DE878544C - Verfahren zur Erzeugung einer kuenstlichen Narbenschicht auf Spaltleder - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung einer kuenstlichen Narbenschicht auf Spaltleder

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DE878544C
DE878544C DEF5737A DEF0005737A DE878544C DE 878544 C DE878544 C DE 878544C DE F5737 A DEF5737 A DE F5737A DE F0005737 A DEF0005737 A DE F0005737A DE 878544 C DE878544 C DE 878544C
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Carl Freudenberg KG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C11/00Surface finishing of leather
    • C14C11/003Surface finishing of leather using macromolecular compounds
    • C14C11/006Surface finishing of leather using macromolecular compounds using polymeric products of isocyanates (or isothiocyanates) with compounds having active hydrogen

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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung einer künstlichen Narbenschicht auf Spaltleder Es ist seit langem bekannt, auf Spaltledern mit Hilfe von Vinylacetat, Nitrocellulose oder Polymerisaten von Acrylsäure oder Acrylsäureestern, die entweder als Lösungen oder als Dispersionen auf die Spaltleder aufgebracht werden, oder mit Hilfe von Kunstharzpasten, wie Polyvinylchloridpasten, Überzüge herzustellen, die eine Narbenschicht vortäuschen, und gegebenenfalls in diese Kunstharzüberzüge noch ein Narbenbild einzuprägen. Die so hergestellten Produkte besitzen jedoch den Nachteil, daß sie einen kunststoffartigen oder gummiartigen Charakter zeigen und die künstlich erzeugte Narbenschicht dazu neigt, beim Knicken aufzubrechen.
  • Die vorliegende Erfindung gestattet die Erzeugung von Narbenschichten auf Spaltledern, welche diese Nachteile nicht aufweisen. Für die Durchführung des Verfahrens werden Lösungen von nicht modifizierten Alkydharzen verwendet, die noch freie Hydroxylgruppen aufweisen (vgl. Hebermehl, Isocyanate als Lackrohstoffe in »Farben, Lacke, Anstrichstoffe«, 1948, Heft 8, S. I23ff, insbesondere S.124 rechts unten, und O. Bayer, Das Di-Isocyanat-Polyadditionsverfahren [Polyurethane], Zeitschrift »Angewandte Chemie«, 59. Jg. [1947], S. 257 bis 272, 62 Jg. [195o], S. 57 bis 66).
  • Für die Durchführung des Verfahrens hat sich u. a. das Alkydharz als gut geeignet erwiesen, das in der vorstehend erwähnten ersten Veröffentlichung von O. Bayer (S. 264) als Polyester aus 3 Mol Adipinsäure und i Mol Triol und 3 Mol Butylenglykol gekennzeichnet ist. (Triol = Glycerin, Hexantriol, Trimethylolpropan usw.) Erfindungsgemäß wird ein derartiger Polyester in einem geeigneten Lösungsmittel, wie z. B. Äthylacetat, gelöst und die Lösung zwecks Vernetzung mit einem Isocyanat versetzt (vgl. 0. Bayer, Das Di-Isöcyanat-Polyadditionsverfahren, Zeitschrift »Angewandte Chemie«, 59, 1z947], S.263). Als besonders geeignet für die Zwecke vorliegender Erfindung hat sich das Isocyanat bewährt, das durch Addition von 3 Mol Toluylendiisocyanat an i Mol Hexantriol hergestellt werden kann (a. a. 0. S. 264).
  • Erfindungsgemäß wird z. B. ein Gemisch des erwähnten Alkydharzes und Isocyanats in Essigester angewendet, wobei die Lösung vorteilhaft etwa 50 °/o Trockensubstanz enthält und das Verhältnis von Alkydharz und Isocyanat etwa ioo :25 ist. Die Viskosität einer derartigen Lösung bei 2o° beträgt etwa 27 Centipoise (sofort gemessen).
  • Die Anwendung dieser Lösung erfolgt z. B. derart, daß sie auf die Aasseite des Spaltleders, das vorteilhaft zunächst geschliffen worden ist, aufgetragen wird. Hierbei wird zweckmäßig so verfahren, daß j e Quadratfuß (9,3 dm) Leder etwa 15 g der in der Lösung befindlichen Trockensubstanz aufgebracht werden.
  • Nach dem Verdunsten oder Verdampfen des Lösungsmittels wird das Leder abgeschliffen und alsdann appretiert. In manchen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Leder vor dem Schleifen einer Warmpressung bei niedrigen Drücken, z. B. etwa 1,6 kg/cm2, bei etwa 5o bis 6o° zu unterwerfen.
  • Das Appretieren kann nach üblichem Verfahren durchgeführt werden. Man kann sowohl wäßrige Kaseinappreturen als auch Appreturen auf Kunstharzbasis (wäßrige oder Lösungsmittelappreturen) oder Appreturen mit Nitrocellulose (Lösungsmittelappreturen) verwenden, Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die erfindungsgemäß behandelten Spaltleder im Verlauf der Appretierung zu bügeln oder einer Warmpressung zu unterwerfen. Bei Durchführung der Appretierung in zwei Stufen wird zweckmäßig die Warmpressung nach dem ersten Auftrag der Appretur durchgeführt.
  • Das Appretieren kann z. B. derart durchgeführt werden, daß das erfindungsgemäß mit einer Lösung eines Alkydharzes und Isocyanats behandelte Spaltleder nach Verdunsten des Lösungsmittels und Schleifen zunächst mit einer gebräuchlichen Kaseinappretur behandelt wird, nach Aufbringen dieser Appretur und Trocknen auf einer hydraulischen Presse, z. B. bei 55° und etwa 1,6 kg/cm2, gepreßt, das Spaltleder alsdann einer zweiten Appretur unterworfen und zum Schluß mit einem härtend wirkenden Mittel, z. B. einer Lösung, welche 5oo Teile Chromichloridlösung (5%ig), 5oo Teile Formaldehyd (i5°/oig) und 6 Teile Essigsäure von 6 °B e enthält, behandelt wird.
  • Nach dem Trocknen des Härtungsauftrags wird das Leder gegebenenfalls nochmals einer Warmpressung unterworfen.
  • Die zur Verwirklichung der Erfindung dienenden Vorgänge seien nachstehend nochmals zusammenfassend dargestellt.
  • i. Das Spaltleder wird zunächst auf der Außenseite geschliffen, damit lockere Fasern, die störend wirken könnten, entfernt werden. 2. Das Spaltleder wird mit der Imprägnierlösung imprägniert.
  • 3. Das Lösungsmittel wird z. ß. durch Ablüften entfernt.
  • 4. Das Leder wird auf. der Aasseite wiederum geschliffen, um eine glatte Oberfläche zu 'erhalten und an der Oberfläche Fasern für die Appretur freizulegen.
  • Nach einer Ausführungsform wird das Leder nach Beseitigung des mit der Imprägnierflüssigkeit eingeführten Lösungsmittels zunächst warm gebügelt oder warm gepreßt und dann erst geschliffen.
  • 5. Nunmehr wird die erste Appretur, z. B. eine Kaseinappretur, aufgebracht.
  • 6. Das mit der Appretur eingeführte Lösungsmittel (bei Kaseinappretur Wasser) wird z. B. durch Ablüften entfernt.
  • 7. Das Leder wird warm gepreßt oder gebügelt, wodurch die erste Appretur fest mit der durch die Imprägnierungnach 2. und 3. erfolgten und geschliffenen Grundierung verbunden wird.
  • 8. Hiernach können noch weitere Appreturen aufgebracht werden und gegebenenfalls zum Schluß eine Behandlung mit einem härtenden Mittel vorgenommen werden.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung einer künstlichen Narbenschicht auf Spaltleder, dadurch gekennzeichnet, daß das Spaltleder von der Aasseite her mit einer Lösung von nicht modifizierten, noch freie Hydroxylgruppen enthaltenden Alkydharzen; welche noch Vernetzungsmittel, wie Isocyanate, enthalten, imprägniert, das Lösungsmittel durch Verdunsten oder Verdampfen 'entfernt und das Leder in üblicher Weise appretiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, gekennzeichnet durch Anwendung des Polyesters aus 3 Mol Adipinsäure und i Mol Triol und -3. Mol Butylenglykol.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, gekennzeichnet durch Mitverwendung des durch Addition von 3 Mol Toluylendiisocyanat an i Mol Hexantriol entstandenen Isocyanats.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aasseite des Spaltleders vor Aufbringung der Imprägnierflüssigkeit geschliffen wird.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen:[ bis 4, gekennzeichnet durch Anwendung einer Lösung, die etwa 55 °,/o Trockensubstanz enthält, und das Verhältnis von Alkydharz zu Isocyanat etwa ioo :25 beträgt.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Spaltleder nach erfolgter Grundierung auf der Aasseite geschliffen oder zunächst warm gepreßt und dann geschliffen wird.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Leder im Verlaufe des Appreturvorganges vorteilhaft nach dem ersten Appreturauftrag noch einer Warmbügelung oder einer Warmpressung, vorzugsweise bei niedrigen Drücken, unterworfen wird.
DEF5737A 1951-03-10 1951-03-10 Verfahren zur Erzeugung einer kuenstlichen Narbenschicht auf Spaltleder Expired DE878544C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1056090B (de) * 1956-10-15 1959-04-30 Bayer Ag Verfahren zum Faerben und Impraegnieren von Leder

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