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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pelzfellen, bei dem Rohfelle in einem als überwiegenden Bestandteil Wasser enthaltenden Medium geweicht und für den Pickel vorbereitet werden, dann die Felle durch Zentrifugieren oder Abpressen oder Abtropfen von dem darin enthaltenen oder daran haftenden Wasser teilweise befreit werden, dann im flüssigen Medium der Einwirkung von Pickel-Chemi- kalien und Gerb-Chemikalien ausgesetzt werden und erforderlichenfalls mit einem Fettungsmittel behandelt werden.
Bei der praktischen Ausführung dieses bekannten Verfahrens wurden zur Herstellung von Pelzfellen bisher ausschliesslich wässerige Medien verwendet (s. beispielsweise Fritz Stather"Gerberei-Chemie und Gerberei-Technologie", 4. Auflage, S. 340 und Hubert Riskes "Die Pelzwirtschaft", Heft 4/74, S. 42 ff).
Ursprünglich wurde mit wässerigen Medien gearbeitet, welche die zur Durchführung der einzelnen
Verfahrensschritte erforderlichen Chemikalien und Mittel in nur geringer Konzentration enthielten, vorzugsweise in Form von schwachen Lösungen. Nachteilig ist an den erläuterten bekannten Verfahren, dass durch die Ableitung der für die Behandlung verwendeten, noch mit Chemikalien beladenen wässerigen
Medien sowie auch des für zwischengeschaltete Spülvorgänge verwendeten Wassers eine starke Belastung der Umwelt gegeben ist. Besondere Probleme bereiten dabei chromhaltige Abwässer, die bei der Gerbung bzw. Zurichtung hochtemperaturbeständiger Leder bzw. Pelzfelle anfallen. Da diese Abwässer zudem in grossen Mengen entstehen, erfordert es einen hohen, wirtschaftlich nicht vertretbaren Aufwand, die
Abwässer in eine problemlose ableitbare Form überzuführen.
Nachteilig ist ferner, dass eine erhebliche
Menge an Chemikalien im Herstellungsprozess nicht wirksam werden, sondern mit den Abwässern abgeleitet werden.
In neuerer Zeit hat man versucht, die Menge an abzuführenden Abwässern durch Steigerung der
Konzentration der verwendeten Chemikalien in den wässerigen Medien und durch Vermeidung von zwischen den einzelnen Verfahrenssehritten eingeschalteten Spülvorgängen zu reduzieren. Zu diesem Zweck wurden neue Gerb-Chemikalien eingesetzt und auch andere apparative Systeme verwendet, beispielsweise nach Art eines Zementmischers ausgebildete Geräte oder Fässer.
Durch die vorgenannten Massnahmen lässt sich zwar das Abwasserproblem und der Verlust an Chemikalien etwas günstiger gestalten, es verbleibt aber immer noch ein enormer klärtechnischer Aufwand, um die insbesondere durch die Gerbung bedingten Abwässer in einer für die Umwelt unschädlichen Zusammensetzung ableiten zu können, wobei zu beachten ist, dass inzwischen in vielen Ländern der Erde sehr scharfe Gesetze die maximal zulässigen Chemikalienmengen festlegen.
Die Fettung, Entfettung und Färbung von Pelzfellen wurde bereits in organischen Lösungsmittelmedien durchgeführt. Es wurde auch vorgeschlagen (s. Stather "Gerberei-Chemie und Gerberei-Tech- nologie" 4. Auflage, S. 319 und H. Weber "Das Leder", Jahrgang 1968, S. 8 ff), die Gerbung in Lösungen wasserlöslicher (mit Wasser mischbarer) Alkohole und Ketone, beispielsweise Aceton, vorzunehmen. Da Felle hydrophil sind und Wasser enthalten, war die Fachwelt bisher in dem Vorurteil befangen, sich bei der Verwendung von organischen Lösungsmittelmedien auf solche beschränken zu müssen, die mit Wasser mischbar sind. Nur auf diese Weise glaubte man, dass diese Lösungsmittelmedien und die darin gelösten
Chemikalien in das zu gerbende Material eindringen könnten.
Dieses Gerbverfahren konnte sich aber wegen der Feuergefährlichkeit der in Frage kommenden wassermischbaren Lösungsmittelmedien und wegen des für ihre Rückgewinnung erforderlichen Aufwandes nicht in der Praxis durchsetzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Pelzfellen zu schaffen, das eine starke Reduzierung schädlicher bzw. schwierig in eine unschädliche Form überführbarer Abwässer und eine erhebliche Einsparung von Chemikalien erlaubt, das zu einer Verkürzung des Prozessablaufes führt und das zumindest unter Berücksichtigung des klärtechnischen Aufwandes bei konventionellen Verfahren wirtschaftlich durchführbar ist. Angestrebt wird durch die Erfindung ferner die Reduzierung des Energieaufwandes für die Trocknung und eine mindestens teilweise Einsparung des Läuterprozesses.
Auf der Suche nach einer Lösung für diese Aufgabe wurde gefunden, dass es unter Überwindung des allgemeinen Vorurteiles der Fachwelt möglich ist, die Gerbung und auch den Pickel in flüssigen Medien durchzuführen, welche aus organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln bestehen. Es wurde ferner gefunden, dass insbesondere auch solche mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittelmedien verwendbar sind, welche unbrennbar sind (wie beispielsweise Tri- oder Perchloräthylen) und dass sogar besondere Vorteile erzielt werden können, wenn für den Pickel und die Gerbung das Lösungsmittelmedium und die erforderlichen Chemikalien so gewählt werden, dass letztere in dem Lösungsmittelmedium nicht löslich sind.
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Ausgehend von dem eingangs erläuterten bekannten Verfahren wird daher zur Lösung der gestellten Aufgabe erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass die Felle mit einem Wassergehalt von 30 bis 80 Gew.-% in einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittelmedium der Einwirkung der Chemikalien für die Gerbung ausgesetzt werden, nachdem die Felle mit einem Wassergehalt von 30 bis 80 Gew.-% in einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittelmedium oder einem wässerigen Medium der Einwirkung der Pickelchemikalien ausgesetzt waren und dann gegebenenfalls die gegerbten Felle mit einem Wassergehalt von 30 bis 80 Gew.-% in einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittelmedium oder in einem wässerigen Medium der Einwirkung der Neutralisationschemikalien ausgesetzt werden,
wobei wenigstens für die Gerbung Chemikalien verwendet werden, welche in dem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittelmedium nicht löslich sind.
Auch eine Nachfettung und Färbung kann im erfindungsgemäss verwendeten Lösungsmittelmedium erfolgen.
Gemäss einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens werden die Felle wenigstens den Pickel-Chemikalien und den Gerb-Chemikalien in dem gleichen Lösungsmittelmedium ausgesetzt. Als Lösungsmittelmedien im Rahmen der Erfindung sind flüssige Halogenkohlenwasserstoffe, vorzugsweise Chlorkohlenwasserstoffe oder Fluorchlorkohlenwasserstoffe geeignet. Vorzugsweise werden solche wasserunlösliche Lösungsmittel, wie beispielsweise Tri- und Perchloräthylen, verwendet, wie sie bisher zur chemischen Reinigung und zur Entfernung von Leder und Pelzmaterial in Gebrauch waren. Für den Pickel und die Gerbung können bekannte Chemikalien verwendet werden, wie sie bereits bei den konventionellen Verfahren zur Herstellung von Leder- und Pelzfellen in Gebrauch sind. Gleiches gilt für die Neutralisations-Chemikalien.
Für den erfindungsgemäss auszuführenden Pickel und die Gerbung sowie für die nachfolgenden Verfahrensschritte, wie die Fettung und Färbung werden vorzugsweise Apparate verwendet, ähnlich derer, wie sie bisher zur Lösungsmittelentfettung von Pelz und Leder bekanntgeworden sind.
Gemäss der Erfindung können wenigstens die Gerb-Chemikalien (aber auch die sonst benötigten
Chemikalien, insbesondere die Pickel-Chemikalien) direkt dem Lösungsmittelmedium zugesetzt werden.
Anderseits ist es auch möglich, die verwendeten Chemikalien in organischen Lösungsmitteln aufgeschlämmt (dispergiert) dem im Verfahren benutzten Lösungsmittelmedium zuzusetzen.
Die Vorteile der Erfindung bleiben im Prinzip auch dann erhalten, wenn die verwendeten Chemikalien im Wasser vorgelöst dem Lösungsmittelmedium zugesetzt werden, wobei die für die Vorlösung aller für die Behandlung im Lösungsmittelmedium eingesetzten Chemikalien verwendete Wassermenge so bemessen wird, dass die gesamte Wassermenge, welche sich im Lösungsmittelmedium und in den Pelzfellen (Hautmaterial und Haare) befindet, maximal 400 Gew.-%, bezogen auf trockenes Hautmaterial beträgt.
Da das im erfindungsgemässen Verfahren insbesondere bei der Gerbung benutzte Lösungsmittelmedium nicht nach aussen abgeleitet wird, sondern vielmehr im Prozess bleibt (nach beendeter Gerbung in einen Vorratstank oder in eine Destillationsblase gepumpt wird) entfällt jegliche Umweltbelastung mit Gerberei-Abwässern. Das Lösungsmittelmedium enthält ferner nach beendetem Gerbvorgang nur minimale Mengen an Wasser und Gerb-Chemikalien, jedoch keinerlei Chrom-Gerbsalzreste. Die eingesetzten Chemikalien werden daher vollständig verwertet und das Lösungsmittelmedium kann ohne weiteren oder mit nur geringem Aufwand für die Wiederverwertung bereitgestellt werden.
Durch geeignete Prozessführung ist es mit dem erfindungsgemässen Verfahren auch möglich, kochgare Pelzfelle zu erhalten. Bei sachgemässer Anwendung ist das Haar absolut sauber und unverfilzt. Die Pelzleder unterscheiden sich im Aussehen und im Griff nicht von sachgemäss klassisch zugerichtetem Pelzmaterial.
Folgende Beispiele sollen die Erfindung erläutern. Alle Gewichtsangaben in Prozent beziehen sich auf das Zentrifugiergewicht des Fellmaterials, wenn nichts anderes angegeben ist.
Beispiel l : Zurichtung von Schaffellen.
1. Entfettung des Fellmaterials und Egalisierung seines Wassergehaltes. In Wasser geweichte, je nach Bedarf gewaschene und durch Zentrifugieren auf einen Wassergehalt von zirka 55% gebrachte Schaffelle werden in einer Lösungsmittel-Entfettungsmaschine, wie sie in der Chemischreinigung und in der Pelzindustrie Anwendung findet, 10 min mit kaltem Trichloräthylen im Verhältnis 1 kg Fellmaterial zu 3 l Trichloräthylen behandelt. Anschliessend wird das Trichloräthylen in einen Tank oder in eine Destillationsblase gepumpt und die Felle werden kurz zentrifugiert.
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2. Pickel.
Die so vorbehandelten Felle werden im Verhältnis 1 kg FeDmaterial zu 7 l Trichloräthylen zusammen mit 2, 3% Kochsalz (ungelöst zugesetzt) in der erläuterten Maschine 20 min behandelt, wobei sich die Tourenzahl der Trommel für den gesamten Gerb-und Pickelvorgang nach der Art der Felle richtet. Der Pickel selbst erfolgt während 60 min mit 1, 1% Ameisensäure 85% zig, welche unverdünnt zugesetzt wird.
3. Gerbung.
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ungelöst zugesetzt. Die Einwirkungszeit beträgt 1 h. Schon nach 15 min ist das Lösungsmittelmedium frei von Chromgerbstoff, welcher sich im Restwasser des Hautmaterials gelöst hat. Das Haar bleibt hiebei absolut sauber. Danach werden 2, 8% eines synthetischen Gerbstoffes (beispielsweise"Tannit AK"der Firma Dr. Th. Böhme KG. Chem. Fabrik, Geretsried, BRD) zugegeben und die Felle hiemit weiter 30 min
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zur Wiederverwendung oder auf die Destillationsblase gepumpt. Das anschliessende Zentrifugieren erfolgt mit einer Dauer von 3 min.
4. Abdunstung des Lösungsmittels und Fettung.
In der gleichen Maschine wird während 20 min mit einer Temepratur von 70 C das Lösungsmittelmedium (Trichloräthylen) verdunstet. Anschliessend werden die Felle der Maschine entnommen und betriebsüblich im Verhältnis 1 : 15 (bezogen auf Zentrifugiergewicht) mit 10 g/l eines synthetischen anionischen Fettungsmittels (beispielsweise "Eskatan CS" der vorbezeichneten Firma Dr. Th. Böhme KG) bei 45 C 1 h gelickert. Die Weiterarbeit (Trocknung, Stollen, Bügeln) erfolgt betriebsüblich.
Die resultierenden Felle haben eine Schrumpfungstemperatur von 100 C (kochgar), entsprechen in der Lederqualität den konventionell zugerichteten Pelzfellen, zeichnen sich aber durch ein vollkommen chromfreies Haar aus.
Beispiel 2 : Zurichtung deutscher Rotfüchse (Weissgerbung).
1. Entfettung des Fellmaterials und Egalisierung seines Wassergehaltes.
Das geweichte, gewaschene und zentrifugierte Fellmaterial wird gemäss Ziff. 1 des Beispiels 1 behandelt.
2. Pickel.
Zu dem zentrifugierten Fellmaterial werden Trichloräthylen im Verhältnis 1 kg zentrifugiertes Fellmaterial zu 6, 5 I Trichloräthylen und 2, 3% Kochsalz zugegeben. Nach 20 min gibt man 1, 1% Ameisensäure (85Fig) und 1, 1% Glykolsäure (57% zig) zu. Je nach Ausbildung der Maschine kann hiebei entweder mit einer niedrigen Tourenzahl gearbeitet werden (für eine 50 kg-Maschine zirka 10 Umdr/min), oder es wird bei schnellem Trommellauf (für eine 50 kg-Maschine zirka 24 Umdr/min) nur zeitweilig unter Einschiebung von Ruhepausen bewegt.
3. Gerbung.
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oder in die Destillationsblase gepumpt. Das Zentrifugieren der Felle erfolgt 3 min.
5. Abdunstung des Lösungsmittels und Fettung.
Die Abdunstung des Lösungsmittels erfolgt bei 40 bis 50 C innerhalb von 25 min in der Maschine.
Danach wird die Maschine entleert und die Felle erhalten eine konventionelle Streichfettung mit 300 g/l eines synthetischen anionischen Fettungsmittels (beispielsweise "Eskatan CS", vgl. Beispiel 1). Die Weiterarbeit erfolgt betriebsüblich.
Die so gearbeiteten Felle weisen eine Schrumpfungstemperatur von zirka 80 C auf, d. h., es erfolgt gegenüber dem Arbeiten in wässerigem Medium bei wesentlich geringerem Einsatz an Gerbchemikalien eine deutlich bessere Ausgerbung des Pelzleders. Die Qualität der Pelzfelle entspricht der von konventionell zugerichteten.
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Beispiel 3 : Zurichtung von Lamellen.
50 kg geweichte, gewaschene, entfleischte, zentrifugierte Lammfelle mit einem Wassergehalt von zirka
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bestehend aus Perchloräthylen, das 50 g/l Triolein enthält, 5 min behandelt. Anschliessend werden über eine automatische Dosieranlage 900 g Ameisensäure (85% ig) 1 : 1 in Wasser gelöst zugesetzt. Nach einer weiteren Behandlungszeit von 5 min werden 600 g eines 4/12 basischen Chromgerbstoffes mit 26% Chromoxydgehalt, der in 1, 5 I Wasser unter Aufkochen gelöst wurde, automatisch zudosiert. Die Behandlungsdauer beträgt 40 min. Nach dieser Zeit werden 1250 g eines flüssigen, 50% igen anionischen synthetischen Gerbstoffes ebenfalls automatisch zudosiert. Die Laufzeit beträgt 60 min. Danach wird das Lösungsmittelmedium in einem Tank oder auf die Destillationsblase gepumpt.
Die Felle werden kurz zentrifugiert, durch Abdunsten in der Maschine bei 700C von den Resten des Lösungsmittelmediums befreit und anschliessend in einer Trockentrommel getrocknet. Die Felle können betriebsüblich weitergearbeitet werden, wobei je nach Verwendungszweck der fertigen Felle noch eine zusätzliche Lickerung im wässerigen Medium oder eine Streichfettung erfolgen kann. Die resultierenden Felle haben eine Schrumpfungstemperatur von 95 C bis kochgar und entsprechen in der Lederqualität den konventionell zugerichteten Pelzfellen. Das Haar liegt praktisch chromfrei vor.
Beispiel 4 : Zurichtung von Bisam (Weissgerbung).
50 kg geweichte, gewaschene, entfleischte und zentrifugierte Bisamfelle mit einem Wassergehalt von zirka 60% werden in einer Maschine der in Beispiel 1 erläuterten Art mit 400 l eines aus Trichloräthylen bestehenden Losungsmittelmediums 5 min unter Aufheizen auf 35 C bewegt. Anschliessend werden 1, 4%
Ameisensäure (85% ig) und 1, 0% Glykolsäure (57% zig) zugesetzt und 20 min laufen gelassen. Danach setzt man 4, 8% Kalialaun (Pulver) zu, behandelt 20 min und gibt anschliessend 2, 8% eines synthetischen
Gerbstoffes (beispielsweise "Tannit AK", vgl. Beispiel 1) zu und lässt 20 min laufen. Die Neutralisation erfolgt mit 2, 8% Natriumbicarbonat und einer anschliessenden Laufzeit von 20 min.
Danach wird das Lösungsmittelmedium, welches noch minimale Mengen von Wasser sowie Gerb- und Pickelchemikalien enthält, zur Wiederverwendung auf einen Tank gepumpt. Die Felle werden 3 min zentrifugiert und anschliessend in der Maschine unter Aufheizung der Luft auf 40 bis 500C innerhalb von 20 min vom
Lösungsmittelmedium befreit. Danach werden die im Leder wasserfeuchten Felle der Maschine entnommen und erhalten direkt oder nach Zwischentrocknung in einem Trommeltrockner, eine konventionelle
Streichfettung mit 300 g/l eines synthetischen, anionischen Fettungsmittels (beispielsweise "Eskatan GLS" der Firma Dr. Th. Böhme KG). Das Fertigmachen der Felle (Walke, Entfettung, Läutern) erfolgt betriebsüblich.
Die so gearbeiteten Felle weisen eine Schrumpfungstemperatur von zirka 800C auf und sind trotz entscheidender Einsparung von Pickel- und Gerbehemikalien besser gegerbt als die nach dem üblichen wässerigen Verfahren gegerbten Felle.
Beispiel 5 : Chromnachgerbung von weissgegerbten Murmeltierfellen.
50 kg weissgegerbte Murmeltierfelle werden mit einem Flottenverhältnis von 1 : 30 (1 kg Fell : 30 l
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Kochsalz und 20 g/l eines Pelzfettungsmittels (beispielsweise "Eskatan GLS" der Firma Dr. Th. Böhme KG. ) bei 40 C innerhalb von 1 bis 3 h rückgeweicht. Anschliessend werden die Felle auf einen Wassergehalt von 40 bis 50% zentrifugiert und in eine Maschine der in Beispiel 1 erläuterten Art oder einen andern geeigneten Apparat unter Zugabe von 800 l eines aus Perchloräthylen bestehenden Lösungsmittelmediums gegeben, wobei dieses während einer Laufzeit von 10 min auf 30 C aufgeheizt wird.
Anschliessend werden 1, 25 kg Ameisensäure (85% ig), gelöst in 1, 7 l Wasser, zugesetzt, wobei die Laufzeit 5 min beträgt. Danach setzt man 2, 9 kg eines 4/12 basischen Chromgerbstoffes mit 26% Chromoxydgehalt (beispielsweise "Chromosal B"der Farbenfabriken Bayer) zu und behandelt 50 min. Jetzt wird das Lösungsmittelmedium in einen Vorratstank zur Wiederverwendung abgepumpt, die Felle werden kurz zentrifugiert und danach mit 400 I gleichartigem, aber frischen Lösungsmittelmedium versetzt. Nach einer Laufzeit von 2 min werden 2, 4 kg eines anionischen Weichmachers (beispielsweise"Cutapol OF"der Firma Dr. Th. Böhme KG. ), vermischt mit 2 I Wasser, zugesetzt und 10 min behandelt.
Danach pumpt man das Lösungsmittelmedium auf einen zweiten Tank oder in die Destillationsblase, zentrifugiert die Felle 3 min und befreit sie
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Schrumpfungstemperatur von 100 C auf und unterscheiden sich trotz wesentlicher Chemikalieneinsparung im Leder nicht von klassisch ehronmnachgegerbten Fellen. Das Haar ist nicht nur chromfrei, sondern auch sauberer, offener und egaler.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Pelzfellen, bei dem Rohfelle in einem als überwiegenden Bestandteil Wasser enthaltenden Medium geweicht und für den Pickel vorbereitet werden, dann die Felle durch Zentrifugieren oder Abpressen oder Abtropfen von dem darin enthaltenen oder daran haftenden Wasser teilweise befreit werden, dann im flüssigen Medium der Einwirkung von Pickel-Chemikalien und Gerb-Chemikalien ausgesetzt werden und erforderlichenfalls mit einem Fettungsmittel behandelt werden,
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einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittelmedium oder einem wässerigen Medium der Einwirkung der Pickelchemikalien ausgesetzt waren und dann gegebenenfalls die gegerbten Felle mit einem Wassergehalt von 30 bis 80 Gew.-% in einem organischen,
mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittelmedium oder in einem wässerigen Medium der Einwirkung der Neutralisationschemikalien ausgesetzt werden, wobei wenigstens für die Gerbung Chemikalien verwendet werden, welche in dem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittelmedium nicht löslich sind.
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