DE2327805C3 - Verfahren zur Läuterung von Pelzen - Google Patents

Verfahren zur Läuterung von Pelzen

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DE2327805C3 DE19732327805 DE2327805A DE2327805C3 DE 2327805 C3 DE2327805 C3 DE 2327805C3 DE 19732327805 DE19732327805 DE 19732327805 DE 2327805 A DE2327805 A DE 2327805A DE 2327805 C3 DE2327805 C3 DE 2327805C3
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Description

Bei der Herstellung von Rauchwerk werden die fertig gegerbten, gefetteten und gegebenenfalls gefärbten Pelzfelle noch einer mechanischen Nachbehandlung, dem Läutern, unterworfen. Gemäß diesem Vorgang wird das die Ware aufweisende Haarkleid und das Leder von überschüssigen Fetten, Salzen, Säuren und sonstigen Verunreinigungen, einschließlich locker sitzenden Haaren, befreit Gleichzeitig werden der Glanz der Haare sowie die Geschmeidigkeit des Leders erhöht.
Entsprechend den bisher üblichen Läuterverfahren gibt man die Pelze zunächst mit feuchten, spater mit trockenen Laubholzsägespänen (bevorzugt Späne aus Weichbuchenholzmehl), die möglichst frei von Harz •ein sollen, in große Trommeln, in denen sie durch gleichmäßige Bewegung gewalkt werden. Zur Erhöhung des Läuterungseffektes können auch Lösungsmittel, vorzugsweise chlorierte Kohlenwasserstoffe, zugefügt werden. Diese beiden Läuterungsprozesse mit feuchten und trockenen Spänen nehmen jeweils mehrere Stunden in Anspruch. Beim Läutern mit trockenen Spänen wird häufig bei leicht erhöhter Temperatur gearbeitet. Zuletzt werden die Felle in Trommeln, die geschlitzte Wände haben, vom Holzmehl und Staub befreit, dann geklopft und ausgekämmt. Durch eine Reihe von Nachbehandlungsverfahren, z. B. Scheren, Rupfen, Entgrannen usw., kann das Haarkleid der Pelzfelle wunschgemäß noch weiter verbessert bzw. verändert werden.
Die bisher übliche Verwendung von Holzspiinen bei dem beschriebenen Läuterprozeß (s. zum Beispiel UII-manns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Bd. 14, S. 577) wird ständig problematischer, da diese immer schwieriger zu erhalten sind. Es kommen für den genannten Zweck faktisch nur Buchenholzspäne in Frage, wie sie früher bei der Holzschuh- und Hobelherstellung in großen Mengen angefallen sind. Nachdem diese Produktionen zeitbedingt stark zurückgehen, der Bedarf an Holzspänen für den Läuterprozeß aber kräftig ansteigend ist, ergibt sich die genannte Versorgungsschwierigkeit. Dies äußert sich in einem Entsprechenden Preisanstieg für das erwähnte Produkt, der 1972 gegenüber 1971 im Durchschnitt 40 bis !>0% betrug. Eine weitere Zunahme der Kosten für die Erzeugung von Weißbuchenholzmehl ist zu erwarten. Allein aus volkswirtschaftlichen Gründen stellt sich somit die Aufgabe, eine Möglichkeit zu finden, die Holzspäne bzw. das Holzmehl durch einen Stoff zu ersetzen, der sämtliche technischen Erfordernisse erfüllt, aber synthetisch, d. h. auf chemisch-technischem Wege, hergestellt werden kann, um Unabhängigkeit von den Naturstoffen und einen stabilen, sich im Laufe der Zeit ermäßigenden Preis zu erreichen. Neben dem günstigen Preis werden also folgende Forderungen an diesen Ersatzstoff gestellt
Gute Adsorption für Fette, Öle, Salze und Säuren, leichte Befeuchtbarkeit, gute Beständigkeit gegen chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid und Trichloräthylen, sowie entsprechende Oberflächenhärte und Polierwirksamkeit.
Es wurde nun gefunden, daß sich Pelze auch in der Weise läutern lassen, daß man diese mechanische Nachbehandlungsoperation von fertig gegerbten, ge fetteten und gegebenenfalls gefärbten Pelzfellen erfindungsgemäß in Gegenwart von Duromerschaumpulver an Stelle von Holzspänen bzw Holzmehl oder mit Abmischungen von Duromerschaumpulver mit Holzspänen bzw. Holzmehl durchführt.
Als gemahlene Duromerschäume finden beim beanspruchten Verfahren vorwiegend Phenol-Resol-Schäume, Polyurethanhartschäume, Harnstoff-Formaldyhyd-Schäume und Melamin-Formaldehyd-Schäume Verwendung.
Die Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten Läuterungsmittels erfolgt durch Zerkleinerung von Duromerschaumblöcken oder -platten. Diese werden nach den üblichen Verfahren aus den jeweiligen Reaktionskomponenten unter Verwendung eines Treibmittels hergestellt, das so erhaltene Umsetzungsprodukt wird anschließend z. B. mit Bandsägen geschnitten und z. B. mit Schneidemühlen gemahlen.
Die für den Einsatz beim erfindungsgemäßen Verfahren brauchbaren Duromerschäume sollen in Blockform ein Raumgewicht zwischen 15 und 500 kg/m3 haben, vorzugsweise ein solches zwischen 15 und 100 kg/m3, wobei sich ein Raumgewicht zwischen 20 und 40 kg bei den Versuchen besonders bewährt hat. Die Blöcke werden in Streifen mit den Abmessungen 50 χ 50 χ 500 mm geschnitten (diese Maßnahme ist erforderlich, um die vorhandene Schneidemühle speisen zu können) und die so resultierenden Streifen in eine Schneidemühle eingebracht und zu Pulver zerkleinert Die Korngröße soll zu 80% bei 0,5 mm liegen, wobei die größten Teile 0,7 mm nicht überschreiten dürfen. Das so zerkleinerte Material kann dann ohne weitere Nachbehandlung für die Pelzläuterung eingesetzt werden.
An Hand eines Duromerschaumes, und zwar des Phenol-Resol-Schaumes, soll das beanspruchte Verfahren näher erläutert werden, ohne die vorliegende Erfindung dadurch einzuschränken.
Die Herstellung des Phenolharzschaumblockes ist allgemein bekannt und sowohl in den Merkblättern der entsprechenden Rohstoffhersteller als auch in der einschlägigen Fachliteratur (z. B. Kunststoff-Handbuch, Bd. X, 1968, Duroplaste, S. 431 ff), ausführlich beschrieben. Ausgangsprodukte hierfür sind z. B. flüssige Phenolresole, die durch Wärmezufuhr oder bzw. und durch Zusatz von Säuren härtbar sind, wobei den Startmaterialien vorher ein Treibmittel, wie z. B. Hexan oder Petroläther, zugegeben wird. Die so hergestellten Blöcke wurden sodann wie oben beschrieben zerkleinert.
Im Laboratorium wurde eine Reihe von Optimierungsversuchen, einschließlich der Fettadsorption, durchgeführt, bei denen unter Verwendung von Rinderund Schweinefett das Phenolharzschaumpulver eine zehnmal größere Adsorption (bezogen auf das gleiche Gewicht) als Holzmehl (Weißbuche) zeigte. Die Versuche wurden in großem Maßstabe in einer Pelzveredelungsfabrik mit den dort zur Verfugung stehenden Pel-
zen, wie Nerz (besonders fett), Waschbär, Bisam, Rotfuchs, Katze und Schaf, vorgenommen, wobei in alkn Fällen nur etwa ein Drittel (gewichtsbezogen) soviel Phenolharzschaumpulver eingesetzt wurde wie sonst üblicherweise Weißbuchenholzmehl.
Das Phenolharzschaumpulver bewies außerdem einen zumindest gleich guten Poliereffekt wie das Holzmehl. Im Rahmen von Feucht-Läuterversuchen, bei denen das Pelzfell in einem Fall mit Wasser, im anderen mit Trichloräthylen angefeuchtet wurde, zeigte das Phenolharzschaumpulver auch eine ausgezeichnete Adsorptionsfähigkeit für diese Flüssigkeiten. Sehr überraschte dieses Verhalten bei dem Test mit Wasser, da normalerweise Phenolharzschäume höchstens 3% Wasser aufnehmen können. Diese erstaunlich gute Wasseradsorption kann auf das Vorhandensein einer großen Zahl von Kapillaren zurückgeführt werden bzw in der MikroStruktur des Schaumpulvers ihre Ursache haben. Bei einem Läuterversuch an gefärbten Pelzen zeigte das Phenolharzschaumpulver eine dem Holzmehl überlegene Adsorption des überschüssigen Farbstoffs. Es wurde in Parallelversuchen gefunden, daß mit Phenolharzschaumpulver geläuterte, angefärbte Pelze bei einer zweiten Läuterung mit Holzmehl keine Anfärbung mehr bewirkten, während nach erster Läuterung mit Holzmehl bei einer zweiten Läuterung mit Phenolharzschaumpulver letzteres überraschenderweise noch Farbstoff aufnahm.
Das Beispiel Phenolhaizschaumpulver wurde deshalb gewählt, da dieses Produkt bessere Eigenschaften zeigte als die anderen Duromerschäume und außerdem die billigsten Ausgangskomponenten zur Schaumherstellung verwendet werden konnten.
Die Vorteile des Duromerschaumpulvers bei der Läuterung von Pelzen im Vergleich zu Holzmehl und zugleich der technische Fortschritt des neuen Verfah-
rens sind also:
Eine bessere Adsorption für die den Pelzen anhaftenden Fette;
eine bessere Entfernung überschüssigen Farbstoffes von gefärbten Pelzen;
Unabhängigkeit vom immer schwerer zu beschaffenden Holzmehl;
gleichbleibende Qualität, da es sich hier um ein synthetisches Produkt handelt;
die Produktion kann entsprechend den Qualitäts- *> anforderungen gesteuert werden;
geringere Transportkosten im Gegensatz zu dem voluminösen Holzmehl, da das Schaumpulver am Verwendungsort hergestellt werden kann; die Oberflächenhärte und somit die mechanischen Eigenschaften können in einem weiten Bereich
durch Wahl der Reaktionskomponenten beeinflußt werden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren iur Läuterung von Pelzen, dadurch gekennzeichnet, daß diese mechanisehe Nachbehandlungsoperation von fertig gegerbten, gefetteten und gegebenenfalls gefärbten Pelzfellen in Gegenwart von Duromerschaumpulver an Stelle von Holzspänen bzw. Holzmehl oder mit Abmischungen von Duromerschaumpulver mit Holzspänen bzw. Holzmehl durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Duromerschaumpulver IPhenölharzschaumpulver eingesetzt wird.
15
DE19732327805 1973-06-01 1973-06-01 Verfahren zur Läuterung von Pelzen Expired DE2327805C3 (de)

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AR25398174A AR206783A1 (es) 1973-06-01 1974-01-01 Procedimiento para la refinacion de pieles y composicion apta para emplearse en este
ES426685A ES426685A1 (es) 1973-06-01 1974-05-27 Procedimiento para el afino de pieles.
FI166074A FI166074A (de) 1973-06-01 1974-05-30
AT447374A AT332522B (de) 1973-06-01 1974-05-30 Verfahren zur lauterung von pelzen
IT2339274A IT1012984B (it) 1973-06-01 1974-05-30 Processo per la nobilitazione di pellicce
GB2394574A GB1469806A (en) 1973-06-01 1974-05-30 Dressing furs
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DE2327805B2 DE2327805B2 (de) 1975-08-21
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