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weniger die Hautfaser bei der Gerbung verändert oder angegriffen worden ist. Ebenso weiss man, dass man durch Imprägnieren mit Stoffen, wie Stearin, Paraffin, die Festigkeit des Leders wesentlich erhöhen, sowie eine bedeutende Wasserdichtigkeit erzielen kann.
Aul diese beiden Tatsachen stützen sich verschiedene Verfahren zur Herstellung von für besondere Zwecke verwendbarem, festem und wasserdichtem Leder, indem man die zum Gerben vorbereitete Haut einfach mit einem die Hautfaser wenig angreifenden Gerbverfahren (Chromgerbung,Alaungerbungusw.)ausgerbt,gegebenenfallsvegetabilischnachgerbtund das auf diese Weise erzielte Leder nach dem Trocknen mit Fettstoffen oder einen gemisch von solchen mit Harzen, Kohlenwasserstoffen und dgl. heiss imprägniert.
Das nach diesem Verfahren hergestellte Leder leidet. aber an Übelständen, da es ein sehr unschönes, dunkles, fettiges und schmieriges Aussehen besitzt, sich nur schwer verarbeiten lässt, beim Gebrauch schlüpfrig wird und infolgedessen zu vielen Zwecken nicht verwendet werden kann.
Versuche, diese Ubelständc durch nachträgliches Entfetten der Oberflächen des Leders zu beseitigen, ergaben immer nur mangelhafte Resultate, da bei der Schwierigkeit dieser Arbeit entweder zu wenig Fett gelöst oder die Lösung eine zu starke wird, so dass das Fett erst recht an die Oberfläche dringt und das Aussehen wie auch die Qualität de Leders durch dunkle Farbe und weiches schwammiges Anfühlen noch mehr beeinflusst werden.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren, mittels dessen alle schon oben angeführten Übelstände beseitigt werden und ein imprägniertes festes Leder von tadel- losem Aussehen erzielt wird.
Das Verfahren besteht in der Hauptsache darin, dass man die nach irgend einer
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salze und von der Gerbung herrührenden Metallsalze neutralisiert bzw. unschädlich gemacht werden ; gleichzeitig findet dabei eine gründliche Aufhellung des Leders statt.
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der Imprägnierung, wird einerseits erreicht, dass das Leder einen satteren festeren Schnitt und eine rauhere Oberfläche bekommt und somit für die Verarbeitung in den Schuhfabriken oder Riemenfabriken wesentlich geeigneter wird, andererseits trägt sie in hohem Grade zur Erzielung des bei diesen Ledersorten beliebten Aussehens bei und endlich wird durch die doppelte vegetabilische Gerbung bzw. Vor-und Nachgerbung das Rutschen des Leders in der Nässe vollends vermieden.
Die zuletzt noch erfolgende Anwendung der erwähnten Metallealzlösungen bewirkt die Umwandlung allenfalls noch zurückgebliebener Seifenreste in unlösliche Metallseife, so dass der Griff des Leders ein noch trockenerer und seine Festigkeit und Wasserbeständigkeit noch weiter erhöht werden.
Die Ausführung des Verfahrens ist ungefähr wie folgt :
Die wie üblich verarbeitete Blösse wird in rohem oder mineralisch durchgegerbtem Zustande einer schwachen vegetabilischen Angerbung unterzogen. Nach dem Bleichen und Trocknen folgt Imprägnieren des Leders durch Einbrennen mit verseifbaren und unverseifbaren Stoffen zusammen, z. B. Stearin und Paraffin, bis zur vollständigen Sättigung. Die so behandelten Leder werden nun durch Einwirkung von 5 bis 100 Bé starken alkalischen Bädern, insbesondere Ätznatron, ausgesetzt, in der Weise, dass man sie zwei bis drei Stunden in diese einhängt.
Dann werden die Leder, nachdem sie mit Wasser abgewaschen sind, ein bis zwei Stunden in eine 5 bis 100 Bé starke Schwefelsäurelösung eingehängt, worauf man sie abermals in Wasser auswäscht bzw. abwäscht und zwei bis drei Tage in vegetabilische Gerbstofflösungen von 3 bis 50 Bé hängt. Darauf können die Leder abgespült und kurze Zeit in Lösungen von metallischen Salzen, z. B. Alaun, schwefelsaure Tonerde usw., behandelt werden.
Die Zurichtung erfolgt in der bekannten Weise durch Trocknen, Pressen, Walzen, Appretieren usw.
Das auf diese Weise hergestellte Leder ist äusserst fest, nahezu vollkommen wasserdicht. dabei aber trocken und hell und im Äusseren von nichtimprägniertem Leder absolut nicht zu unterscheiden. Es lässt sich genau wie dieses färben, appretieren und verarbeiten bzw. leimen, riffen, polieren, rutscht beim Gebrauch nicht und zeigt überhaupt alle Eigenschaften, die von einem vollkommenen schweren Leder (Sohl-. Treibriemen-und Sattlerleder) verlangt werden müssen.