DE70226C - Gerben mit Eisenoxychlorid-Chlornatrium - Google Patents

Gerben mit Eisenoxychlorid-Chlornatrium

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DE70226C
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tanning
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oxychloride
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sodium chloride
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DENDAT70226D
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P. F. REINSCH, Kgl. Reallehrer a. D., in Erlangen, Bayern
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 28: Gerberei.
Eine Eisenoxychloridlösung, wie sie sich mit Vortheil in der Gerberei anwenden lä'fst, wird folgendermafsen gewonnen: 10 kg festes Eisenchlorid werden in 40 1 Wasser und 4,5 kg krystallisirtes kohlensaures Natron in 20 1 Wasser gelöst.
Die Lösung des kohlensauren Natrons wird alsdann allmälig in kleinen Partien zur Eisenchloridlösung hinzugesetzt, wobei erneuter Zusatz erst nach beendigter Reaction erfolgt. Die erhaltene dunkelbraunrothe Lösung stellt ein Gemenge von Eisenoxychlorid und Chlornatrium in dem Verhältnifs von 1 : 0,22 dar mit einer geringen Menge unzersetzten Eisenchlorids. Bei dieser Darstellungsweise hat man den Vortheil, in der Lösung schon Chlornatrium zu haben, welches in Vereinigung mit dem Oxychlorid eine ähnliche beschleunigende Wirkung der Gerbung wie bei der Alaungerbung bewirkt.
Das Eisenoxychlorid ist bis jetzt in der Gerberei noch nicht angewendet. Bei den ersten bekannt gewordenen Eisengerbverfahren sind Eisenoxydsalze, und zwar das basisch schwefelsaure Eisenoxyd, das Wesentliche des Verfahrens. Die ersten Verfahren von Bordier (Patent von 1842), dann Molac und Friedel (Patent von 1855) unterscheiden sich nur in der verschiedenen Art, wie die Oxydverbindung hergestellt und wirksam gemacht wird. Bei dem zuletzt patentirten Verfahren von Knapp (Patent von 1877) wird gleichfalls basisch schwefelsaures Eisenoxyd angewendet, welches aber nach einem modificirten Verfahren hergestellt wird.
Die auf die beschriebene Weise gewonnene Eisenoxychloridlösung wird zur Gerberei entweder allein oder in Verbindung mit Alaungerbung verwendet. Bei der Gerbung mit Eisenoxychlorid werden die auf die gewöhnliche Art vorbereiteten Häute mit einer schwächeren Lösung als die nach der Vorschrift bereitete (der doppelten Verdünnung) einige Tage angegerbt, hierauf mit der stärkeren Lösung ausgegerbt, was bei Schaf- und Ziegenhäuten in 3 bis 4 Tagen beendet ist. Die von der Gerbeflüssigkeit ausgestrichenen Häute werden zum Trocknen aufgehängt und alsdann auf die gewöhnliche Art wie bei der Alaungerberei zugerichtet. Die zum Schwärzen bestimmten Häute werden noch vor völliger Trocknung auf der Narbenseite mit reiner Tanninlösung überstrichen, worauf sich eine tiefschwarze Färbung ergiebt. Wird die Oxychloridlösung nach einer Vorgerbung mit Alaun zur Ausgerbung benutzt, so ist die ausgestrichene Flüssigkeit nicht mehr gut verwendbar, da durch die Einwirkung des Oxychlorids auf den Alaun unlösliches Eisenoxyd gebildet wird.
Eine hauptsächliche Anwendung der Oxychloridlösung findet in der Pelzgerberei statt, wobei eine stärkere Verfestigung der Haare im Leder erzielt wird als mittels der Alaun -Kochsalz-Pelzgerbung. Die von Fleisch und Fett wohl gereinigten, geweichten Haarhäute werden mit der Fleischseite nach oben auf einer Holztafel . horizontal ausgebreitet und entweder direct mit einer Oxychloridlösung oder vorher mit einer Alaun-Kochsalzlösung Übergossen und gleichmäfsig benetzt. Die Uebergiefsung der Haut
erfolgt in 24 Stunden zweimal. Für die kleineren Häute (Reh, Ziege, Iltis u. s. w.) ist die Dauer der Behandlung je nach der Jahreszeit 3 bis 4 Tage, für gröfsere Häute, z. B. Hirschhäute, 6 bis 8 Tage. Die Menge der verwendeten Gerblösung bewegt sich je nach der Stärke der Haarhäute für 1 qm zwischen 2,5 bis 5 1. Die getrockneten Pelze werden hierauf auf der Fleischseite gestollt und von den Bindefasern mittels Glaspapiers gereinigt.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Anwendung einer Eisenoxychlorid- Chlornatriumlösung, welche durch nicht völlige Umsetzung einer Eisenchloridlösung mittels einer Lösung von kohlensaurem Natron gewonnen wird, in den verschiedenen Arten der Gerberei, nämlich der Gerbung von Oberleder, Schafleder, Riemen- und Sohlleder.
    Anwendung der Eisenoxychlorid - Chlornatriumlösung zu einem speciellen Verfahren der Gerbung von Pelzen, entweder für sich oder in Verbindung mit Alaun - Chlornatrium-Gerbung, darin bestehend, dafs die Häute, mit der Fleischseite nach oben, horizontal ausgebreitet und mit der Gerbelösung wiederholt überzogen werden.
DENDAT70226D Gerben mit Eisenoxychlorid-Chlornatrium Expired - Lifetime DE70226C (de)

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