DE849987C - Verfahren zur Behandlung tierischer und pflanzlicher Werkstoffe mit Enzympraeparaten und Netzmitteln - Google Patents

Verfahren zur Behandlung tierischer und pflanzlicher Werkstoffe mit Enzympraeparaten und Netzmitteln

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DE849987C
DE849987C DEE3597A DEE0003597A DE849987C DE 849987 C DE849987 C DE 849987C DE E3597 A DEE3597 A DE E3597A DE E0003597 A DEE0003597 A DE E0003597A DE 849987 C DE849987 C DE 849987C
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DE
Germany
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wetting agents
enzyme preparations
animal
treatment
vegetable materials
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Expired
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DEE3597A
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Fritz Dr Hess
Adolf Dr Schmitz
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ELEKTROCHEM FAB KEMPEN RHEIN
Original Assignee
ELEKTROCHEM FAB KEMPEN RHEIN
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/12Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using aqueous solvents
    • D06L1/14De-sizing

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung tierischer und pflanzliches Werkstoffe mit Enzympräparaten und Netzmitteln Bekanntlich haben stärke- und eiweißabbauende Enzyme, die aus Malz oder Pankreas gewonnen werden, eine erhebliche Bedeutung beim Entschlichten von Geweben, beim Einweichen von Haushaltwäsche sowie in der Lederindustrie beim Äschern und Beizen von Häuten erlangt. Bei diesen Prozessen ist es erforderlich, daß das zu behandelnde Gut von der enzymhaltigen Flotte rasch benetzt und gleichmäßig durchdrungen wird. Man muß also im allgemeinen unter Zusatz eines Netzmittels arbeiten, oder das zu behandelnde Material einer Vornetzung unterwerfen. Dabei stellt sich aber heraus, daß die gebräuchlichen anionaktiven Netzmittel, insbesondere alle Sulfosäuren und Schwefelsäureester, ausgesprochene Enzymgifte darstellen. In Erkenntnis dieser Tatsache wurde bereits vorgeschlagen, die joneninaktiven Polyglykoläther oder auch acylierte Eiweißabbauprodukte zu verwenden, womit tatsächlich ein gewisser Effekt erzielt werden kann. Ferner wurde schon vorgeschlagen, kationaktive Produkte, wie Oleylamin, einzusetzen. Die damit hergestellten Behandlungsflotten sind jedoch nur in saurem Bereich verwendbar. Außerdem neigen bekanntlich kationaktive Produkte dazu, auf die Faser aufzuziehen und stören dann bei den weiteren Veredlungsprozessen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Behandlung von tierischen und pflanzlichen Werkstoffen mit Enzympräparaten und Netzmitteln dann in besonders vorteilhafter Weise verläuft, wenn man als Netzmittel solche N -substituierten Aminocarbonsäuren der aliphatischen Reihe verwendet, die amphoteren Charakter besitzen und gegebenenfalls gleichzeitig bak; terizide Eigenschaften haben.
  • Vorzugsweise werden gemäß der vorliegenden Erfindung Aminocarbonsäuren der folgenden allgemeinen Formel verwendet worin R einen aliphatischen Rest mit 6 bis 24 C-Atomen darstellt, der verzweigt und durch Heteroatome unterbrochen sein kann, während R, Wasserstoff oder den Rest R bedeutet und (C H,)" eine Kohlenstoffkette mit i bis 6 C-Atomen ist, die auch verzweigt sein kann.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Netzmittel kann z. B. so erfolgen, daß Dialkylamine mit Alkylresten C,-C1, und Halogencarbonsäuren miteinander umgesetzt werden. Ferner können Alkylenpolyamine mit Fettsäure- oder Sulfosäurechloriden acyliert und dann an einer noch freien Aminogruppe mit Halogenfettsäure umgesetzt werden. Auch N-alkylierte Polyalkylenaminocarbonsäure, z. B. Di-(Octylaminoäthyl)-glycin sind recht gut geeignet.
  • Insbesondere die letztgenannten Verbindungen haben neben ihrer Netzwirkung und ihren enzymaktivierenden Eigenschaften auch eine ausgesprochen bakterizide Wirkung, so daß die an organischer Substanz sich mehr und mehr anreichernden Enzymflotten vor bakterieller Zersetzung geschützt werden.
  • Der Einsatz der beschriebenen Produkte kann in vielfältiger Weise erfolgen: Zu entschlichtende Gewebe können sowohl damit vorgenetzt als auch zusammen mit dem Enzympräparat in einem Bad behandelt werden. Ferner ist es möglich, Netzmittel und Enzympräparat als Trockenprodukt zu mischen, ohne daß dabei eine Abnahme der Enzymwirkung zu beobachten wäre. Auch bei der Herstellung von Schlichteflotten durch enzymatischen Aufschluß von Stärke können die beschriebenen Netzmittel direkt miteingesetzt werden.
  • In der Lederindustrie können die Produkte als Weichmittel, als Zusatz zum Enzymäscher und zum Beizen verwendet werden. Auch hier ist neben der aktivierenden Eigenschaft für Enzympräparate eine gleichzeitig konservierende Wirkung von erheblicher Bedeutung. Beispiele i. Ein Rohnessel wird bei 5o bis 55° einige Minuten in eine Flotte von 2 g/1 eines Pankreaspräparats und o,5 g/1 Di-(Caprylaminoäthyl)-glycin eingelegt. Dann wird die Ware leicht abgequetscht und bei 4o bis 5o° abgelegt. Nach 3 Stunden ist in einer ausgewaschenen Probe mit Jod keine Stärke mehr nachzuweisen, während beim Arbeiten ohne das Netzmittel noch starke Blaufärbung eintritt.
  • 2. Ein gesengter Baumwollnessel wird bei 5o bis 6o° durch den Entschlichtungstrog gefahren, der eine Flotte von 2 g/1 eines Enzympräparats auf Diastasegrundlage enthält. Die Flotte ist auf px 5,5 bis 6 eingestellt. Dann läßt man 12 Stunden im Bassin ablagern und wäscht anschließend aus. Beim Prüfen des so behandelten Gewebes kann noch Stärke nachgewiesen werden. Setzt man der Entschlichtungsflotte i g/1 Dioctylglycin zu, so kann die Ablegezeit auf 6 Stunden verkürzt werden, ohne daß nach dem Auswaschen auf dem Gewebe noch Stärke nachzuweisen wäre.
  • 3. Zu einem Beizansatz von 5oo kg Blösse und 20001 angewärmten Wassers werden 5 kg einer Enzymbeize auf Pankreasbasis und 2 kg Di-(Octylaminoäthyl)-glycin zugegeben. Bereits nach 2 Stunden ergibt die Prüfung durch Fingerdruck eine ausreichend verfallene Haut, während beim selben Ansatz ohne das erwähnte Netzmittel der gleiche Effekt erst nach 6 Stunden zu beobachten ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Behandlung tierischer und pflanzlicher Werkstoffe mit Enzympräparaten und Netzmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß als Netzmittel solche N-substituierte Aminocarbonsäuren der aliphatischen Reihe verwendet werden, die amphoteren Charakter besitzen und gegebenenfalls gleichzeitig bakterizide Eigenschaften haben.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aminocarbonsäure der folgenden allgemeinen Formel verwendet wird: worin R einen aliphatischen Rest mit 6 bis 24 C-Atomen darstellt, der verzweigt und durch Heteroatome unterbrochen sein kann, während R, Wasserstoff oder den Rest R bedeutet und (C H2) x eine Kohlenstoffkette mit i bis 6 C-Atomen ist, die auch verzweigt sein kann.
DEE3597A 1951-04-15 1951-04-15 Verfahren zur Behandlung tierischer und pflanzlicher Werkstoffe mit Enzympraeparaten und Netzmitteln Expired DE849987C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE975095C (de) * 1955-01-01 1961-08-10 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen tierischer Bloessen mit Pankreasenzympraeparaten
DE1120066B (de) * 1955-03-23 1961-12-21 Roehm & Haas Gmbh Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen
DE2909396A1 (de) * 1979-03-09 1980-09-11 Diamalt Ag Entschlichtungsmittel und verfahren zu seiner herstellung

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DE1120066B (de) * 1955-03-23 1961-12-21 Roehm & Haas Gmbh Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen
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