DE1278687B - Verfahren zur Herstellung hochelastischer Faeden oder Fasern aus Isocyanat-Polyadditionsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochelastischer Faeden oder Fasern aus Isocyanat-Polyadditionsprodukten

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DE1278687B
DE1278687B DEF28238A DEF0028238A DE1278687B DE 1278687 B DE1278687 B DE 1278687B DE F28238 A DEF28238 A DE F28238A DE F0028238 A DEF0028238 A DE F0028238A DE 1278687 B DE1278687 B DE 1278687B
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Dr Wilhelm Thoma
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
DOIf
Deutsche KL: 29 b-3/60
Nummer: 1278 687
Aktenzeichen: P 12 78 687.7-43 (F 28238)
Anmeldetag: 17. April 1959
Auslegetag: 26. September 1968
Es ist bekannt, nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren elastische Kunststoffe herzustellen. Man setzt dazu Polyhydroxyverbindungen mit Polyisocyanaten und gegebenenfalls Vernetzungsmitteln um. Die erhaltenen Schmelzen lassen sich in Formen gießen und bei erhöhter Temperatur aushärten. Bei geeignet abgewandelter Verfahrensweise kann man die Umsetzungsprodukte auch nach in der Kautschukindustrie üblichen Methoden auf Kautschuk-Mischwalzen durch »Vulkanisation« aushärten (deutsche Patentschrift 831 772).
Es ist bereits bekannt (deutsche Patentschrift 888 766), derartige Elastomere in geeigneten Lösungsmitteln, z. B. in Dimethylformamid, bei erhöhter Temperatur aufzulösen. Der Lösevorgang beruht auf einem mehr oder minder starken Abbau der vernetzten Elastomeren und kann durch die Gegenwart geringer Mengen organischer Basen noch begünstigt werden. Die Lösungen enthalten demnach mehr oder weniger stark abgebaute Produkte, die sich, da der Abbau nicht kontrolliert werden kann, kaum in einheitlicher und reproduzierbarer Weise aus der Lösung heraus zu Fasern verformen lassen.
Man hat bereits versucht, Voraddukte aus Polyhydroxyverbindungen und Polyisocyanaten mit freien NCO-Gruppen herzustellen und diese in ein Polyamin als Vernetzungsmittel enthaltendes Fällbad einzuspinnen (belgische Patentschrift 562 061). Neben der Üblichen Koagulation tritt in den Aminbädern eine von außen nach innen fortschreitende Vernetzung ein, die den hochelastischen Zustand herbeiführt. Nach anfänglicher röhrenähnlicher Vernetzung auf der Oberfläche ist die weitere Vernetzung im Kern in einem weiteren Verfahrensschritt, etwa durch eine Temperaturnachbehandlung oder eine Wassernachbehandlung durchzuführen.
Es wurde nun ein Verfahren zum Herstellen von hochelastischen Fäden oder Fasern aus Isocyanat-Polyadditionsprodukten gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das aus einem Polyester oder Polyäther mit einem Überschuß an Diisocyanaten erhaltene, freie Isocyanatgruppen aufweisende Reaktionsprodukt in einem gegen NCO-Gruppen inerten organischen Lösungsmittel mit einer geringeren Menge eines mehrwertigen Alkohols und/oder eines Amins als zur vollständigen Umsetzung mit den vorhandenen NCO-Gruppen benötigt wird, in Gegenwart von die Polymerisation von Isocyanatgruppen bewirkenden Katalysatoren unter Erwärmen auf Temperaturen zwischen 70 und 1300C reagieren läßt und die dabei erhaltene viskose Lösung, die nun keine freien NCO Gruppen mehr enthält, gegebenenfalls nach Verdünnen Verfahren zur Herstellung
hochelastischer Fäden oder Fasern aus
Isocyanat-Polyadditionsprodukten
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
5090 Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Wilhelm Thoma, 5000 Köln-Flittard;
Dr. Heinrich Rinke, 5090 Leverkusen
mit einem Lösungsmittel, nach dem Naß- oder Troeken-
ao spinnverfahren in an sich bekannter Weise verspinnt. Die Herstellung des freie Isocyanatgruppen enthaltenden Umsetzungsproduktes aus einem Polyester oder Polyäther mit einem Überschuß an Polyisocyanaten geschieht in an sich bekannter Weise. Die Polyester oder Polyäther sollen ein Molekulargewicht zwischen etwa 200 und 3000 aufweisen. Im einzelnen seien genannt: Polyester aus Äthylenglykol, Butandiol, Hexandiol, Bis-oxymethyl-cyclohexan, Trimethylolpropan und Adipinsäure, Korksäure, Sebazinsäure,
Tere- oder Isophthalsäure; Polyäther aus Äthylenoxyd, Propylenoxyd, Tetrahydrofuran.
Zur Umsetzung mit diesen Polyestern oder PoIyäthern geeignete Diisocyanate sind beispielsweise 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat, 1,5-Naphthylen-diisocyanat, 2,2'-Diphenylpropan-4,4'-diisocyanat.
Die Umsetzung der genannten Komponenten geschieht zweckmäßig derart, daß man auf 34 Teile Hydroxylgruppen in der Polyhydroxyverbindung 140 bis 340 Teile NCO-Gruppen im Diisocyanat vorsieht.
Die Umsetzung erfolgt zweckmäßig zwischen 80 und 15O0C, vorteilhaft bei 100 bis 1300C.
Als gegen NCO-Gruppen inerte Lösungsmittel seien beispielhaft die folgenden genannt, die auch im Gemisch eingesetzt werden können: Methyläthylketon, Diäthylketon, Methylpropylketon, Dipropylketon, Methylisobutylketon, Butylacetat, Dipropyläther, Dioxan, Tetrahydrofuran, Chlorbenzol, Dichlorbenzol.
Als mehrwertige Alkohole seien im folgenden beispielhaft angeführt: Butandiol, Dekandiol, Hexandiol, Thiodiglykol, 1,4-Phenylen-bis-oxäthyläther oder kurzkettige Polyester mit OH-Gruppen, Trimethylol-
809 618/5«
3 4
propan oder deren Gemische. An mehrwertigen mittelecht, z. B. gegenüber Benzin und Trichlor-Aminen seien 3,3'-Dichlorbenzidin, 3,3'-Dinitrobenzi- äthylen.
din, Toluylendiamin genannt. Die Fasern eignen sich auf Grund ihrer Eigen-
AIs die Polymerisation von NCO-Gruppen beein- schäften zur Herstellung von elastischen Bändern, flussende Katalysatoren seien tertiäre Amine, wie 5 Binden, Gürteln, Korsetts und anderen Gegenständen. Dimethylcyclohexylamin, Alkalialkoholate, Alkali-. Auf Grund des geringen Titers des Einzelfadens ist die phenolate, fettsaure Salze oder auch in organischen Herstellung von z. B. elastischen Strümpfen möglich. Lösungsmitteln lösliche Schwermetallverbindungen, Ferner können die Fasern zusammen mit anderen wie z. B. Eisenacetylacetonat, genannt. synthetischen und natürlichen Textilfasern verarbeitet
Man kann zweckmäßig derart verfahren, daß man io werden.
das freie NCO-Gruppen enthaltende Umsetzungs- B e i s r> i e 1 1
produkt in einem inerten Lösungsmittel löst und eine
zweite Lösung mit mehrwertigen Alkoholen und/oder 100 g eines Polyesters (OH-Zahl 56) aus Äthylen-
Aminen, welche auch den Katalysator enthält, hin- glykol und Adipinsäure werden nach Entwässerung zufügt. Die Umsetzung der Komponenten erfolgt im 15 im Vakuum mit 40 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat allgemeinen bei Temperaturen zwischen 70 und 130° C, bei 130° C umgesetzt (Reaktionsdauer 1 Stunde). Die insbesondere bei 80 bis 100° C. NCO-Gruppen enthaltende Schmelze löst man in
Die erhaltenen hochviskosen Lösungen werden 50 g trockenem Methyläthylketon und fügt bei 80° C gegebenenfalls mit geeigneten, gegenüber NCO-Grup- eine Lösung von 9,0 g 1,4-Butandiol und 0,4 ecm pen nicht notwendigerweie inerten Lösungsmitteln 20 Dimethylcyclohexalamin in 50 g Methyläthylketon zu. verdünnt, wobei man vorzugsweise auf einen Feststoff- Man hält die Reaktionslösung 30 Minuten bei 80° C, gehalt zwischen 20 und 50% einstellt. Als Lösungs- gibt dann 200 g auf 80° C erhitztes Dimethylformamid mittel seien insbesondere genannt: Dimethylformamid, zu, anschließend nochmals 300 g Dimethylformamid Dimethylacetamid und Dimethylsulfoxyd. von Zimmertemperatur.
Selbstverständlich lassen sich auch nicht flüchtige 35 Die 20%ige Spinnlösung wird mit einer Förder-Lösungsmittel verwenden, die den Charakter von leistung von 0,6 ccm/Min. aus einer 10-Loch-Düse Weichmachern besitzen, wobei dann der Feststoff- (Bohrungsdurchmesser O5I mm) in 50°C heißes Wasser gehalt weit über 50 % betragen kann. Diese Hilf sstoffe eingesponnen. Die Fällbadstrecke beträgt 2 m. Die müssen in Wasser löslich sein. Es eignen sich als solche Abzugsgeschwindigkeit 15 m/Min. Der Faden wird z. B. wasserlösliche Polyäthylenoxyde, welche an den 30 anschließend mit Heißluft getrocknet und aufgespult. Endgruppen veräthert oder verestert sind. Der Faden besitzt eine Dehnung von 780%; Titer
Den Lösungen kann man Farbpigmente und Füll- 125 den, eine Reißfestigkeit 0,41 g/den, Belastung für stoffe, z.B. Titandioxyd oder Talkum, ebenso ein- Dehnung von 50% 0,03 g/den, Dehnung von 200% verleiben, wie man sprit- oder fettlösliche Farbstoffe 0,08 g/den, einarbeiten kann. 35 Beispiel2
Die erhaltenen und gegebenenfalls verdünnten
viskosen Lösungen werden durch Düsen nach dem 100 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters
Naßspinn- oder Trockenspinnverfahren ausgesponnen. werden mit 40 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat bei Es war nicht zu erwarten, nach dem Isocyanat- 130° C 1 Stunde erhitzt. Hierzu gibt man eine Auf-Polyadditionsverfahren in Lösung Polyadditionspro- 40 schlämmung von 11,9 g Titandioxyd in 50 g Methyldukte mit solchen Verzweigungs- und Vernetzungs- äthylketon, ferner eine Lösung von 9,0 g Butandiol-1,4 graden herstellen zu können, die auch nach Ver- und 0,4 ecm Dimethylcyclohexylamin in 50 g Methylformung zu Fäden die gewünschten mechanischen äthylketon und hält das Reaktionsgemisch 20 Minuten Eigenschaften besitzen würden, wie z.B. hohe Reiß- bei 8O0C. Anschließend gibt man 125g Dimethylfestigkeit und hohe Dehnung. Es lag durchaus nahe 45 formamid hinzu und engt die Lösung im Vakuum bei zu erwarten, daß bei dem Bestreben, den hierfür schwach erhöhter Temperatur von 40 auf 45% Polyerforderlichen molekularen Aufbau zu erzielen, eine kondensatgehalt ein.
so weitgehende Vernetzung eintreten würde, daß eine Die Lösung wird gemäß Beispiel 1 in ein wäßriges
Weiterverarbeitung unmöglich geworden wäre. Gegen- Fällbad von 500C eingesponnen und weiterbehandelt, über anderen bekannten Verfahren zur Herstellung 50 .
von Fäden oder Fasern aus Isocyanat-Polyadditions- Beispiel 3
produkten zeichnet sich das vorliegende Verfahren 200 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters
dadurch aus, daß die Spinnlösung kein freies Isocyanat werden mit 80 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat mehr enthält, also lagerfähig ist. 1 Stunde bei 130°C zur Reaktion gebracht. Man
Die nach dem Naß- bzw. Trockenspinnverfahren 55 nimmt die Schmelze in 100 g Methyläthylketon auf, gesponnenen Fasern sind hochelastisch, sind opak fügt eine Lösung von 18,0 g 1,4-Butandiol und und haben kreisförmigen Querschnitt. Die Bruch- 0,8 ecm Dimethylcyclohexylamin in 75 g Methyläthyldehnung liegt in Abhängigkeit von den gewählten keton zu und läßt 20 Minuten bei 80° C reagieren. Abzugsgeschwindigkeiten und Vertreckung zwischen Anschließend verdünnt man die Lösung mit 175 g 300 und 800 %. Der Titer der Einzelfäden beträgt 60 Dimethylformamid. Die 46,3 %ige hochviskose Spinn-5 bis 50 den. Die Reißfestigkeit liegt zwischen 0,30 lösung wird mit einer Förderleistung von 3,6 ccm/Min. und 1,50 g/den (bezogen auf den Ausgangstiter). Die durch eine 8-Loch-Düse (Bohrungsdurchmesser Kraft zur Dehnung um 50% beträgt 0,03 bis 0,06 g/den, 0,20 mm) von oben in einen beheizten Schacht zur Dehnung um 200 % 0,08 bis 0,30 g/den. eingesponnen. Der 4,5 m lange Schacht vom Durch-
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her- 65 messer 200 mm ist auf 150° C geheizt. Von unten gestellten hochelastischen Fasern sind kochfest in führt man in den senkrecht stehenden Schacht 10 bis wäßrigen Alkalien, wie Soda, und in Waschlaugen 12 cbm/Min. auf 110° C erhitzte Luft ein. Der Faden handelsüblicher Waschmittel. Sie sind ferner lösungs- wird am unteren Ende des Schachtes über eine Um-
5 6
lenkrolle geführt, in Wasser von 550C von der rest- fließen und fügt 2,0 ml Dimethylcyclohexylamin hinzu,
liehen Menge Lösungsmittel befreit und durch Heiß- Man heizt rasch wieder auf 800C und hält 20 Minuten
luft und Rotlicht getrocknet. Der Faden besitzt folgende bei dieser Temperatur. Anschließend fügt man 390 g
mechanische Werte: Titer: 214 den; Reißfestigkeit: Glykolcarbonat von 80 bis 85°C hinzu und läßt 0,43 g/den; Dehnung: 800%· 5 weitere 10 Minuten reagieren.
. . Die heiße Lösung wird mit einer Förderleistung
Beispiel 4 von 3^1nJ pro Minute durch eine 8-Loch-Düse
100 g eines Poly-1,4-butylenglykoläthers (OH-Zahl (Bohrungsdurchmesser 0,20 mm) von oben in einen
43) werden nach Entwässerung im Vakuum mit 30,8 g beheizten Schacht eingesponnen. Der 4,5 m lange
4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat bei 130° C umgesetzt. 10 Schacht vom Durchmesser 200 mm ist auf 1600C ge-
Diese Schmelze löst man in 100 g Methyläthylketon heizt. Von unten führt man in den senkrecht stehenden
und gibt eine Lösung von 6,70 g Butandiol-1,4 und Schacht 10 bis 15 cbm/Min. auf HO0C erhitzte Luft
0,20 g Trimethylolpropan, ferner 0,4 ecm Dimethyl- ein. Der Faden wird am unteren Ende des Schachtes
cyclohexylamin in 50 g Methyläthylketon hinzu. Man über eine Umlenkrolle geführt, in Wasser von 500C
hält die Reaktionslösung 2 Stunden bei 8O0C, setzt 15 von der restlichen Menge Lösungsmittel befreit und
zur Beendigung der Reaktion 1,0 ecm Diisobutylamin durch Heißluft getrocknet,
zu und verdünnt anschließend mit 260 g Dimethyl- . -in
formamid. Diese Spinnlösung wird gemäß Beispiel 1 B e 1 s ρ 1 e 1 y
in ein wäßriges Fällbad eingesponnen. Der erhaltene a) 400 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters
hochelastische Faden zeigt folgende mechanische 20 läßt man nach Entwässerung mit 160 g 4,4'-Diphenyl-
Werte: Titer: 100 den; Reißfestigkeit: 0,24 g/den; methan-diisocyanat bei 1300C 60 Minuten reagieren.
Dehnung: 730 %. Die Schmelze löst man bei 100° C in 200 g Methyläthyl-
. . keton, wobei die Temperatur rasch auf 80° C fällt, und
BeisPiel 5 fügt eine Lösung von 32,4g 1,4-Butandiol, 7,92g
100 g eines im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters 25 1,4-Phenylen-bis-oxäthyläther und 1,60 ml Dimethylwerden bei 130°C mit 18,0 g 1,5-Naphthylen-diiso- cyclohexylamin in 150 g Methyläthylketon zu und cyanat umgesetzt (Reaktionsdauer 25 Minuten). Man läßt bei 8O0C das Reaktionsgemisch reagieren. Nachlöst die Schmelze in 50 g Methyläthylketon und fügt dem man dann 310 g 8O0C heißes Dimethylformamid eine Lösung von 2,0 g Butandiol und 0,1 ecm Dimethyl- hinzugefügt hat, beendet man die Reaktion durch cyclohexylamin in 35 g Methyläthylketon hinzu. Nach 30 Zusatz von 2,0 ml Diisobutylamin in 20 g Dimethyl-25 Minuten ist die bei 8O0C geführte Reaktion beendet. formamid. Diese Spinnlösung besitzt eine Viskosität Man setzt 155 g Dimethylformamid hinzu und ver- von etwa 700 Poise bei 250C (gemessen im Epprechtspinnt die Lösung analog Beispiel 1. Viskosimeter mit Maßstellung II).
. . Die viskose Lösung wird analog Beispiel 3 in einen
B e 1 s ρ 1 e 1 6 35 t,ehe[zten Schacht eingesponnen. Titer: 62 den; Reiß-
100 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters festigkeit: 0,32 g/den; Bruchdehnung: 200%·
werden mit 40 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat bei b) In analoger Weise kann man an Stelle der 7,92 g
130°C umgesetzt. Nachdem man die Schmelze in 50 g 1,4-Phenylen-bis-oxäthyläther auch 10,16 g Terephthal-
Methyläthylketon gelöst hat, fügt man eine Lösung von säure-bis-oxäthylester einkondensieren. Der erhaltene
17,4 g 1,10-Dekandiol in 50 g Methyläthylketon zu 40 elastische Faden zeigt folgende mechanische Eigen-
und erhitzt in Gegenwart von 0,4 ecm Dimethyl- schäften: Titer: 60 den; Reißfestigkeit: 0,37 g/den;
cyclohexylamin 20 Minuten auf 8O0C. Anschließend Dehnung: 440%.
verdünnt man die viskose Lösung mit 215 g Dimethyl- c) In analoger Weise kann man anstatt der 7,92 g
formamid. 1,4-Phenylen-bis-oxäthyläther auch 17,20 g 4,4'-Di-
Die Verformung der 33%igen Lösung zu Fäden 45 phenylmethan-(bis-oxbutylurethan) einkondensieren.
erfolgt analog Beispiel 1. Die erhaltenen elastischen Fäden zeigen nach lOminu-
_ . -1-7 tiger Wasserfixierung bei 100°C folgende mechanische
EeisPlel ' Eigenschaften: Titer: 55 den; Reißfestigkeit: 0,56 g/
100 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters den; Dehnung: 200%·
werden mit 40 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat bei 50 d) In analoger Weise kann man anstatt der genannten
13O0C umgesetzt. Man nimmt die Schmelze in 50 g Diole neben 32,4 g 1,4-Butandiol 10,96 g N-(«-Naph-
trockenem n-Butylacetat auf und fügt eine Lösung thyl)-N'-(l,3-dihydroxyl-2-methylpropyl-2)-harnstoff
von 9,0 g Butandiol-1,4 und 0,4 ecm Dimethylcyclo- einkondensieren. (Dieses Harnstoffderivat wurde er-
hexylamin in 50 g n-Butylacetat hinzu. Man läßt das halten durch Umsatz von 2-Naphthylisocyanat mit
Gemisch 20 Minuten bei 8O0C reagieren und versetzt 55 !,S-Dihydroxy^-methyW-aminopropan.) Die erhal-
dann mit 50 g Dimethylformamid. Die viskose Lösung tenen elastischen Fäden zeigen folgende mechanischen
wird analog Beispiel 3 in einen beheizten Schacht Eigenschaften: Titer: 185 den; Reißfestigkeit: 0,27 g/
eingesponnen. den; Dehnung: 640%.
Beispiele 6o Beispiel 10
500 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters 200 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters
werden mit 200 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat werden nach Entwässerung mit 80,0 g 4,4'-Diphenyl-
60 Minuten auf 13O0C erhitzt. Die Schmelze läßt man methan-diisocyanat 60 Minuten auf 13O0C erhitzt,
auf 1000C abkühlen und löst sie dann in 250 g trocke- Man nimmt die Schmelze in 100 g Methylketon auf
nem Methyläthylketon von 2O0C. Es stellt sich eine 65 und fügt eine Lösung von 18,0 g 1,4-Butandiol und
Mischungstemperatur von etwa 8O0C ein. In die 0,1g Diazabicyclooctan in 75 g Methyläthylketon
schwach siedende Lösung läßt man nunmehr 45 g hinzu. Nachdem man das Reaktionsgemisch 15 Mi-
1,4-Butandiol, in 190 g Methyläthylketon gelöst, nuten bei 8O0C gehalten hat, verdünnt man die viskose
10
Masse mit 155 g Dimethylformamid und beendet nach weiteren 10 bis 15 Minuten die Reaktion durch Zusatz von 2,0 g Diäthanolamin in 10 g Dimethylformamid. Das überschüssige sekundäre Amin beseitigt man durch Zusatz von 2,0 ml Pyrokohlensäurediäthylester. Die erhaltene viskose Spinnlösung wird analog Beispiel 3 in einen beheizten Schacht eingesponnen. Titer: 90 den; Reißfestigkeit: 0,35 g/den; Dehnung: 670%.
Beispiel 11
400 g eines Polyesters aus 1,6-Hexandiol und Adipinsäure (OH-Zahl 49; Säurezahl 1,4) werden mit 145,6 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat 60 Minuten auf 13O0C erhitzt. Nachdem man die Schmelze in 140 g Methyläthylketon gelöst hat, fügt man eine Lösung von 32,8 g 1,4-Butandiol und 1,6 g Dimethylcyclohexylamin in 100 g Methyläthylketon hinzu und läßt 10 Minuten bei 8O0C reagieren. Die viskose Masse verdünnt man mit 410 g heißem Dimethylformamid, nach weiteren 10 Minuten beendet man die Reaktion durch Zusatz von 8,0 g Diäthanolamin und 20 g Dimethylformamid. Die erhaltene viskose 46,1 %ige Spinnlösung wird analog Beispiel 3 in einen beheizten Schacht eingesponnen. In den Schacht wird zur Förderung besseren Gleitens der Fäden Talkum eingeblasen. Titer: 152 den; Reißfestigkeit: 0,35 g/den; Dehnung: 530°/0.
Nach 2stündiger Sodakochwäsche (50 g Soda je Liter) zeigen die Fasern folgende Eigenschaften: Titer: 149 den; Reißfestigkeit: 0,35 g/den; Dehnung: 600%.
Beispiel 12
200 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters werden mit 80,0 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat 60 Minuten auf 13O0C erhitzt. Man nimmt die Schmelze mit 65 g Methyläthylketon auf und fügt eine Lösung von 16,1 g 1,4-Butandiol in 65 g Methyläthylketon hinzu. Nachdem man das Reaktionsgemisch 60 Minuten bei 8O0C belassen hat, verdünnt man die viskose Masse mit 150 g heißem Dimethylformamid. Anschließend kühlt man die Lösung rasch auf 30 bis 35°C ab und tropft eine Lösung von 3,96 g 4,4'-Diaminodiphenylmethan in 50 g Dimethylformamid zu. Nach etwa 10 Minuten beendet man die Reaktion durch Zusatz von 3,0 g Diäthanolamin in 20 g Dimethylformamid. Die viskose 46%ige Spinnlösung wird analog Beispiel 3 in einen beheizten Spinnschacht eingesponnen. Titer: 144 den; Reißfestigkeit: 0,3 g/den; Dehnung: 860%.
Beispiel 13
200 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters werden mit 87,5 g 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat Minuten auf 130° C erhitzt. Man nimmt die Schmelze in 100 g Methyläthylketon auf und fügt eine Lösung von 18,0 g 1,4-Butandiol, 0,5 ml Dimethylcyclohexylamin und 0,54 g Wasser in 75 g Methyläthylketon hinzu. Man läßt das Gemisch etwa 10 Minuten bei 8O0C reagieren.
Die entstandene viskose Masse verdünnt man mit g heißem Dimethylformamid. Man beendet die Reaktion durch Zusatz von 2,0 g Diäthanolamin in g Dimethylformamid.
Die 46,5%ige Spinnlösung wird analog Beispiel 3 in einen beheizten Schacht eingesponnen. Titer: den; Reißfestigkeit: 0,3 g/den; Dehnung: 720%.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Herstellen von hochelastischen Fäden oder Fasern aus Isocyanat-Polyadditionsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß man das aus einem Polyester oder Polyäther mit einem Überschuß an Diisocyanaten erhaltene, freie Isocyanatgruppen aufweisende Reaktionsprodukt in einem gegen NCO-Gruppen inerten organischen Lösungsmittel mit einer geringeren Menge eines mehrwertigen Alkohols und/oder eines Amins als zur vollständigen Umsetzung mit den vorhandenen NCO-Gruppen benötigt wird, in Gegenwart von die Polymerisation von Isocyanatgruppen bewirkenden Katalysatoren unter Erwärmen auf Temperaturen zwischen 70 und 13O0C reagieren läßt und die dabei erhaltene viskose Lösung, die nun keine freien NCO-Gruppen mehr enthält, gegebenenfalls nach Verdünnen mit einem Lösungsmittel, nach dem Naß- oder Trockenspinnverfahren in an sich bekannter Weise verspinnt.
    809 618/543 9.68 © Bundesdruckerei Berlin
DEF28238A 1959-04-17 1959-04-17 Verfahren zur Herstellung hochelastischer Faeden oder Fasern aus Isocyanat-Polyadditionsprodukten Pending DE1278687B (de)

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