DE705493C - Verfahren zur Herstellung von Gespinstfasern aus zerfasertem Kollagengewebe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gespinstfasern aus zerfasertem Kollagengewebe

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DE705493C
DE705493C DEL99772D DEL0099772D DE705493C DE 705493 C DE705493 C DE 705493C DE L99772 D DEL99772 D DE L99772D DE L0099772 D DEL0099772 D DE L0099772D DE 705493 C DE705493 C DE 705493C
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Dr Rudolf Van Der Leeden
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RUDOLF VAN DER LEEDEN DR
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RUDOLF VAN DER LEEDEN DR
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Gespinstfasern aus zerfasertem Kollagengewebe Man hat bereits den Vorschlag gemacht, aus Hautteilen aller Art durch Zerreißung Fasern herzustellen, die sich auf Textilfäden verarbeiten ließen. Dabei ergab sich die Schwierigkeit, daß die meist mehr oder minder große Mengen Fett und auch Salze enthaltenden Fasern diese Bestandteile beim Trocknen hartnäckig festhielten und infolgedessen zusammenklebten, so daß die Fasern, die getrocknet werden mußten, bevor sie über Krempeln und andere Textilmaschinen laufen konnten, reich an Knoten anfielen und es daher beim Gehen über die Krempeln große Verluste gab.
  • Um diesen Übelstand zu beseitigen, hat man die zerrissenen Fasern aus Haut mit organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln behandelt, durch die sowohl das Fett wie die anhaftenden Salze beseitigt wurden. Natürlich ist aber die Anwendung solcher organischen Lösungsmittel recht kostspielig, ganz abgesehen davon, daß Kollagenfasern verarbeitende Betriebe gewöhnlich nicht auf eine restlose Zurückgewinnung solcher Lösungsmittel einzustellen sind.
  • Die gleichen Schwierigkeiten wie bei der Verarbeitung von Haut auf Textilgut ergaben sich auch neuerdings, als man versuchte, die Flechsen, Sehnen, Flechsenbandagen und Speckfasern von Walen und anderen Seetieren, die durch kalte Pressung von den größten Mengen des Fettes befreit und dann mit Salzlösungen konserviert waren, auf Textilfasern zu verarbeiten: Zwar ließen sich die unter Wasserzusatz in Mahlvorrichtungen zerfaserten und abzentrifugierten Fasern durch Trocknung bei Temperaturen unterhalb 35° auf Etagen- oder Bandtrocknern in ein Material überführen, das durch Behandlungauf einem Endenöffner und alsdann auf einer Krempel einen losen verspinnbaren Flor lieferte. Aber die Verklebung des Materials war recht stark, wenn man es unterließ, die noch anhaftenden Fettmengen und Salze durch organische Lösungsmittel zu entfernen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus den beiden erwähnten Ausgangsmaterialien, den zerfaserten Hautteilen sowohl wie dem in der Kälte vom Fett befreiten und dann unter Wasserzusatz zerfaserten Kollagengewebe aus Seetieren ein nicht so stark zusammenklebendes Trockengut ohne Anwendung organischer Lösungsmittel für die Befreiung von Salzen und Fett erhalten konnte, wenn man den von den Absatzzentrifugen kommenden Faserbrei mit einem wasseraufsaugenden Mittel, wie Kieselgur, der etwas Ton neben Kieselgur enthaltenden @lolererde, oder auch mit Bolus mischte, das Gemisch auf Seiherpressen abdrücke, zerteilte, z. B. auf Lumpenreißern, und durch Ausbreiten an der Luft bei gewöhnlicher Temperatur trocknete. Das so erhaltene derbe Produkt läßt sich durch Ausschütteln von dem größten Teil des Trokkenmittels befreien, das dann noch einige Male wieder benutzt werden kann. Das hergestellte Erzeugnis ist lagerfähig und kann auch versandt werden. Die letzten Spuren des Trockenmittels lassen sich bei der Weiterverarbeitung ohne Schwierigkeiten entfernen und das Produkt unter Verwendung geeigneter Schmälzen dann zu Fasern verspinnen.
  • Die beim Gang über die Krempeln erhaltenen Abfallmengen sind geringer als bei Verwendung organischer Lösungsmittel und weit kleiner, als wenn man die Trocknung ohne Vorbehandlung mit organischen Lösungsmitteln durchführt. -Naturgemäß ist das Verfahren wesentlich billiger, weil die Trockenmittel außerordentlich wohlfeil sind und sich mehrfach verwenden lassen, und weil die Trocknung selbst bei stärker bewegter Luft schon ohne Anwendung von Wärme vorgenommen werden kann, da die mit dem Trockenmittel vermischte Faser eine außerordentlich große Oberfläche bietet.
  • Es genügt, den von der Absatzzentrifuge kommenden Faserbrei mit etwa 1/3 seines Gewichtes an Kieselgur unter Stampfen zusammenzumischen. Bei Verwendung von Molererde sind schon etwas größere Mengen zu verwenden, von Bolus die doppelten Mengen. Anstatt der genannten Trockenmittel können auch andere Benutzung finden, welche die Eigenschaft haben, Fette und verdünnte Salzlösungen zu absorbieren, die animalische Faser beim Stampfen und Pressen nicht zu verletzen und sich nach der Trocknung gleich wieder abtrennen zu lassen.
  • Die Rückgewinnung des Trockenmittels erfolgt z. B. in der Weise, daß das Gemisch von Fasern und Trockenmitteln in zylindrischen Siebtrommeln unter Drehen gelüftet wird, wobei sich das Trockenmittel von der Faser bei fortschreitender Entwässerung immer vollständiger abtrennt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Gespinstfasern aus zerfaserten Hautteilen aller Art sowie aus den bei, niedriger Temperatur durch scharfes Pressen von den Hauptmengen des Fettes befreiten, durch Salzzusatz konservierten und unter Wasserzusatz in die Einzelfaserbündel zerteilten Flechsen, Flechsenbandagen, Sehnen und Speckfasern von Seetieren,, dadurch gekennzeichnet, daß man die abzentrifugierten Fasern mit einer solchen Menge eines wasseraufsaugenden Mittels, wie Kieselgur, Molererde oder Bolus, verknetet, daß ein plastischer Kuchen entsteht, diesen scharf abpreßt, zerteilt und bei gewöhnlicher Temperatur trocknet und hierauf das Trockenmittel entfernt.
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