DE680110C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Leder

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DE680110C
DE680110C DE1930680110D DE680110DD DE680110C DE 680110 C DE680110 C DE 680110C DE 1930680110 D DE1930680110 D DE 1930680110D DE 680110D D DE680110D D DE 680110DD DE 680110 C DE680110 C DE 680110C
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rubber
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leather
aqueous
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An Prodotti Salpa E Affini S A
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder Man hat bereits vorgeschlagen, aus Fasern verschiedenster Art in wäßriger Dispersion unter Verwendung von Kautschukmilch geformte Massen herzustellen. (s. britische Patentschrift zto i93). Hierbei wurde der Gedanke verfolgt, ein papierartiges Material herzustellen (vgl. auch britische Patentschrift 210 526).
  • Es ist ferner bekannt, trockeneLederfasern mit Kautschukmilch zur Herstellung einer sogenannten wasserdichten Ledermasse zu imprägnieren (britische Patentschrift 2o9 811).
  • Die nach diesen Verfahren erzielten Produkte haben jedoch als Lederersatz keinen Eingang in die Technik .gefunden.
  • Schließlich ist auch der Vorschlag gemacht worden, künstliches Leder aus einer in wäßriger Suspension zerfaserten Ledermasse, Zusatz von Kautschukmilch und nachfolgender Vulkanisation herzustellen (britische Patentschrift 247 o89). Dieses Verfahren erfordert jedoch zu seiner Durchführung verhältnismäßig hohe Temperatur, so daß, insbesondere wenn es sich um die Behandlung von mit vegetabilischen Gerbstoffen gegerbten Fasern handelt, die Güte der erzeugten Produkte beeinträchtigt wird.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, durch welches diese Nachteile vermieden und ein künstliches Leder erzeugt wird, das Naturleder durchaus ersetzen kann. Das Verfahren besteht darin, daß inan der Suspension aus in wäßriger Dispersion gegerbten und gefetteten Leder- oder Hautfasern neben der wäßrigen Kautschukdispersion pulverförmige Vulkanisationsmittel und Vulkanisationsbeschleuniger, die bei niedriger Temperatur wirken, sowie gegebenenfalls Alterungsschutzmittel fortlaufend in fein verteilter Form auf dein Wege von einem Behälter zu einem Metallsieb so zusetzt, da?) eine nennenswerte Vulkanisation der Kautschukmilch nicht stattfinden kann, bevor die Koagulation des Kautschuks auf den Fasern beginnt, hierauf das Überschüssige Wasser auf mechanischem Wege entfernt und die feuchte Masse trocknet.
  • Unter wäßriger Kautschukdispersion sind hierbei sowohl frische wie auch konservierte Kautschuk-, Guttapercha- oder Balatamilch oder eine auf künstlichem Wege hergestellte Dispersion der genannten Harze zu verstehen. Dagegen finden vulkanisierte Kautschukdispersionen keine Anwendung, da sie viel weniger Klebekraft besitzen als unvulkanisierte Dispersionen.
  • Als Vulkanisierungsmittel 'ann Schwefel vor allem in kolloidaler Form Verwendung finden, dagegen sind Alkali- und Ammoniumsulfid als Vulkanisierungs.mittel nicht verwendbar, da sie das Erzeugnis schädlich beeinflussen. Als Koagulationsmittel kann man eine Säure oder einen sauer reagierenden Stoff, wie Alaun, ferner Natrium- oder CalciumcWorid verwenden.
  • Die Zusatzstoffe werden der Fasersuspension in fein verteilter Form zugesetzt.
  • Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist darin zu erblicken, daß .man die Haut- bzw. Lederfasern beliebigen Verfahren der pflanzlichen oder mineralischen Gerbung sowie deren Kombinationen unterziehen kann. Es ist daher möglich, ein künstliches Leder jeder gewünschten Art für die v erschi.edensten Zwecke zu verwenden.
  • Im Gegensatz zu den unterbrochen ausgeführten Verfahren, nach welchen sämtliche Werkstoffe gemischt und dann zur Abscheidung der Flüssigkeit auf ein Metalltuch gebracht werden, ist bei dem vorliegenden Verfahren die Zeit, die zwischen der Zugabe der Kautschukmilch, des Vulkanisationsmittels usw. und der Abscheidung der Flüssigkeit aus der Masse verstreicht, konstant, und man erhält stets ein gleichmäßiges Produkt. Hierbei ist von Wichtigkeit, daß die Koagulation eingeleitet wird, bevor eine merkliche Vulkanisation des Kautschuks eingetreten ist. Die besondere technische Bedeutung des Verfahrens besteht darin, daß es gestattet, sowohl Rollen beliebiger Länge als auch einzelne Bogen von gegebenem Ausmaß nach Wunsch herzustellen.
  • Beispielsweise kann man von Hautfasern ausgehen und dieselben nach vorausgehender Zerfaserung mit pflanzlichen oder Chromgerbstoffen in Suspension gerben, dann im Falle derChromgerbungneutralisieren, fetten, und mit wäßrigen Kautschukdispersionen behandeln. Die so hergestellten Produkte eignen sich vorzugsweise zur Herstellung von Leder für Wandbekleidungen sowie für Dachbeläge für Eisenbahnwagen.
  • Zur Herstellung von Unterledersorten verwendet man lohpre Lederabfälle, zerfasert dieselben, gerbt die wäBrige Fasersuspension mit pflanzlichen Gerbstoffen nach, behandelt mit Fettgemischen und versetzt die Masse mit wäßrigen Kautschukdispersionen in der oben angeführten Weise. Hierauf wird die Masse getrocknet und in bekannter Weise zugerichtet.
  • Die Verwendung von chromgaren Lederfasern führt zur Herstellung von Portefeuilleledern oder Hutbändern. Man zerfasert dabei die Abfälle, neutralisiert in wäßriger Suspension, entgerbt mit bekannten Entgerbungsmitteln, gerbt je nach der gewünschten Ledersorte mit pflanzlichen oder mineralischen Gerbstoffen nach, neutralisiert im Falle der Chromnachgerbung, fettet und behandelt die Faserstoffsuspension mit Kautschukdispersionen wie angeführt. Die nach der vorausgegangenen Ordnung zugerichteten Leder können mit verschiedenen Narbenmusterungen versehen werden.
  • Für bestimmte Anwendungsgebiete, z. B. für Sohlenleder, kann man der Suspension aus Tierfasern einen .aus aufgeschlossenen Pflanzenfasern, z. B. Baumwolle, Hanf, Holz o..dgl., bestehenden Brei in von dem zu erhaltenen Produkt abhängigen Mengen hinzufügen. Ausführungsbeispiel 230 kg chromgegerbte Lederabfälle werden mit der io- bis 2ofachen Wassermenge zerfasert, die Fasern werden mit einer Lösung aus etwa 3o kg Natriumbicarbonat neutralisiert und mit etwa 2 kg Seignettesalz entgerbt. Zur Nachgerbung setzt man der Masse etwa i8o kg Sumach und zum Einfetten etwa 4o kg Öl in emulgierter Form zu. Der so bereiteten wäßrigen Fasersuspension werden auf dem Wege von einem Behälter zu einem Metallsieb kontinuierlich 8o kg Kautschukmilch, i kg kolloider Schwefel, 2 kg Adolnaphthylamin Kondensationsprodukt als Alterungschutzmittel, 0,5 kg.Dithiocarbamatultrabeschleuniger und ioo kg Natriumchlorid hinzugefügt, worauf das Wasser aus der Masse z. B. mittels Saugkästen abgeschieden und das auf dem Metalltuch verbliebene Produkt über Druck- und Trocknungswalzen geleitet wird. Das Trocknungsverfahren kann bei mäßig hoher Temperatur ausgeführt werden, wodurch die gewünschte Vulkanisation erleichtert und beschleunigt wird.
  • Die Mengenverhältnisse können je nach Erfordernis geändert werden, z. B. kann man 2 bis io Gewichtsteile Schwefel, bezogen auf Trockenkautschuk, i bis 3 °jfl Alterungsschutzmittel, o,5 bis 211/" Beschleuniger zusetzen. Die Kautschukmilehmenge kann zwischen io und 2o Gewichtsproz-ent, bezogen auf Trockenkautschuk, betragen.
  • Die Vulkanisationstemperatur kann zwischen 30° und 8o° schwanken, je nach den verwendeten Gerbmitteln. Die höchste Temperatur kann man bei Verwendung von chromgegerbten Fasern anwenden.
  • Farbstoffe können entweder der .Fasersuspension zugesetzt werden, oder man kann die fertige Masse färben.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder aus wäßrigen Suspensionen von zerkleinerten Leder- oder Hautfasern und wäßrigen Kautschukdispersionen in Gegenwart von Vulkanisationsmitteln und Vulkanisationsbeschleunigern, welche bei niedriger Temperatur wirken, bei dem Kautschuk in koaguliertem Zustand auf den Fasern abgesetzt, hierauf das überschüssige Wasser entfernt und die feuchte Masse getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukmilch, pulverförmige Vulkanisationsmittel, der Beschleuniger und gewünschtenfalls Alterungsschutzmittel und ein Koagulierungsmittel fortlaufend den Suspensionen von gegerbten und gefetteten Fasern auf dem Wege von einem Behälter zu einem Metallsieb so zugesetzt werden, daß eine nennenswerte Vulkanisation der Kautschukmilch nicht stattfinden kann, bevor die Koagulation des Kautschuks auf den Fasern beginnt.
DE1930680110D 1929-07-05 1930-07-02 Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Leder Expired DE680110C (de)

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US680110XA 1929-07-05 1929-07-05

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ID=22079853

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DE1930680110D Expired DE680110C (de) 1929-07-05 1930-07-02 Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Leder

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DE (1) DE680110C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1063364B (de) * 1952-03-12 1959-08-13 Columbian Carbon Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von Russ in Kautschuk

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1063364B (de) * 1952-03-12 1959-08-13 Columbian Carbon Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von Russ in Kautschuk

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