DE71005C - Verfahren zur Umwandlung lohgarer Felle in weifsgare - Google Patents

Verfahren zur Umwandlung lohgarer Felle in weifsgare

Info

Publication number
DE71005C
DE71005C DENDAT71005D DE71005DA DE71005C DE 71005 C DE71005 C DE 71005C DE NDAT71005 D DENDAT71005 D DE NDAT71005D DE 71005D A DE71005D A DE 71005DA DE 71005 C DE71005 C DE 71005C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
skins
tanned
solution
converting
quebracho
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT71005D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Publication of DE71005C publication Critical patent/DE71005C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das neue Verfahren bezweckt, lohgare Felle von Ziegen, Schafen, Kälbern und anderen Thieren in weifsgare überzuführen, und zwar derart, dafs man in dem dadurch erzeugten Leder die durch das Weifsgerben erzielten Eigenschaften, sowie die Geschmeidigkeit mit der durch die Loh- oder Tannin-Gerberei bedingten Dauerhaftigkeit vereinigt.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, dafs man ein lohgares Fell von der Lohgare befreit, um es, wenn auch nicht in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, so doch von den schädlichen Substanzen zu befreien, mit welchen es vom Lohgerbeverfahren her imprägnirt ist, und dann einer Reihe von Processen unterwirft, welche zum Theil den in der Weifsgerberei gebräuchlichen ähnlich sind.
Im Folgenden ist als Beispiel die Verarbeitung von bereits lohgaren Ziegenfellen beschrieben; die vorkommenden Mengenverhältnisse sind auf ein Dutzend solcher Felle berechnet.
Zunächst drückt man vermittelst eines drehbaren Trittrades die schon lohgaren Felle ungefähr 2 Stunden lang in lauwarmes Wasser ein, wiederholt dieses Eindrücken jedoch nur eine halbe Stunde lang und unter Anwendung eines aus einer Auflösung von 30 g Potasche in 60 1 Wasser gebildeten Bades, taucht dann die Felle 5 Minuten lang in ein Bad von sehr verdünnter Salzsäure, um das aus dem vorigen Bad herrührende Kali abzustumpfen.
Durch diese drei ersten vorbereitenden Operationen werden' die Felle von den schädlichen, aus der Lohe herrührenden Stoffen vollkommen befreit. Trotzdem bewahren sie ihren halbfesten und unverweslichen Zustand, welcher ihnen durch die Lohgare ertheilt war.
Nunmehr setzt man die Behandlung der Felle in folgender Weise fort. Zunächst bereitet man sich in einem geeigneten Gefäfs eine Quebracholösung (aus Brasilien- oder La-Plata-Holz, welches viel Tannin enthält) in dem Verhältnifs von 30 1 Quebrachopulver auf 150 1 Wasser. Das Auslaugen und die Auflösung werden durch Erhitzen des Gefäfses vermittelst einer Dampfschlange befördert.
Die so bereitete Quebracholösung dient beim nachstehend beschriebenen Weifsgerbeverfahren als Grundsubstanz. Es werden:
Quebracholösung 1 5 1,
Glycerin 0,15 1,
Getreidemehl 75 g,
Kleie 30 g und
Alaun 40 g
sorgfältig gelöst und mit 30 1 lauwarmem Wasser vermischt.
In diesem Bade läfst man die Felle 2 bis 3 Stunden lang durchschlagen oder durchtreten, legt sie zu je zwei und zwei auf eine Marmortafel, und zwar so, dafs sie mit ihren Fleischseiten auf einander zu liegen kommen, und schabt sie vermittelst eines Schabsteines, d. h. eines gewöhnlich aus Sandstein gefertigten Schleifsteines, wie ihn die Lohgerber benutzen, ab. Die so gereinigten und auf beiden Seiten abgeschabten Felle werden nunmehr vermittelst einer Bürste mit Ammoniaklösung (100 g Ammoniak in ι 5 1 Wasser) eingerieben und dann mit einer Auflösung von Campecheholz im-
prägnirt, welche letztere man durch zweistündiges Kochen von 16 kg Campecheholz in 100 1 Wasser bereitet.
Diese Operation wird mehrmals wiederholt. Man taucht die noch immer auf einander liegenden Felle, auf einen falschen Boden gelegt, in einen die Campechelösung enthaltenden Trog ein, nimmt sie wieder heraus, um sie auf einem Tisch niederzulegen, und wiederholt dies mehrere Male. Diese Behandlung bezweckt die Oxydation der Campechelösung durch den Einflufs der atmosphärischen Luft, und man beendigt die Operation, wenn ein dunkles Kastanienbraun erreicht ist.
Hierauf legt man die noch zusammenliegenden Felle auf einen gewölbten Tisch und reibt sie vermittelst einer Bürste mit einer Lösung von Eisensulfat und Kupfersulfat (im Verhältnifs von 60 g auf 1 5 1 Wasser) ein, bringt sie in ein zweites Campechebad, bestehend aus 8 I Campechebrühe in 100 1 Wasser, nimmt sie aus einander, spült jede Haut für sich in reinem Wasser gut aus, setzt sie der Einwirkung der Luft aus und breitet sie schliefslich auf einem Tisch aus und reibt sie auf der Narbenseite mit einem Schaber ab, um die Sehnen zu entfernen und das Leder vollständig glatt und eben zu machen.
Die Weiterbehandlung des Leders und Beendigung des Verfahrens erfolgt unter Anwendung der in der Weifsgerberei allgemein bekannten Verfahren.
Das durch vorbeschriebenes Verfahren erhaltene Leder vereinigt in sich die vortheilhaftesten Eigenschaften des lohgaren und des weifsgaren Leders; es ist fester, weniger brüchig und weniger kostspielig als letzteres.

Claims (2)

Patent-AnSprüche:
1. Verfahren zur Umwandlung lohgarer Felle in weifsgare, darin bestehend, dafs man die lohgaren Felle durch eine Behandlung mit Wasser, Alkali und Säure entgerbt und darauf mit Quebracho- und Campecheholz-Extracten und mit Lösungen von Ammoniak und von Kupfervitriol und Eisenvitriol behandelt.
2. Eine Ausführungsform des durch Anspruch 1. gekennzeichneten Verfahrens, darin bestehend, dafs man die lohgaren Felle entgerbt , indem man sie einer Behandlung unterwirft, welche in längerem Wässern, Eintauchen in eine Potaschelösung und darauf folgendem Behandeln mit verdünnter Salzsäurelösung besteht, und den so gereinigten Fellen dann durch Eintauchen in ein Quebrachobad, Bürsten der mit den Fleischseiten gegen einander gelegten Felle mit Ammoniaklösung und darauf folgendes Eintauchen in eine Lösung von Campecheholz, sowie in eine solche von Eisensulfat und Kupfersulfat und endlich durch sorgfältiges Auswaschen die Eigenschaften weifsgarer Felle verleiht.
DENDAT71005D Verfahren zur Umwandlung lohgarer Felle in weifsgare Expired - Lifetime DE71005C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE71005C true DE71005C (de)

Family

ID=344345

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT71005D Expired - Lifetime DE71005C (de) Verfahren zur Umwandlung lohgarer Felle in weifsgare

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE71005C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
WO2014124951A1 (de) Verfahren zur herstellung von leder
DE112007001827T5 (de) Verbessertes Verfahren zum Enthaaren und zum Faseraufschluss von Fell/Haut
DE102009018232A1 (de) Verfahren zur Gerbung von Tierhäuten
DE2831617A1 (de) Verfahren zur herstellung gegerbter haeute und felle
DE69020680T2 (de) Verwendung von Fluorchemikalien bei der Lederherstellung.
DE71005C (de) Verfahren zur Umwandlung lohgarer Felle in weifsgare
DE2263133C3 (de) Verfahren zur enzymatischen Enthaarung von Tierhäuten
DE69527064T2 (de) Ledergerbverfahren und Gerbmittel
DE69006509T2 (de) Verfahren zur behandlung von häuten.
DE4126610A1 (de) Verfahren zum entfleischen von haeuten
DE622213C (de) Verfahren zur Verbesserung der Weichheit und Geschmeidigkeit von Leder
DE746589C (de) Verfahren zum Enthaaren von Haeuten und Fellen
EP0027964B1 (de) Verfahren zum Weichen und Äschern von Häuten und Fellen
DE377536C (de) Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen
DE69704026T2 (de) Gerbprozess
DE57325C (de) Gerbverfahren
DE38434C (de) Verfahren zur Herstellung von imitirtem, nicht trocknendem Schweineleder für Riemen, Schlagriemen etc
DE1296735B (de) Verfahren zur Schnellgerbung von Sohlenleder
DE2726576A1 (de) Verfahren zur schnellenthaarung von haeuten bzw. fellen mit anschliessender konservierung durch nac10 tief 2
DE275454C (de) Verfahren zum Schnellgerben von Häuten
DE485088C (de) Verfahren zum Entsaeuern von fertiggegerbten Pelzfellen
DE1800891C (de) Verfahren zum Weichen oder Beizen von Häuten oder Fellen oder Nachbeizen von vorgegerbtem Hautmaterial
DE150621C (de)
DE341161C (de) Verfahren zur Herstellung eines Saemischleder-Ersatzes
DE944454C (de) Verfahren zur Verringerung der Schwellung von geweichten und ausgewaschenen tierischen Rohhaeuten