichen pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder synthetischen ölen behandelt werden, die in dem für den Beizvorgang in Betracht kommenden Temperaturbereich flüssig sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 200 5 19, 636 47 1, 745:284, 849 987, 874o6.2, 874o63, 875 640, 875 856; französische Patentschrift Nr. 901 251; »COllegium«, 1932, S. 188; »Manufacturing Chemist«, 2o (1949), S. io bis 15.
DER15724A 1955-01-01 1955-01-01 Verfahren zum Beizen tierischer Bloessen mit Pankreasenzympraeparaten Expired DE975095C (de)

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