DE38434C - Verfahren zur Herstellung von imitirtem, nicht trocknendem Schweineleder für Riemen, Schlagriemen etc - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von imitirtem, nicht trocknendem Schweineleder für Riemen, Schlagriemen etcInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 28: Gerberei.
Schlagriemen etc.
Das hier beschriebene Verfahren bezieht sich auf die Herstellung einer Art von Leder, sogenanntem
künstlichen Schweineleder, aus Kuhoder Ochsenhaut, welches die bemerkenswerthe
Eigenschaft besitzt, nicht trocken zu werden, wie alle übrigen im Handel vorkommenden
Ledersorten, sondern, sich stets gleichförmig biegsam, sich fettig anfühlend erhält.
Dies Verfahren, wenn auch im Grofsen verwendbar, bedarf einer ziemlich subtilen und
exacten Ausführung bei der ganzen, in mehrere Behandlungsweisen zerfallenden Procedur.
Die rohe Kuh- oder Ochsenhaut u. dergl. wird zuerst während 24 Stunden mit Kalk behandelt,
und zwar wie die Praxis als ungefähres Verhältm'fs für am zweckmäfsigsten
herausgestellt hat, nimmt man auf 100 Häute ziemlich 50 kg Kalk. Hierauf entfleischt und
enthaart man dieselbe und läfst sie 3 Tage in frischem, etwa fliefsendem Wasser liegen, um
sie ausspülen zu lassen. Man streicht sie dann fest, zur möglichsten Entfernung des Kalkes,
und legt sie wiederum zum Aufgehen für 24 Stunden in, weiches, reines Wasser.
Hierauf wird dieselbe zum Abtropfen aufgehängt, worauf sie in irgend einem geeigneten
Gefäfs, sei es mittelst Handarbeit oder mittelst einer passend dazu eingerichteten Stampfe oder
Walke, mit (für jede Haut berechnet) ca. 2,500 kg gereinigtem Glycerin, welchem ca. 5 1
ungekochte Kuhmilch zugesetzt waren, durchgestampft bezw. gewalkt wird, und zwar nimmt
man diese Behandlung vielleicht täglich zweimal während einer halben bis einer Stunde vor.
Nachdem man die Haut hinreichend gar gefunden, was von jedem gelernten Gerber geläufig
zu erkennen ist, wird die Haut herausgenommen, und hängt man sie über demselben Stampfbecken zum Abtropfen auf, weil diese
abtropfende Flüssigkeit, später wieder benutzt wird. Es hat beim Stampfen in besagtem
Gemisch ein chemischer Procefs stattgefunden, weil die abtropfende Flüssigkeit, während des
Walkens dicklich, jetzt ganz dünnflüssig abtropft. Bei dieser Behandlung wird die in der
Haut vorhandene Leimsubstanz, welche das Leder später trocken und brüchig werden läfst,
zerstört.
Nachdem die Haut ziemlich trocken ist, wird dieselbe mit gutem Berger Thran getränkt, kommt
dann zur Hammerwalke und wird nach etwa 5 bis 6stündiger Behandlung herausgenommen;
nach vorherigem Abtropfenlassen legt man die Haut wieder in die vorherbeschriebene abgetropfte
und gesammelte Walkflüssigkeit, um sie während eines halben Tages wieder ansaugen
zu lassen.
Nach der Herausnahme trocknet man die Häute' etwas schärfer, aber an nicht zu warmem
Orte, und bringt sie hierauf beispielsweise in der Zahl von drei, vier oder mehr Stücken in
die Walktrommel, worin sie während eines halben Tages herumgeworfen bezw. bearbeitet
werden, wobei die Flüssigkeit durch die Holzstifte in der Walktrommel gleichmäfsig verarbeitet
wird. Herausgenommen und an luftigem Orte für ca. 1 Stunde aufgehängt, wird die Haut
dann wieder mit Berger Thran oder dergleichen durchgerieben, kommt von hier zur Hammerwalke
zurück, um darin während ca. 6 Stunden durchgearbeitet zu werden, worauf sie heraus-
Claims (1)
- genommen und., bis sie zur Verwendung passend gefunden, getrocknet wird.PATENτ-An spruch:Ein Verfahren zur Herstellung von künstlichem bezw. imitirtem, nicht trocknendem Schweineleder, bestehend in der successiven Behandlung einer Kuh - oder Ochsenhaut u. dergl. mit Kalk, Enthaaren, Entfleischen und Streichen, Walken in einem Gemisch von Glycerin und Milch, Abtropfenlassen und Sammeln dieser Flüssigkeit, Bearbeitungnach vorherigem Bestreichen mit Berger Thran u. dergl. in der Hammerwalke, Wiederträ'nken in der abgelaufenen Flüssigkeit, Behandlung in der Walktrommel, Reiben mit Berger Thran und letzter Bearbeitung in der Hammerwalke und nachherigem Trocknen.
Publications (1)
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