DE3440750A1 - Verfahren zum hautaufschluss von grossviehhaeuten und kalbfellen - Google Patents

Verfahren zum hautaufschluss von grossviehhaeuten und kalbfellen

Info

Publication number
DE3440750A1
DE3440750A1 DE19843440750 DE3440750A DE3440750A1 DE 3440750 A1 DE3440750 A1 DE 3440750A1 DE 19843440750 DE19843440750 DE 19843440750 DE 3440750 A DE3440750 A DE 3440750A DE 3440750 A1 DE3440750 A1 DE 3440750A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
proteases
alkaline
skin
hides
skins
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE19843440750
Other languages
English (en)
Inventor
Ernst Dipl.-Chem. 6100 Darmstadt Pfleiderer
Tilman Dipl.-Chem. Dr. 6103 Griesheim Taeger
Gertrud 6108 Weiterstadt Wick
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm GmbH Darmstadt
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Roehm GmbH Darmstadt filed Critical Roehm GmbH Darmstadt
Priority to DE19843440750 priority Critical patent/DE3440750A1/de
Priority to IT67936/85A priority patent/IT1182659B/it
Publication of DE3440750A1 publication Critical patent/DE3440750A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming
    • C14C1/065Enzymatic unhairing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Hautaufschluß von Großviehhäuten und Kalbfellen
  • Gebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Hautaufschlusses von Großviehhäuten und Kalbfellen im alkalischen pH-Bereich.
  • Stand der Technik Der Ablauf der Behandlung von Häuten und Fellen von der Schlachtung über die Konservierung und die Arbeitsvorgänge der Wasserwerkstatt bis hin zu gerbfertigen Blößen folgt auch heute noch überwiegend dem traditionellem Muster.
  • Die Arbeiten der Wasserwerkstatt dienen im wesentlichen der Entfernung der Haare, des Unterhautbindegewebes und anderer nicht lederbildender Eiweißstoffe. Man unterscheidet bei der Wasserwerkstatt in der Regel die Schritte der Weiche, bei der die konservierte Haut ihre Weichheit zurückerhält, der Enthaarung und des Hautaufschlusses. die zuerst im sogenannten Äscher oder in der Schwöde durchgeführt werden. Je nach den angewandten Bedingungen werden die Haare im Ascher aufgelöst (haarzerstörende Ascher) oder erhalten (haarerhaltende Ascher). Da bei haarzerstörenden Aschern die Abwasserbelastung durch das gelöste Protein bedeutend ist, geht die Tendenz wieder zu haarerhaltenden Ascherverfahren hin. Darüber hinaus werden Verfahren begünstigt, die mit geringen Wassermengen "in kurzer Flotte" durchgeführt werden können, wie z.B. die sogenannte "Faßschwöde". Besonderes Gewicht kammt im modernen Gerbereibetrieb auch allen Kurzzeitverfahren zu, weil sie eine rationellere Auslastung der vorhandenen Gefäße ergeben.
  • Die Entfernung des Unterhautbindegewebes (Entfleischen> kann vor oder im Anschluß an den Wäscher vorgenommen werden. (Vgl.
  • Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 16,'po. 116-120, Verlag Chemie).
  • Dem Äscher angeschlossen ist in der Regel eine Entkälkung, bei der die Alkalität der Häute von pH 13-14 auf ca. pH 8 reduziert und dadurch die alkalische Quellung der Haut weitgehend rückgängig gemacht wird. Die Entkalkung kann durch Zusatz proteolytischer Enzyme auf Basis von Pankreas oder Bakterienproteasen unterstützt werden. (Ullmanns loc.cit.).
  • Ein gewisser Aufschluß des Hautfasergefüges und der Kollagenfasern und ein bestimmter Grad der Aufspaltung der Fasern in Fibrillen gehören zu den erwünschten Auswirkungen des Äscherprozesses. Dadurch erhöht sich die Aufnahmefähigkeit und Bindungskapazität für Gerbstoffe im nachfolgenden Gerbprozeß.
  • Wieweit der Hautaufschluß im Ascher gehen soll ist eine Frage der angestrebten Lederqualität. Ein geringerer Grad des Hautaufschlusses führt zu festeren Ledern. ein höherer Grad zu weicheren, geschmeidigeren und zügigeren Ledern, wobei verständlicherweise die Art und Qualität der eingesetzten Häute eine ausschlaggebende Rolle spielt.
  • Aufgabe und Lösung Die Ehthaarungs- bzw. Hautaufschluß-Verfahren (Äscher) des Standes der Technik reichen vor allem bei schwereren Hautprovenienzen häufig nicht aus, um den gewünschten Hautaufschluß herbeizuführen. Dies gilt in besonderem Maße für haarerhaltende Enthaarungsverfahren. Vor allem können die heute vielfach gewünschten weichen bis ganz weichen Leder mit den gemeinhin angewendeten Verfahren des Standes der Technik nicht genügend zuverlässig und reproduzierbar gewonnen werden. Darüber hinaus war vielfach die Entfernung der Resthaare und des anhaftenden Grunds problematisch geblieben. Der Stand der Technik sieht daher vielfach einen Nachäscher unter Verwendung von Kalkhydrat vor, der in der Regel 12 - 20 Stunden in Anspruch nimmt, um den gewünschten Zustand der Haut zu erreichen. Es bestand daher Bedarf nach einem zuverlässig arbeitenden Verfahren das den gewünschten Hautaufschluß sowie Grund- und Rest-Haarentfernung bewirkt und endlich weich geschwellte Blöße ergibt.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Forderungen der Technik weitgehend erfüllt werden können, wenn man Großviehhäute und Kalbfelle im alkalischen pH-Bereich, in Form eines Aschers oder in einem getrennten Bad mit alkalischen Proteasen in einer Flotte behandelt, die einen pH-Wert von 11 bis 14, vorzugsweise 12 - 14, besitzt.
  • Es sei darauf hingewiesen, daß die Anwendung bestimmter proteolytischer Enzyme im Zuge des traditionellen Aschers schon frühzeitig empfohlen worden ist. (0. Grimm. Das Leder, 1959, 244; DE-PS 977 414), daß aber in der Literatur im übrigen eine Beschränkung der Methode auf die Anwendung zur Herstellung hochwertiger Chevreaux-Leder aus Ziegenfellen festgestellt wird (Ullmanns loc.cit., pg. 119, F. Stather, loc.cit., pg. 195; DE-PS 976 107).
  • Im Sinne der vorliegenden Erfindung können angewendet werden: Geweichte Großviehhäute und Kalbfelle jeder Provenienz. Die Nachbehandlung erfolgt mit enthaartem Hautmaterial. Sie kann auch auf gespaltenen Blößen, sowohl mit Narbenspalten als auch mit Fleischspalten erfolgen.
  • Unter einer Blöße seien die nach Entfernung der Epidermis und der Haare sowie des Unterhautbindegewebes und sämtlicher nicht gerbfähiger Hautbestandteile, löslicher Eiweißstoffe, Hautfette, Blut, Pigment usw. vorliegende, reine Lederhaut beliebigen tierischen Ursprungs verstanden.
  • Zur Bestimmung des Blößengewichts werden die Bloßen nach Beendigung der Reininacharbeiten einige Stunden in Wasser eingehängt und dann nach zweistündigem Abtropfen über dem Bock gewogen. (F. Stather, Gerbereichemie und Gerbereitechnologie, Lt. Auflage, Akademie-Verlag, Berlin, 1967).
  • Zur Einstellung des pH-Bereichs von 11 - 14 werden Alkalien, wie Natriumhydroxid oder Soda, vorzugsweise Kalkhydrat, verwendet.
  • Bei den erfindungsgemäß zu verwendenden alkalischen Proteasen handelt es sich um Proteasen deren Aktivitätsmaximum (gegenüber den Testsubstraten wie Hämoglobin oder Casein) im alkalischen Bereich, insbesondere oberhalb pH 8,0, insbesondere im pH-Bereich 9,5 bis 10,5 liegt.
  • Die erfindungsgemäß anwendbaren alkalischen Proteasen haben üblicherweise ein Molekulargewicht im Bereich 25 000 bis 35 000, jedoch können auch Proteasen mit abweichendem Molgewicht befriedigende Ergebnisse erbringen. Die meisten alkalischen Proteasen sind im pH-Bereich 5 - 10 bei mäßigen Temperaturen stabil, wobei die Grenze bei etwa 60 - 650C angesetzt werden kann.
  • Geeignet sind alkalische Proteasen sowohl mikrobiologischer als anderer Provenienz.
  • Besonders hervorgehoben seien alkalische Bakterienproteasen (E.C. 3.4.21.14), insbesondere die aus Bacillus-Arten gewonnenen.
  • Genannt seien die aus B. subtilis, B. licheniformis, B. pumilis, B. firmus, B. megaterium, B. cercus, B. amylosacchariticus, B. thermo proteolyticus stammenden Proteasen. Besonders genannt seien die sogenannten Subtilisine (Subtilisin Novo, Subtilisin Carlsberg), vgl. L. Keay et al., Biotechnol. Bioeng. 12, 213, 1970, Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 10, pg. 517-522, Verlag Chemie, 1975).
  • Die technischen Subtilisznpräparate zeigen gewöhnlich Aktivitäten zwischen 1 und 6 ANSON-Einheiten. Ferner alkalische Pilzproteasen (E.C. 3.4.21.15), insbesondere die aus Aspergillus und Streptomyces-Arten gewonnenen.
  • Genannt seien insbesondere die Serin-Proteasen. Zu erwähnen sind z.B. die aus Aspergillus oryzae, A. flavus, A. sojae, A. niger, A. saitoi, A. parasiticus, ferner die aus Penicillium sp.
  • wie P. cyaneo-fulvum oder aus Streptomyces griseus, S. fradiae, S. rectus, ferner die aus Seratia marcescens, Paec. varioti, Rhizopus chinensis, Mucor pusillus gewonnenen alkalischen Proteasen.
  • Erfindungsgemäß werden die alkalischen Proteasen in Mengen von 1 000 bis 10 000 Löhlein-Volhard-Einheiten, vorzugsweise 5 000 bis 30 000 Löhlein-Volhard-Einheiten pro kg der Häute und Felle angewendet.
  • Die proteolytische Wirksamkeit der Enzyme wird zweckmäßig nach der sogenannten Löhlein-Volhardmethode ("die Löhlein-Volhard' sche Methode zur Bestimmung der proteolytischen Aktivität", Gerbereitechnisches Taschenbuch, Dresden-Leipzig, 1955) bestimmt und in "LVE" (Löhlein-Volhard-Einheiten) angegeben bzw. bestimmt.
  • Unter einer LVE-Einheit ist diejenige Enzymmenge zu verstehen, die unter den spezifischen Bedingungen der Methode 1,725 mg Kasein verdaut. Für eine weitere Bestimmungsmethode für Proteasen, die aus der Anson-Methode (M.L. Anson, J. Gen.
  • Physiol. 22, 79 (1939) abgeleitet wurde, gilt: Die Einheiten werden als "Proteinase-Units (Hämoglobin)" = UHb bezeichnet.
  • Eine UHb entspricht derjenigen Enzymmenge, welche die Freisetzung von trichloressigsäure-löslichen Bruchstücken aus Hämoglobin äquivalent 1 Mol Tyrosin pro Minute bei 370C (gemessen bei 280 nm) katalysiert. 1 mUHb 10 3UHb.
  • Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, den Flotten bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Harnstoff und/oder Melamin und/oder Dicyandiamid zuzusetzen. Insbesondere hat sich ein Zusatz von 1,0 bis 10,0 g, speziell 3,0 bis 5,0 g Harnstoff bzw. Melamin und/oder Dicyandiamid pro kg Häute oder Felle von Anfang an wie auch im Zuge des Verfahrens bewährt.
  • Die Verwendung der alkalischen Proteasen, gegebenenfalls in Kombination mit Hydrotropica vom Typ des Harnstoffs, des Melamins und des Dicyandiamids erlaubt in vielen Fällen eine Reduktion der für einen ausreichenden Hautaufschluß benötigten Behandlungsdauer der Häute und Felle.
  • Im allgemeinen liegt die Verfahrensdauer im Bereich von 3 bis 15 Stunden.
  • Die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann wie im folgenden beschrieben erfolgen: Die Verbesserung des Hautaufschlusses von Großviehhautprovenienzen inklusive Kalbfellen kann durch Zusätze im normalen wäscher oder in einer getrennten Behandlung in Gegenwart von geeigneten Alkalien wie z.B. Ätznatron und Kalk durchgeführt werden.
  • Bei der Anwendungsweise im normalen Äscher gibt man neben üblichen Reduktionsmitteln wie z.B. Schwefelnatrium, Natriumsulfhydrat oder Mercaptoverbindungen wie Mercaptoethanol, Thioglycolsäure zur Erzielung der Schwellung Alkalien wie z.B.
  • Kalkhydrat, Ätznatron, Soda zu. Die Wirkung dieser Chemikalien wird - zur Intensivierung des Hautaufschlusses - ergänzt durch stickstoffhaltige Agentien mit hydrotroper Wirkung, wie z.B.
  • Harnstoff, Melamin und Dicyandiamid neben den proteolytischen Enzymen.
  • Durch die Zugabe dieser Agentien wird die Behandlungsdauer für den Hautaufschluß stark reduziert, z.B. auf 3 bis 15 Stunden reduziert, im Unterschied zu den üblichen Behandlungszeiten von 24 - 36 Stunden. So können insbesondere weiche, zügige, naturell gefärbte Nappa-Leder ohne Nachäscher hergestellt werden.
  • Sofern ein Nachäscher durchgeführt wird, kann dessen Behandlungsdauer von üblicherweise 16 - 18 Stunden auf 5 - 8 Stunden verkürzt werden.
  • Bei den derzeit üblichen Äscherverfahren von im Schnitt 18 - 20 Stunden ist nach dem Spalten der Hautaufschluß von Fleischspalten ungenügend. Wie im Beispiel 4 aufgezeigt wird, läßt sich der zu geringe Hautaufschluß durch eine ca. fünfstündige Nachbehandlung beseitigen. Als überraschend kann betrachtet werden, daß neben dem Hautaufschluß im alkalischen pH-Bereich eine Narbenreinigung von Grund und Gneist beobachtet wird. Die Blößen weisen nach der Behandlung einen geringeren Schwellungsgrad auf, der zu verbessertem Flächenmaß des fertigen Leders führt.
  • Der verbesserte Hautaufschluß läßt eine Reduktion der Fettungsmittel von 10 - 20 %.zu und führt zu spezifisch leichten zügigen Ledern.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Beispiel 1 Haarlockerung und Hautaufschluß von Kuhhäuten unter Zusatz proteolytischer Enzyme.
  • Rohmaterial: Geweichte Kuhhäute der Gewichtsklasse 30 -39,5 kg, Salzgewicht 5 000 kg.
  • Haarlockerung und Hautaufschluß (Faß): Haarlockerung und Hautaufschluß werden in der Weichbrühe durchgeführt: 150,0 % Weichbrühe, 250C (bezogen auf Salzgewicht) 3,0 % Kalkhydrat 1,0 % Natriumsulfhydrat 95 %ig 1,0 7o Natriumsulfid 0,5 % Enzymprodukt aus Bacillus licheniformis mit Lt 000 LVE/g 60 Minuten bei Lt Upm bewegen. Anschließend jede Stunde 5 Minuten bewegen. pH-Wert der Flotte 12,5.
  • Behandlungsdauer 15 Stunden.
  • Danach werden die Blößen zweimal mit 150 % Wasser, 250C, bezogen auf Salzgewicht, 20 Minuten im Faß gewaschen. Nach dem Herausnehmen aus dem Faß wird entfleischt und gespalten.
  • Im Vergleich zu ohne Enzym unter gleichen Bedingungen geäscherten Blößen sind die nach Beispiel 1 geäscherten grundreiner, flacher und weicher geschwellt und ergeben ein besseres Flächenrendement. Die Dosierung der Chemikalien bezieht sich auf das Salzgewicht der Häute.
  • Beispiel 2 Hautaufschluß von gespaltenen Bullenblößen nach dem Spalten Ausgangsmaterial: Gespaltene Bullenblößen Spaltstärke 1,8 mm, Blößengewicht 3 000.
  • Nachäscher (Mischer): 100,0 % Wasser. 250C 3.0 % Kalkhydrat 0,3 % Harnstoff 1,0 C/o Enzymatisches Auflockerungsmittel mit 1000 LVE/g aus Aspergillus parasiticus Behandlungsdauer: 5 Stunden, jede Stunde 20 Minuten bewegen, 110 Minuten ruhen. pH-Wert der Ascherbrühe 12,7.
  • Nach dem Nachäscher werden die Blößen mit 100 % Wasser, 300C, 20 Minuten gewaschen und anschließend in üblicher Weise entkälkt und gebeizt. Die Blößen sind nach dem Nachäscher weicher geschwellt, grundreiner und ergeben bei der Färbung gleichmäßigere Färbungen ab, ohne Zusatz von Harnstoff und proteolytische Enzyme. Die Dosierung bezieht sich auf das Blößengewicht der Häute. Anstelle von Harnstoff kann mit ähnlich gutem Erfolg auch Melamin bzw. Dicyandiamid in gleichen Quantitäten eingesetzt werden.
  • Beispiel 3 Hautaufschluß nach dem Durchlaufverfahren enthaarter und entfleischter Häute.
  • Aurangzrnaterial Enthaarte und entfleischte Rindshåute der Gewichtsklasse 25 - 29,5 kg.
  • Ixthaargewicht: 5 000 kg Hautaufschluß (Gerbmaschine): 100,0 % Wasser, 250C 3,0 % Kalkhydrat 1,0 % Sulfidfreies Äscherhilfsmittel 0,5 % Enzymatisches Auflockerungsmittel aus Bacillus firmus mit 2000 LVE/g und Aspergillus orycae mit 3 000 LVE/g Man bewegt zunächst 60 Minuten, pH-Wert der Flotte 12,5.
  • Danach jede volle Stunde 5 Minuten bewegen, Behandlungsdauer 14 Stunden. Danach werden die Blößen zweimal mit 100,0 % Wasser, 250C 20 Minutengewaschen.
  • Die Blößen sind grundrein, weich geschwellt und sehr gut aufgeschlossen. Sie können ohne Nachäscher zu zügigen Möbel-und Bekleidungsledern verarbeitet werden und ergeben einen hohen Sortimentsanteil an solchen Ledern, die für naturell gefärbte Leder geeignet sind. Die Dosierung bezieht sich auf das Enthaargewicht der Häute.
  • Beispiel Lt Hautaufschluß von Fleischspalten Ausgangsmaterial: Fleischspalte von Bullenblößen, Blößengewicht: 5 000 kg Hautaufschluß (Haspel): Zu den in der Regel befindlichen Fleischspalten gibt man 250 % Wasser, 250C, 3,0 % Kalkhydrat, 0,5 % enzymatisches Auflockerungsmittel aus Bacillus subtilis mit 1500 LVE/g und Streptomyces fradiae mit 3 500 LVE/g, 0,3 % Dicyandiamid.
  • Die Behandlungsdauer beträgt 5 Stunden. Während dieser Zeit wird abwechselnd 30 Minuten bewegt und 30 Minuten ruhen lassen. Der pH-Wert der Lösung ist 12,0.
  • Anschließend werden die Spaltblößen gewaschen, entkälkt und gebeizt. Die Prozentangaben beziehen sich auf das Blößengewicht. Die Spalten sind gleichmäßig durchgeäschert, weich geschwellt und durch ihren intensiven Hautaufschluß zur Herstellung von Velourspalten für Handschuh- und Bekleidungsleder geeignet.

Claims (12)

  1. Verfahren zum Hautaufschluß von Großviehhäuten und Kalbfellen Patentansprüche 1. Verfahren zum Hautaufschluß von Großviehhäuten und Kalbfellen im alkalischen Bereich, dadurch gekennzeichnet, daß man die Großviehhäute bzw. Kalbfelle mit alkalischen Proteasen in einer Flotte behandelt, die einen pH-Wert von 11 bis 14 besitzt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich zu den proteolytischen Enzymen noch Amylasen anwendet.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalische Proteasen Bakterienproteasen verwendet.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalische Proteasen Pilzproteasen verwendet.
  5. 5. Verfahren gemäß den Anspruchen 1, 3 und Lt, dadurch gekennzeichnet, daß man die alkalischen Proteasen in Mengen von 5 000 bis 30 000 Löhlein-Volhard-Einheiten pro kg Gewicht der Häute und Felle verwendet.
  6. 6. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Flotten ein oder mehrere Hydrotropica vom Typ des Harnstoffs,Melamins oder Dicyandiamids in Mengen von 1,0 bis 15,0 g, bezogen auf das Gewicht der Großviehhäute und Kalbfelle, enthalten.
  7. 7. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flottenlänge 100 bis 150 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Großviehhäute und Kalbfelle, beträgt.
  8. 8. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Badtemperatur im Bereich von 23 - 270C liegt.
  9. 9. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet daß die Verfahrensdauer im Bereich 3 bis 15 Stunden liegt.
  10. 10. Verfahren gemäß dem Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalische Proteasen solche verwendet, die aus Bacillus-Species gewonnen werden.
  11. 11. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalische Proteasen Subtilisine verwendet.
  12. 12. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Pilzproteasen verwendet, die aus Aspergillus-Arten gewonnen werden.
DE19843440750 1984-11-08 1984-11-08 Verfahren zum hautaufschluss von grossviehhaeuten und kalbfellen Ceased DE3440750A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843440750 DE3440750A1 (de) 1984-11-08 1984-11-08 Verfahren zum hautaufschluss von grossviehhaeuten und kalbfellen
IT67936/85A IT1182659B (it) 1984-11-08 1985-11-07 Procedimento per il trattamento di pelli di grossi animali e di pelli di vitello in preparazione alla concia

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843440750 DE3440750A1 (de) 1984-11-08 1984-11-08 Verfahren zum hautaufschluss von grossviehhaeuten und kalbfellen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE3440750A1 true DE3440750A1 (de) 1986-05-07

Family

ID=6249756

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19843440750 Ceased DE3440750A1 (de) 1984-11-08 1984-11-08 Verfahren zum hautaufschluss von grossviehhaeuten und kalbfellen

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE3440750A1 (de)
IT (1) IT1182659B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2610947A1 (fr) * 1987-02-13 1988-08-19 Roehm Gmbh Formulations liquides d'enzymes

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3271258A (en) * 1962-06-22 1966-09-06 Oreal Melamine and dicyandiamide as depilatory accelerators
DE1230169B (de) * 1962-04-06 1966-12-08 Roehm & Haas Gmbh Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen
DE2059453B1 (de) * 1970-12-03 1972-04-27 Roehm Gmbh Verfahren zum Weichen von Fellen oder Haeuten
AT309661B (de) * 1968-10-03 1973-08-27 Novo Terapeutisk Labor As Verfahren zum enzymatischen Enthaaren von geweichten Häuten mit proteolytischen Enzymen in alkalischer Flotte
DE2917376A1 (de) * 1979-04-28 1980-11-13 Roehm Gmbh Enzymatisches verfahren zur haargewinnung und zum gleichzeitigen hautaufschluss

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1230169B (de) * 1962-04-06 1966-12-08 Roehm & Haas Gmbh Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen
US3271258A (en) * 1962-06-22 1966-09-06 Oreal Melamine and dicyandiamide as depilatory accelerators
AT309661B (de) * 1968-10-03 1973-08-27 Novo Terapeutisk Labor As Verfahren zum enzymatischen Enthaaren von geweichten Häuten mit proteolytischen Enzymen in alkalischer Flotte
DE2059453B1 (de) * 1970-12-03 1972-04-27 Roehm Gmbh Verfahren zum Weichen von Fellen oder Haeuten
DE2917376A1 (de) * 1979-04-28 1980-11-13 Roehm Gmbh Enzymatisches verfahren zur haargewinnung und zum gleichzeitigen hautaufschluss

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2610947A1 (fr) * 1987-02-13 1988-08-19 Roehm Gmbh Formulations liquides d'enzymes
WO1988006183A1 (en) * 1987-02-13 1988-08-25 Röhm Gmbh Liquid composition of enzymes

Also Published As

Publication number Publication date
IT8567936A0 (it) 1985-11-07
IT1182659B (it) 1987-10-05
IT8567936A1 (it) 1987-05-07

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2421995B1 (de) Verfahren zur gerbung von tierhäuten
DE2917376C2 (de) Enzymatisches Verfahren zur Haargewinnung und zum gleichzeitigen Hautaufschluß
US3966551A (en) Method for preparing tannable pelts from animal skins and hides
DE3429047C2 (de)
DE2930342C2 (de)
DE3224881A1 (de) Verfahren zur herstellung von enthaartem, lagerfaehigem hautmaterial
DE2856320C2 (de)
DE3312840A1 (de) Verfahren zur nassentfettung von hautmaterial
EP1124994B1 (de) Hilfsmittel für den hautaufschluss und die haarlockerung von tierhäuten
DE2929844A1 (de) Weichverfahren
EP1029930B1 (de) Gerbverfahren
DE3440750A1 (de) Verfahren zum hautaufschluss von grossviehhaeuten und kalbfellen
EP0575927B1 (de) Verfahren zum Äschern von Häuten und Fellen
DE1233530B (de) Verfahren zum enzymatischen Enthaaren und bzw. oder Beizen von Haeuten und Fellen
DE3439490A1 (de) Mikrobielles verfahren zur gewinnung von bloessen aus tierischer haut
DE622213C (de) Verfahren zur Verbesserung der Weichheit und Geschmeidigkeit von Leder
DE2307603C3 (de)
EP0216271A2 (de) Verwendung von Phosphonsäurederivaten als Lederhilfsmittel
EP0306474B1 (de) Verfahren zum Nachäschern von Blössen und Spalten
DE4332785A1 (de) Verbessertes enzymunterstütztes Äscherverfahren
DE2301591C3 (de) Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blößen aus tierischen Häuten und Fellen
DE2301591A1 (de) Verfahren zur herstellung gerbfertiger bloessen aus tierischen haeuten und fellen
AT400957B (de) Verfahren zum entfleischen von häuten und fellen bei der lederherstellung
DE1800891C (de) Verfahren zum Weichen oder Beizen von Häuten oder Fellen oder Nachbeizen von vorgegerbtem Hautmaterial
DE2944462A1 (de) Verfahren zum weichen von pelzfellen

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8131 Rejection