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Verfahren zur Herstellung von einseitig gummierten Geweben.
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flüchtigen Lösungsmitteln mittels Streich- oder Spreadingmaschinen auf das Gewebe aufgetragen wurde.
Es wurde zwar vorgeschlagen, Gewebe mit wässerigen Kautschukdispersionen zu tränken und es sollte zu diesem Zwecke auch konzentrierte, mit Füllstoffen vermengte Kautschukmilch Verwendung finden.
Bei diesen Vorschlägen arbeitete man aber unter Verhältnissen, bei denen die wässerige Kautschukdispersion durch das Gewebe hindurchdrang, so dass es beiderseitig mit Kautschuk überzogen erschien.
Bei der Erfindung kommt es dagegen darauf an, auch ganz dünne, beispielsweise Seiden-oder Kunstseidengewebe mittels einer konzentrierten, wässerigen Kautschukdispersion mit einem einseitigen Gummiiiberzug zu versehen, ohne dass die andere Seite des Gewebes Spuren der Imprägn'erung aufweist.
Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erzielt, dass ein genügend labiles Konzentrat mit so hohem Kautschukgehalt und so geringem Wassergehalt verwendet wird, dass es durch Erhitzung ohne Wasser abzuspalten, also derart koaguliert, dass das Koagulat das ganze Wasser in sich einschliesst und das Gewebe derart erhitzt wird, dass die Koagulation eintritt bevor noch die aufgestrichene Kautschukdispersion durch das Gewebe hindurchschlagen könnte. Hiezu ist ein Konzentrat zu verwenden, welches bei mindestens 60% gesamten Trockensubstanzgehalt mindestens 30% Kautschuk enthält und entweder labilisiert oder doch nur so geringfügig stabilisiert ist. dass durch Erhitzung ohne weiterer Wasserentziehung eine sofortige Koagulation eintritt.
Wesentlich ist dabei, dass das Konzentrat auf einer Streichmaschine unter einem Streichmesser
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<tb>
<tb> kautschuk <SEP> ................ <SEP> 38#5 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Schwere, <SEP> 1-4
<tb> Akzelerator <SEP> ............... <SEP> 0#28 <SEP> ,,
<tb> Schlemmkreide <SEP> ............. <SEP> 9#1 <SEP> ,,
<tb> Zinkoxyd <SEP> 2 <SEP> 1"
<tb> Baryt <SEP> 14-42
<tb> Transformatoröl <SEP> ........... <SEP> 3-5 <SEP>
<tb> Farbstoff <SEP> ................. <SEP> 0#7 <SEP> ,,
<tb> Wasser <SEP> .................... <SEP> 30#0 <SEP> ,,
<tb> 100#00 <SEP> Gewichtsteile.
<tb>
Diese konzentrierte Dispersion wird zweckmässigerweise derart erzeugt, dass man natürlicher Kautschukmilch die Zusätze, mit Schutzkolloiden in etwas Wasser dispergiert, zusetzt und in Gegenwart von Ammoniak unter fortwährendem Rühren bis zur obigen Konzentration einkocht, in der Weise, wie dies z. B. in der britischen Patentschrift Nr. 290313 angegeben ist. Es entsteht dadurch eine Paste, die eine genügend hohe Kautschukmenge und eine genügend geringe Wassermenge enthält, damit bei Er-
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Konzentrat benutzt werden.
Das Überziehen des Gewebes kann auf gewöhnlichen Streich-oder Spreadingmasehinen durch- geführt werden, bei der die Stärke der Kautschuksshijcht durch ein Streichmesser bestimmt wird, worauf das Gewebe über einen geheizten Tisch gelangt, so dass die Kautschulanasse sofort koaguliert. Durch dieses Verfahren kann man selbst sehr dünne Seidengewebe einseitig gummieren, ohne dass die andere Seite fleckig würde. Der erzielte Gummiüberzug weist bedeutend bessere Eigenschaften auf, als die mit Gummilösungen erzielten wasserdichten Gewebe.
Dabei lässt sich an der gummierten Seite eine hochglänzende Oberfläche erzielen, weil die durch. den geheizten Streiehtisch bewirkte Koagulation des Kautschuks und dessen vollständige Trocknung so schnell eintritt, dass die Kautschukschicht bereits widerstandsfähig geworden ist, bevor dieselbe während der weiteren Behandlung. etwa Aufwickeln, mit festen Stoffen in Berührung tritt. Es kann also vermieden werden, dass vor dem Eintritt der Koagulierung und des Trocknens die gestrichene Seite mit irgendwelchen Walzen od. dgl. in Berührung tritt.
'Die Vulkanisierung wird in üblicher Weise bewirkt. Beim Überziehen sehr empfindlicher Gewebe
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mitteln wasserabstossend machen.
Nötigenfalls kann man den Kautschuküberzug in zwei oder mehreren Lagen übereinander auftragen, wobei die Mischung der aufeinander folgenden Lagen verschieden zusammengesetzt sein kann,
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aber einen Akzelerator enthält, so dass die Vulkanisation während der Erhitzung durch Zusammenwirken der beiden Lagen eintritt.
Unter Umständen kann es zweckmässig sein, zur Erleichterung der Koagulation der Mischung labilisierende Mittel, z. B. Formaldehyd oder Kalziumsulfat zuzusetzen.
Der Kautschuk kann der Mischung entweder in der Gestalt von natürlicher Kautschukmilch oder von künstlichen Kautsehukdispersionen zugefügt werden. Die Dispersion kann gegebenenfalls auch vulkanisiert sein. Unter "Kautschuk" wild nicht nur der eigentliche Kautschuk, sondern auch Guttapercha oder Balata verstanden und zur Bereitung der künstlichen Kautschukdispersion können Kautschukabfälle, Regenerat, künstlicher Kautschuk, Faktis od. dgl. verwendet werden. Es können der Mischung auch beliebige Zusatzstoffe, wie Faktis, künstliche oder natürliche Harze, Phenolformaldehyd-oder Proteinformaldehyd-oder ähnliche Kondensationsprodukte oder Lederstaub, Korkstaub, Faserstoff, Metallstaub oder kolloidale Metalle zugesetzt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von einseitig gummierten Geweben durch Aufstreichen einer gegebenenfalls mit Zusatzstoffen vermischten konzentrierten Kautschukdispersion, dadurch gekennzeichnet, dass
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maschine auf das Gewebe aufgetragen und verfestigt wird, bevor die Dispersion in nennenswertem Grade in das Gewebe eindringen könnte.