DE1106496B - Verfahren zur Herstellung miteinander verflochtener Kollagenfasermassen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung miteinander verflochtener Kollagenfasermassen

Info

Publication number
DE1106496B
DE1106496B DEU5683A DEU0005683A DE1106496B DE 1106496 B DE1106496 B DE 1106496B DE U5683 A DEU5683 A DE U5683A DE U0005683 A DEU0005683 A DE U0005683A DE 1106496 B DE1106496 B DE 1106496B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
collagen
paste
fibers
temperature
skin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEU5683A
Other languages
English (en)
Inventor
John Henry Highberger
Robert Amsden Whitmore
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
United Shoe Machinery Corp
Original Assignee
United Shoe Machinery Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by United Shoe Machinery Corp filed Critical United Shoe Machinery Corp
Publication of DE1106496B publication Critical patent/DE1106496B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dermatology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung miteinander verflochtener Kollagenfasermassen Häute und Leder bestehen bekanntlich aus Fasern eines Kollagen genannten Proteins. Diese Fasern sind in einem regellos verflochtenen, dreidimensionalen Netzwerk angeordnet, und die Eigenschaften des Leders sind im beträchtlichen Maße von dieser Tatsache abhängig. Außerdem hängen die Eigenschaften des Leders natürlich von den Eigenschaften der Fasern selbst ab.
  • Leder hat eine außergewöhnliche Zähigkeit, Scheuerfestigkeit und eine hohe Wasserdampfübertragungsgeschwindigkeit sowie ein gefälliges Aussehen. Jedoch sind Häute, aus denen Leder hergestellt wird, verschieden geformt und von verschiedener Dicke.
  • Hierdurch ist es bedingt, daß ein hoher Prozentsatz an Abfall bei der Lederherstellung anfällt. Dieses Abfallmaterial war bislang von nur geringem Wert und wurde als Düngemittel oder für die Herstellung von Ersatzleder verwendet, das aus verleimten und zu Platten zusammengepreßten Lederabfällen besteht. In solchem Ersatzleder sind die Fasern jedoch nicht in einem verflochtenen, dreidimensionalen Netzwerk angeordnet. Infolgedessen hat Ersatzleder auch nicht dieselben Eigenschaften wie Leder.
  • Man hat bereits versucht, Flächenmaterial aus den Fasern von Häuten dadurch herzustellen, daß man die Häute aufquellt und dann mechanisch zerkleinert, woraufhin die sich ergebende Paste zu Platten oder Strängen geformt wird. Das Ergebnis bei diesen Versuchen war jedoch nicht zufriedenstellend, denn das Kollagen der Haut wird hierbei so weit abgebaut, daß Teile des Kollagens in Leim umgewandelt werden, der dann die anderen Teile des Kollagens bindet. Ein derartiges Material hat einen harten, Faserstoffen unähnlichen Griff, wie es auch zu erwarten ist, da es ja zusammengeleimt ist. Außerdem besteht solches Material nicht aus einem regellos verflochtenen, dreidimensionalen Netzwerk von Fasern, wie es bei Leder der Fall ist.
  • Es ist ferner bekannt, aus tierischen Häuten unter Erhalt der Intercellularsubstanz Fasermassen herzustellen, so daß diese Massen die Struktur der natürlichen Haut aufweisen. Auch wurde schon vorgeschlagen, tierische Häute zu zerkleinern und die Hautteilchen zu dispergieren. Die bekannten Verfahren sind jedoch nicht geeignet oder in der Lage, Gegenstände wesentlicher Stärke oder Dicke zu erzeugen, falls nicht eine Schichttechnik angewendet wird, wobei in den genannten Gegenständen die Kollagenfasern ein dreidimensionales Fasernetzwerk bilden.
  • Demgegenüber bezweckt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Flächenmaterials aus Fasern, in dem Kollagenfasern in einem regellosen, verflochtenen, dreidimensionalen Netzwerk angeordnet sind, das in ein lederartiges Fasermaterial umgewandelt werden kann.
  • Zu diesem Zweck wird im wesentlichen gemäß der Erfindung zur Herstellung miteinander verflochtener Kollagenfasermassen so vorgegangen, daß zerkleinerte Haut in bekannter Weise dispergiert und das Kollagen der Haut in einem wässerigen Säurebad mit einem pE-Wert von 2 bis 4,5 und bei einer 50 C nicht überschreitenden Temperatur unter Bildung einer fließähnlichen, pastenartigen Masse zumindest teilweise gelöst und darauf gegebenenfalls mit Hilfe von Salzen, die das Kollagen nicht ausfällen, die Ionenstücke der Masse auf 0,4 bis 0,5 eingestellt wird, und daß nach Neutralisation der Säure das Kollagen unter Erhöhung der Temperatur auf 20 bis 370 C ausgefällt und das erhaltene Gel getrocknet wird.
  • Bevorzugt werden dabei zusätzliche Kollagenfasern verwendet, die in der pastenartigen, gelöstes Kollagen enthaltenden Masse dispergiert werden.
  • Weiterhin kann bei der Herstellung der pastenartigen fließfähigen Masse zusätzlich ein Salz und ein Puffermittel verwendet werden.
  • Eine vorteilhafte Ausführungsform kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch, daß die Mischung der aus mit alkalischer Formaldehydlösung behandelten Haut hergestellten, zusätzlich zuzusetzenden Kollagenfasern und der pastenartigen- fließfähigen Masse zu einem Flächengebilde ausgerollt wird, das auf eine über 50 C liegende, jedoch 370 C nicht überschreitende Temperatur erwärmt wird und das hierdurch erhaltene verflochtene Flächengebilde aus den ausgefällten und zusätzlichen Kollagenfasern mit einem Weichmacher imprägniert und getrocknet wird, wobei als Weichmacher eine aliphatische, mehrere Hyroxylgruppen aufweisende Verbindung verwendet wird.
  • In den Zeichnungen ist Fig. 1 eine Abbildung einer mit dem Elektronenmikroskop hergestellten Photographie des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Kollagenmaterials und Fig. 2 ein Ouerschnitt des nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten hautartigen Materials.
  • Das in einer Haut enthaltende Kollagen wird in einem WasserI>ad von bestimmter Azidität und Temperatur aufgelöst, wobei die Azidität und die Temperatur des Wasserbades so gewählt werden, daß kein wesentlicher Abbau des Kollagens stattíindet. Dann wird die Ionenstärke der Lösung auf einen bestimmten Wert gebracht, die Lösung wird neutralisiert oder leicht alkalisiert, und das Kollagen wird aus der Lösung durch Erhöhen der Temperatur der Lösung ausgefällt. In dem sich ergebenden Produkt ist Kollagen in der Form echter Kollagenfasern in einem dreidimensionalen, verflochtenen Netzwerk vorhanden. Gewisse Anzeichen deuten darauf hin, daß ungelöste Kollagenfasern, sofern diese sich im Wasserbad befinden. mit den durch die Ausfällung von gelöstem Kollagen gebildeten Kollagenfasern ein einheitliches Ganzes bilden. Die ausgefällte, faserartige Substanz hat anfänglich die Form eines gequollenen Gels, von dem die Flüssigkeit entfernt wird. um ein Produkt zu bilden, das einer Tierhaut sehr ähnlich ist und das mit Hilfe von Gerbemitteln in ein lederartiges Material umgewandelt werden kann.
  • Die Häute junger Säugetiere sind ganz besonders für die Herstellung der Kollagenlösung geeignet, aus der Kollagen zwecks Bildung von Kollagenfasern ausgefällt werden soll.
  • Zum Beispiel können die Häute von Kälbern, aber auch die Häute von Fohlen oder von Ziegenlämmern verwendet werden. Solche Häute können frisch, gesalzen oder konservieft sein, und die im Hautkeller anfallenden Abfälle sind geeignetes Rohmaterial. Nachdem derartiges Rohmaterial zum Entfernen von Salz und Schmutz gewaschen worden ist, wird es zerstükkelt. Hierfür kann ein Fleischwolf verwendet werden, der das Rohmaterial in Stücke zerschneidet, deren Hauptachsen vorzugsweise nicht länger als 6,35 mm sind. Es ist hierbei vorteilhaft, das Rohmaterial in einem Säurebad mit einem p11-Wert von 3 bis 5,2 etwa 6 Stunden lang aufquellen zu lassen, bevor es zerkleinert wird.
  • Die zerkleinerte Haut wird dann in einem wäßrigen Säurebad mit einem pE-Wert von 2 bis 4,5 dispergiert.
  • Hierbei kann irgendeine Säure, die Protein nicht ausfällt, verwendet werden. Essigsäure mit einem pE-Wert von 3 bis 4,5 wird vorgezogen, jedoch können Ameisensäure, Propionsäure, Zitronensäure. Phosphorsäure, Salzsäure. Schwefelsäure und andere übliche, organische und mineralische Säuren verwendet werden. Es wurde jedoch festgestellt, daß bei der Verwendung von Essigsäure mit einem pl-Wert von 3,2 keine Fäulnis des Hautmaterials einsetzt. selbst wenn es bei Zimmertemperatur 6 Monate lang aufbewahrt wird.
  • Das in der Säure dispergierte Hautmaterial wird hei einer weniger als 250 C betragenden Temperatur stehengelassen, damit die Säure gleichmäßig auf das Hautmaterial einwirken kann. Hierbei wird es jedoch vorgezogen, daß die Temperatur dieses Säurebades in der Nähe von 0° C liegt. Die Säurebehandlung dauert 12 bis 48 Stunden, jedoch schwankt diese Zeitspanne mit der Größe der Hautstücke. Allerdings kann diese Zeitspanne um etwa 4 Stunden verringert werden, falls die Hautstücke fein zerteilt sind, indem das Säurebad leicht umgerührt wird. Sofern an Stelle von Essigsäure eine andere Säure verwendet wird, können übliche, das Wachstum von Bakterien und Pilzen verhindernde Mittel dem Säurebad zugesetzt werden, wenn dies erwünscht ist. Das Hautmaterial sollte fünf oder mehr Gewichtsprozent des Säurebades ausmachen und kann wünschenswerterweise 10°/o oder mehr Gewichtsprozent betragen. Hierbei sind die Prozentzahlen auf das Gewicht der trockenen, festen Materialien bezogen.
  • Nach der Säuredigerierung wird das Hautmaterial in dem Säurebad mechanisch zu einer dicken Paste zerkleinert. Hierfür kann eine Mühle verwendet werden. Dieser Vorgang muß bei Temperaturen ausgeführt werden, bei denen kein Verfall des säurebehandelten Hautmaterials eintritt, d. h. bei Temperaturen, die 250 C nicht übersteigen. Vorzugsweise erfolgt dieser Vorgang bei einer Temperatur. die um 0° C liegt.
  • Danach kann die Paste zu einer Temperatur von unter 50 C abgekühlt werden. Durch den folgenden Versuch wurde bestimmt, daß ein hoher Prozentsatz des Kollagens in dieser Masse gelöst ist. Ein Teil der Paste wird mit einer Lösung der vorher verwendeten Säure mit dem gleichen pH-Wert wie derjenige der Paste, d. h. etwa 3,2, verdünnt, so daß eine Lösung mit 0,2e/o festen Bestandteilen erhalten wird. Dann wird das verdünnte Material zentrifugiert. wobei eine das 40 000fache der Schwerkraft betragende Kraft auf das verdünnte Material angewendet wird. Das Zentrifugieren wird 4 Stunden lang bei einer Temperatur von 0 bis 50 C aufrechterhalten. Daraufhin wird die oben schwimmende Flüssigkeit auf Kollagen untersucht. In einer Anzahl von Versuchen betrug der Höchstwert etwa 1000/o bei einem Material von der Haut eines sehr jungen Kalbes, und die erhaltenen Werte verringerten sich mit dem fortschreitenden Alter der Tiere bis auf 15 ovo bei der Haut eines älteren Kalbes.
  • Die pastenartige Kollagenlösung wird bei einer Temperatur von 0 bis 50 C mit einem geeigneten Alkali, wie z. B. Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd neutralisiert und auf einen p-Wert von 5.2 bis 9,5, vorzugsweise etwa 7,5, gebracht. Die Ionenstärke der neutralisierten Kollagenlösung wird durch den Zusatz eines Salzes auf 0,1 bis 0l,5 gehracht, falls kein Faserstoff zu der Lösung hinzugefügt werden soll. Wenn jedoch Faserstoff der Lösung zugesetzt werden soll, so wird die Ionenstärke so gewählt, daß sie nach Zugabe von Faserstoffmaterial im Bereich von 0,1 bis 0,5 liegt.
  • Die Ionenstärke und der Wert sind für die Bildung von Faserstoffflächenmaterialien sehr wichtig: denn wenn die Ionenstärke niedrig ist, erfolgt Ausfällung fast sofort nach der Neutralisierung. und falls die Ionenstärke hoch ist, schrumpft das gebildete Gel nicht gut, die Fasern können zusammenschmelzen, und das Gel kann umkehrbar sein. Bei niedrigen p-Werten verknoten sich die Fasern nicht miteinander, und bei hohen p-Werten bilden sich die Fasern in unzufriedenstellender Weise.
  • Die folgende Formel wird zur Bestimmung der Ionenstärke angewendet: Ionenstärke ist die Summe J = 1/2 (c,z12 + C2 622 + . . wobei cl, c2 . . . die molare Konzentration und s12 2 ... die Ladung der verschiedenen Ionen bedeuten; z. B. ist die Ionenstärke einer lmolaren Lösung von Calciumchlorid, Ca++CI2-, 2) (1.22) + (2.12) 3.
  • 2 Zum Verändern der Ionenstärke dient normalerweise Natriumchlorid; jedoch können hierfür auch andere anorganische Salze, wie z. B. Natriumsulfat und Kaliumchlorid benutzt werden. Salze, deren Kationen Kollagen ausfällen, sind ungeeignet, und es wurde festgestellt, daß die borsauren Salze sowie die kohlensauren Salze das Verfahren beeinträchtigen.
  • Basische, für das Neutralisieren der pastenartigen Kollagenlösung geeignete Substanzen sind Na O H, KOCH, Na2PO4, Na2HPO4, Ammoniak und organische Amine. Puffersalze können verwendet werden, damit der endgültige pi,-Wert besser kontrolliert werden kann. Faserige Materialien, insbesondere Hautfasern, jedoch auch, falls erwünscht, Textilfasern, wie z. B. Baumwolle oder Polyamidfasern, können der Mischung zugesetzt werden, während diese kalt ist.
  • Wenn das vollkommen oder nur zum Teil aufgelöste Kollagen, d. h. das Kollagengel, mit Hautfasern vereinigt werden soll, wird die gekühlte, neutralisierte Kollagenlösung von bestimmter Ionenstärke mit abgekühlten Hautfasern vermischt. Bei dem Vermischen werden gepreßte Hautfaserplatten auseinandergezerrt oder auf andere Weise zerstückelt. Diese Stücke der Hautfaserplatten werden zu der Kollagenlösung in einem Mischer gegeben. Die Fasern und die Lösung werden gewöhnlich so miteinander vermischt, daß sich etwa 5 bis 15 0/o der festen Bestandteile der Mischung in Lösung befinden. Selbst wenn nur 1 0/o der festen Bestandteile in gelöstem Zustand ist, erhält man geeignetes Flächenmaterial, und es wird angenommen. daß die Kollagenlösung bis zu 50°/o feste Bestandteile enthalten kann.
  • Ein verdünnen der Weichmacher, geeigneterweise eine aliphatische, mehrere Hydroxylgruppen aufweisende Verbindung, wie z. B. Sorbit oder Glycerin, kann, falls erwünscht, dem kollagenartigen Material zugesetzt werden. Die Menge des zugesetzten Weichmachers hängt davon ab, welche Eigenschaften das Endprodukt enthalten soll und kann z. B. im Bereich von 1 bis 101 Gewichtsprozent der Flüssigkeit oder Paste betragen. Der Weichmacher wird durch eine geeignete mechanische Mischvorrichtung eingerührt.
  • Das Mischen der abgekühlten Kollagenlösung und der Fasern wird in einer mit einer Umkleidung versehenen Misch- und Knetmaschine vorgenommen, so daß die Temperatur der Mischung aufrechterhalten werden kann und zwischen 0 und 50 C liegt. Diese Misch- und Knetmaschine muß imstande sein, die Fasern und die Kollagenlösung zu vermischen, ohne daß Faserstränge auf den Rührer aufgewickelt werden.
  • Es hat sich herausgestellt, daß eine Misch- und Knetmaschine mit einer Rührschnecke zu diesem Zweck geeignet ist. Das Mischen wird so lange fortgesetzt, bis das Produkt gleichförmig ist und keine Klumpen mehr enthält. Wenn eine Mischmaschine mit einer Rührschnecke verwendet wird, dauert das Mischen etwa 33 Minuten. Das Produkt ist eine Masse, die einem Teig ähnelt.
  • Die Kollagenlösung bzw. die Mischung von Fasern und Lösung aus der Mischmaschine wird dann zu einem Flächengebilde geformt. Das teigartige Flädengebilde der vermischten Fasern und Kollagenlösung kann mittels eines Rollers, der durch Führungsleisten in bestimmtem Abstand von einer Ausrolloberfläche geführt wird, zu einer bestimmten Dicke ausgerollt werden. Die Dicke des Flächengebildes wird so gewählt, daß das Endprodukt eine erwünschte Dicke hat.
  • Zum Beispiel ergibt ein nasses, teigartiges, 3,175 mm dickes Flächengebilde ein von 1,27 bis 1,397 mm dickes Endprodukt. Somit schrumpft das Flächengebilde auf die Hälfte seiner anfänglichen Dicke. Die Ausrolloberfläche kann gemustert sein, damit ein bestimmtes Muster auf das Flächenmaterial aufgeprägt wird.
  • Die Temperatur des ausgerollten Flächengebildes wird ziemlich langsam auf über 50 C erhöht. Gewöhnlich ist es ausreichend, wenn das Flächengebilde sich auf Zimmertemperatur erwärmt, d. h. auf etwa 20 bis 370 C. Hierbei wird es vorgezogen, daß sich die Temperatur des Flächengebildes im Verlauf mehrerer Stunden auf 22 bis 250 C erhöht. Jedoch darf die Temperatur des Flächengebildes 370 C nicht überschreiten. Während des Erwärmens geliert die Flüssigkeit oder Paste. Der Zeitpunkt des Gelierens hängt zum Teil von der Ionenstärke der Flüssigkeit oder der Paste ab. Wenn die Ionenstärke der Paste in der Nähe des unteren oder oberen Grenzwertes des bereits angegebenen Bereiches liegt, erfolgt die Gelbildung am schnellsten, und bei Temperaturen von 370 C kann Gelbildung bereits nach 5 Minuten vorkommen. Bei einer Ionenstärke von O,1 setzt die Gelbildung bei einer Temperatur von 150 C ein. Das Gelieren der Paste bei Ionenstärke von 0,4 bis 0,5 kann mehrere Stunden dauern, ergibt jedoch ein stärkeres, fasriges Produkt. Um eine der gemaserten Oberfläche von Lederstücken entsprechende Oberfläche zu erhalten, kann das nasse Flächengebilde mit Kollagenlösung überzogen oder bestrichen werden, bevor es erwärmt wird. Während der Erwärmung bilden die Kollagenfasern aus diesem, eine höhere Konzentration von Kollagen aufweisendem Teil des Flächengebildes ein feines Netzwerk von miteinander verbundenen Fasern, so daß eine fest verknotete, fasrige, gemaserte Oberfläche entsteht.
  • Nachdem das Flächengebilde erwärmt und nachdem die Kollagenfasern wiederhergestellt worden sind, können derartige Flächengebilde verschiedenen Behandlungen unterworfen werden. Man hat festgestellt, daß es während des Trocknens der Flächengebilde wichtig ist, die Seiten des Flächengebildes festzuhalten, um ein Schrumpfen der Fläche desselben zu verhindern. Zum Beispiel können die Flächengebilde in Lösungsmitteln getrocknet und dann in einem wäßrigen Gerbebad nach üblichem Verfahren gegerbt werden. Außerdem können die nassen Flächengebilde gepreßt werden, damit überflüssiges Wasser entfernt wird, und dann direkt in ein wäßriges Gerhebad eingegeben werden.
  • Während des Trocknungsvorganges schrumpft das Gel in einem Ausmaß, das von dem anfänglichen Wassergehalt des Gels abhängt. Wenn der anfängliche Wassergehalt 50 bis 60 Gewichtsprozent beträgt, kann das getrocknete Material nur etwa halb so dick sein wie das Gel. Es ist vorteilhaft, während des Trocknungsvorganges etwas Druck auf das Gel auszuüben, damit ein äußerst gleichförmiges Produkt entsteht.
  • Nach dem Trocknen enthält das Produkt vorzugsweise etwa 15°/o Feuchtigkeit.
  • Das getrocknete Produkt ist einer Tierhaut sehr ähnlich (s. Fig. 2). Bei Beobachtung unter dem Mikroskop sieht man, daß das Produkt aus einem dreidimensionalen Netzwerk von Fasern besteht. Beim Untersuchen der Fasern mittels des Elektronenmikroskops ergibt sich, daß diese Fasern Kollagen von bestimmtem Gefüge sind. Falls ungelöste Fasern dem gelösten Kollagen zugesetzt worden sind, werden die ungelösten Fasern durch die wiederhergestellten Kollagenfasern in einem dreidimensionalen Netzwerk gehalten, welches das Gesamtgefüge zusammenhält. Das Verkalten der Fasern in Produkten, die ungelöste lscllagenfasern enthalten, deutet darauf hin, daß die ungelösten Fasern als »Saatkristalle« dienen, an denen sich das Kollagen aus der Lösung anlagert und während des Vorganges der Gelierung anwächst.
  • Beispiel I Frische Kalbslederhaut wird in einem Fleischwolf zu Stücken mit einem Durchmesser von etwa 4,76 bis 6.35 mm zerkleinert. 1 kg Lederhautstück wird auf etwa 5° C abgekühlt und in einen Behälter gefüllt. 4 1 einer '/o°/oigen Essigsäure von einer Temperatur von etwa 0D C werden dann in das Hautmaterial eingerührt. Der p-Wert dieses Materials beträgt daraufhin etwa 3,5. Der Behälter samt seinem Inhalt wird 24 Stunden lang bei einer Temperatur von 0 bis 10 C auflxewahrt. Am Ende dieser 24 Stunden hat die Säure die E4albslederhautstücke aufgequollen und zum Teil aufgelöst. Dieses Material wird 30 Minuten lang in einer LIischvorrichtung behandelt, so daß eine weiche Paste gebildet wird. Diese Paste wird bei einer Temperatur von etwa 30 C aus der Mischvorrichtung herausgenommen und bei dieser Temperatur gelagert.
  • Eine Probe der kalten (30 C) Säurepaste wird gefiltert, und 100 g des Filtrates werden durch den Zusatz von 2.3 g Natriumchlorid auf eine Ionenstärke von 0,4 gtlvracht und durch Hinzufügen von einer 1 Lösung von Natriumhydroxyd neutralisiert, damit der pll-Wert, wie durch Indikatorpapier bestimmt, 7,5 beträgt. Die Temperatur des neutralisierten Filtrates wird dann gleichmäßig während einer Zeitspanne von 6 Stunden auf '5' C erhöht. Am Ende dieser Zeit-Spanne hat sich ein weißes, trübes Gel gebildet. Das Gel wird zerkleinert und zwecks Abscheidens einer fasrigen Masse gefiltert. Die fasrige Nasse wird bei Zimmertemperatur getrocknet, bis sie einen Feuchtigkeitsgehalt von 15°/o hat, und gewogen. Das Gewicht der getrocl;neten Fasern beträgt 0,2 g d.h., es ist etwa O,20/o des Gesichtes der Flüssigkeit, von der die Fasern abgeschieden worden sind. Bei Untersuchung mittels des Elektronenmikroskops wurde festgestellt, daß die Fasern typische Kollagenfasern sind.
  • 1 kg uiil ellan delter Lederhantstücke wird bei einer Temperatur von etwa a- C mit so viel Wasser in die LIischvorrichtung eingefüllt, daß sich ein leicht fließender Brei bildet. Dann wird der Mischer an-,elassell, und das Material wird 30 Minuten lang kräftig geriihrt, bis es eine fasrige Suspension bildet.
  • Diese Suspension wird durch ein Tuch gefiltert, um übersdüssiges Wasser abzuscheiden. Dann wird das gefilterte Material zwischen Lagen von Tuch gepreßt, damit das gefilterte Material auf einen Gehalt von etwa 60°/o fester Bestandteile gebracht wird. Die Trocknung erfolgte im Vakuum über P,05 bei Zimmertemperatur. Das fasrige Material wird bei Temperaturen von weniger als 5 C aufbewahrt.
  • 1,2kg des kalten, fasrigen, 600/0 feste Bestandteile enthaltenden Materials werden mit 33,6 g Natriumchlorid vermischt, damit die Ionenstärke des Materials innerhalb des erforderlichen Bereiches liegt, und daraufhin werden 50 g d-Sorbit eingeknetet. Zu dieser Mischung werden 200 g der kalten Säurepaste hinzugefügt und eingemischt. Dieses Material wird durch Hinzufügen einer 1 n-Natriumhydroxydlösung auf einen px-Wert von 7,5, wie mittels Indikatorpapier festgestellt wurde, gebracht und auf einer Glasplatte zu einer Dicke von 6,35 mm ausgestrichen. Eine zweite Glasplatte wird auf das Flächengebilde gelegt, und diese Anordnung wird über Nacht stehengelassen, damit sie sich auf Zimmertemperatur erhöht. Danach wird die obere Glasplatte entfernt, damit das Flächengebilde an der Luft trocknen kann. Das getrocknete Produkt ist etwa 3,175 mm dick. Es ist ein zähes, biegsames, ungegerbter Tierhaut ähnliches Flächenmaterial. Das Flächenmaterial besteht aus einem dreidimensionalen Netzwerk von Fasern, wie durch Untersuchung unter dem Mikroskop festgestellt wurde.
  • Unter dem Elektronenmikroskop zeigte sich, daß die Fasern des getrockneten Produktes typische Kollagenstruktur aufweisen.
  • Daraufhin wird das getrocknete Flächenmaterial einer üblichen Chromgerbung unterworfen, so daß ein lederähnliches Produkt entsteht.
  • Beispiel II Handelsüblicher, gekalkter und enthaarter Stierhautabfall wird gewaschen und dann in einem Fleischwolf zu Stücken mit einem Durchmesser von etwa 4,76 bis 6,35 mm zerkleinert. Dieses Material wird noch einmal gewaschen und durch die Zugabe von Eisessig auf einen pH-Wert von etwa 5 gebracht. Dann werden die Hautstücke auf etwa 0 bis 10 C abgekühlt und zusammen mit einer ausreichenden Menge frischen Wassers in eine Mischvorrichtung gefüllt, so daß sich ein leicht fließender Brei bildet, der l0 Minuten lang in der Mischvorrichtung zwecks Formens einer flüssigen Suspension behandelt wird, wobei die Temperatur während dieses Vorganges unter 50 C gehalten wird.
  • Wasser wird von der Suspension durch Filtrieren derselben durch einen Tuchbeutel entfernt, und der Beutel wird gepreßt, so daß man ein fasriges Material mit einem Gehalt von etwa 20e/o fester Bestandteile erhält.
  • 1,2 kg dieses fasrigen Materials mit einem Gehalt von 20°/o fester Bestandteile werden mit 35 g d-Sorbit vermischt und dann bei einer weniger als 5 C betragenden Temperatur aufbewahrt.
  • 200 g der kalten, sauren, nach dem im Beispiel I beschriebenen Verfahren durch die Säurebehandlung von Kalbshäuten hergestellten Paste werden bei einer Temperatur von 30 C mit 250 ccm einer kalten (5- C) 200/oiger Lösung eines Chromgerbemittels vermischt.
  • Das Chromgerbemittel ist ein handelsübliches Chromsulfatgerbemittel, das in trockenem Zustand 24 Gewichtsprozent CrSO3 enthält.
  • Die sich ergebende kalte, das Gerbemittel enthaltende Paste wird mit 1,2 kg des kalten Fasermaterials aus Stierhautahfall mit einem Gehalt von 200wo fester Bestandteile, einschließlich des verwendeten Sorbits, vermischt. Daraufhin wird das vermischte Material durch den Zusatz von NaO H auf einen Wert von 7,5 gebracht.
  • Das neutralisierte Material wird zu einer 6,35 mm dicken Lage ausgerollt und innerhalb einer Zeitspanne von 24 Stunden erwärmt. Gelbildung des Materials konnte beobachtet werden, sobald die Temperatur des Materials etwa 150 C erreicht hatte.
  • Das gelierte Material wird durch einfache Verdunstung der Flüssigkeit getrocknet. Während des Trocknungsvorganges verringert sich die Dicke dieses Materials um etwa 50°/o. Das getrocknete Material ähnelt gegerbtem Leder.
  • Bei diesem Beispiel ist zu beobachten, daß die zur Gelbildung der Masse erforderliche Ionenstärke des Materials durch die Beigabe des Chromgerbemittels geregelt und bestimmt wird.
  • Beispiel III 54,432 kg von beim Beschneiden grüner, gesalzener, leichter Kalbshäute (je 1,814 bis 2,722 kg) anfallenden Abfällen werden in eine Rolltrommel eingefüllt und in fließendem, kaltem Wasser 12 Stunden lang gewaschen, damit das Salz entfernt wird. Hierbei führt die Rolltrommel etwa 12 Drehungen je Minute aus. Dann läßt man die Rolltrommel auslecken. Danach werden die Abfälle in einem Fleischwolf zu Stücken mit einem Durchmesser von 4,76 mm zerkleinert. Diese zerstückelten Abfälle werden daraufhin gewaschen und wiegen nach dem Abtropfen der Flüssigkeit 36,288 kg.
  • 1,134kg Eisessig werden zu der zerstückelten Masse gegeben und eingerührt. Diese Mischung hat einen Wert von etwa 3,75 und einen Gehalt von etwa iOO/o festen Bestandteilen und wird 2 Tage lang bei Zimmertemperatur stehengelassen.
  • Nach 2 Tagen wird die Mischung durch die Zugabe von Eisstücken gekühlt und in einer Mühle zu einer klumpenfreien Paste zermahlen. In der Paste eingelagerte Luftblasen entweichen, und es verbleibt eine trübe, lohfarbene Paste mit einem Gehalt von 7 0/o festen Bestandteilen.
  • Beim Beschneiden von gekalkten Stierhäuten anfallende Abfälle werden in einer Rolltrommel (12 Drehungen je Minute) 2 Stunden lang in fließendem Leitungswasser gewaschen. 45,36 kg der gewaschenen Abfälle werden mit 75,707 1 Wasser und 400 ccm Eisessig vermischt. Die beiden Flüssigkeiten werden sorgfältig eingerührt, damit die Abfälle zum Teil neutralisiert werden. An Hand einer Probe stellte es sich heraus, daß dieses Material einen pE-Wert von etwa 4 hat. Danach wird dies Material nochmals in einer Rolltrommel in fließendem Wasser etwa 11/2 Stunden lang gewaschen. Eine wässerige Lösung von 2,835 kg eines Netzmittels in 2,835 kg Wasser bei einer Temperatur von 300 C wird dem Material zugegeben und eingemischt. Danach wird Wasser mit einer Temperatur von 300 C in die Rolltrommel eingelassen, und das Waschen des Materials wird so lange fortgesetzt, bis das Ablaufwasser klar ist. Dann läßt man das Wasser abtropfen. Daraufhin werden 113,560 1 Wasser und 2,850 1 einer 370/obigen wässerigen Formaldehydlösung 30 Minuten lang in das Material eingemischt. Danach wird das Material in eine aus 75,707 1 Wasser und 1,900 1 einer 370/oigen wässerigen Formaldehydlösung bestehenden Mischung eingerührt. Sobald diese Mischung homogen ist, wird ihr pBWert durch den Zusatz von 54 g Natriumhydroxyd auf etwa 8 gebracht und 5 Tage lang stehengelassen. Dann wird dieses Material in der Rolltrommel in fließendem Wasser 2 Stunden lang gewaschen. Das Material wird danach in 2,54 cm breite Streifen zerschnitten, die mittels eines Fleischwolfs zerkleinert werden. Nachdem die Flüssigkeit von dem zerstückelten Material abgetropft ist, wird es in einem Mischer der Bauart Hollander gerührt, und zwar so lange, bis das Material klumpenfrei ist. Dann läßt man die gerührte bzw. geschlagene, gleichmäßige Suspension von Hautfasern auf einem Drahtgitter, dessen Drähte einen Abstand von 1,27 mm haben, auslecken.
  • Diese Fasermasse wird daraufhin durch zwei fest gegeneinandergepreßte Gummiwalzen geführt, damit noch vorhandenes Wasser ausgepreßt wird. Zu diesem Zeitpunkt beträgt der Formaldehydgehalt der Fasern etwa 1 0/o der trockenen, festen Bestandteile, und die gewalzt Fasermasse enthält etwa 25 °/o trockene, feste Bestandteile.
  • 2,030 g des säurebehandelten Kalbshautmaterials wird in ein Gefäß gefüllt und durch den Zusatz von etwa 1 kg kleiner Eisstücke auf eine Temperatur zwischen 0 und 50 C gekühlt. 46,98 g von K2HPO4 in etwa 200 ccm Wasser werden dann zugesetzt und sorgfältig eingemischt, und daraufhin wird die Mischung mit etwa 125 ccm einer 6 Lösung K OH neutralisiert, so daß der Wert der Mischung etwa 7,5 beträgt. Eis und Wasser werden der Mischung beigesetzt, so daß die Mischung auf ein Volumen von etwa 3,785 1 und auf eine Ionenstärke von etwa 0,4 gebracht wird. 1,333 kg dieser gekühlten, neutralisierten Masse werden in einer mit einer Umkleidung versehenen Mischvorrichtung mit einer Rührschnecke eingegeben. Die Mischvorrichtung wird mittels einer durch die Umkleidung des Mischers zirkulierende Salzlauge auf eine Temperatur von 0 bis 20 C abgekühlt. Nachdem die Mischvorrichtung angelassen worden ist, werden 1,163 kg der gewalzten Fasermasse aus den Stierhautabfällen langsam und in kleinen Portionen zu der sich in der Mischvorrichtung befindlichen Masse gefügt Die Materialien werden etwa 1 Stunde lang miteinander vermischt, bis eine gleichförmige Paste entsteht, die einem Teig ähnelt.
  • Die Mischung wird aus der Mischvorrichtung herausgenommen und zu einem 6,35 mm dicken Flächengebilde ausgerollt. Hierbei erfolgt das Ausrollen zuerst in einer Richtung und dann senkrecht zu dieser Richtung, damit die die Fasern enthaltende Mischung gleichmäßig ausgerollt wird. Bei diesem Verfahren wird eine Temperatur von weniger als 50 C auf rechterhalten, bis das Ausrollen der Paste beendet ist.
  • Dieses ausgerollte Flächengebilde wird mit einem dünnen Polyäthylenfilm bedeckt und dann langsam auf eine Temperatur von 370 C gebracht, wobei diese Temperatur 1 Stunde lang aufrechterhalten wird.
  • Am Ende dieser Zeitspanne hatten sich Fasern aus dem gelösten Kollagen der Paste gebildet, und das Flächengebilde kann gehandhabt werden, ohne daß es irgendwie abgestützt werden muß.
  • Das Flächengebilde wird zwischen saugfähigen Filzen mit einem Druck von etwa 3,515 kg/qcm gepreßt und durch ein 4 Stunden lang dauerndes Eintauchen in Aceton getrocknet. Die Dicke des aus dem Aceton herausgenommenen Flächengebildes beträgt, nachdem das Aceton verdunstet ist, ungefähr 1,524 mm, und das auf diese Weise erhaltene Produkt ist ein weißes, poröses Flächenmaterial.

Claims (5)

  1. PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur Herstellung miteinander verflochtener Kollagenfasermassen, dadurch gekennzeichnet, daß zerkleinerte Haut in bekannter Weise dispergiert und das Kollagen der Haut in einem wässerigen Säurebad mit einem p-Wert von 2 bis 4,5 und bei einer 50 C nicht überschreitenden Temperatur unter Bildung einer fließfähigen, pastenartigen Masse zumindest teilweise gelöst und gegebenenfalls darauf mit Hilfe von Salzen, die das Kollagen nicht ausfällen, die Ionenstärke der Masse auf 0,4 bis 0,5 eingestellt wird und daß nach Neutralisation der Säure das Kollagen unter Erhöhung der Temperatur auf 20 bis 370 C ausgefällt und das erhaltene Gel getrocknet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Kollagenfasern in der pastenartigen, gelöstes Kollagen enthaltenden Masse dispergiert werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung der pastenartigen fließfähigen Masse zusätzlich ein Salz und ein Puftermittel verwendet werden.
  4. 4. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung der aus mit alkalischer Formaldehydlösung behandelten Haut hergestellten, zusätzlich zuzusetzenden Kollagenfasern und der pastenartigen fließfähigen Masse zu einem Flächengebilde ausgerollt wird, das auf eine über 50 C liegende, jedoch 370 C nicht überschreitende Temperatur erwärmt wird, und das hierdurch erhaltene verflochtene Flächengebilde aus den ausgefällten und zusätzlichen Kollagenfasern mit einem Weichmacher imprägniert und getrocknet wird.
  5. 5. Ausführungsform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Weichmacher eine aliphatische, mehrere Hyroxylgruppen aufweisende Verbindung verwendet wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 839 865; britische Patentschrift Nr. 482687.
DEU5683A 1957-10-22 1958-10-17 Verfahren zur Herstellung miteinander verflochtener Kollagenfasermassen Pending DE1106496B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1106496XA 1957-10-22 1957-10-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1106496B true DE1106496B (de) 1961-05-10

Family

ID=22334156

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEU5683A Pending DE1106496B (de) 1957-10-22 1958-10-17 Verfahren zur Herstellung miteinander verflochtener Kollagenfasermassen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1106496B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1267375B (de) * 1959-10-14 1968-05-02 United Shoe Machinery Corp Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern aus Haut mittels Aldehyden

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB482687A (en) * 1936-02-29 1938-04-04 Koninklijke Pharma Fab Nv Process for the production of a material resembling leather
DE839865C (de) * 1949-09-23 1952-05-26 Unda Anstalt Verfahren zur Herstellung mittels Duesen verformbarer Massen aus tierischen Substanzen

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB482687A (en) * 1936-02-29 1938-04-04 Koninklijke Pharma Fab Nv Process for the production of a material resembling leather
DE839865C (de) * 1949-09-23 1952-05-26 Unda Anstalt Verfahren zur Herstellung mittels Duesen verformbarer Massen aus tierischen Substanzen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1267375B (de) * 1959-10-14 1968-05-02 United Shoe Machinery Corp Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern aus Haut mittels Aldehyden

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1720106B2 (de) Kollagenhaltige beschichtungsmassen fuer die herstellung von selbstklebenden ueberzuegen auf beliebigen substraten
DE1806008C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Breien, Dispersionen und Gallerten mit Proteinen tierischen Ursprungs
DE1106496B (de) Verfahren zur Herstellung miteinander verflochtener Kollagenfasermassen
DE1620865A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Kollagenen
DE659490C (de) Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Wursthuellen
DE671953C (de) Verfahren zur Herstellung von Fasermassen aus tierischer Hautsubstanz und gegebenenfalls von Formkoerpern daraus
DE875389C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden und Saiten aus Kollagen
DE1720192A1 (de) Verfahren zum Erhoehen der nassen Festigkeit stranggepresster Gegenstaende auf Kollagenbasis
DE740267C (de) Verfahren zur Herstellung weisser Leder
DE684783C (de) Verfahren zur Gewinnung von Fasermaterial aus tierischer Haut
DE842825C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Schlaeuchen oder Filmen, aus Dispersionen von tierischem Haut- und Sehnenkollagen
AT142564B (de) Verfahren zur Gewinnung von Fasermaterial aus tierischer Haut.
DE702236C (de) Verfahren zur Herstellung von Gespinsten, Geweben oder anderen Textilien aus aus tierischem Hautmaterial gewonnenen Faeden
DE1809767A1 (de) Verfahren zum Herstellen von geniessbaren Kollagen-Wursthuellen
DE1669531C3 (de) Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern
AT250551B (de) Verfahren zur Herstellung von Faser- (Vlies-) Kunstleder auf Kollagenbasis
DE1267375B (de) Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern aus Haut mittels Aldehyden
DE588177C (de) Verfahren zum Haerten von Proteinoplasten
DE304331C (de)
AT242284B (de) Verfahren zur Extraktion von nativem Kollagen
AT46208B (de) Verfahren zur Erzeugung von Lösungen gerinnbarer Eiweißverbindungen sowie von Fäden aus denselben.
DE2730623C3 (de)
DE270626C (de)
DE680110C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Leder
DE425780C (de) Verfahren zur Herstellung von gepressten oder geformten Gegenstaenden