DE699731C - Verfahren zur Herstellung von Fasermassen durch Quellung und Zerfaserung von tierischen Haeuten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Fasermassen durch Quellung und Zerfaserung von tierischen Haeuten

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DE699731C
DE699731C DE1936F0081474 DEF0081474D DE699731C DE 699731 C DE699731 C DE 699731C DE 1936F0081474 DE1936F0081474 DE 1936F0081474 DE F0081474 D DEF0081474 D DE F0081474D DE 699731 C DE699731 C DE 699731C
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swelling
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fiber masses
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A22BUTCHERING; MEAT TREATMENT; PROCESSING POULTRY OR FISH
    • A22CPROCESSING MEAT, POULTRY, OR FISH
    • A22C13/00Sausage casings
    • A22C13/0013Chemical composition of synthetic sausage casings
    • A22C13/0016Chemical composition of synthetic sausage casings based on proteins, e.g. collagen

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Fasermassen durch Quellung und Zerfaserung von tierischen Häuten Die Verarbeitung der Walhäute geschieht im allgemeinen ausschließlich zu dem Zwecke der Trangewinnung. Bei dieser Verarbeitung wird der Tran aus der bis zu 8ooio Tran enthaltenden Walhaut, dem sog. Walspeck, bei mäßig erhöhten Temperaturen ausgepreßt oder ausgekocht bzw. ausgeschmolzen. Hierbei werden die Fasern des Walspecks durch Anwendung von Temperaturen über Körpertemperatur bzw. über der Verleimungstemperatur der Fasern so weit geschädigt, daß sie nur noch zur Gewinnung von Leim verwendbar sind. Alle Verwendungszwecke, bei denen es auf gut erhaltene Fasern ankommt, scheiden somit aus.
  • Die Erfinderin hat in zahlreichen Patenten Verfahren zur Herstellung von Fasermassen aus tierischen faserhaltigen Ausgangsstoffen, wie Haut, beschrieben, bei denen die Haut und ähnliche Ausgangsstoffe mit chemischen Quellungsmitteln behandelt und in gequollenem Zustand zerfasert werden. Die hierbei gewonnenen Fasermassen können u. a. zur Gewinnung von Fasern oder zur Herstellung von Formkürl)crn oder Kunstleder dienen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man ähnliche Fasermassen durch Quellung und Zcrfaserung von Walhäuten herstellen kann, wenn man hierbei die bis zu Soo,o Tran enthaltende Walhaut bzw. Walhautabfälle verwendet, die vor der Quellung und Zerfaserung unter Schonung der Fasern z. B. durch Pressen und gegebenenfalls Extrahieren mit Lösungsmitteln von ihrem Trangehalt teilweise oder vollständig befreit worden sind.
  • In Ausübung der Erfindung wird die tranhaltige Walhaut, der sog. Walspeck, bei gewöhnlicher Temperatur in einer geeigneten Preßvorrichtung, z. B. in einer Flachpresse, unter hohem Druck gepreßt. Auf diese Weise wird bereits die Hauptmenge des Trans gewonnen. Die zurückbleibende immer noch tranhalxige Walhaut kann mit an sich bekannten Fettextraktionsmitteln behandelt werden. Die hierbei anfallende Tranlösung wird durch Destillation in ihre Bestandteile getrennt, das Lösungsmittel wiedcrvenvendct und der Tran in üblicher Weise raffiniert. Neben der Tranlösung wird eine nahezu tranfreie Walhaut erhalten, deren Fasern nahezu unversehrt geblieben sind.
  • Eine andere Möglichkeit, die Walhaut unter Schonung der Fasern von ihrem Trangehalt zu befreien, besteht darin, daß die Walhaut unter Schonung der Fasern zerkleinert wird, worauf der Tran auf Sieben ablaufen gelassen oder abzentrifttgiert wird. Auch in diesem Fall können die letzten Tranreste durch Extrahieren mit Lösungsmitteln entfernt werden.
  • In Fällen, in denen ein gewisser Trangehalt bei der Weiterverarbeitung der Haut erwünscht ist, , genügt. es, die Hauptmenge des Trans durch Pressen zu entfernen. Auf eine Extraktion mit Lösungsmitteln kann in diesem Fall verzichtet werden.
  • Die enttranten Walhäute können in an sich bekannter Weise in hochgequollene Fasermassen übergeführt werden, indem s_e mit quellend wirkenden Chemikalien. insbesondere alkalischen Quellungsmitteln, wie Kalk. Natronlauge oder Ammoniak, oder mit sauren Quellungsmitteln, wie Salzsäure, Ameisensäure oder \iilchsäure, behandelt und hierauf zerteilt «-erden. Mit besonderem Vorteil verwendet man verschiedene Quellungsmittel nacheinander. Die Quellungsmittel, ihre Konzentration und die Quellungsdauer werden zweckmäßigerweise derart gewählt, daß die Haut in einen Zustand starker Quellung übergeführt wird, in dem sie ; 5 bis 95'o und mehr an unauspreßbarein Quellungswasser enthält und sich leicht zerteilen und zerfasern läßt. Diese Zerfaserung erfolgt durch reißende, reibende oder pressende Vorrichtungen, die die einzelnen Fasern weitgehend isolieren. ohne sie zu schädigen.
  • Die erhaltenen Fas=tmassen können durch Behandlung mit organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, wie Alkohol oder Aceton, in trockene, lockere Fasergemenge übergeführt werden, die nach einer Feinzerfaserung durch Krempeln als Textilfasern verwendet werden können.
  • Die erhaltenen hochgequollenen Faserinassen können andererseits durch Pressen zwischen Walzen oder durch Pressen durch Düsen geformt «-erden. wobei je nach der Formgebung Flächengebilde, wie Filme, Folien, Fäden oder Schläuche, erhalten werden. Letzter.. 'können z. B. als Kunstdärme verwendet werden. Diese Flächengebilde können in bekannter `'eise getrocknet und gehärtet werden.
  • Schließlich können die Fasermassen mit oder ohne Zusatz von Bindemitteln, Füllmitteln o. dgl. auf Kunstleder verarbeitet werden. Beispiele i. 1o Stücke Walhaut vom Ausmaß 5o X 5o cm und 2 cm Dicke werden nach Entfernung der Narbenschicht unter einer Flachpresse auf etwa 5o atü gepreßt, wobei die Hauptmenge des Trans entfernt wird. Die nunmehr 2 bis 3 mm dicken Hautstücke «erden mit Trichloräthylen oder Methylenchlorid vollständig entfettet. Da die Hauptmenge des Trans durch Abpressen bereits entfernt wurde, erhält man bei der Extraktion ein rein weißes Produkt.
  • Das noch in den Hautstücken enthaltene Lösungsmittel wird mit Wasser ausgewaschen und das Hautstück 3 Wochen lang mit Kalk (Flotte i : i ) gekälkt, dann ausgewaschen und gesäuert. Hierbei quellen die Hautstücke und werden bei pi.i 2,; durch hiffehvalzen zerfasert. Das zerquetschte Material wird durch 2 nim Lochdüsen gepreßt und so vollständig in eine plastische, faserhaltige Masse umgewandelt, die in einem Mischer vergleichmäßigt wird.
  • 2. 5o kg Walhautabfälle werden durch Pressen bei 5o atü von einem Teil des Trans befreit und in 4t@'oiger Natronlauge 48 Stunden lang gequollen, dann durch Schwenken im Walkfaß gewaschen, wobei der Waschprozeß nicht bis zur Entquellung geführt wird. Die gequollenen Hautstücke werden in einer Ri$elwalze zu einem dünnen Vließ zerquetscht und in Wasser gelegt, wobei durch die auftretende Quellung das Vließ in Fasern zerfällt. Die Fasern werden mit Salzsäure neutralisiert, mit Wasser ausgewaschen und anschließend mit einem Aceton-Benzin-Gemisch entwässert und entfettet; es wird ein wollartiges Produkt erhalten, das durch Chr omgerbung wasserfest gemacht wird.
  • 3. Die nach dem Abspalten der Narbenschicht erhaltene, bis zu 2o cm dicke tranhaltigeWalhaut wird in einem Speckschneider oder Wolf in Würfel von i bis 2 cm Kantenlänge zerschnitten. i oo kg dieses Materials werden in Ölpressen ausgepreßt. Die erhaltenen 3o kg Preßkuchen werden maschinell zerrissen und das so gelockerte Fasermaterial mit Benzin entfettet. Anschließend wird das Fasermaterial in 15o 1 Kalkmilch, die 5oo g Caleiumoxpd enthält, 8 Tage eingelegt. Danach wird in bekannter Weise durch Behandlung mit Ammonchlorid und Salzsäure und Waschen der Kalk entfernt. Das so gewonnene annähernd neutrale Fasermaterial wird nun ausgepreßt. Durch Zugabe von 321 verdünnter Salzsäure, welche Soo ccin konzentrierte 32i?oige Salzsäure enthalten, wird es auf pi-, 2,5 und 85% Wasser eingestellt, durch Schlitzsiebe gepreßt und anschließend zu einer homogenen Fasrrpastc verknetet. Man erhält 8o kg gequollene Fasermasse.

Claims (1)

  1. 'PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Fasermassen durch Quellung und Zerfaserung von tierischen Häuten, dadurch gokenilzeichnet, daß man die bis zu Soo, u Tran enthaltende Walhaut bzw. Walhautabfälle verwendet, die vor der Quellunl; und Zerfaserung unter Schonung der Fasern z. B. durch Pressen und gegebenenfalls Extrahieren mit Lösungsmitteln von ihrem Trangehalt teilweise oder vollständig- befreit worden sind.
DE1936F0081474 1936-07-19 1936-07-19 Verfahren zur Herstellung von Fasermassen durch Quellung und Zerfaserung von tierischen Haeuten Expired DE699731C (de)

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