DE341264C - Verfahren zur Herstellung von Eiweissspaltungsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Eiweissspaltungsprodukten

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DE341264C
DE341264C DE1917341264D DE341264DD DE341264C DE 341264 C DE341264 C DE 341264C DE 1917341264 D DE1917341264 D DE 1917341264D DE 341264D D DE341264D D DE 341264DD DE 341264 C DE341264 C DE 341264C
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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Eiweißspaltungsprodukten. Lederabfälle werden im allgemeinen bis jetzt hauptsächlich durch Herstellung von Ledermehl, Verarbeitung auf Lederkohle usw. nutzbar gemacht; für chromgare Lederabfälle liegen verschiedene Vorschläge zur Nutzbarmachung als Leimgut vor. Bei diesen Verfahren war es jedoch notwendig, das Leder vorher ganz oder teilweise zu entchromen.
  • Das vorliegende Verfahren bietet eine neue Verwertung von Chromlederabfällen, durch ihre unmittelbare Überführung in Eiweißspaltungsprodukte zur Verwendung dieser für textiltechnische Zwecke durch Behandlung in der Wärme mit Lösungen von Ätzalkalien oder ähnlich wirkenden Stoffen.
  • Von der älteren Behandlung zur Verwertung chromgaren Leders (nach den Patent%chriften 202510 -und 202511, K1. 22 i) unterscheidet das Verfahren sich wesentlich dadurch, daß kein Leimgut, welches auf Leim verarbeitet wird oder werden kann, gewonnen wird, sondern daß die Abfälle hydrolytisch gespalten und Eiweißspaltungsprodukte erhalten werden. Die Entchromung durch Basen bei höherer Temperatur führt zur Bildung von unbrauchbaren Produkten, nämlich zu verdorbenem Leim (s. Patentschrift 202510, Seite I, Zeile 26 bis 31), wogegen hier zielbewußt die Spaltung der Eiweißstoffe behufs Gewinnung von wertvollen Stoffen betrieben wird.
  • Die entstehenden Eiweißspaltungsprodukte sind nicht einheitlich, sondern stellen Gemische verschiedener und mehr oder weniger stark verunreinigter Körper dar, was jedoch ihre praktische Verwendung als textiltechnische Hilfsmittel wenig beeinträchtigt.
  • Die Spaltung soll so geleitet werden, daß in der Hauptsache möglichst Produkte, welche dem Typus der Protalbin- und Lysalbinsäure (Paal, Berl. Ber., Bd. 35 [1g021, S. 2195 und ff.) entsprechen, entstehen, welche die charakteristische Eigenschaft dieser beiden Säuren besitzen, sehr stark silberanreicherungsfähige Silbersalze zu liefern, d. h. die Fähigkeit haben, Silber bzw. Silberoxyd und Silberhydroxyd kolloidal gelöst zu halten.
  • Falls erforderlich, geht der Behandlung eine Reinigung der Abfälle mit chemischen oder mechanischen oder beiden Arten von Mitteln voraus, worauf dann die Bildung der Eiweißspaltungsprodukte durch Erhitzen mit Alkalilösung oder ähnlich wirkenden Stoffen bewirkt wird. Durch die Reinigungsvorbearbeitung der Abfälle sollen die zur Fertigmachung de.; Leders verwendeten Rohstoffe, wie Fette, Farben, Firnisse usw., entfernt werden, um die Verunreinigung der Eiweißspaltungsprodukte nach Möglichkeit zu verhüten.
  • Die Mittel der Chromgerberei bleiben bei der Spaltung ungelöst zurück und können auf Chromsalze verarbeitet werden.
  • Die Reinigungsvorbearbeitung der Abfälle geschieht, wenn nötig, zuerst durch Extraktion mit fettlösenden Mitteln. Darauf erfolgt Behandlung mit sehr stark verdünnter Alkalilösung, und zwar bei so gelinder Wärme (etwa 3o° C), daß das Leder nicht angegriffen wird, und nachher oberflächliche Reinigung mit feuchtem Sand, Bimstein u. dgl. Schließlich werden die noch vorhandenen Farbreste je nachdem mit oxydierenden oder reduzierenden oder beiden Mitteln nacheinander entfernt.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Arbeitsweise mit Chromlederabfällen in einem Falle, welcher keinerlei Reinigungsvorbearbeitung erfordert, und in einem Falle, welcher eine gute Reinigungsvorbearbeitung wünschenswert macht, erläutern. Beispiel I. VerarbeitungvonsogenanntenChromsalzspänen. Je ioo Teile Chromsalzspäne, trocken und aschenfrei gerechnet, werden in eine Lösung von 15 bis 2o Teilen Ätznatron in 5oo Teilen auf 75 bis 8o° C erwärmtes Wasser eingetragen und 2 bis 3 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Nach Verlauf dieser Zeit ist die Spaltung beendet und man filtriert heiß, Das in den Spänen vorhandene Chrom bleibt mit anderen ungelösten Stoffen und einem Teil des Leders als Rückstand, woraus beliebige Chromverbindungen gewonnen werden können.
  • Die mehr oder weniger stark gefärbte Lösung scheidet nach dem Erkalten noch schleimige Stoffe ab, welche ebenfalls abfiltriert werden. Das in der Lösung vorhandene freie Alkali wird bis zur Neutralität gegen Phenolphtalein in der Kälte abgestumpft, wozu maCzweckmäßig Ameisen- oder Essigsäure wählt, und vorzugsweise im Vakuum zur Sirupdicke eingedampft.
  • Das bis zur Trockne eingedampfte Produkt ist stark hygroskopisch, es löst sich leicht in Wasser, und die Lösung bleibt beim Ansäuern ganz oder fast ganz klar. Calcium- und Magnesiumsalze bewirken keine Fällung. wohl aber Schwermetallsalze, wie Silber, welches Salz sich im Silbergehalt stark anreichern läßt.
  • Das Produkt besitzt für die Verarbeitung von Fasern zu Gespinsten und Geweben höchst wertvolle Eigenschaften und soll nicht nur zum Reinigen von Fasern, Gespinsten und Geweben aller Art, sondern auch zu textiltechnischen Zwecken sowie als Zusatz zu Farbbädern und Druckansätzen zum Färben und Bedrucken von Fasern, Gespinsten und Geweben und als Metallputzmittel usw. Verwendunz finden. Beispiel II. Verarbeitunz von Chromlederabfällen. Die Abfälle werden zuerst mit einem fettlösenden Mittel extrahiert und dann mit sehr stark verdünnter Natronlauge (auf je ioo Teile Abfälle 5 Teile Ätznatron mit iooo Teilen Wasser) einige Stunden bei 3o' C behandelt.
  • Nach dem Abwaschen werden sie dann mit wenig Wasser und scharfem Sand unter guter Bewegung einige Stunden zur Entfernung locker anhaftender Farbe usw, gewaschen und schließlich der Rest der Farbe durch Einwirkung von Chlor zerstört.
  • Nach Vorreinigung der Chromlederabfälle kommt das im Beispiel I beschriebene Verfahren in Anwendung.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zur Herstellung von EiweiB-spaltungsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß man Chromsalzspäne - bzw. Chromlederabfälle nach vorangegangener Reinigung - mit Alkalilauge von nicht untern Prozent Na OH-Gehalt in derWärme so lange behandelt, bis die Hautsubstanz derart zerlegt ist, daß ein Teil wesentlich in Verbindungen vom Typ der Protalbinsäure und Lysalbinsäure übergeführt in Lösung geht, während der andere Teil der Hautsubstanz an Chrom gebunden in ungelöster Form zurückbleibt.
DE1917341264D 1917-05-01 1917-05-01 Verfahren zur Herstellung von Eiweissspaltungsprodukten Expired DE341264C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747667C (de) * 1935-12-15 1944-10-09 Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen fettfreien hochmolekularen Produkten
US2465592A (en) * 1947-03-17 1949-03-29 Karlson Emil Process for the treatment of scrap leather
DE1000388B (de) * 1953-10-02 1957-01-10 Chem Fab Gruenau Ag Verfahren zur Herstellung von Eiweissabbauprodukten durch hydrolytische Spaltung von eiweisshaltigen Rohstoffen

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US2465592A (en) * 1947-03-17 1949-03-29 Karlson Emil Process for the treatment of scrap leather
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