DE1267375B - Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern aus Haut mittels Aldehyden - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern aus Haut mittels Aldehyden

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DE1267375B
DE1267375B DEP1267A DE1267375A DE1267375B DE 1267375 B DE1267375 B DE 1267375B DE P1267 A DEP1267 A DE P1267A DE 1267375 A DE1267375 A DE 1267375A DE 1267375 B DE1267375 B DE 1267375B
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Robert Amsden Whitmore
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
DOIf
Deutsche Kl.: 29 b-1/10
Nummer: 1 267 375
Aktenzeichen: P 12 67 375.5-43
Anmeldetag: 12. Oktober 1960
Auslegetag; 2. Mai 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern aus Haut mittels Aldehyden.
Nach dem in der deutschen Auslegeschrift 1106 496 beschriebenen Verfahren zum Herstellen von miteinander verflochtenen Kollagenfasermassen, die natürlicher Haut ähnlich sind, wird die Haut in ihre Kollagenfasern zerlegt, die mit einer Lösung von Kollagen vermischt werden, woraufhin die Mischung geformt und die Kollagenfasern aus der Kollagenlösung zum Bewirken des Verknotens der Kollagenfasern ausgefällt werden. Das Zerlegen der Haut in Kollagenfasern wird durch eine chemische, die Hydratisierung der Haut unterbindende Behandlung der Haut, durch das Einführen der Haut in Wasser und durch das Zerkleinern der Haut zu in dem Wasser suspendierten Fasern bewirkt. Obwohl Kollagenfasern aus Häuten in dieser Weise gewonnen werden können, so ist dieses Verfahren jedoch zeitraubend, insbesondere weil das Zerkleinern der Haut und das Entfernen von Wasser von der Fasersuspension zum Herstellen einer für das Vermischen mit der Kollagenlösung geeigneten Fasermasse eine beträchtliche Zeitspanne in Anspruch nimmt.
Es ist zwar ein Verfahren zum Herstellen von bastähnlichem Fasermaterial aus tierischer Hautsubstanz bekannt (deutsche Patentschrift 729 985), gemäß welchem Darmabfälle, vorzugsweise die abfallende Innenhaut der Därme, mit Alkalilauge behandelt, ausgewaschen und neutralisiert und mit härtenden Mitteln, vorzugsweise Formaldehyd enthaltenden Mitteln, behandelt wird, um das Material wasserfest zu machen. Hierbei erfolgt jedoch keine Zerlegung des Materials in Fasern; die Behandlung des Materials mit den härtenden Mitteln geschieht bei einem pH-Wert, der sich von dem bei der Aldehydbehandlung der Hautabfälle zulässigen Bereich des pH-Wertes wesentlich unterscheidet. Somit gibt das bekannte Verfahren keinen Hinweis auf ein Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern aus Haut mittels Aldehyden, wie es Gegenstand der Erfindung sein soll.
Die Erfindung bezweckt ein verbessertes Verfahren zum Zerkleinern bzw. Zerlegen von Haut in Kollagenfasern zu schaffen, mittels welchem Fasern besserer Qualität in geringerer Zeit erhalten werden. Ein weiterer Zweck des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, eine schnell vor sich gehende Dispersion der Kollagenfasern sicherzustellen und das Herstellen eines Erzeugnisses zu ermöglichen, das die kleinstmögliche Anzahl von durch die chemische Behandlung unwirksam gemachten Gruppen aufweist.
Ein Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern
aus Haut mittels Aldehyden
Anmelder:
United Shoe Machinery Corporation,
Flemington, N. J. und Boston, Mass. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Phys. F. Endlich, Patentanwalt,
8034 Unterpfaffenhofen, Blumenstr. 5
Als Erfinder benannt:
Frederic Cutter Merriam, Danvers, Mass.;
Robert Amsden Whitmore, Beverly, Mass.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 14. Oktober 1959 (846 254)
aus Haut mittels Aldehyden ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß man die Haut so lange in Wasser mit einem pH-Wert von 4,5 bis 10,5 legt, das 0,25 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Wassers, an Aldehyd enthält, bis die Haut einen Gehalt von 0,15 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht der Haut, an Aldehyd enthält, daß man anschließend den pH-Wert der Haut in den Bereich von 5 bis 8 bringt und die Haut dann durch die Scherkraft sich gegeneinander bewegender Oberflächen zu Fasern zerkleinert, diese im Wasser dispergiert, anschließend den pH-Wert der erhaltenen Dispersion auf 4 bis 5,5 bringt und endlich die Kollagenfasern vom Wasser der Dispersion mit üblichen Methoden abtrennt.
Als Aldehyd kommen z. B. Formaldehyd, Glyoxal oder Glutaraldehyd in Frage. Damit der Aldehyd sich mit der Haut besser verbindet, wird der pH-Wert des Materials bei diesen Arbeitsschritten geregelt. Hierdurch wird bewirkt, daß die zum Bilden der Fasern und zum Entfernen des Wassers erforderliche Zeitspanne sowie die Anzahl der chemisch verbundenen, unwirksam gemachten Amino- und Carboxylgruppen der sich ergebenden Fasern verringert werden.
809 574/395
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Geeignetes Rohstoffmaterial zum Herstellen von führt wird, welche die Mischung zu Fasern zerkleinern. Kollagenfasern ist Rinderhaut, wie z. B. geäscherte, Wenn eine derartige Platten aufweisende Mühle verenthaarte Haut, aufgepickelte Haut oder ungeäscherte wendet wird, ist es wünschenswert, den Zerkleine-Haut. Gewöhnlich werden Ochsenhäute oder Kuh- rungsvorgang in einem Schläger zu vollenden, damit häute verwendet, da andere Häute in geringerem Maß 5 die in einer mit Platten versehenen Mühle manchmal erhältlich sind und, wie z. B. Schafhaut, zuviel Fett auftretende, durch das Verschlingen der Fasern herenthalten können, das vor der Verarbeitung entfernt vorgerufene Strangbildung vermieden wird, werden muß. Geäscherte Haut wird vor der Behänd- Die Fasersuspension kann insbesondere dann lung zum Entfernen von Aschenkalk gewaschen, wo- kleine Klumpen enthalten, wenn eine unzerschnittene bei, falls erforderlich, Säure zugesetzt wird, damit der io Haut als Rohstoffmaterial verwendet worden ist. pH-Wert auf etwa 4,5 bis etwa 10,5 gebracht wird. Diese Klumpen kommen wahrscheinlich von der Hierbei wird es vorgezogen, daß der pH-Wert im Haarseite der Haut. Falls erwünscht, können die Bereich von 5 bis 9,5 liegt. Ungeäscherte oder auf- Klumpen aus der Suspension entfernt werden, indem gepickelte Haut wird normalerweise ebenfalls ge- ein Reinigungsmittel oder ein oberflächenaktives waschen und mit Alkali behandelt, um den pH-Wert 15 Mittel, das vorzugsweise keine Ionisation hervorruft, dieser Haut im gewünschten Maß zu erhöhen. der Dispersion zugegeben wird und indem Luftblasen Das Rohstoffmaterial in der Form von Häuten, in die Dispersion geleitet werden. Das Einführen von Abfällen oder Hautteilen wird dann mit Aldehyd Luftblasen in die Dispersion kann durch das Bebehandelt. Beim Herstellen von Kollagenfasern für spritzen der Oberfläche der Dispersion mit einem verflochtene Kollagenfasermassen sollte die Kanten- 20 Wasserstrahl oder mittels eines Luftstrahles bewirkt länge der Hautstücke vorzugsweise nicht weniger als werden. Die Luftblasen fügen sich an die Fasern an, 1,905 cm betragen, obwohl für andere Zwecke ge- so daß diese schwimmen, während die kleinen Klumeignete Erzeugnisse mit eine Kantenlänge von pen absinken. Sobald die Klumpen sich nach einer 0,635 cm aufweisenden Stücken hergestellt werden etwa 1 bis 5 Minuten betragenden Zeitspanne abgekönnen. Die Aldehydbehandlung besteht aus dem 25 setzt haben, werden die Fasern abgeschöpft. Falls Eintauchen der Haut in ein wässeriges Bad von be- ein neutrales Salz, ζ. B. Kochsalz, der Faserdispersion stimmtem pH-Wert, das einen geringen Gehalt, etwa beigegeben worden ist, können auch ionisierende 0,25 bis 1% des Gewichtes des Bades, Aldehyd auf- Dispersionsmittel verwendet werden, weist. Das Hautmaterial verbleibt so lange in dem Die abgeschöpften Fasern werden wieder im Bad, bis es von etwa 0,15 bis vorzugsweise nicht 3° Wasser dispergiert, und der pH-Wert der Dispersion mehr als 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trocken- wird durch Säurezugabe auf einen pH-Wert von etwa gewicht des Fasermaterials, gebundenen Aldehyd 4 bis 5,5, vorzugsweise von 4,8 bis 5,3, gebracht. Um enthält. sicherzustellen, daß alle Fasern den gewünschten Der pH-Wert und die Stückgröße der Hautteile pH-Wert aufweisen, kann die Dispersion über Nacht wirken sich auf die Geschwindigkeit aus, mit welcher 35 stehengelassen werden. Daraufhin wird sie auf ein der Aldehyd sich mit der Haut verbindet. Im allge- Drahtnetz aufgetragen, dessen Drähte einen Abstand meinen erhöht sich die Geschwindigkeit der Aldehyd- von 0,833 mm haben, so daß das Wasser abtropfen bindung der Haut mit dem pH-Wert und erreicht kann. .Hierauf erhält man eine weiche, weiße, teigeine ziemlich große, jedoch leicht regelbare Ge- artige Masse mit einem Wassergehalt von etwa 9O°/o. schwindigkeit bei einem pH-Wert von 9 bis 10. Wenn 40 Diese weiche, teigartige Masse wird zum Entfernen der pH-Wert mehr als 10,5 beträgt, geht das Gerben von Wasser zwischen porösen Oberflächen, wie z. B. beinahe augenblicklich vor sich, wobei allerdings Filz, gepreßt, so daß der Gehalt der Masse an festen beträchtliche Unregelmäßigkeiten in der Menge des Bestandteilen von 20 bis 30% beträgt oder sogar mit verschiedenen Teilen der Haut verbundenen noch höher ist.
Aldehyds auftreten. Bei geringeren pH-Werten ist ein 45 Die entwässerten Fasern können einer Kollagengrößerer Prozentsatz von Aldehyd erforderlich, und lösung zugefügt werden, wenn miteinander verflochder Gerbvorgang nimmt längere Zeit in Anspruch. tene Kollagenfasermassen hergestellt werden sollen. Sobald das Hautmaterial den erwünschten Prozent- Wenn die Fasern zu Rauchtabakfiltern verarbeitet satz von Aldehyd aufgenommen hat, wird es aus dem werden sollen, werden sie getrocknet, vorzugsweise Bad entfernt und in ein zweites, wässeriges Bad ein- 50 unter Verwendung von Lösungsmitteln oder mittels geführt, in dem der pH-Wert der Mischung in einem eines Gefriertrocknungsverfahrens. Bereich von 5 bis 8, vorzugsweise 5 bis 7, gebracht Das trockene Erzeugnis ist eine weiße, weiche, wird. Das zweite Bad enthält von etwa 1 bis 8°/o, flockige Fasermasse von hoher spezifischer Fläche vorzugsweise etwa 4%, feste Hautbestandteile. Der und mit guten Aufsaugeigenschaften. Es hat sich her-Prozentsatz von festen Bestandteilen kann zwar ge- 55 ausgestellt, daß der Gehalt der Fasermasse an verringer sein, jedoch werden hierdurch Schwierigkeiten bundenem Aldehyd durch das in einem wässerigen und Unwirksamkeiten hervorgerufen. Dann wird das Bad erfolgende Zerkleinern der mit Aldehyd gesich in dem Bad befindliche Hautmaterial mittels gerbten Haut zu Fasern und durch das Verändern einer oder mehrerer mechanischer Vorrichtungen des pH-Wertes der sich ergebenden Fasermasse auf behandelt, die sich gegeneinander bewegende Ober- 60 eine für das Entziehen von Wasser geeignete Höhe flächen und eine Scherwirkung zum Zerkleinern oder verringert wird. Je nach dem anfänglichen Aldehyd-Zerlegen der Haut in Fasern und zum Bilden eines gehalt ist der Gehalt der Fasermasse an verbundenem Breies oder einer Suspension der Fasern in Wasser Aldehyd etwa 0,3 bis etwa 0,5 %>, bezogen auf das auf das Hautmaterial ausüben. Geeignete Vorrich- Trockengewicht.
tungen sind die bei der Papierherstellung verwende- 65 Obwohl die Aldehydgerbung bei einem ziemlich ten Mühlen oder eine Mühle, in der die Mischung hohen pH-Wert schneller fortschreitet, ist das Zerzwischen sich bezüglich einander bewegenden, mit kleinern der mit Aldehyd behandelten Haut zu ziemaufgerauhten Oberflächen versehenen Platten einge- lieh langen Fasern bei einem sich in der Nähe des
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Neutralwertes befindlichen pH-Wert am zweckmäßig- 4,8. Die Dispersion wurde dem Schläger entnommen
sten. Der Grund für das schneller erfolgende Zer- und neigte dazu, stark zu koagulieren, und, auf ein
kleinern bei diesem pH-Wert ist nicht vollkommen Sieb mit einer Maschenweite von 0,84 mm verteilt,
klar. Es scheint, daß ein Ausgleichen der Zustände entwässerte sich sehr schnell. Beim Einführen der
des hohen pH-Wertes, bei dem die Fasern leicht von- 5 Dispersion zwischen zwei Siebe und beim Behandeln
einander getrennt werden können, und des niedrigen mit Druckrollen verblieb sie in den Siebmaschen,
pH-Wertes, bei welchem die einzelnen Fasern wider- während das Wasser durch die Maschen ausge-
standsfähiger gegen Wasser sind, stattfindet, so daß schieden wurde. Anschließend wurden die entwässer-
das Zerkleinerungsbad nicht gummiert. Das Ver- ten Fasern leicht von dem Sieb abgestreift,
ringern des pH-Wertes der Fasern und des Bades, in io Wie sich aus diesem Versuch ergibt, ist das Ver-
dem die Fasern suspendiert sind, auf von 4 bis 5,5 ändern des pH-Werts sehr wichtig, da dadurch die
bringt das Bad und die Fasern auf einen sich dem Herstellung der Fasern bei einer annehmbaren Rate
isoelektrischen Punkt der behandelten Fasern nähern- praktisch möglich wird,
den Wert. Bei diesem Punkt weisen die Fasern ihre
größte Neigung auf, sich von Wasser abzusondern, 15 Beispiel I
so daß das Entwässern in der kleinstmöglichen Zeitspanne und so vollkommen wie möglich durchgeführt 19,505 kg aufgepickelter Hautteile wurden in einer wird. 12 Umdr./Min. ausführenden Rolltrommel in eine
Um die Vorteile der Erfindung insbesondere gegen- aus 54,432 kg Wasser, 5,44 kg Kochsalz und 1,996 kg
über dem Verfahren der deutschen Auslegeschrift 20 Trinatriumphosphat bestehende Lösung eingeführt.
1 106 496 festzustellen, wurde der nachstehende Ver- Nach einer 3 Stunden lang dauernden Behandlung
such durchgeführt: wurden den Materialien in der Rolltrommel 250 ml
27 kg gepickelter Hautspalte wurden mit 72Va 1 einer 4 N-Natriumhydroxydlösung beigefügt. Die Wasser, in denen sich 6,8 kg Kochsalz und 2V2 kg Rolltrommelbehandlung wurde über Nacht fort-Natriumphosphat befanden, in eine Trommel einge- 25 gesetzt, und zwar 7 Minuten in jeder 20 Minuten führt. Nach dem Mischen durch Drehen der Trommel betragenden Zeitspanne. Hierbei wurde so viel wurden 1300 ml 4normalen Natriumhydroxyds und 4 N-Natriumhydroxydlösung zugegeben, daß der 9 ml einer 37°/oigen Formaldehydlösung zugesetzt. alkalische Zustand der Materialien aufrechterhalten Anschließend wurde die Masse weitergerührt, bis sie wurde. Nach 24 Stunden war der 9,2 betragende durch weiteren Zusatz von 4normalen Natrium- 3° pH-Wert beständig. Zu dieser Zeit wurden 700 ml hydroxyds einen pH-Wert von etwa 7,8 beibehielt. einer 37°/o-Formaldehydlösung in die Rolltrommel Die Masse wurde dann gewaschen und abgeseiht, geschüttet. Durch die Reaktion des Formaldehyds und eine Untersuchung ergab, daß das Hautmaterial mit der Haut verringerte sich der pH-Wert der Mateeinen Formaldehydgehalt von 0,75%, auf das rialien, und eine weitere Menge von 4N-Natrium-Trockengewicht berechnet, besaß. Die behandelte 35 hydroxydlösung wurde bei fortgesetzter Rolltrommel-Haut wurde in etwa 2Va cm lange Stücke zerhackt. behandlung beigefügt. Am nächsten Tag betrug der
Die Hälfte dieser so behandelten Masse, deren pH-Wert etwa 7,9, und war beständig. Das mit Form-Gewicht 16 kg betrug, wurde in einem Papier- aldehyd behandelte Material wurde Va Stunde holländer durch Zusatz von Wasser auf 9OV2 kg ge- lang in fließendem Wasser in der Rolltrommel gebracht und ihr pH-Wert durch Zusatz von Salzsäure 40 waschen und, nachdem das Wasser abgeflossen war, auf etwa 6,25 reduziert. zu Stücken mit einer Kantenlänge von etwa 1,905 cm
Der Holländer wurde 1 Stunde laufengelassen, zerkleinert. Das zerkleinerte Material wog 35,381 kg. wobei 4 kW · h Energie verbraucht wurden. Nach 17,690 kg des zerkleinerten Materials wurde zudem Schlagen wurde der Brei gerührt, wobei der sammen mit 71,215 kg Wasser in einen Holländer pH-Wert mit einer Lösung aus 2,3 kg Trinatrium- 45 gefüllt. 8 Minuten nach dem Ingangsetzen des Holphosphat und 300 ml Phosphorsäure in 4Va 1 warmem länders betrug der pH-Wert des Materials etwa 8,4 Wasser auf 7,4 gebracht wurde. Dadurch wurde eine und wurde durch die Zugabe von 50 ml konzentrierter feine Dispersion von Hautfasern erhalten, die auf Salzsäure auf 6,4 gebracht, woraufhin das Material Siebe von 0,84 mm Maschenweite aufgetragen wurde. in dem Holländer 50 Minuten lang weiterbearbeitet Die Ausscheidung des Wassers aus dieser Dispersion 50 wurde. Am Ende dieser Zeitspanne ergab sich eine ging äußerst langsam vor sich, so daß nach 2 Tagen gleichförmige Suspension langer, seidenartiger Hautnur eine geringfügige Wassermenge ausgeschieden fasern. Der pH-Wert dieser Suspension wurde durch war. Versuche, der Dispersion das Wasser dadurch die Zugabe von 300 ml konzentrierter Salzsäure in zu entziehen, indem sie zwischen Siebe gebracht kleinen Mengen auf 4 gebracht, wobei die Materialien wurde, denen mit Rollen Druck zugefügt wurde, 55 umgerührt werden. Daraufhin wurde das Material waren erfolglos, da die Dispersion zwischen den auf einem Drahtnetz getrocknet, dessen Drähte einen Sieben hervorquoll, anstatt daß das Wasser heraus- Abstand von 0,883 mm hatten. Die nach dem Abgedrückt wurde. tropfen des Wassers verbleibende, faserige Masse war
Die andere Hälfte der gleichen Masse wurde durch ein weißes, teigartiges Material, das zum Entfernen Zusatz von Wasser auf 9OV2 kg gebracht und gleich- 60 von Wasser zwischen fest aneinandergepreßten falls in einem Holländer geschlagen, bis 4 kW · h Rollen hindurchgeführt wurde. Der Formaldehydverbraucht waren. Auch hierbei entwässerten sich die gehalt der Fasern betrug zu diesem Zeitpunkt etwa feinen Fasern der Dispersion nicht. Nach dem Schla- 0,56 % der getrockneten, festen Bestandteile, und der gen wurde eine Puffermischung, bestehend aus 350 g Gehalt an trockenen festen Bestandteilen der Masse Natriumhydroxyd und 1,09 kg Essigsäure in 41A- 1 65 war etwa 30 Gewichtsprozent. Teile der mittels einer warmem Wasser, zugesetzt. Nachdem der Dispersion Krempelmaschine in einen flockigen Zustand gedie Puffermischung zugesetzt war und der Schläger brachten Masse wurden in Zigarettenfiltern zum Enteinige Minuten weiterlief, betrug der pH-Wert etwa fernen von Teeren und Nikotin aus dem Tabakrauch
verwendet, wobei der gefilterte Tabakrauch geschmacklich sehr ansprechend war.
Beispiel II
Eine gleichförmige Suspension langer, seidenartiger Hautfasern wurde in der im Beispiel I beschriebenen Weise hergestellt. Der pH-Wert der Suspension wurde durch die unter Umrühren der Suspension vorgenommene Zugabe von 150 ml konzentrierter Salzsäure in kleinen Mengen auf 5 gebracht, und das Material wurde zum Abtropfen des Wassers auf ein Drahtnetz aufgetragen, dessen Drähte einen Abstand von 0,883 mm hatten. Nach dem Abtropfen des Wassers von der Fasermasse verblieb ein weißes, teigartiges Material, das zum Entfernen von Wasser einer Druckrollenbehandlung unterworfen wurde. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Formaldehydgehalt der Fasern etwa 0,57% der trockenen, festen Bestandteile, und der Gehalt der Masse an trockenen Bestandteilen war etwa 30 Gewichtsprozent.
Die Fasermasse war für die Zugabe zu einer Kollagenlösung für das Herstellen verflochtener KoUagenfasermassen gemäß dem in der deutschen Auslegeschrift 1106 496 beschriebenen Verfahren geeignet.
Beispiel III
13,608 kg aufgepickelter Hautteile wurden in einer 13 Umdr./Min. ausführende Rolltrommel in eine aus 27,216 kg Wasser, 1 kg Eisessigsäure und 0,5 Na^ triumhydroxyd bestehende Lösung gelegt. Die Rolltrommelbehandlung wurde 22 Stunden lang fortgesetzt, wobei Natriumhydroxyd gelegentlich zugegeben wurde, damit der pH-Wert der Hautteile von 4,2 auf 5,1 erhöht wurde. Danach wurden 500 ml einer 25gewichtsprozentigen, wässerigen Glutaraldehydlösung beigefügt, und die Rolltrommelbehandlung wurde 23 Stunden lang fortgesetzt, wobei der pH-Wert in der Nähe von 5 gehalten wurde. Die dieser Behandlung unterzogenen Hautteile schienen gleichmäßig gegerbt zu sein. Es stellte sich jedoch heraus, daß die bewirkte Gerbung für das in einer Mühle vorzunehmende Zerkleinern der Hautteile zu Fasern unzureichend war. Die Hautteile wurden daher aus der Flüssigkeit in der Rolltrommel herausgenommen und in eine aus 27,216 kg Wasser, 1 kg Trinatriumtriphosphat, 165 ml 98prozentiger Phosphorsäure und 800 ml einer 25gewichtsprozentigen, wässerigen Glutaraldehydlösung bestehenden Lösung in einer 13 Umdr./Min. ausführenden Rolltrommel eingelegt. Bei der 28 Stunden lang fortgesetzten, weiteren Rolltrommelbehandlung betrug der pH-Wert des Materials 5,9.
Die Hautteile wurden aus der Rolltrommel entfernt und in fließendem Wasser gewaschen. Nachdem das Wasser abgetropft war, wurden die Hautteile in eine Kantenlänge von etwa 1,905 cm aufweisende Stücke zerschnitten und zusammen mit so viel Wasser in eine Papiermühle der Machart Jones eingeführt, daß die Ladung in der Papiermühle 90,720 kg wog. Der pH-Wert der Masse in der Mühle betrug etwa 6,15. Am Ende der 1 Stunde in Anspruch nehmenden Behandlung der Masse in der Mühle hatte sich eine Suspension langer, seidenartiger Fasern gebildet, deren pH-Wert durch die Zugabe von 50 ml 98prozentigen Phosphorsäure auf 5,1 gebracht wurde. Das Material wurde zum Abtropfen des Wassers auf ein Drahtnetz aufgetragen, dessen Drähte einen Abstand von 0,883 mm hatten. Nach dem Abtropfen des Wassers verblieb ein weißes, teigartiges Material, das einer Druckrollenbehandlung unterzogen wurde. Hiernach betrug der Gehalt des Materials an trockenen Bestandteilen etwa 25,7 Gewichtsprozent.
Diese Fasermasse eignete sich als Zusatz zu einer Kollagenlösung bei der Herstellung von tierhautähnlichen Massen nach dem in der deutschen Auslegeschrift 1106 496 beschriebenen Verfahren.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern aus Haut mittels Aldehyden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Haut so lange in Wasser mit einem pH-Wert von 4,5 bis 10,5 legt, das 0,25 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Wassers, an Aldehyd enthält, bis die Haut einen Gehalt von 0,15 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht der Haut, an Aldehyd enthält, daß man anschließend den pH-Wert der Haut in den Bereich von 5 bis 8 bringt und die Haut dann durch die Scherkraft sich gegeneinander bewegender Oberflächen zu Fasern zerkleinert, diese in Wasser dispergiert, anschließend den pH-Wert der erhaltenen Dispersion auf 4 bis 5,5 bringt und endlich die Kollagenfasern vom Wasser der Dispersion mit üblichen Methoden abtrennt.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschrift Nr. 729 985;
    deutsche Auslegeschrift Nr. 1106 496.
    809 574/395 4.68 © Bundesdruckerei Berlin
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