DE1112041B - Verfahren zum Beschichten bzw. Impraegnieren von beliebigen Unterlagen, insbesondereTextilien mit Isocyanat-Polyadditionsprodukten - Google Patents
Verfahren zum Beschichten bzw. Impraegnieren von beliebigen Unterlagen, insbesondereTextilien mit Isocyanat-PolyadditionsproduktenInfo
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Description
Es ist bekannt, nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren elastische Kunststoffe herzustellen. Man
setzt dazu Polyhydroxyverbindungen mit Polyisocyanaten und gegebenenfalls Vernetzungsmitteln um.
Die erhaltenen Schmelzen lassen sich in Formen gießen und bei erhöhter Temperatur aushärten. Bei
geeignet abgewandelter Verfahrensweise kann man die Umsetzungsprodukte auch nach in der Kautschukindustrie
üblichen Methoden auf Kautschuk-Mischwalzen durch »Vulkanisation« aushärten.
Es ist bereits bekannt, derartige Elastomere in geeigneten Lösungsmitteln, z. B. in Dimethylformamid
bei erhöhter Temperatur aufzulösen. Der Lösevorgang beruht auf einem mehr oder minder starken Auflösen
von vernetzenden Bindungen im Elastomeren und kann durch die Gegenwart geringer Mengen organischer
Basen noch begünstigt werden. Die Lösungen enthalten demnach mehr oder weniger stark abgebaute Produkte,
die sich, da das Auflösen von Bindungen nicht kontrollierbar ist, kaum in einheitlicher und reproduzierbarer
Weise aus der Lösung heraus zum Beschichten bzw. Imprägnieren von Unterlagen einsetzen lassen.
Man hat auch bereits Lösungen eines NCO-Gruppen enthaltenden Isocyanat-Polyadditionsproduktes
auf eine Unterlage aufgebracht, wobei man diese mit vernetzenden* Medien, z. B. mit Wasser oder
Diaminen, vorbehandelt hat, oder die vernetzenden Medien nach Auftrag des Isocyanat-Polyadditionsproduktes
hat einwirken lassen. Nach einem weiteren Verfahren werden Hydroxylgruppen enthaltende Isocyanat-Polyadditionsprodukte
auf eine Unterlage aufgetragen, auf welche dann anschließend zur Vernetzung und Aushärtung der Beschichtung ein PoIyisocyanat
aufgedüst wird. Schließlich sei noch erwähnt, daß man in Lösung Mischungen aus Hydroxylgruppen
enthaltenden Polyestern oder aus Hydroxylgruppen enthaltenden isocyanatmodifizierten Polyestern mit
weiteren Polyisocyanaten hergestellt hat, diese Mischungen auf das Trägermaterial alsbald übertragen
und bei erhöhter Temperatur auf dem Trägermaterial hat aushärten lassen.
Gegenstand der Erfindung ist nunmehr ein Verfahren
zum Beschichten bzw. Imprägnieren von beliebigen Unterlagen, insbesondere Textilien, mit Isocyanat-Polyadditionsprodukten,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man aus einer Polyhydroxyverbindung mit einem Überschuß an Polyisocyanaten erhaltene,
freie N C O-Gruppen aufweisende Umsetzungsprodukte
in einem gegen N C O-Gruppen inerten Lösungsmittel mit einer geringeren Menge an mehrwertigen Alkoholen so
und bzw. oder Aminen, als zur vollständigen Umsetzung mit den vorhandenen N C O-Gruppen benötigt
bzw. Imprägnieren von beliebigen
Unterlagen, insbesondere Textilien
mit Isocyanat-Polyadditionsprodukten
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen-Bayerwerk
Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Wilhelm Thoma, Köln-Flittard,
Dr. Dr. h. c. Dr. e. h. Dr. h. c. Otto Bayer, Leverkusen,
und Dr. Heinrich Rinke, Köln-Flittard,
sind als Erfinder genannt worden
wird, in Gegenwart von die Polymerisation von Isocyanatgruppen
bewirkenden Katalysatoren so lange umsetzt, bis die Viskosität der Lösung einen Wert
zwischen 10 und 2000 Poise/30°C erreicht hat, dann nach Zugabe eines einwertigen Alkohols und bzw.
oder Amins und gegebenenfalls nach Verdünnung mit einem Lösungsmittel so lange weiter umsetzt,
bis keine freien N C O-Gruppen mehr vorhanden sind, und dann die erhaltenen viskosen Lösungen auf die
Unterlagen aufbringt.
Wesensmerkmal der Erfindung ist demnach die Herstellung eines bereits vollkommen umgesetzten
und vernetzten Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmaterials in Lösung.
Die Herstellung des freie Isocyanatgruppen enthaltenden Umsetzungsproduktes aus Polyhydroxyverbindungen
mit einem Überschuß an Polyisocyanaten geschieht in an sich bekannter Weise. Als
Polyhydroxyverbindungen seien beispielhaft Polyester, Polyesteramide, Polyesterurethane, Polyätherester,
Polyäther und Polythioäther genannt, welche ein Molekulargewicht zwischen etwa 200 und 3000
aufweisen sollen. Im einzelnen seien genannt Polyester aus Äthylenglykol, Butandiol, Hexandiol, Bis-oxymethyl-cyclohexan,
Trimethylolpropan und Adipinsäure, Korksäure, Sebazinsäure, Tere- oder Isophthalsäure;
Polyesteramide aus Diol-diamiden, z. B. Adipinsäure-diäthanolamid,
Terephthalsäure - bis - propanolamid und den obengenannten Dicarbonsäuren; Polyesterurethane
aus kurzkettigen, OH-Gruppen enthaltenden Polyestern (Molekulargewicht 200 bis 2000)
und einem Diisocyanat, wie 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Toluylen-diisocyanat-2,6 oder -2,4, 1,6-
109 650/392
Hexamethylen-düsocyanat; Polyesteräther aus Diäthylen-
oder Triäthylenglykol, 1,4-Phenylen-bis-oxäthyläther,
2,2'-Diphenylpropan-4,4'-bis-oxäthyläther und den genannten Dicarbonsäuren; Polyäther aus
Äthylenoxyd, Propylenoxyd, Tetrahydrofuran; Polythioäther
aus Thiodiglykol, gegebenenfalls unter Zusatz anderer Dialkohole.
Zur Umsetzung mit diesen Polyhydroxyverbindungen geeignete Diisocyanate sind beispielsweise 4,4'-Diphenylmethan
- diisocyanat, 1,5 - Naphthylen - diiso cyanat, 2,2'-Diphenylpropan-4,4'-diisocyanat.
Die Umsetzung der genannten Komponenten geschieht zweckmäßig derart, daß man auf 34 Teile
Hydroxylgruppen in der Polyhydroxyverbindung 140 bis 340 Teile NCO-Gruppen im Diisocyanat vorsieht.
Die Umsetzung erfolgt zweckmäßig zwischen 80 und 150" C, vorteilhaft bei 100 bis 1300C.
Diese freie NCO-Gruppen aufweisenden, isocyanatmodifizierten
Polyhydroxyverbindungen werden erfindungsgemäß mit einer solchen Menge an mehrwertigen
Alkoholen und bzw. oder Aminen umgesetzt, daß überschüssige freie NCO-Gruppen verbleiben,
die entweder in sekundärer Reaktion mit den bereits vorhandenen Urethan- bzw. Harnstoffgruppen AHophanat-
oder Biuret-Strukturen ausbilden und die aber insbesondere durch die Anwesenheit von die
Polymerisation von Isocyanatgruppen bewirkenden Katalysatoren Isocyanuratringe ausbilden. Die Vernetzungsreaktion
insgesamt wird so lange in der Wärme weitergeführt, bis alle freien NCO-Gruppen verschwunden
sind.
Wenn die Viskosität der Lösung einen Wert zwischen 10 und 2000 Poise/30°C erreicht hat, beendet man den
Vernetzungsvorgang dadurch, daß man einwertige Alkohole und bzw. oder Amine zusetzt, wodurch
noch vorhandene freie NCO-Gruppen gebunden werden.
Als gegen NCO-Gruppen inerte Lösungsmittel seien beispielhaft die folgenden genannt, die auch im
Gemisch eingesetzt werden können: Methyläthylketon, Diäthylketon, Methylpropylketon, Dipropylketon,
Methylisobutylketon, Butylacetat, Dipropyläther, Dioxan, Tetrahydrofuran, Chlorbenzol, Dichlorbenzol.
Man hat bereits Isocyanat-Polyadditionsreaktionen in Dimethylformamid bzw. Dimethylacetamid vorgenommen.
Diese Lösungsmittel sind aber im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht als inert zu
bezeichnen, da die Reaktion in ihnen nicht zu dem gewünschten hochmolekularen und vernetzten Zustand
führen kann, weil ein nicht kontrollierbarer Teil der reaktionsfähigen NCO-Gruppen durch Reaktion mit
dem Dimethylformamid oder Dimethylacetamid unter Kohlendioxydabspaltung verlorengeht.
Abnahme der NCO-Gruppen in Dimethylformamid bei 100cC
(Ausgangskonzentration 5,0 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat
in 200 ml Dimethylformamid)
Zeit
in Stunden
in Stunden
0,5
Isocyanatkonzentration in %
des Ausgangswertes
des Ausgangswertes
100
'50
60
65 Als mehrwertige Alkohole seien im folgenden beispielhaft angeführt: Butandiol, Dekandiol, Hexandiol,
Thiodiglykol, 1,4-Phenyl-bis-oxyäthyläther oder
kurzkettige Polyester mit OH-Gruppen, Trimethylolpropan oder deren Gemische. An mehrwertigen
Aminen seien 3,3'-Dichlorbenzidin, 3,3'-Dinitrobenzidin, Toluylendiamin genannt.
Als die Polymerisation von NCO-Gruppen beeinflussende Katalysatoren seien tertiäre Amine, wie
Dimethylcyclohexylamin, Alkalialkoholate, Alkaliphenolate, fettsaure Salze oder auch in organischen
Lösungsmitteln lösliche Schwermetallverbindungen, wie z. B. Eisenacetylacetonat, genannt.
Man kann zweckmäßig derart verfahren, daß man das freie NCO-Gruppen enthaltende Umsetzungsprodukt in einem inerten Lösungsmittel löst und eine
zweite Lösung mit mehrwertigen Alkoholen und/oder Aminen, welche auch den Katalysator enthält, hinzufügt.
Die Umsetzung der Komponenten erfolgt im allgemeinen bei Temperatur zwischen 70 und 130° C,
insbesondere bei 80 bis 1000C.
Als einwertige Alkohole und bzw. oder Amine seien Anilin, Äthanolamin, Diisobutylamin, N-Methylanilin
und Äthanol genannt. Der eventuelle Überschuß an einwertiger Aminkomponente wird durch Neutralisierung
mit einer geeigneten Säure oder in wesentlich vorteilhafterer Weise durch Zusatz von niederen
Pyrokohlensäureestern beseitigt.
Die erhaltenen hochviskosen Lösungen werden gegebenenfalls mit geeigneten, gegenüber NCO-Gruppen
nicht notwendigerweise inerten - Lösungsmitteln verdünnt, wobei man vorzugsweise auf einen
Feststoffgehalt zwischen 20 und 50% einstellt. Als Lösungsmittel seien insbesondere genannt: Dimethylformamid,
Dimethylacetamid und Dimethylsulfoxyd.
Selbstverständlich lassen sich auch nicht flüchtige Lösungsmittel verwenden, die den Charakter von
Weichmachern besitzen, wobei dann der Feststoffgehalt weit über 50°/0 betragen kann. Diese Hilfsstoffe
müssen in Wasser löslich sein. Es eignen sich als solche z. B. wasserlösliche Polyäthylenoxyde,
welche an den Endgruppen veräthert oder verestert sind.
Den Lösungen kann man Farbpigmente und Füllstoffe, z. B. Titandioxyd oder Talcum, ebenso einverleiben,
wie man sprit- oder fettlösliche Farbstoffe einarbeiten kann.
Das Beschichten mit der fertigen Lösung kann in beliebiger bekannter Weise, z. B. mittels einer Rakel,
mittels Walzen, durch Tauchen, Tränken oder Bespülen, erfolgen. Zum Verdampfen des Lösungsmittels
wird die beschichtete Unterlage, die beliebiger Art, insbesondere ein Textil sein kann, kurzzeitig auf
erhöhte Temperatur, etwa auf 60 bis 15O0C, insbesondere
80 bis 1300C, gebracht. Die beschichtete bzw. imprägnierte, getrocknete Bahn kann dann
gegebenenfalls nach Passieren einer Kühlwalze aufgewickelt werden. Verwendet man in der Reaktion
solche Lösungsmittel, die sich mit Wasser emulgieren lassen, so kann das Material auch als Emulsion eingesetzt
werden, indem man zuvor die einzusetzende Lösung emulgiert. Mit der fertigen Lösung, gegebenenfalls
auch mit der genannten Emulsion kann man nach geeigneter Verdünnung auch dreidimensional unregelmäßige
Faservliese aus Wolle, Baumwolle, Zellwolle oder anderen natürlichen oder synthetischen
Fasern durch Tauchen, Tränken, Bespülen od. dgl. imprägnieren und auf diese Weise sogenannte »nonwoven
fabrics« erhalten.
5 6
Weiterhin lassen sich mit den erfindungsgemäß Zur Beurteilung der Lagerfähigkeit der Lösung wird
hergestellten Beschichtungs- bzw. Imprägnierungs- diese nach 8wöchiger Aufbewahrung bei 30°C erneut
materialien auch Schlußstriche auf Kunststoffe, ins- aufgetragen; es werden die gleichen textlien Eigenbesondere
auf weichgemachte Polyvinylchloridfolien, schäften beobachtet,
aufbringen oder auch z. B. metallische Behälter 5 Beispiel 2
auskleiden.
Es war nicht zu erwarten, Polykondensate mit 100 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters
solchen Verzweigungs- und Vernetzungsgraden in werden bei 1300C mit 18,0 g 1,5-Naphthylen-diiso-Lösung
herstellen zu können, die nach dem Auftragen cyanat umgesetzt (Reaktionsdauer 25 Minuten). Man
auf beliebige Unterlagen, insbesondere auf Textilien, io löst die Schmelze in 50 g Methyläthylketon und fügt
und nach Verdampfen der Lösungsmittel Überzüge eine Lösung von 2,0 g Butan diol und 0,1 ecm Diergeben
wurden, welche die gewünschten mechanischen methylcyclohexylamin in 35 g Methyläthylketon hinzu.
Eigenschaften, wie hohe Dehnung, Knickbruch- und Nach 25 Minuten bei 8O0C zeigt die Lösung eine
hohe Abriebfestigkeit, besitzen wurden. Es war Viskosität von 800 Poise/30° C. Man fügt 155 g
vielmehr zu befürchten, daß bei dem Bestreben, den 15 Dimethylformamid oder 55 g Dimethylformamid und
hierfür erforderlichen molekularen Aufbau zu erzielen, 100 g Methyläthylketon zu, wobei diese Lösungseine
so weit gehende Vernetzung eintreten würde, daß mittel 1,5 ml N-Methylanilin enthalten. Die Lösung
die Weiterverarbeitung unmöglich geworden wäre. wird nach Einverleiben eines Pigmentes entsprechend
Die erfindungsgemäßen viskosen Lösungen sind Beispiel 1 auf die Unterlage aufgebracht,
beliebige Zeit lagerfähig und zeichnen sich gegenüber 20 ...
den bekannten zur Beschichtung verwendeten Poly- B eis pie
urethanlösungen dadurch aus, daß sie nicht alsbald 100 g eines Poly-l,4-butylenäthers (OH-Zahl43)
nach ihrer Herstellung, d. h. also notwendigerweise werden nach Entwässerung im Vakuum mit 30,8
auch am Ort ihrer Herstellung zur Beschichtung ein- 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat bei 13O0C umgesetzt,
gesetzt werden müssen. Hinzu kommt, daß am Ort 25 Die Schmelze löst man in 100 g Methyläthylketon und
und zur Zeit der Beschichtung eine chemische Nach- gibt eine Lösung von 6,70 g Butandiol-1,4, 0,20 g
behandlung oder eine Vorbehandlung des zu be- Trimethylolpropan und 0,4 ecm Dimethylcyclohexylschichtenden
Materials entfällt. amin in 50 g Methyläthylketon hinzu. Man hält die
Die beschichteten Materialien zeigen einen guten Reaktionslösung 2 Stunden bei 8O0C (sie zeigt dann
Griff, gute Wetterechtheit und Beständigkeit gegen- 30 eine Viskosität von 1000 Poise/30°C), setzt zur
über Alkalien und Lösungsmitteln, wie Benzin und Beendigung der Reaktion 1,0 ecm Diisobutylamin zu
Perchloräthylen. und verdünnt anschließend mit 260 g Dimethyl-
Die neue Verfahrensweise besitzt insbesondere auch formamid, dem man 1,0 ecm Pyrokohlensäurediäthylden
Vorteil, auf den zu beschichtenden Materialien ester zugesetzt hat. Die Streichlösung wird gemäß
nicht durchzuschlagen, so daß man in einwandfreier 35 Beispiel 1 mit Pigmenten versetzt und aufgetragen.
Weise einseitig beschichtete Bahnen herstellen kann.
Die Verfahrensprodukte eignen sich auf Grund Beispiel 4
ihrer Herstellung insbesondere für Regenbekleidung,
Planen aller Art, als Verpackungsmaterialien und als 100 g eines Polythioäthers (OH-Zahl 110), der durch
Behälterauskleidungen, ferner zur Herstellung von 4° Polykondensation von Thiodiglykol erhalten wird,
sogenannten »non-woven fabrics«. läßt man mit 78 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat
15 Minuten bei 130° C reagieren. Man löst die
Beispiel 1 Schmelze in 75 g Methyläthylketon und fügt eine
Lösung von 17,6 g 1,4-Butandiol und 0,4 Dimethyl-
300 g eines Polyesters (OH-Zahl 56) aus Äthylen- 45 cyclohexylamin und 50 g Methyläthylketon hinzu,
glykol und Adipinsäure werden nach Entwässerung Man hält das Reaktionsgemisch 15 Minuten bei 8O0C
im Vakuum mit 120 g 4,4'-Diphenylmethan-diiso- (es zeigt dann eine Viskosität von 750 Poise/30°) und
cyanat bei 130° C umgesetzt (Reaktionsdauer 1 Stunde). verdünnt die viskose Lösung mit 100 g Dimethyl-Die
NCO-Gruppen enthaltende Schmelze löst man formamid und 70 g Methyläthylketon, wobei letzterem
in 150 g trockenem Methyläthylketon und fügt bei 50 1 ml Äthanolamin zugesetzt ist. Um überschüssiges
8O0C eine Lösung von 27,0 g 1,4-Butandiol und Äthanolamin umzusetzen, fügt man zur Lösung 1 ml
1,2 ecm Dimethylcyclohexylamin in 111,5g Methyl- Pyrokohlensäurediäthylester zu. Das Auftragen der
äthylketon zu. Man hält die Reaktionslösung 20 Minu- Lösung erfolgt gemäß Beispiel 1.
ten bei 8O0C, sie zeigt dann eine Viskosität von . .
800 Poise/30°C, gibt dann 262,5 g auf 80°C erhitztes 55 Beispiel 5
Dimethylformamid und anschließend noch 75 g 100 g des unter Beispiel 4 beschriebenen Polythio-
Methyläthylketon von Zimmertemperatur zu, dem äthers werden mit 12,3 g 4,4'-Diphenylmethan-diisoman
dreimal Diisobutylamin zugesetzt hat. Das cyanat 10 Minuten auf 900C erhitzt. Das OH-Gruppen
überschüssige Monoamin setzt man mit 2 ml Pyro- enthaltende Polykondensat wird weiterhin mit 39,3 g
kohlensäurediäthylester um. 60 des gleichen Diisocyanates bei 1300C umgesetzt. Die
700 g der erhaltenen Lösung werden mit 160 g Einwirkungsdauer beträgt 15 Minuten. Die Schmelze
Kaolin, 20 g Titandioxyd und 20 g eines organischen wird in 50 g Methyläthylketon aufgenommen und mit
Pigmentfarbstoffes und weiteren 100 g Methyläthyl- einer Lösung von 8,9 g 1,4-Butandiol in 50 g Methylketon
auf einer Einwalzenfarbmühle abgemahlen und äthylketon unter Zusatz von 0,4 ecm Dimethylcyclomit
einer Rakel auf eine Baumwollgewebebahn 65 hexylamin versetzt. Nach 10 Minuten Reaktion bei
aufgetragen. Zur Verdampfung der Lösungsmittel 8O0C zeigt die Lösung eine Viskosität von 750 Poise/
führt man die beschichtete Bahn durch einen Trocken- 300C. Man verdünnt die Lösung mit 100 g Dimethylschrank
von etwa 8O0C. formamid und 40 g Diäthylketon; letzteres enthält
1 ml Diisobutylamin. Man verfährt weiter wie im Beispiel 1.
100 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters werden mit 40 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat bei
1300C umgesetzt. Man nimmt die Schmelze in 50 g trockenem n-Butylacetat auf und fügt eine Lösung
von 9,0 g Butandiol-1,4 und 0,4 ecm Dimethylcyclohexylamin
in 50 g n-Butylacetat hinzu. Man läßt das ίο
Gemisch 20 Minuten bei 80° C reagieren, bis es eine Viskosität von 800 Poise/30°C zeigt, und versetzt
dann mit 50 g Dimethylformamid, welches 1 ml Diisobutylamin enthält. Die viskose Streichlösung
wird entsprechend Beispiel 1 auf die Unterlage aufgebracht.
100 g eines Polyesters aus Diäthylenglykol und Adipinsäure (OH-Zahl56) werden bei 1300C mit
38 g4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat umgesetzt. Nach 45 Minuten Reaktionsdauer löst man die Schmelze in
70 g Methyläthylketon. Hinzu fügt man eine Lösung von 8,6 g 1,4-ButandioI und 0,4 ml Dimethylcyclohexylamin
in weiteren 70 g Methyläthylketon. Man erhitzt die vereinigten Lösungen 20 Minuten auf 8O0C,
bis eine Viskosität von 250Poise/30°C erreicht ist,
und fügt 150 g Dimethylformamid hinzu, welches 0,5 ml Diisobutylamin und 1,5 ml N-Methylanilin
enthält.
Zur Imprägnierung eines Wollvlieses wird die obige Lösung mit Methyläthylketon auf 5 % Feststoffgehalt
verdünnt. Man taucht das Wollvlies, quetscht zwischen Walzen die überschüssige Lösung ab und verdampft
die Lösungsmittel durch Erwärmen in einem Wärmeschrank oder auf geheizten Walzen.
50 g eines Polyesters aus Adipinsäure und Äthylenglykol (O H-ZaM 58) werden nach dem Entwässern im
Vakuum mit 20 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat bei 1300C umgesetzt. Nach lstündiger Reaktionsdauer
löst man die freies NCO enthaltende Schmelze in 30 g Methyläthylketon und fügt bei 8O0C eine Lösung von
4,5 g 1,4-ButandioI und 0,2 ml Diniethylcyclohexylamin
in 25 g Methyläthylketon zu. Man hält die Reaktionslösung 35 Minuten bei 8O0C, bis eine
Viskosität von 300 Poise/30°C erreicht ist, gibt dann 50 g Dimethylformamid und anschließend 0,75 ml
Diisobutylamin in 6 g Dimethylformamid hinzu. Die Lösung besitzt bei 30° C eine Viskosität von 275 Poise.
25 g der obigen Lösung werden mit 21 eines Lösungsmittelgemisches
von 95 Volumteilen Methyläthylketon und 5 Volumteilen Dimethylformamid verdünnt. Man
taucht in diese Lösung gewirkte Damenstrümpfe aus Polycaprolactam, die in üblicher Weise mit dem
Diazo-Kupplungsprodukt aus m-Phenylendiamino-4-sulfonsäure
auf 4-Nitro-2-amidophenol angefärbt sind, schleudert ab und trocknet. Zur Formung werden
diese Strümpfe anschließend in üblicher Weise mit überhitztem Dampf behandelt. In dieser Weise
präparierte Strümpfe zeigen neben einem angenehmen Griff eine gute Maschenfestigkeit.
400 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters werden nach Entwässerung im Vakuum mit 160 g
4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat 60 Minuten lang auf 1300C erhitzt. Die Schmelze löst man — nach Abkühlung
auf 1000C — in 200 g trockenem Methyläthy1keton.
Anschließend fügt man eine Lösung von 36 g 1,4-Butandiol und 1,6 ml Dimethylcyclohexylamin
in 150 g trockenem Methyläthylketon hinzu und läßt 20 Minuten bei 8O0C reagieren, wobei eine
Viskosität von 500Poise/30°C erreicht wird. Danach versetzt man mit 410 g 80°C heißem Dimethylformamid.
Nach weiteren 40 Minuten fügt man eine Lösung von 5,5 ml Diisobutylamin in 30 g Dimethylformamid
und 100 g Methyläthylketon hinzu; nach abermals 10 Minuten setzt man mit 5,5 ml Pyrokohlensäurediäthylester
in 10 g Dimethylformamid um.
Die erhaltene 40%ige Lösung hat bei Zimmertemperatur
eine Viskosität von etwa 100 Poise.
100 g dieser Stammlösung werden mit 900 g Methylenchlorid verdünnt. Hierin taucht man eine
aus monofilem Polyamiddraht (z. B. Polycaprolactam) geknüpftes Fischnetz. Man quetscht das Netz derart
von der Lösung ab, daß man einen 2%igen Substanzauftrag nach dem Trocknen des Netzes erhält. Ein
in solcher Weise behandeltes Netz zeigt sehr gute Knotenfestigkeit und weichen Griff.
100 g der im Beispiel 9 beschriebenen 40%igen Lösung werden wie dort mit 900 g Methylenchlorid
verdünnt. Ein multifiles Kabelbund Nm 2,0 (4500 den) aus Polycaprolactamfasern führt man mit 70 m/Min.
durch diese Lösung hindurch. Anschließend führt man das Band zur Trocknung zweimal durch den senkrecht
stehenden Schacht (4,5 m lang, Durchmesser 200 mm). Der Schacht ist auf 200 bis 2200C geheizt und wird
von unten her von 50m3/Std. 150 bis 1600C heißer
Luft durchströmt.
Das trockene Kabelband kann zu Netzen mit ausgezeichneter Knotenfestigkeit verarbeitet werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Beschichten bzw. Imprägnieren von beliebigen Unterlagen, insbesondere Textilien, mit Isocyanat-Polyadditionsprodukten (Polyurethanen), dadurch gekennzeichnet, daß man aus einer Polyhydroxyverbindung mit einem Überschuß an Polyisocyanaten erhaltene, freie NCO-Gruppen aufweisende Umsetzungsprodukte in einem gegen NCO-Gruppen inerten Lösungsmittel mit einer geringeren Menge an mehrwertigen Alkoholen und bzw. oder Aminen, als zur vollständigen Umsetzung mit den vorhandenen NCO-Gruppen benötigt wird, in Gegenwart von die Polymerisation von Isocyanatgruppen bewirkenden Katalysatoren so lange umsetzt, bis die Viskosität der Lösung einen Wert zwischen 10 und 2000 Poise/30CC erreicht hat, dann nach Zugabe eines einwertigen Alkohols und bzw. oder Amins und gegebenenfalls nach Verdünnung mit einem Lösungsmittel so lange weiter umsetzt, bis keine freien NCO-Gruppen mehr vorhanden sind, und dann die erhaltenen viskosen Lösungen auf die Unterlagen aufbringt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Lösungen vor dem Auftragen auf die Unterlagen Pigmente oder Farbstoffe einverleibt.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als freie NCO-Gruppen aufweisende Umsetzungsprodukte solche verwendetwerden, die aus einer Polyhydroxyverbindung mit In Betracht gezogene Druckschriften:einer solchen Menge an Polyisocyanaten hergestellt worden sind, daß auf 34 Gewichtsteile Deutsche Patentschriften Nr. 897 399, 910 526; Hydroxygruppen in der Polyhydroxyverbindung deutsche Auslegeschrift Nr. 1 023 449;140 bis 340 Gewichtsteile NCO-Gruppen im 5 »Kunststoffe«, 1953, S. 107 bis 109; 1952, S. 338/339; Polyisocyanat entfallen. 1951, S. 329 bis 331.© 109 650/392 7. 61
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