DE244066C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C9/00—Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-■ M 244066 -KLASSE 28a. GRUPPE
FRITZ KORNACHER in AUERBACH, Hessen.
Es ist bekannt, daß ein Leder um so größere Festigkeit bzw. Zähigkeit aufweist, je weniger
die Hautfaser bei der Gerbung verändert oder angegriffen worden ist.
Ebenso weiß man, daß man durch Imprägnieren mit Stoffen, wie Stearin, Paraffin, die
Festigkeit des Leders wesentlich erhöhen sowie eine bedeutende Wasserdichtigkeit erzielen
kann. ,
ίο Auf diese beiden Tatsachen stützen sich
verschiedene Verfahren zur, Herstellung von für besondere Zwecke verwendbarem festen
und wasserdichten Leder, indem man die zum Gerben vorbereitete Haut einfach mit
einem die Hautfaser wenig angreifenden Gerbverfahren (Chromgerbung, Alaungerbung usw.)
ausgerbt, gegebenenfalls vegetabilisch nachgerbt, und das auf diese Weise erzielte Leder
nach dem Trocknen mit Fettstoffen oder einem Gemisch von solchen mit Harzen,
Kohlenwasserstoffen u. dgl. heiß imprägniert.
Das nach diesem Verfahren hergestellte
Leder leidet aber an den Übelständen, daß es ein sehr unschönes, dunkles, fettiges und
schmieriges Aussehen besitzt, sich nur schwer verarbeiten läßt, beim Gebrauch schlüpfrig
wird und infolgedessen zu vielen Zwecken nicht verwendet werden: kann. ,
Versuche, diese Übelstände durch nachträgliches Entfetten der Oberflächen des Leders
zu beseitigen, ergaben immer nur mangelhafte Resultate, da bei der Schwierigkeit dieser
Arbeit entweder zu wenig Fett gelöst oder die Lösung eine zu starke wird, so daß das
Fett erst recht an die Oberfläche drängt und das Aussehen sowie die Qualität des Leders
durch dunkle Farbe und weiches, schwammiges Anfühlen noch mehr beeinflußt.
Eine Verbesserung des Leders durch nochmalige Nachgerbung mit vegetabilischen Gerbstoffen
erschien unter diesen Umständen vollständig unmöglich und ist deshalb in der Praxis bei imprägnierten Ledern bisher auch
gar nicht versucht worden.
Dem Erfinder ist es nun gelungen, ein neues Verfahren auszuarbeiten, mittels dessen alle
eben angeführten Übelstände beseitigt werden und ein imprägniertes, festes Leder von
tadellosem Aussehen erzielt wirdl
Das Verfahren besteht in der Hauptsache darin, daß man die nach irgendeiner Methode
gegerbten und vegetabilisch nachgegerbten oder auch nur vegetabilisch angegerbten und nach
dem Trocknen mit verseifbaren und unverseifbären Stoffen, z. B. Stearin und Paräffin,
imprägnierten Leder zunächst 1 bis 3 Stunden in eine 5 bis 10 ° Bo. starke Lösung der
Alkalien, z. B. Ätznatron, bringt, sie hierauf, nachdem sie abgewaschen sind, einige Stunden
in einer 5 bis 10 ° Βέ. starken Schwefelsäurelösung behandelt, dann eine Nachgerbung in
vegetabilischen Gerbbrühen folgen läßt und zuletzt eine Lösung von metallischen Salzen
(Alaun, schwefelsaure Tonerde usw.) anwendet.
Durch die 1- bis 3 stündige Behandlung des imprägnierten Leders in Lösungen von Ätznatron
o. dgl. in der Stärke von 5 bis 10° Βέ.
werden die an der Oberfläche befindlichen verseif baren Stoffe verseift und verändert, so
daß sie durch einfaches Abwaschen entfernt werden können. Dies hat zur Folge, daß das
Leder, ohne an der ihm durch die Imprä-
Claims (1)
- gnation beigebrachten künstlichen Fülle und Festigkeit einzubüßen, im Äußeren seinen fettigen Charakter vollständig verliert und sich an den Oberflächen nun beliebig nachbleichen und nachgerben läßt. Die außerordentliche Wasserdichtigkeit des Leders verhindert eine Schädigung durch die Alkalien.Die nun folgende i- bis 3 stündige Behandlung, der Häute mit 5 bis 10 ° Βέ. starker Schwefelsäurelösung bewirkt, daß die in oder auf dem Leder noch befindlichen freien Alkalireste und von der Gerbung herrührenden Metallsalze neutralisiert bzw. unschädlich gemacht werden; gleichzeitig findet dabei eine gründliche Aufhellung des Leders statt.Durch die doppelte vegetabilische Gerbung, d. h. durch die doppelte Behandlung der rohen oder mineralisch vorgegerbten Blößen in vegetabilischen Gerbbrühen vor und nach derlmprägnierung wird einerseits erreicht, daß das Leder einen satteren, festeren Schnitt und eine rauhere Oberfläche bekommt und somit für die Bearbeitung in der Schuhfabrikation oder Riemenfabrikation wesentlich geeigneter wird, andererseits trägt sie in hohem Grade zur Erzielung des bei diesen Ledersorten beliebten Aussehens, bei und endlich wird durch die doppelte vegetabilische Gerbung bzw. Vor- und Nachgerbung das Rutschen "des Leders in der Nässe vollends vermieden.Die zuletzt noch erfolgende Anwendung der erwähnten Metallsalzlösungen bewirkt die Umwandlung allenfalls noch zurückgebliebener Seifenreste in unlösliche Metallseife, so daß der Griff des Leders ein noch trockenerer und seine Festigkeit und Wasserbeständigkeit noch weiter erhöht wird.Die Ausführung des Verfahrens ist ungefähr wie folgt: ■ . .Die wie üblich vorbereitete Blöße wird im rohen oder mineralisch durchgegerbten Zustande einer schwachen vegetabilischen Angerbung unterzogen. Nach dem Bleichen und Trocknen folgt Imprägnieren durch Einbrennen mit verseifbaren und un verseif baren Stoffen zusammen, z. B. Stearin und Paraffin, bis zur vollständigen Sättigung. Die so behandelten Leder werden nun der Einwirkung von 5 bis 10 ° Βέ. starken alkalischen Bädern, insbesondere Ätznatron, ausgesetzt, in der Weise, daß man sie 2 bis 3 Stunden in diese einhängt. Dann werden die Leder, nachdem sie mit Wasser abgewaschen sind, 1 bis 3 Stunden in eine 5 bis 10° Βέ. starke Schwefelsäurelösung eingehängt, worauf man sie abermais in Wasser auswäscht bzw. abwäscht und 2 bis 3 Tage in vegetabilische Gerbstofflösungen von 3 bis 50Be. hängt. Darauf können die Leder abgespült und noch kurze. Zeit in Lösungen von metallischen Salzen, z. B. Alaun, schwefelsaurer Tonerde usw., behandelt werden.Die Zurichtung erfolgt in der bekannten Weise durch Trocknen, Pressen, Walzen, Appretieren usw. 6gDas auf diese Weise hergestellte Leder ist äußerst fest, nahezu vollkommen wasserdicht, dabei aber trocken und hell und im Äußeren von nicht imprägniertem Leder absolut nicht zu unterscheiden.Es läßt sich genau wie dieses färben, appretieren und verarbeiten bzw. , leimen, rissen und polieren, rutscht beim Gebrauche nicht und zeigt überhaupt alle Eigenschaften, die von einem vollkommenen schweren Leder (Sohl-, Treibriemen- und Sattlerleder) verlangt werden müssen.Patbnt-Anspruch :Verfahren zur Herstellung festen, fast vollkommen wasserdichten, gleitfreien Leders aus vegetabilisch vorgegerbten oder aus mineralisch durchgegerbten und vegetabilisch nachgegerbten Häuten, welche nach dem Bleichen und Trocknen mit verseifbaren und unverseifbaren Fettstoffen, z. B, durch Einbrennen, gesättigt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß man die Außenschichten des Leders durch Behändlung mit schwacher Alkalilauge, Waschen, darauffolgende Behandlung mit schwacher Schwefelsäure und nochmaliges Abwaschen entfettet, reinigt, aufrauht und bleicht, das Leder dann in klaren Brühen nochmals vegetabilisch gerbt und nach dem Abspülen noch mit Metallsalzen, welche unlösliche Seifen bilden können, behandelt, worauf es in der üblichen Weise zugerichtet wird.
Publications (1)
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