DE1669346C - Verfahren zur narbenverfestigenden Grundierung von Leder - Google Patents

Verfahren zur narbenverfestigenden Grundierung von Leder

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DE1669346C
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Wolfgang Dr. 5090 Leverkusen; Schröer Walter Dr. 5000 Köln; Speicher Wolfgang Dr. 5090 Leverkusen Keberle
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Bayer AG
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Bayer AG
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20 üblicherweise verwendeten Komponenten, beispielsweise die in den obengenannten belgischen Patent-Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Schriften beschriebenen Verbindungen. Die Mengennarbenverfestigenden Grundierung von Leder mit Verhältnisse der einzelnen Komponenten können wäßrigen Dispersionen von Polyurethanen, die 0,1 dabei in weiten Grenzen schwankende nachdem, ob bis 5 Gewichtsprozent Carboxylat- und/oder Sulfone- 25 weiche, flexible oder elastische Polyurethane hergestellt gruppen enthalten und durch Umsetzung von Poly- werden sollen. Im allgemeinen sind elastische, flexible, isocyanaten mit mindesten«; zwei reaktionsfähige zugfeste und weiche Polyurethane für die narbenver-Wasserstoffatome aufweisenden Verbindungen mit festigende Grundierung von Leder am besten geeignet, einem Molekulargewicht von 600 bis 10 000 erhalten Niedermolekulare Kettenverlängerungsmittel werden wurJt.i, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die 30 bei der Herstellung derartiger Polyurethane nur in wäßrigen Dispersionen als Weichmacher 1 bis 100 Ge- untergeordnetem Maße mitverwendet,
wichtsprozent, bezogen auf die Menge an Polyure Für die Herstellung der Polyurethane geeignete, thanen, Polyäther mit Molekulargewichten von 300 mindestens zwei reaktionsfähige Wasserstoffatome bis 5000 enthalten. aufweisende Verbindungen vom Molekulargewicht Geeignete, als Weichmacher wirkende Polyäther 35 600 bis 10 000 sind insbesondere im wesentlichen sind beispielsweise gegebenenfalls vollständig oder lineare Polyhydroxylverbindungen, wie Polyester, PoIyteilweise veresterte oder verätherte Polyalkylenglykol- acetale und Polyälher.
äther, die durch Kondensation von mehrwertigen Als °olyäther für die Herstellung der Polyurethane Alkoholen oder Mischungen verschiedener mehrwer- seien besonders die Polymerisationsprodukte des tiger Alkohole oder durch Polymerisation von Alkylen- 40 Äthylenoxyds, Propylenoxyds, Tetrahydrofurans, Buoxyden wie Äthylenoxyd, 1,2-Propylenoxyd, 1,3-Pro- tylenoxyds, sowie deren Misch- oder Pfropfpolymeripylenoxyd, 1,2-Butylenoxyd und 1,4-Butylenoxyd oder sate und die durch Kondensation mehrwertiger ihren Mischungen, gegebenenfalls in Gegenwart von Alkohole oder durch Alkoxylierung mehrwertiger ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder Phenoltn, Alkohole erhaltenen Polyäther genannt. Vorzugsweise erhalten werden. Es handelt sich dabei um Verbin- 45 werden Polypropylenglykoläther verwendet,
düngen mit Molekulargewichten zwischen 300 und Als Polyacetale für die Herstellung der Polyurethane 5000, die in niedermolekularen Alkoholen wie Me- kommen beispielsweise die aus Hexandiol und Formthanol, Äthanol, Propanol und Isopropanol gut aldehyd erhaltenen Polyacetale in Betracht,
löslich sind, in Wasser dagegen löslich oder unlöslich Geeignete Polyester für die Herstellung der PoIysein können. 50 urethane sind beispielsweise die aus Polycarbonsäuren Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich und mehrwertigen Alkoholen hergestellten, überbesonders wäßrige Dispersionen solcher Polyurethane, wiegend linearen Kondensate oder Cokonder.sate, die aus Polyalkylenglykoläthern mit einem Molekular- wie beispielsweise weich eingestellte Kondensationsgewicht von 600 bis 4000, vor allem Polypropylen- produkte aus Adipinsäure und Äthylenglykol, Diglykoläthern mit einem Molekulargewicht von 600 55 äthylenglykol, Hexandiol, Neopentylglykol oder Mebis 4000, und Polyisocyanaten hergestellt wurden. thyl-l,6-hexandiol.
Als Polyisocyanate eignen sich besonders die Die Wasserfesligkeit und Härte der Polyurethane
Toluylendiisoeyanat-Isomeren bzw. deren Gemische. läßt sich durch Verwendung von Mischungen vei-
Besonders geeignet für das erfindungsgemäße Ver- schiedener Polyhydroxylverbindungen weitgehend va-
fahren sind wäßrige Dispersionen solcher Polyure- 60 riieren.
thane, die aus Polyhydroxyverbindungen mit einem Als Polyisocyanate sind alle aromatischen oder
Molekulargewicht von 600 bis 10 000, vorzugsweise aliphatischen Diisocyanate geeignet, beispielweise
1000 bis 3000, Polyisocyanaten und Alkalisalzen von 4.4' - Diplienylmethandiisocyanat, Di- und Tetra-
Aminosalzen aufgebaut sind. älhyldiphenylmethandiisocyanat, 4,4' - Dibenzyldiiso-
Dic Sulfonat- und Carboxylatgruppen in den ge· 65 i_yanat, 1,3- Phenylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiiso-
nanntcn Polyurethanen üben οιλί Emulgatorfunktion cyanat, Butan-l,4-diisoc;anal, Hcxan-l,6-ciiisocyanat,
aus und erlauben auf diese Weise die Herstellung Dicyclohexylmethandiisoeyanat, Cyclohexan-1,4-di-
von wäßrigen Dispersionen ohne zusätzliche Ver- isocyanat; besonders geeignet sind die Isomeren des
I ι
Toluylendiisocyanats. Gegebenenfalls können Mi- 2 Stunden wird die Prepolymerschmelze auf 55 bis schungen der genannten Polyisocyanate verwendet 600C abgekühlt und mit einem geeigneten niedrigwerden, siedenden Lösungsmittel wie Aceton oder Tetrahydro-
AIs Kettenverlängerungsmittel mit reaktionsfähigen furan aufgenommen und anschließend bei 40 bis
Wasserstoffatomen können die üblichen Glykole, 5 600C mit einer wäßrigen oder alkoholischen Lösung
Polyamine und Aminoalkohole verwendet werden. des Alkalisalzes der Aminosäure versetzt. Nach
Vorzugsweise werden aber für die narbenver- Zugabe von Wasser oder nach Einrühren der PoIy-
festigende Grundierung von Leder wäßrige Disper- urethanlösung in Wasser wird das organische Lösungs-
sionen weich eingestellter Polyurethane, bei deren mittel im Vakuum abdestilliert. Die so erhaltene
Herstellung keine oder nur sehr geringe Mengen an io wäßrige, ohne Mitverwendung von Emulgatoren hcr-
niedermolekularen Kettenverlängerungsmitteln mit- gestellte Dispersion ist für das erfindungsgemäße
verwendet wurden, eingesetzt. · Verfahren unmittelbar verwendbar. Geeignete Dis-
Ais Alkalisalze von Aminosäuren kommen vor- persionen sind beispielsweise die im folgenden bezugsweise aliphatische Aminosäuren in Frage, wie öchriebenen Dispersionen I bis V.
Mono- und Diaminocarbonsäuren, beispielsweise GIy- 15 „ , , ^.. .
ein, χ- und /?-Alanm, 6-Ammocapronsäure, 4-Amino- Polyurethan-DISpersion I
buttersäure, I ; sin, Ornithin und die (1:1)-Additions- Ein aus 25Og Po'.ypropylenglykolätlier (OH-Zahl produkte der Alkalisalze von ungesättigten Carbon- 56) und 47 g Toluylendiisocyanat-lsomeren-Gemisch säuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure und Malein- (Isomerenverhältnis 65:35) bei 100 C hergestelltes säure, an aliphatische Diamine, wie Äthylendiamin 20 Prepolymer wird nach Abkühlen auf 50 C mit oder 1,6-Hexamethylendiamin, sowie Mono- und 800 ml Aceton aufgenommen und mit dem Reak-Diaminosulfonsäuren. wie Taurin, Methyltaurin und tionsprodukt aus 3,8 g Äthylendiamin, 7,6 g 1,3-Prodie (1:1)-Additionsprodukte von Propansullon, Bu- pansulton und 35 g 10°/oiger wäßriger Kalilauge in tansulton oder Natriumvinylsulfonat, an aliphatische 50 ml Wasser versetzt. Nach Beendigung der PoIy-Diamine, wie Äthylendiamin und 1,6-Hexamethylen- 25 addition werden 1260 ml Wasser zugefügt und das diamin. Aceton im Wasserstrahl vakuum abdestilliert. In die
Die als Weichmacher verwendeten Polyäther kön- acetonfreie, etwa 20°/0ige Dispersion werden 120 g
nen auf einfach». Weise in die Dispersion einarbeitet einer wäßrigen 50°/oigen Lösung von n-Butyl-poly-
vverden. Sie werden emweder a 's wäßriger oder orga- propylen - polyäthylenglykol - copolyäther (Gewichts-
nischer Lösung oder in S ibstanz direkt in die fertige 30 verhältnis von Propylenoxyd zu Äthylenoxyd 50:50;
wäßrige Polyurethandispersion ungerührt oder Tn Molekulargewicht 1700) eingerührt,
dieser Form bereits den Ausgangsverbindung^n bei „. . ..
der Herstellung der Polyurethandispersionen züge- Polyurethan-Dispersion Il
setzt. Wasserlösliche Polyäther werden dabei zweck- Es wird wie bei der Dispersion I verfahren, jedoch
mäßig mit dem zur Dispergierung verwendeten 35 werden in die acetonische Polyurethanlösung nach
Wasser zusammen oder nach Zugabe des Wassers Beendigung der Polyaddition jGg äthoxyliertes No-
in den Reaktionsansatz oder vorzugsweise in die n.ylphenol mit 10 Äthylenoxyd-Einheiten in 10%iger
fertige Dispersion gegeben. Wasserunlösliche Poly- wäßriger Lösung gegeben. Anschließend werden
äther werde.i vorteilhafterweise vor der Dispergierung 1000 ml Wasser zugesetzt und das Lösungsmittel im
des Polyurethans zugesetzt und zusammen mit dem 40 Vakuum bei 503C entfernt.
Polyurethan in Wasser dispergiert. Sie können aber „ . , ^. · ,,,
(. j- ! j » .· K- ■ u - 11 Polyurethan-Dispersion HI
auch direkt der fertigen Dispersion, gegebenenralls J v
in organischer Lösung, zugesetzt werden, wobei Es wird wie bei der Dispersion I verfahren, jedoch
jedoch bis zur vollständigen Durchmischung und werden in die acetonfreie, etwa 20%ige Dispersion
Aufnahme der Polyäther in die Dispersionsteilchen 45 300 g einer 10%igen Lösung von Polypropylenglykol-
eine gewisse Reifezeit berücksichtigt werden muß. äther (Molekulargewicht 2000) in Isopropanol ein-
Polyäther, die mit Isocyanatgruppen reagierende gerührt. Die Polyurethan-Dispersion ist unmittelbar
Gruppen enthalten, werden vorteilhafterweise erst verwendbar.
nach der vollständigen Umsetzung der eingesetzten Polyurethan-Dispersion IV
Polyisocyanate dem Polyurethanansatz zugesetzt. 5° } v
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Der Polyurethan-Dispersion I werden als Weichwäßrige Dispersionen von Polyurethanen mit Sulfo- macher 60 g äthoxyliertes Nonylphenol mit 20 Athynat- ui.'1/oder Carboxylatgruppen lassen sich nach lenoxyd-Einheiten in 10°/0iger wäßriger Lösung zufolgender allgemeiner Vorschrift herstellen. Die Ver- gesetzt. Nach kurzem Umrühren kann die Dispersion bindung mir mindestens zwei reaktionsfähigen Wasser- j5 sofort für die narbenverfestigende Grundierung \ m stoffaton. η und einem Molekulargewicht von 600 Leder verwendet werden,
bis 10 000 wird zunächst, falls erforderlich, bei etwa r . , p.. __,.·,, v
i->mr^ ■ wr . ui ι - j ι Polyurethan-Dispersion ν
120 C im Wasserstrahlvakuum entwassert und dann
mit dem Polyisocyanat bei Temperaturen von 60 In die wäßrige, 40°/oige Polyurethan-Dispersion
bis 1300C umgesetzt, wobei aliphatische Diisocyanate 60 aus dem Polyadditionsprodukt aus 210,5 g Adipm-
im allgemeinen bei etwa 100 bis 130X, aromatische säure-L.o-Hcxandiol-Neopentylglykol-Polyester (MoI-
Diisocyanate dagegen im allgemeinen bei Tempe- verhältnis 30:22:12; OH-Zahl 66,6), 31 g 1,6-Hexan-
raturen zwischen 60 bis HOX umgesetzt werden. diisoeyanat und 7,2 g Glykokollnatrium werden 30 g
Sind besondere mechanische Eigenschaften und Festig- η - Butyl - polypropylen - polyäthylenglykol - copoly-
keiten bei den herzustellenden Polyurethanen er- 65 äther (Gewichtsverhältnis von Propylenoxyd zu Athy
wünscht, wird man auch bei den aromatischen Diiso- lenoxyd 50:50; Molekulargewicht 1700) in 270 ml
cyanaten Temperaturen zwischen 100 und 120X Wasser eingerührt,
anwenden. Nach einer Reaktionsdauer von 1 bis Die i.arbenverfesligende Gruiulierung der ! eder
mit den Polyälher enthaltenden Polyurelhan-Disper- Emdlgatorkombinationen sowie organischen Lösungssionen wird nach den üblichen Auftragsmethoden mitteln als Dispergiervermittler hergestellt wurden, von Hand mit der Bürste oder der Spritzpistole oder Zur Erzielung ausreichender Wirkungen müssen die mit der Gießmaschine vorgenommen. Die optimale genannten Dispersionen innerhalb eines kurzen Zeit-Aufiragsmenge pro Quadratmeter muß jeweils durch 5 raumes nach ihrer Herstellung auf das Leder auf-Versuche ermittelt werden, da sie je nach den Eigen- gebracht werden. Schon nach einer Lagerzeit von schäften des Leders schwanken kann. Normalerweise nur einem Tag haben die Dispersionen weitgehend werden zwischen 10 und 30 g Feslsubstanz der erfin- ihre Wirksamkeit verloren, und mit derartig gealdungsgemäß zu verwendenden Polyurethan-Disper- terten Dispersionen imprägnierte Leder zeigen keine sionen je Quadratmeter Leder eingesetzt. io Verbesserung der Knick-, Reib- und Scheuerfestig-
Zur Steuerung des Eindringvermögens des Grün- keit, wodurch die Anwendbarkeit derartiger PoIydierungsansatzes können diesem noch die bei der " urethan-Dispersionen beträchtlich eingeschränkt wird. Lederzurichtung üblichen Netzmittel, wie z. B. anio- Weiter wurde bereits die Imprägnierung von Leder nische Emulgatoren, wassermischbare organische Lö- mit wäßrigen Dispersionen Sulfonat- und/oder Carbsu.igsmittel wie Äthylalkohol, Isopropylalkohol. oder 15 oxylatgruppen aufweisender Polyurethane beschrieben, Äihylenglykol. Türkischrotöle. Dispersionen von beispielsweise in den belgischen Patentschriften Wachsen usw. zugesetzt werden. Eine Anfärbung 6T3 432. 653 223 und 669 054. Mit derartigen Disperdcs Griindicrimgsansatzes kann mit Anilinfarbstoffen sionen grundierte Leder >~:gen zwar eine Erhöhung und in geringerem Umfang auch rr-it Pig-nentfarben der Narbeinencstigung, die jedoch immer mit einer erfolgen. 20 unerwünschten Griffverhärtung verbunden ist, die
Selbstverständlich können die Polyäther enihal- die Verwendung solcher Dispersionen stark erntenden Polyurethan-Dispersionen auch vor oder nach schränkt, da sich insbesondere bei starker Knickeiner Imprägnierung mit bekannten Narbenverfesü- beanspruchung derartig behandelter Leder starke und gungsmitteln, wie z. B. organisch gelösten Polyure- bleibende Falten bilden. Demgegenüber zeigen die thanen mit überschüssigen NCO-Gruppen oder wäß- 25 erfindungsgemäß zu verwendenden, als Weichmacher rigen Dispersionen auf Polyacrylsäureester-Batis, ein- 1 bis 100 Gewichtsprozent Polyäther enthaltenden gesetzt werden. wäß-igen Polyurethan-Dispersionen eine starke nar-
Die Oberflächenruhe der grundierten Leder kann benverfestigende Wirkung ohne gleichzeitige Verhärverbessert werden, wenn das Leder nach de; Grün- tung des Leders.
dierung noch einmal mit Schleifpapieren, beispiels- 30 Aus Vie weg—Höchtlcn, Kunststoff-Handweise solchen der Körnung 400 bis 900, geschliffen buch, Bd. VII, Polyurethane, 1966, S. 110 und 741/742, wird. ist es ferner bekannt, Polyurethanen für gewisse
Die Fertigstellung des Leders nach der beschrie- Anwendungsgebiete, Weichmacher wie Tris-(2-älhylhencn narbenverfestigenden Grundierung erfolgt nach hexyl)-phosphat oder Dibutylphthalat zuzusetzen. Vor bekannten, praxisüblichen Methodc-n, z. B. im Bügel- 35 diesen bekannten Weichmachern zeichnen sich die \erfahren mit kascinhalligen oder kaseinfreien Pig- erfindungsgemäß zu verwendenden ,-olyäther-Weichmentfarben, Polymerisatdispersionen und Kasein- macher dadurch aus, daß sie wanderjngsbeständig bzw. Kollodiumzubereitungen.. sind und nicht ausschwitzen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden wäßrigen In der USA.-Patentschrift 2 811493 ist die VerDispersionen auf Basis von Polyurethanen und Poly- 4« Wendung von Polyalkylenglykoläthern als sogenannte äthern als Weichmacher haben die Eigenschaft, die »innere Weichmacher« für Polyurethane beschrieben. Verbindung der Narbenschicht des Leders mit der Diese innere Weichmachung ist von der erfindungs-Retikularschicht zu festigen. Dies äußert sich in gemäßen »äußeren«, d.h. physikalischen Weicheiner besseren Narbenverbundenheit, d. h., beim machung grundsätzlich verschieden, weil bei der Biegen des Leders mit der Narbenschicht nach innen 45 inneren Weichmachung der Weichmacher durch die wirft sich die Narbenschicht in sehr feinen Wellen, Reaktion mit dem Polyisocyanat chemisch in das auch wenn vor der Behandlung des Leders mit den Polyurethan eingebaut wird, d. h. zu einem modifiwäßrigcn Dispersionen bei der gleichen Prüfung ein zierten Polyurethan führt, während die erfindungsgrober Faltenwurf, verursacht durch eine lockere gemäß zu verwendenden Polyathcr-Weichmacher nicht Bindung zwischen Narben und Rctikularschicht, fest i° mit den Polyurethanen reagieren und diese chemisch zustellen war. Die Narbenverfestigung durch die modifizieren, sondern sie auf physikalische Weise genannten wäßrigen Dispersionen führt außerdem zu weichmachen,
einer verbesserten Kratz- und Sloßechlheit der Zurichtung. Dies zeigt sich, wenn man mit einem scharf- Beispiel 1
kantigen Gegenstand unter Druckanvvendung über 55
das zugerichtete Leder fährt: Die nicht behandelten Ein mit Harzgerbstoffen nachgegerbtes Chrom-
Stellen werfen sich dabei wellenförmig auf, während rindleder wird mit 280er Schleifpapier geschliffen, das mit den Polyurethanen behandelte Leder glatt Danach wird die 1:1 mit Wasser verdünnte vorblcibt. Das erfindungsgemäß behandelte Leder zeich- stehend beschriebene Polyurethan-Dispersion 1 durch net sich außerdem durch einen angenehmen und 6° einen satten Plüschauftrag auf das Leder aufgsbracht. weichen Griff aus. Der Grmdierungsauflrag dringt dabei sehr gut in
Is ist bereits bekannt, wäßrige Dispersionen von das Leder ein. Nach dem Trocknen bei Normali'olyurethane.' zum Imprägnieren und Grundieren temperatur über Nacht wird bei etwa 700C auf einer Non Lcder eiimiset/en. So wird beispielsweise in der hydraulischen Presse abgcbügelt. Anschließend wird USA.-Patentschrift 3 178 310 die Behandlung von 65 das Leder wie üblich (vgl. hierzu z. B. W. Grass-Leder mit v.,ißrigen Polyurethan-Dispersionen be- mann, «Handbuch der Gcrbcreicheniie und Lederschriehen. die unter (viiiverwendung von kanonischen, fabrikation« Bd. HI/1, S. 878 bis 881, Tabelle 12) anioniselien oder iiicluionischcn Emulgatoren bz.w. im iü'igclvcrfiihrcn /iigerichlel.
1 8
Gegenüber einem nicht behandelten Leder zeigt Beispiel 4
das so zugerichtete Leder einen wesentlich verbesserten
Narbenwurf, bessere Kratzfestigkeit und glattere Man arbeitet wie im Beispiel 2 beschrieben, jedoch
Oberfläche, wobei gegenüber einem Leder mit weich- mit dem Unterschied, daß die vorstehend beschriebene
macherfreier Polyurethangrundierung ein deutlich 5 Polyurethan-Dispersion IV eingesetzt wird, die nacl·
weicherer und natürlicher Griff und eine geringere Verdünnung mit Wasser und Isopropanol mit einei
Wulstigkeit bei Biegebeanspruchung resultiert. Spritzpistole auf das Leder aufgebracht wird. Dies«
Behandlung kann zur weiteren Erhöhung der Kratz·
Beispiel 2 festigkeit und zur Erzielung eines besonders guter
ίο Narbenwurfs vor der weiteren Zurichtung wiederhol·
Auf ein Chromrindleder, das mit synthetischen und werden. Eine unerwünschte Verhärtung des Leder; vegetabilischen Gerbstoffen nachgegerbt und mit tritt dabei wegen des Weichmachergehaltes der erfin-400er-Papier geschliffen ist, wird mittels Gießmaschine dungsgemäß verwendeten Polyurethan-Dispersion im eine Flotte aus 100 Teilen der Polyurethan-Disper- allgemeinen nicht auf. Das so behandelte Leder isl sion II, 50 Teilen Wasser und 50 Teilen Isopropanol 15 in seinen Gebrauchseigenschaften sehr verbessert,
aufgebracht. Zur Verbesserung der Stabilität des . ic
Gießvorhanges können der vorstehenden Kombination Beispiels
im Bedarfsfall noch geringe Mengen Verdickungs- Ein nicht geschliffenes Chroniziegenleder, das mil mittel zugesetzt werden. Nach dem Trocknen des synthetischen Gerbstoffen nachgegerbt wurde, wird Gießauftrages wird das Leder mit 500er-Papier leicht ao mittels Plüschauftrag von Hand oder auf der Plüschnachgeschliffen, wodurch eine besonders glatte Ober- maschine mit folgender Flotte grundiert:
fläche erzielt wird. Die weitere Zurichtung erfolgt 100Tei|e der poiyurethan.Dispersion V,
wie im Be.sp.el 1 beschrieben. Das resultierende Leder 1QQ Tej,e einer ^ . Lösun^ {;jnes nicntionogenen zeigt hervorragende Reib-, Stoß- und Kratzechtheiten Emulators und
und einen besonders feinen Narbenwurf. as «mviV Äthvloivtnl
Beispiel 3 Die nachfolgende Zurichtung wird nach dem Glanzstoßverfahren mit wäßrigen K&seindeckfarben durch-
Ein Leder mit ähnlich vorteilhaften Eigenschaften geführt (vergleiche z. B. W. Grassmann, »Handerhält man ebenfalls, wenn man wie im Beispiel 1 30 buch der Gerbereichemie und Lederfabrikation«, beschrieben verfährt, jedoch dabei an Stelle der Bd. III/l, S. 874 bis 877, Tabelle 11). Das so behandort erwähnten Polyurethan-Dispersion I, die vor- delte Ziegenleder zeichnet sich neben guter Narbenstehend beschriebene Polyurethan-Dispersion III ein- Verbundenheit und hoher Stoßechtheit durch eine setzt. besonders gute Fülle des Griffes aus.

Claims (1)

  1. Wendung von Emulgatoren. Der Gehalt an Sulfonat-
    Patentanspruch: und Carboxylgruppen beträgt vorzugsweise 0,5 bis
    3%, wobei für den genannten Verwendungszweck
    Verfahren zur narbenverfestigenden Grundierung Sulfonatgruppen aufweisende Polyurethane bevor-
    von Leder mit wäßrigen Dispersionen von Poly- 5 zugt werden.
    urethanen, die 0,1 bis 5 Gewichtsprozent Carb- Wäßrige Dispersionen derartiger Sulfonat- und/oder oxylat und/oder Sulfonatgruppen enthalten und Carboxylgruppe.- aufweisender Polyurethane sind durch Umsetzung von Polyisocyanaten mit min- bekannt. Sie können beispielsweise nach den in den destens zwei reaktionsfähige Wasserstoffatome ent- belgischen Patentschriften 673 432 und 653 223 behaltenden Verbindungen mit einem Molekular- io schriebenen Verfahren aus Polyhydroxylverbindungen gewicht von 600 bis 10 000 erhalten wurden, d a- mit einem Molekulargewicht von 600 bis 10 000, durch gekennzeichnet, daß die wäß- vorzugsweise 1000 bis 3000, Polyisocyanaten und rigen Dispersionen als Weichmacher 1 bis 100 Ge- gegebenenfalls niedermolekularen Kettenverlängewichtsprozent, bezogen auf die Menge an Poly- rungsmitteln und Alkalisalzen von Diaminosäuren urethanen, Polyäther mit Molekulargewichten von 15 durch Lösungspolyaddition in organische* oder wäß-300 bis 5000 enthalten. rig-urganischer Lösung, anschließende Überführung
    in die wäßrige Phase und Entfernung des organischen Lösungsmittels hergestellt werden.
    Als Reaktionskomponenten eignen sich dabei alle

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