DE976928C - Verfahren zum Beizen tierischer Bloessen - Google Patents

Verfahren zum Beizen tierischer Bloessen

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DE976928C
DE976928C DER15766A DER0015766A DE976928C DE 976928 C DE976928 C DE 976928C DE R15766 A DER15766 A DE R15766A DE R0015766 A DER0015766 A DE R0015766A DE 976928 C DE976928 C DE 976928C
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DE
Germany
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pickling
animal
proteolytic enzymes
bare
animals
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Expired
Application number
DER15766A
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English (en)
Inventor
Otto Dr Grimm
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Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Description

  • Verfahren zum Beizen tierischer Blößen Die aus der Bauchspeicheldrüse gewonnenen und zum Beizen tierischer Blößen benutzten proteolytischen Enzyme konnten bisher durch die von Mikroorganismen gebildeten proteolytischen Enzyme nicht vollwertig ersetzt werden. Die Unterlegenheit der von Bakterien oder Schimmelpilzen gebildeten proteolytischen Enzyme gegenüber den proteolytischen Wirkstoffen der Pankreasdrüse zeigt sich am deutlichsten in. einem schlechten Lösevermögen für den Grund oder Gneist der Blöße.
  • Nach Patent 974 813 kann die grundlockernde Wirkung der von Mikroorganismen gebildeten proteolytischen Enzyme bei einem Beizverfahren tierischer Hautblößen in einem PH-Bereich zwischen 6 und 9, gegebenenfalls unter Mitverwendung von kationaktiven oder nichtionogenen oder beiden Arten Emulgatoren, durch vorhergehende, gleichzeitige oder nachfolgende Behandlung mit wasserunlöslichen pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder synthetischen Ölen verbessert werden.
  • Unter Ölen werden dabei jene Produkte pflanzlicher, tierischer, mineralischer oder synthetischer Herkunft verstanden, die vornehmlich auf Grund ihres physikalischen Verhaltens als Gleitmittel für den in den Poren sitzenden Grund wirken. Diese Öle sind im Wasser schwer, meist unlöslich und bei der für den Beizvorgang gewählten Temperatur flüssig.
  • Maßgebend für das Zustandekommen des erfindungsgemäßen Effektes ist das unveränderte Öl, das sich in Form eines hauchdünnen Films auf der Oberfläche des N arbens ablagert bzw. von der Narbenoberfläche adsorbiert wird. Solche Filme auf der Narbenoberfläche werden nicht nur durch Mineralöle, wie z. B. Spindelölraffinat, sondern auch durch Triglyceride, wie z. B. Rüböl oder kältebeständiges Spermöl, gebildet. Beim Beizen wird durch die Bewegung während des Beizprozesses das Öl in Tröpfchen in der Beizbrühe verteilt. Diese Öltröpfchen werden bei Berührung mit der Narbenoberfläche von dieser adsorhiert und als Film abgelagert.
  • Der Beizbrühe außerdem zugesetzte Emulgatoren können das Öl feiner verteilen, was aber für den erfindungsgemäßen Effekt nicht maßgebend ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man das Verfahren gemäß des deutschen Patents 974 813 hinsichtlich der Grundlockerung weiter verbessern kann, wenn man den Bädern gleichzeit mit den Ölen Carbohydrasen zusetzt.
  • Als Carbohvdrasen kommen vor allem solche aus Mikroorganismen in Betracht. Während unter proteolytischen Enzymen solche verstanden werden, die die Peptidbindungen in den Proteinen zu spalten vermögen, sind Carbohydrasen solche Enzyme, die auf die glykosidischen Bindungen einwirken, wie dies z. B. in »Gerbereichemie und Gerbereitechnologie« von F. Stather (1948), S.75, angegeben ist. Von diesen Carbohydrasen sind hier nur die sogenannten Oligasen wirksam, die im Gegensatz zu Polyasen, wie z. B. x- und ß-Amylasen, nur niedrige Saccharide zu spalten vermögen, wie sie innerhalb der Polypeptidketten der nichtkollagenen Eiweißstoffe auftreten. Diese Polypeptidketten weisen nämlich einen, wenn auch geringen Gehalt an Glucosidasen, Galaktosidasen und Mannosidasen auf. Proteolytische Enzyme aus Mikroorganismen, z. B. aus Aspergillus oryzae, können, wieder französischen Patentschrift 66 367 zu entnehmen ist, auch diastatische Enzyme enthalten. Der Gehalt an solchen Enzymen ist jedoch jeweils abhängig von den Züchtungsbedingungen des Pilzes und reicht nicht aus, um den erfindungsgemäßen Effekt zu erzielen. Um eine verbesserte Grundlockerung zu erreichen, ist vielmehr eine zusätzliche Mitverwendung von Carbohydrasen erforderlich.
  • Neben den von Mikroorganismen gebildeten proteolytischen Enzymen und Carbohydrasen können auch prote'olytische Enzyme anderer Herkunft, wie Papain, Isathepsin, in erster Linie aber auch die proteolytischen Enzyme der Bauchspeicheldrüse, mitve'rw#cndet werden.
  • Beispiel Ziegenblößen werden bei pA 6,o bis 6,5 gebeizt mit
    300% Wasser von 32 bis 34° C,
    0,4% Schimmelpilztryptase mit einer proteo-
    lytischen Wirksamkeit entsprechend
    einem Enzymwert von 5ooo nach L o e h-
    1 e i n - Vo 1 h a r d (Literatur: Gerberei-
    chemisches Taschenbuch von A. K ü n t -
    ze1, z955, S.86),
    o, i % Papain mit etwa der gleichen proteoly-
    tischen Wirksamkeit,
    o,5 % aus Schimmelpilzen gewonnenen Carbo-
    hydrasen mit einem Gehalt an Glykosi-
    dasen bzw. Oligasen, wie Glucosidasen,
    Galaktosidasen, Mannosidasen entspre-
    chend einem fl-Glucosidasewert von
    o,oi5 (Literatur: K. My rbäck,l»Enzy-
    matische Katalyse'«, 1953, S.45),
    0,4% Ammoniumchlorid.
    Der Beize werden 1,o % Spindelölraffinat und 0,5% eines wasserlöslichen Äthyleno#xydkondensationsproduktes zugesetzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Beizen tierischer Hautblößen mittels von Mikroorganismen gebildeter proteolytischer Enzyme in einem px-Bereich zwischen 6 und 9, gegebenenfalls unter Mitverwendung von kationaktiven oder nichtionogenen oder beiden Arten Emulgatoren, unter vorausgehender, gleichzeitiger oder nachfolgender Behandlung mit wasserunlöslichen pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder synthetischen Ölen nach Patent 974 813, dadurch gekennzeichnet, daß den Bädern gleichzeitig mit den Ölen Carbohydrasen zugesetzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 041 732; britische Patentschriften Nr. 24 982 aus dem Jahre 191o, 2'441c8 aus dem Jahre 191d.; französische Patentschriften Nr. 664 367, 901 251; Handbuch der Enzymologie von Nord-Weidenhagen, Leipzig 1940, S. 1244 Abs.4; Firmenschrift der Rohm & Haas Co.; Oropon, 1948.
DER15766A 1955-01-08 1955-01-08 Verfahren zum Beizen tierischer Bloessen Expired DE976928C (de)

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FR (1) FR1138003A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5102422A (en) * 1987-02-13 1992-04-07 Rohm Gmbh Methods for leather processing including liquid enzyme formulation

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FR901251A (fr) * 1942-12-23 1945-07-23 Ig Farbenindustrie Ag Procédé pour augmenter l'activité des protéases

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FR1138003A (fr) 1957-06-06

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