AT84295B - Verfahren zur Verwertung von Lederabfällen. - Google Patents

Verfahren zur Verwertung von Lederabfällen.

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  Verfahren zur Verwertung von Lederabfällen. 



   Die Lederabfälle werden im allgemeinen bis jetzt hauptsächlich durch Verarbeitung auf Kunstleder, Lederkohle oder Ledermehl nutzbar gemacht. Für Chromleder liegen verschiedene Vorschläge zur Nutzbarmachung als Leimgut vor. 



   Das vorliegende Verfahren bezweckt nun eine neue Verwertung der Lederabfälle durch Überführung derselben in   Eiweissspaltprodukte,   wie Protalbinsäure und Lysalbinsäure o.   dgl.,   durch Behandlung der Lederabfälle in der Wärme mit Ätzalkalien oder ähnlich wirkenden Stoffen. 



   Die entstehenden Eiweissspaltprodukte sind nicht einheitlich, sondern stellen Gemische verschiedener, mehr oder weniger verunreinigter Produkte dar, was jedoch ihre praktische Verwendung je nach Art derselben wenig beeinträchtigt. 



   Für die Lederabfälle der verschiedenen Gerbarten ist die Behandlung im wesentlichen 
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 fälle mit chemischen oder mechanischen oder beiden Mitteln voraus, worauf dann die Spaltung durch Erhitzen mit Alkalilösung erfolgt. Der Verlauf der Spaltungsreaktion ist je nach den verschiedenen Gerbarten (Fett-, vegetabilische oder mineralische Gerbung), welchen das Leder unterzogen wurde, mehr oder weniger glatt, jedoch bedingt die Art der Fertigstellung des Leders eine entsprechend ausgedehnte Reinigungsvorbearbeitung der Abfälle, um nicht durch die dazu verwendeten Rohstoffe, wie Fette, Farben, Firnisse usw., zu stark verunreinigte Produkte zu liefern. 



   Die vegetabilischen Gerbstoffe lassen sich nur unvollkommen entfernen und beeinträchtigen daher durch die gleichzeitige Einwirkung des Alkalis auf die vorhandenen Reste die Qualität der Produkte erheblich, während das Fett der Sämischgerberei sich durch Extraktion ziemlich gut entfernen lässt und die Qualität der Produkte für die meisten Zwecke nicht ungünstig   beeinflusst.   Die Hauptmenge der Mittel der Mineralgerberei bleibt schliesslich nach der Eiweissspaltung ungelöst zurück und lässt sich durch Filtration   ent-   fernen, weshalb man besonders aus diesen Abfällen für die meisten Zwecke sehr brauchbare und am wenigsten verunreinigte Produkte erhält. 
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 mit Wasser, Extraktion mit Fettlösungsmitteln, gelindes Erwärmen mit stark verdünntem Alkali, Reinigen mit Sand, Bimsstein o.

   dgl., weiteres Auskochen mit Wasser oder schliesslich durch Abziehen der noch vorhandenen Farbreste mit oxydierenden oder reduzierenden Mitteln oder beiden Mitteln nacheinander. 



   Die folgenden Beispiele sollen die Arbeitsweise in einem Falle, welcher keine Reinigungsvorbearbeitung erfordert, sowie in einem Falle, welcher gute Reinigungsarbeit wünschenswert macht, erläutern. 



     Beispiel I   : Verarbeitung von sogenannten Chromfalzspänen. Je   I00   Teile trockene Chromfalzspäne werden in eine Lösung von I5 bis 20 Teilen Ätznatron mit 500 Teilen auf 75 bis 80  erwärmten Wassers eingetragen und zwei bis drei Stunden auf dieser Temperatur   gehalten. Schliesslich wird die Temperatur bis 950 gesteigert. Nach Verlauf dieser Zeit ist die Spaltung beendet und man filtriert heiss. Das in den Spänen vorhandene Chrom befindet   

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 sich fast vollständig im Rückstand, welcher auf Gewinnung von Chromverbindungen verarbeitet werden kann. 



   Das in der Lösung vorhandene freie Alkali wird bis zur Neutralität gegen Phenolphtalein in der Kälte abgestumpft, wozu man zweckmässig Ameisensäure oder Essigsäure wählt, und vorzugsweise im Vakuum bis zur Sirupdicke eingedampft. 



   Das bis zur Trockne eingedampfte Produkt ist hygroskopisch und bleibt beim Ansäuern klar. Es besitzt für die Verarbeitung von Fasern zu Gespinsten und Geweben höchst wertvolle Eigenschaften und soll nicht nur zum Reinigen von Fasern aller Art, sondern auch zu textiltechnischen Operationen, wie Appretieren, Beizen, Bleichen, Spinnen, Walken o. dgl., ferner als Zusatz zu Farbbädern und Druckansätzen Verwendung finden. 



   Beispiel II : Verarbeitung von Chromlederabfällen. Die Abfälle werden zuerst mit einem Fettlösungsmittel extrahiert und dann mit stark verdünnter Natronlauge (auf je 100 Teile Abfälle, 5 Teile Natronhydrat und 1000 Teile Wasser) einige Stunden bei 350 behandelt. Hierauf werden sie unter Zusatz von scharfem Sand unter guter Bewegung einige Zeit zur Entfernung noch locker anhaftender Farbe gewaschen, nochmals wiederholt zur bestmöglichsten Entfernung der Farbe mit warmem Wasser bei   550   behandelt und schliesslich der Rest der Farbe mit reduzierenden oder oxydierenden Mitteln zerstört.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Nutzbarmachung von Lederabfällen jeder Art behufs Herstellung von Eiweissspaltungsprodukten, wie Protalbin-und Lysalbinsäure o. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass man die Abfälle, bei Fertigleder nach vorangegangener Reinigung, in der für die Gewinnung solcher Eiweissspaltungsprodukte bekannten Weise mit Ätzalkalien oder ähnlich wirkenden Stoffen in der Wärme behandelt.
AT84295D 1917-04-30 1918-03-16 Verfahren zur Verwertung von Lederabfällen. AT84295B (de)

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